Beiträge von Lehrerin2007

    Ich habe heute gestaunt, dass vor allem bei den Älteren gar nicht alle die Maske abnahmen am Platz. In meiner 9. war es sogar die Hälfte, die sie aufgelassen hat. Sie sagten, sie haben sich so sehr dran gewöhnt, dass es ohne Maske komisch ist oder dass sie sich Sorgen machen wegen möglicherweise bald wieder steigenden Zahlen bzw. Delta, und lieber die Maske aufbehalten.

    Zwei Wochen würde ich bei einem doppesltündigen Fach keinen längeren Zeitraum nennen. Doch mich würde interessieren: Wie genau erhebst du die dann?

    Da hast du natürlich Recht, ich habe in meiner 5. aktuell z.B. 5 Stunden pro Woche in Englisch, das ist sicher was anderes. In meiner 9. sind es 3 Stunden, da reichen mir 2 Wochen auch nicht immer (vor allem, wenn derjenige, den ich "beobachte" dazwischen auch mal fehlt). Man kann aber Unterrichtsbeitragsnoten auf einzelne (längere) Beiträge geben oder eben über einen längeren Zeitraum, es hängt auch sehr von der Unterrichtsform ab in dem Moment (Frontalunterricht vs. Gruppenarbeit mit anschließender mündlicher Präsentation).

    Ansonsten habe ich für einen Zeitraum (von 2 oder auch 3-4 Wochen) bestimmte SuS besonders im Blick bei ihren mündlichen Beiträgen, frage sie auch mal, wenn von allein nichts kommt und gebe denen dann darauf eine Note.

    richtig schwierigen "mixed bag"- Aufgaben

    Ich finde die selbst aus Lehrersicht schwer. Diese Aufgabenform (mit 5 Grammatik-Strukturen + Vokabeln) ist mit den Vorgaben noch relativ neu. Anfangs waren die SuS völlig überfordert und wir auch. Ich habe das richtig trainiert mit meinen Klassen. Was man sich selbst beim Erstellen der Texte denkt, ist nicht automatisch das, worauf die Schüler kommen. Die kommen manchmal auf ganz andere Sachen. Wir haben allerdings die Vorgabe, alles auch gelten zu lassen, was sinnvoll eingesetzt ist (ist ja auch fair) und bei Rechtschreibfehlern einen halben Punkt zu geben, wenn das Wort/die Form sonst richtig ist. Auch machen wir keine Mega-Texte mit 50 Lücken, das ist ja der Wahnsinn!

    Ich weiß aber nicht, ob das jetzt ein speziell bayrisches "Phänomen" ist.

    Ja, leider hab ich es verpasst, in dem Gespräch mit den Eltern zu fragen. Nächstes Mal tue ich das, wenn ich es höre.

    Ich sehe auch immer wieder, dass die Arbeitshaltung einfach nicht ausreicht. Da werden Hausaufgaben nur halbherzig oder lückenhaft gemacht, oder gar nicht erst aufgeschrieben (und dann auch nicht bei den anderen nachgefragt), es werden Vokabeln nur oberflächlich gelernt (obwohl ich mit 5ern anfangs immer bespreche, wie man das am besten anstellt und was dabei wichtig ist). Dann kommen die ersten schlechten Noten und es entsteht der Druck. Statt kontinuierlich immer die Aufgaben zu erledigen und dabei zu bleiben, lernen viele erst, wenn was ansteht (Schulaufgabe) und das dann gleich stundenlang. Nicht selten höre ich: "Wir haben doch so viel gelernt am Wochenende", wenn Eltern mit einer Note unzufrieden sind.

    Was bei mir in der Grundschule noch eine 3 war, war am Gymi eine 4 oder 5.

    Diese Erfahrung mache ich auch als Lehrerin der 5. Klassen, habe sie aber selbst bei mir damals nach dem Wechsel zum Gym auch machen müssen (wie gesagt, anderes BL); da wurde uns vorher sogar gesagt, dass es normal ist, wenn man notentechnisch etwas abrutscht, da die Anforderungen ja steigen. Meinen Eltern haben sie das aber leider nicht erzählt und die haben dann den Druck gemacht...

    Außerdem hatte ich ein grundsätzliches Problem mit dem Bewertungssystem z.B. in Englisch: Man hatte ein Punktekontigent pro Aufgabe, die gar nicht den erforderlichen Antworten entsprach und bekam entsprechend Minuspunkte. So konnte es sein, dass man noch Teile der Aufgabe richtig hatte, aber null Punkte hatte.

