Ich kenne die niedersächsische Erhebung nur daher, dass der PhV die ziemlich zerfetzt hat
Ja, das ist EIN Problem der Debatte.
Die Studie und der Bericht der Arbeitszeitkommission sind 2 verschiedene Sachen, die aber miteinander zu tun haben.
In der Arbeitszeitstudie kommt durchaus auch zum Ausdruck, dass die Gymnasiallehrkräfte die höchste zeitliche Belastung haben. In der darauf aufbauenden Belastungsstudie kommt zum Ausdruck, dass die Grundschullehrkräfte einen sehr anstrengenden Unterricht haben, dessen Anteil auch besonders hoch ist.
Die Studien wurde in Auftrag gegeben, WEIL es zuvor zunächst 1 bzw. 2 Mehrarbeitsstunden (Vorgriffsstunden nennen es die Leute aus BY) gegeben hatte. Als es an die Rückgabe ging, hat das Land bei den GS/SekI-LuL versucht, diese Rückgabe auf die letzten Jahre vor der Pensionierung zu verschieben, worauf es Proteste gab und man sie doch direkt (jährlich oder zusammengefasst) zurückbekommen konnte.
Als es an die Rückgabe bei den Gymnasiallehrkräften ging, wollte das Land das Deputat erhöhen, um damit die Vorgriffstunden als abgegolten zu erklären. Auch da gab es Proteste und ein Gerichtsurteil, in dem es darum ging, dass das Land darlegen müsse, warum diese Lehrkräfte plötzlich mehr arbeiten sollten und an welcher Stelle andere Aufgaben weggefallen seien.
Danach kam dann die Studie, in der über ein Jahr lang die Zeiten erhoben wurden und die Belastungsstudie anhängig war.
Über die Uni Göttingen wurde 2020 auch eine Studie in FFM nach gleichem Muster durchgeführt.
(siehe https://kooperationsstelle.uni-goettingen.de/projekte)
Das Land hat dann eine andere Studie über eine andere Uni in Auftrag gegeben, in der zunächst Gleiches erhoben werden sollte, der Fokus dann aber verändert wurde. https://www.leuphana.de/portale/mehr-z…ute-schule.html
Danach wurde vom eine Arbeitszeitkommission eingesetzt, die die Studien gesichtet und bewertet hat (Abschlussbericht findet sich auch auf den o.g. Seiten der Uni Göttingen). Deren Urteil war deutlich, dass es in allen Schulen dringend Entlastungen geben müsse, wobei verschiedene Vorschläge gegeben und weitere Möglichkeiten des Ausgleichs an verschiedenen Schulformen oder in Schulversuchen dargelegt wurden.
Das Land hat dies alles anerkannt. Entlastungen hat es dennoch kaum gegeben, bis auf ein 11-Punkte-Papier, das medienwirksam gefeiert wurde, deren Punkte dann aber geschmolzen sind. Schwierig dabei ist, dass die Details außerhalb von Schule in der Regel nicht wahrgenommen werden und niemand merkt, ob die genannten Punkte überhaupt problematisch, belastend oder längst überholt sind oder später schlicht gestrichen wurden.
Hinsichtlich Entlastungsstunden oder Deputatsminderung wird auf den Lehrkräftemangel verwiesen, der sich nicht mindern wird, wenn man die Einstellungen nicht massiv erhöhen würde und entsprechend ausbilden würde.
Zudem müsste man bei Lehrkräftemangel, andere Wege finden, Entlastung in den Schulen zu schaffen, statt die vom Ministerium anerkannte Überlastung fortzusetzen.