Beiträge von Palim

    Nächste Frage:
    Stellst du dir eher vor, dass die 8 Gruppen 2-3 Experimente druchführen oder jeweils eines?
    Wodurch würdest du das Experiment begleiten oder dokumentieren lassen? (Beschreibung, Protokoll, Auswertung)
    Wenn du rechtzeitig planst, hast du vielleicht auch die Möglichkeit, in der Stunde vorab EIN Experiment in Gruppen samt Dokumentation + Auswertung zu nutzen,
    sodass die Vorgehensweise für alle SuS bekannt ist,
    im UB dann die 2 anderen.

    Es wird am Ende ja kaum möglich sein, dass alle 8 Gruppen ihr Experiment vorführen oder ihre Ergebnisse präsentieren,
    aber wie soll am Ende ein Austausch oder eine Sicherung erfolgen?
    Willst du dazu neue Gruppen zusammensetzen oder im Plenum die Ergebnisse aus den Gruppen nutzen?
    Letztlich muss du bei der Auswahl und Aufbereitung der Experimente den Abschluss der Stunde im Blick behalten, ggf. sogar die Weiterarbeit für den Wasserkreislauf.

    Experimente zum Thema findet man zu Hauf,
    z.B. unter
    http://www.supra-lernplattform.de/index.php/lern…-technik/wetter

    https://www.4teachers.de/?action=show&id=5114&page=0

    https://www.4teachers.de/?action=show&id=5871

    https://www.nela-forscht.de/experimentierw…gasf%C3%B6rmig/

    https://www.klassewasser.de/content/language1/html/869.php

    uvm.


    Letztlich ist die Auswahl der Experiment abhängig vom Unterrichtsverlauf ... oder umgekehrt.
    Ist das Experiment aufwändiger und/oder gibst du den Gruppen rund um das Experiment mehr Aufgaben/ einen höheren Eigenanteil/ mehr Dokumentation, benötigen die Gruppen dafür erheblich mehr Zeit, sodass du dafür den Großteil der Stunde nutzen musst.

    Denkt ihr alle drei Zustände sind zu viel für eine Stunde und ich teile es besser auf? Wobei die drei ja zusammengehören und schlecht getrennt werden können.

    Dein Vorschlag ist ja nachfolgend, die Zustände bzw. deren Veränderung in arbeitsteiligen Gruppen nachvollziehen zu lassen,
    wobei ja am Ende die Ergebnisse aller Gruppen notwendig sind, um den Wasserkreislauf zusammenstellen zu können.
    Hast du gemeint, dass du alle 3 Versuche in eine Stunde setzen kannst und am Ende in der Sicherung den Wasserkreislauf mit Hilfe der Gruppenarbeits-Ergebnisse zusammenstellen kannst?

    das heißt ich darf die Erstklässler nicht überforden, aber muss es anspruchsvoll für die Vierrtklässler gestalten

    Mir ist nicht klar, ob ihr eher in jahrgangsgleichen oder -gemischten Gruppen arbeiten lasst.
    Erlernen die Erstklässler sämtliche Fachbegriffe oder nehmen sie teil? Sind die Älteren die Leser und die Jüngeren die Ausführenden?
    Oder würde man den Jüngeren ein anders angeleitetes Experiment geben mit stärkerer visueller Unterstützung,
    während die Älteren einen höheren Textanteil haben, mehr Eigenständigkeit zeigen sollen?
    Wäre es möglich, den Größeren eine Problemstellung zu geben, dass sie einen Sachtext erlesen und die in Form eines Experimentes für die Jüngeren demonstrieren und erläutern sollen?

    Auf die Antwort mit dem Hort habe ich schon gewartet.
    Dass es Regionen in Deutschland gibt, in denen das Wort "Hort" unbekannt ist, scheint dann offenbar unmöglich.

    Nun stellen Sie sich eine Schule vor, die eine Halbtagesgrundschule ist.
    Die einzige Betreuungsmöglichkeit neben dem Unterricht besteht darin, Kinder aus dem 1. und 2. Schuljahr mittags in der 5. Stunde durch pädagogische MitarbeiterInnen betreuen zu lassen, die eigens dafür eingestellt sind und nur für diese 1 Stunde am Tag zur Schule kommen. Darüber werden genau 5 Zeitstunden Betreuung gewährleistet.