    Das ist bei uns (zumindest an meiner Schule) nicht erlaubt. Wie es an der Grundschule ist, weiß ich allerdings nicht.

    Lediglich, wie schon beschrieben, bei multiple choice-Aufgaben, da gibt es Minuspunkte für falsche Kreuze.

    Ruhige Schüler, die sich schriftlich besser ausdrücken können als "labern" fahren in By oft besser als in Hessen.

    In Bayern wird bei mündlichen Beiträgen zum Unterricht nur die Qualität bewertet, nicht die Quantität (obwohl das natürlich auch etwas zusammenhängt).

    Ich kann mich erinnern, dass bei mir als Schülerin explizit auch die Quantität der Unterrichtsbeiträge bewertet wurde und ich meine sogar in manchen Fächern war das Mündliche höher gewichtet als das Schriftliche (aber das weiß ich nicht mehr genau!), was ich aus heutiger Sicht schwierig finde. Ich war eher eine ruhige Schülerin (ganz im Gegensatz zu meinem Ich als Lehrerin :P) und tat mich schwer, mich häufig zu melden, daher waren meine mündlichen Noten oft nicht so gut. Dieses ständige "Du musst dich mehr melden" empfand ich damals als Druck.

    Halbe Punktzahl ergab eine 6 bei einer Deutsch-Probe. Klasse 5 Gymnasium.

    😳 Eine Schulaufgabe oder eine Stegreifaufgabe?

    Das habe ich bei uns noch nicht gehört, da würden die Eltern auf die Barrikaden gehen...

    In meinen Fächern gibt es im Anfangsunterricht immer Diskussionen, weil der Schwellenwert in den Fremdsprachen am Gym. zwischen 50 und 60 % für die Note 4 angesetzt wird (je nach Schweregrad, je höher die Jahrgangsstufe, desto niedriger der Schwellenwert, in der Oberstufe ist er dann bei 40%), während er in Mathe von vornherein viel niedriger ist (ich glaube 40%). Das verstehen Schüler und Eltern immer nicht und werfen uns Sprachenlehrern dann vor, dass wir es übertreiben...

    Die zweite Fremdsprache setzt auch in G9 weiterhin in Klasse 6 ein.

    Das stimmt, das ist wirklich immer eine heikle Phase, wenn sie nach einem Jahr dann eine 2. FS hinzukriegen. Das ist wirklich nicht ohne.

    Wie man ja unschwer erkennen kann, unterrichte ich an einem bayrischen Gymnasium. Aktuell habe ich die Klassenleitung einer 5. Nun zieht eine Schülerin aus meiner 5. Klasse aus privaten Gründen weg, in ein anderes Bundesland. Ich war nochmal mit den Eltern im Gespräch und im Zusammenhang Schule / Neustart kam von den Eltern die Äußerung, dass sie hoffen, dass es dann weniger Druck in der Schule gebe, denn der Druck sei in Bayern so groß. Das beschäftigt mich seitdem, aber natürlich höre ich das nicht zum ersten Mal.

    Es gab auch schon Umfragen (Presse), wo herauskam, dass bayrische Schüler am meisten Leistungsdruck empfinden. Aber woran genau wird das festgemacht bzw. woran liegt das? An der Zahl der Leistungserhebungen (ich glaube nicht, dass es da so gravierende Unterschiede gibt, hier schreibt man jährlich in Kernfächern 3-4 „Klassenarbeiten“), an den Inhalten/Lehrplänen (mein Englischbuch von 1992, anderes BL, hat mehr Grammatikthemen drin als das Lehrbuch für meine jetzige 5. Klasse), an den Lehrkräften (meine KuK kommen zu 50% aus anderen BL, es gibt auch nicht DIE bayrischen Lehrkräfte…)?

    Ich mache aktuell gerade wieder die Erfahrungen, dass es von einigen SuS schlicht ignoriert wird, wenn ich Vokabeln oder Grammatik zu lernen aufgebe, oft fehlen Hausaufgaben, der Stoff ist am nächsten Tag schon wieder vergessen, weil das neue Grammatik-Thema z.B. nicht zu Hause nochmal wiederholt wurde. Und dann schreibe ich einen Test oder frage ab und dann heißt es: So ein Druck, auch wenn ich genau den Stoff aus der letzten Stunde abfrage. Gestern hieß es als Reaktion auf die schlechte Vokabel-Abfrage: Ich hatte keine Zeit zum Lernen. Aha…

    Als ich vor ein paar Jahrzehnten in der Schule war (ich hatte auch noch samstags Unterricht), gab es auch regelmäßig Klassenarbeiten, Tests, Abfragen und da ging natürlich auch mal was daneben, wenn ich nicht vorbereitet war und dann war mir klar, warum. Heute spricht man dann aber von Druck.

