Da, muss ich sagen, dass ich es recht einfach habe, da man in meinen Fächern automatisch auch Privates mit einfließen lässt im Unterrichtsgespräch in der Fremdsprache, angefangen bei Lieblingsfarben und über Familie/Freunde reden in der Unterstufe, bis hin zu persönlichen Meinungen zu bestimmten gesellschaftlichen / politischen Themen in der Oberstufe. Und ich persönlich finde das auch oft sehr interessant, da ich mehr über die SuS erfahre, wie sie z.B. über ein bestimmtes Thema denken (z.B. auch Zukunftspläne und -ängste), manchmal ergibt es sich dann auch, dass ich nachhake und sie sogar noch mehr berichten.
Was mich selbst angeht, überlege ich schon gut, was ich Persönliches erzähle bzw. wie neutral ich bleibe, weil ich auch schonmal was erzählt habe, was ich später bereut habe (nichts Schlimmes, aber sie hätten es eigentlich auch nicht wissen müssen). Aber ich finde auch nicht, dass man da seine Rolle verlassen muss. Ein Lehrer hat zwar einen bestimmten Job zu erledigen, aber das kann ja möglicherweise sogar manchmal besser gelingen, wenn man eine Ebene mit den SuS findet, die den Lehrer auch "menschlicher" erscheinen lässt, weil man dann vielleicht auch besser zu den SuS durchdringen kann. Manchmal erzähle ich auch kurze Anekdoten aus meiner Schulzeit (aber eben nichts zu Persönliches), dass ihnen nochmal bewusst wird, dass wir auch mal Schüler waren und das gleiche "durchgemacht" haben wie sie.
Man kann aber auch Smalltalk mit den SuS halten, ohne viel von sich preiszugeben, wenn man sich auf deren Themen konzentriert und sich halt darüber unterhält. Ich habe immer den Eindruck, die fühlen sich dann großartig, wenn der Lehrer sich z.B. für ihr Hobby o. Ä. interessiert.