    Alles andere ist immer Kernunterricht und immer sind alle Kinder in den Klassen zugegen. Teilungen gibt es für die AGs, die also Pflicht sind und gleichzeitig stattfinden, ggf. für Religion/ Ethik oder für Förderung über Zusatzbedarfe, wobei die dafür gewährten Stunden in Zeiten des Lehrermangels häufig eingeschränkt werden.

    Klasse 1+2 geht also nach 4 Stunden nach Hause und muss vorab beschult sein.
    Klasse 3+4 geht an fast allen Tagen nach 5 Unterrichtsstunden nach Hause und muss vorab entsprechend beschult sein.

    Dieser Kernunterricht ist zu besetzen.
    Abordnungen von weiterführenden Schulen am Mittag oder Nachmittag helfen nicht weiter,
    Wünsche für Freizeit in den ersten 4 Stunden sind nur zu realisieren, wenn mehr Lehrkräfte anwesend sein können als Klassen in der Schule eingerichtet sind, also z.B. wenn die Referendarin da ist UND die Schulleitung auch im Unterricht ist oder wenn es mehrere Teilzeitkräfte gibt, deren Wünsche unterschiedlich sind, sodass sie sich den Tag teilen können.

    Selbst die Ganztagesschulen sind so organisiert wie eben beschriebene Halbtagsschulen, im Anschluss kommen mittags Mitarbeiterinnen für die Betreuung am Mittag und Nachmittag,
    inzwischen übernehmen Lehrkräfte dort auch einen Teil, jedoch keinen regulären Unterricht.

    Bei uns wird sehr viel ermöglicht, aber inzwischen ist die Versorgung so schlecht, dass manches tatsächlich nicht geht
    und man Verständnis dafür aufbringen muss, dass zuerst irgendwie der Kernunterricht besetzt sein muss.

    Das klappt alles, wenn man wirklich will.

    Nein, klappt es nicht.
    Aber freu dich, wenn es für dich so gut aufgeht.

    Mit Teil-Abordnungen meinte ich die Lehrkräfte, die für einige Stunden von anderen Schulen zu uns fahren, um bei uns Unterricht zu übernehmen. Da müssen die Stundenpläne der abgebenden und aufnehmenden Schulen aufeinander abgestimmt sein. Bei mehreren Teil-Abordnungen muss es auch über mehrere Schulen abgestimmt werden, sodass man tatsächlich genügend Lehrkräfte für alle Klassen/Tage für die angesetzten Stunden hat.

    Wir sind mit nur noch dreizügig eine recht kleine Schule, denke ich.

    Hier sind die meisten Schulen zweizügig, also genau 8 Klassen, manche kleiner, manche größer.
    Da ist eure Schule mehr als doppelt so groß.

    Kommen dann auf ein kleines Kollegium mehrere (Teil-)Abordnungen sowie Referendare mit festgelegten Stunden/Tagen zu, wird der Spielraum immer kleiner.

    Angeregt durch Palims Ausführungen:
    Vielleicht wäre eine Privatschule, die den Schwerpunkt auf das Musische legt, etwas für dich? Schau dich doch zusätzlich einmal nach Waldorf- oder Montessorischulen um. (Da benötigt man allerdings eine Zusatzausbildung.)

    Ich hatte bei dem Gedanken an Freie Schulen daran gedacht, dass dort häufig Personen einen Teil des Unterrichts/ Projekte u.a. übernehmen, auch ohne 2. Staatsexamen,
    nicht aber unbedingt daran, an einer Montessori-Schule eine Klassenleitung zu übernehmen. Dafür braucht es das 2. Examen UND die Zusatzausbildung,
    und gerade für die freien Unterrichtsformen durchaus eine gute Struktur im Unterricht und in der Klassenleitung.