    Auch ist es so, dass hier die Übertrittsquote zum Gymnasium (an meinem Wohnort) sehr hoch ist, weil viele Eltern unbedingt das Gymnasium für ihre Kinder wollen, koste es, was es wolle. Wenn sie dann überfordert sind, weil sie eigentlich an einer anderen Schulart besser aufgehoben wären, heißt es wieder: Immer dieser Druck. Der ist dann aber in vielen Fällen selbst gemacht!? (Selbst jetzt, wo wir wegen der Schulschließungen keine Klassenarbeiten (hier: Schulaufgaben) mehr schreiben, wird gejammert, dass der Druck so groß sei…).

    Die Abiturnoten werden auch in Bayern immer besser, aber ich habe das Gefühl, damit steigt der Druck eigentlich noch mehr, weil ein Abitur mit einer 2 vor dem Komma nichts mehr wert ist. Also möchten alle bitte möglichst nur noch 1er haben und sind bei 2ern "enttäuscht" (gerade wieder erlebt in der Oberstufe, trotz eindeutig erkennbarer Mängel, die keine 1 rechtfertigen).

    Zugegebenermaßen habe ich jetzt nicht die Lehrpläne anderer BL studiert und dort natürlich auch nicht unterrichtet, aber eure Eindrücke oder möglicherweise Vergleiche von denen, die in verschiedenen BL unterrichtet haben, würden mich interessieren. Vielleicht wird dieser Vorwurf mit dem „extremen Druck“ für mich dadurch irgendwie greifbarer.

    https://www.br.de/nachrichten/ba…chueler,Sbi8UtB

    Masken dürfen jetzt für weiterführende Schulen am Platz bei einer Inzidenz unter 25 abgesetzt werden.

    (Und das, wo sie hier gerade wieder anfängt zu steigen...).

    Außerdem ist das Vorhaben, bis September in jedem Klassenzimmer einen "Lüfter" (wie Söder sagt; also wahrscheinlich ein Filtergerät) zu deponieren. Kann man dem Glauben schenken, dass das klappt? Irgendwo habe ich gelesen, dass es 75.000 Klassen(räume) in Bayern gibt.

    Ich glaube, Visavid wird ab dem nächsten Schuljahr in ganz Bayern benutzt. Ich kenne es gar nicht (ist glaub ich auch neu?), aber es gibt ja Fortbildungen dazu... Wenn das so wenige Features hat, komm ich wohl auch ohne FoBi klar, aber wegen der FoBi-Stunden kann man es ja mal machen....

    Was du schreibst, klingt enttäuschend und nach einem Rückschritt. Wir sollen digital werden und den Fernunterricht verbessern und dann kann man nichtmal den Bildschirm für Präsentationen teilen??? ?(

    Dann wird der Distanzunterricht, sofern wir ihn brauchen, also Frontalunterricht am Bildschirm. :sleeping:

    Und die unfähigen Lehrer aus der Steinzeit sind dann wieder Schuld.

    Eigentlich war das ja so geplant, dass Externe dafür rekrutiert werden können. Diese Aufgabe wurde aber auf die Schulleitungen abgewälzt (die ja auch nichts, wirklich gar nichts zu tun haben!), angeblich (heißt es bei uns) sei der Markt leer. Was ich mir aber nicht so wirklich vorstellen kann. Viele Studenten haben ihre Jobs verloren und auch Praktikanten und Reffis würden das vielleicht tatsächlich auch gern machen (für die Erfahrung und das Geld). (Ach ja, es kann als Mehrarbeit geltend gemacht werden.)

    Bei uns wird jetzt die Bereitschaft für die Übernahme von Stunden für die "summer school" abgefragt. Alle sind genervt... Ich will mich einerseits nicht drücken, es muss ja so oder so gemacht werden, und wenn man es auf viele verteilt, ist es auch nicht so ein Ding, wenn jeder 1x in den Ferien reinkommt. Andererseits stehe ich so überhaupt nicht dahinter, weil es einfach nichts bringen wird und nur Kosmetik ist. Die entstandenen Lücken werden so niemals aufgeholt werden! Viel entscheidender ist, dass wir nicht nochmal die Schulen schließen im nächsten Schuljahr... aber ich habe nicht den Eindruck, dass da grad irgendwas passiert.

    Wie wird das bei euch gehandhabt? Gibt es die "summer school" eigentlich für alle Schularten?

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