    Wenn man lieber freier und kreativer arbeiten möchte, ist zu überlegen, ob man sich an verschiedenen Stellen engagiert und darüber insgesamt unterschiedliche Möglichkeiten findet.
    Da ist zu überlegen, ob man an einer Freien Schule einen Teil übernehmen kann, zusätzlich im musikalsichen Bereich doch eine bezahlte Aufgabe findet, z.B. über die Angebote von Schulen oder Musikschulen oder deren Kooperationen,
    und ggf. für Deutsch/ DaZ/ Alphabetisierung an der VHS Kurse übernimmt.

    Dennoch bleibt es dabei: je kreativer und freier die Aufgabe, desto schlechter ist häufig die Bezahlung.

    Bei uns haben sogar die Klassenleitungen in Teilzeit einen freien Tag, auch mit Mathe und Deutsch Also wenn man will geht das auch in der Grundschule.

    Bei euch haben die Grundschulen auch 6 Jahre und es gibt offenbar Fächer wie NaWi und die Systeme dürften weitaus größer sein.

    Wenn man will, mag so manches gehen, wenn man an einem sehr kleinen System mit sehr schlechter Versorgung ist, kann man vieles wollen, aber weitaus weniger davon umsetzen und muss mit dem leben, was man mit dem Kollegium, einschließlich Abordnungen und Vertretungen, noch realisieren kann, wenn der Kernunterricht hoffentlich besetzt ist.

    Niedersachsen auch,
    da gab es im letzten Jahr eine neue Regelung zu Entlastungen, die den KollegInnen Korrektur-Tage beschert haben - auf dem Rücken der anderen KollegInnen, die dann die Vertretung übernehmen mussten.

    Zudem gab es früher die Regelung, dass die Zweitkorrektur von einer Lehrkraft einer anderen Schule zu erfolgen hatte, hier als Beispiel 60 km einfache Fahrstrecke. Dies ist gestrichen worden, sodass man wohl schulintern tauschen kann.

    @Exodus
    Man kann dir schlecht etwas raten, wenn man dich kaum kennt,
    allerdings kann man auch nicht erwarten, dass du uns und hier, absolut öffentlich, dein Leben offenbarst, was du schon zu großen Teilen getan hast.

    Mir erscheint es so, als würden dich offenere und freiere Formen ansprechen
    und deine Stärken im Kreativen liegen.
    Entsprechend wäre zu überlegen, ob es in diese Richtung Möglichkeiten gäbe, wobei alles, was Kreativer ist, zumeist prekärer und schlechter bezahlt ist.
    Vor Ort gibt es an den größeren, weiterführenden Schulen angestellte Kräfte, die im musisch-kulturellen Bereich Aufgaben übernehmen und damit als Musiker sehr zufrieden erscheinen, auch wenn sie nie als Lehrkraft an einer Schule unterrichten wollten.

    Letztlich wirst du entscheiden müsse, ob du mit viel Einsatz das Referendariat absolvieren möchtest, um als Lehrkraft in einer Schule deine Fächer zu unterrichten, mit allen Vor- und Nachteilen, die das Schulsystem Lehrkräften gibt.
    Vielleicht hast du die Möglichkeit, an anderen Schulformen zu hospitieren und dich dort umzuhören, wie die Bedingungen sind: Unterricht in fremden Fächern, Ausstattung im musikalischen Bereich, Aufgaben außerhalb des Unterrichts...
    Immer aber wird es bedeuten, dass du viel Zeit investieren musst, das Handwerk zu erlernen, damit du die Klassen sicher führen und nach einer Weile den Unterricht schneller vorbereiten kannst.

    Oder du suchst dir eine Alternative über eine Freie Schule, eine VHS, eine Kunst-/Musikschule oder ähnliches.

    wenn man reduziert, muss man trotzdem zu allen konferenzen, hat keinen anspruch auf einen freien tag, macht immer noch klassleitung bei uns... da ist leider nicht viel mit weniger arbeit, aber ziemlich viel mit weniger geld.

    So ist es bei uns auch.
    Die Klassenleitung bleibt in jedem Fall erhalten und die damit zusammenhängenden Aufgaben auch.
    Der freie Tag kann selten realisiert werden, zumal man immer eine Klassenleitung und Ma/D unterrichtet, was möglichst täglich erteilt sein sollte.
    Die eine oder andere Fachkonferenz fällt ggf. weg, die Leitung einer Fachkonferenz behält man recht lang.
    Sämtliche andere Veranstaltungen sind in der Regel verpflichtend.

    Vermutlich gibt es in größeren Systemen mehr Möglichkeiten und auf jeden Fall mehr Schultern, auf die Aufgaben verteilt werden können.

    Mit einer konkreteren Anfrage kann man erheblich mehr anfangen, als mit dem allgemeinen Anfang, der zuerst genannt war.

    Alles das, was bei uns an der Grundschule seit Jahren läuft, wird dir kaum weiterhelfen, wäre aber eine Antwort auf die Frage, z.B.
    - Abordnungen von überall
    - Vertretungskräfte mit Bachelor-Abschluss, die eigentlich auf ihre Fächer begrenzt eingesetzt werden
    - pensionierte KollegInnen, die noch wieder Unterricht übernehmen
    - pädagogische MitarbeiterInnen, die hier die Aufsicht übernehmen
    - Aufteilungen eines Faches auf mehrere Lehrkräfte
    - Klassen zusammenlegen
    - den Unterricht in einem Fach kürzen
    - sämtliche Zusatzstunden in den Kernunterricht stecken
    Dabei fragt an der Grundschule niemand nach der Fakultas und so ziemlich jeder hat Steckenpferde, ist bestimmt in 5 Fächern unterwegs und hat einzelne Fächer, die er oder sie nicht gerne unterrichten möchte.

    Zurück zu deinem Problem.
    Verstanden habe ich, dass der Unterricht in der SekI im Fach Physik nicht aufrecht erhalten werden kann, da nicht genügend Lehrkräfte mit dieser Fakultas zur Verfügung stehen.

    Vorgeschlagene Möglichkeiten:
    a) Unterricht ausfallen lassen
    b) andere KollegInnen mit einbeziehen, ggf. auch solche mit anderer Fakultas, die dann die theoretischen Teile mit übernehmen
    c) freiere Lernformen, sodass man einen Teil des Unterrichts in eine Art Lernplan setzen könnte, sodass sich die SuS manches selbst erarbeiten oder Übungen durchführen. Das käme b) nahe, wobei bei b) eine Lehrkraft die Übung anleiten kann, bei c) mehr Selbstständigkeit erwartet wird.
    d) Skype-Schaltungen oder ähnliches

    Weitere Vorschläge:
    e) In vielen BL gibt es an manchen Schulformen ein Kombi-Fach NaWi, sodass alle Lehrkräfte mit Biologie, Physik und Chemie auch die Anteile der anderen Fächer mit übernehmen müssen - mit allen Vor- und Nachteilen.
    f) Zu überlegen wäre, ob andere KollegInnen bereit wären, fachfremd parallel zu gehen, sodass die Physiklehrkraft den Unterricht plant und einen Großteil davon der anderen Lehrkraft überlässt, die dann parallel Gleiches unterrichtet.
    g) Der Unterricht in Klasse 5/6 wird von anderen KollegInnen übernommen, also fachfremd.
    h) Die Stundentafel wird aus dem Mangel heraus gekürzt, es wird aber ein jahrgangsübergreifender Projektkurs Physik eingerichtet.
    i) Früher war es durchaus üblich, dass bestimmte Fächer epochal unterrichtet wurden, man also in manchen Jahrgängen dieses Fach gar nicht oder nur über ein Halbjahr erteilt bekam.

    Zur Skype-Schaltung fällt mir ein, dass dies ein Modell ist, dass in unserer Region mit einer Schule vom Festland und den Inselschulen durchgeführt wird, siehe https://www.sdln.de/ und polycom

    <X JETZT ist mir schlecht
    ... WEIL ich mir den einen Abschnitt angetan habe.

    So viel Allgemeinplätze und überzeichnete Aspekte findet man ... bei Winterhoff und anderen, die gern ihre Bücher verkaufen.

    Tatsächlich bin ich der Meinung, dass die gesellschaftliche Entwicklung und die Digitalisierung Herausforderungen in der Erziehung mit sich bringen und viele Eltern dabei womöglich mehr Anhaltspunkte bräuchten.
    Damit ist der Hinweis darauf, dass Kinder Anleitung benötigen und Zuwendung, berechtigt.

    Aber alles andere ist genau das, was er selbst kritisiert: Winterhoff schürt Angst.

    Beim Tennis-Thema habe ich aufgehört: Kinder lernen, mit dem Schläger umzugehen, wenn man ihnen diesen und einen Ball in die Hand gibt. Tatsächlich muss man die Geräte nur in ein Regal legen, aus dem sie frei wählen können ... und sie machen das freiwillig, weil sie es interessant finden.
    Dazu ist die passende Kleidung und das Grüßen auf dem Tennisplatz gar nicht notwendig, auch die Regeln braucht man zu Beginn nicht, wenn es darum geht, mit dem Schläger und dem Ball umzugehen.

    Schön, dass Winterhoff "Tennis" als Beispiel genommen hat.
    Beim Fußball käme niemand auf die Idee, dass man dies nur schaffen kann, wenn man die richtige Kleidung und die richtigen Beziehungen hat, weil jeder weiß, dass auch Straßenfußball Talente hervorbringt.

    Die Autoren: "Mathias Brodkorb ist Aufsichtsratsvorsitzender der Universitätsmedizinen Rostock und Greifswald. Katja Koch ist Professorin für Sonderpädagogik an der Universität Rostock. Und Klaus Zierer ist Professor für Schulpädagogik an der Universität Augsburg."

    Wenn doch Mediziner am Werk sind, können sie dieses Modell zunächst in der Medizin umsetzen. Dann ist der Ärztemangel bald behoben und nur die besten werden Ärzte und kommen auch in der Praxis an, statt in die Wissenschaft zu gehen. Bei 10 Std. Praxis-Dienst von Beginn der Ausbildung an wirkt sich das auch unmittelbar auf die mangelnden Terminmöglichkeiten aus und entlastet gleichzeitig die Besoldungskassen.
    <X

    In Niedersachsen wird beides Quereinstieg genannt.

    Bei einem Quereinstieg über den Vorbereitungsdienst, also anderes Studium, dann normales Ref, wird genannt:
    "Alle Unterrichtsfächer - dazu müssen Bewerberinnen und Bewerber für den Quereinstieg in den Vorbereitungsdienst entweder im Haupt- oder im Zweitfach das Unterrichtsfach Deutsch oder Mathematik nachweisen können."

    Bei einem direkten Quereinstieg, also ohne Vorbereitungsdienst, wird für die Grundschule geschrieben:
    "Masterabschluss oder vergleichbar, der mindestens einem Unterrichtsfach der Stundentafel an Grundschulen zugeordnet werden kann."
    Die pädagogische Nachqualifizierung findet dann im Ausbildungsseminar statt, dafür wird man für 5 Std. vom Unterricht freigestellt.

    Für einen befristeten Vertrag als Vertretungskraft reicht
    "Bachelorabschluss oder vergleichbar Masterabschluss oder vergleichbar der jeweils mindestens einem Unterrichtsfach zugeordnet werden kann",
    wobei damit Fächer der jeweiligen Schulform gemeint sind. Mit einem Abschluss in "Wirtschaft" wird man für die Grundschule (zurzeit) nicht (mehr) genommen.

    Die Abgrenzung ist eben nicht so einfach und was ich häufig sehe, sind Kinder mit allerlei Diagnosen, mit denen Lehrer*innen plötzlich nicht mehr wissen, wie sie mit ihnen umgehen sollen, weil sie Diagnosen haben.

    Meine Sichtweise ist genau anders herum.
    Mit den Kinder umgehen muss ich ohnehin, da ist eine Diagnose nicht generell notwendig, in meinem BL z.B. auch nicht für den Nachteilsausgleich zu LRS/Dyskalkulie zwingend erforderlich. Da gibt es durchaus Unterschiede bei den Bundesländern.
    Ob das eine Kind demnächst eine Autismus-Spektrum-Störung diagnostiziert bekommt, ist für die Arbeit mit ihm nicht entscheidend, die machen wir ohnehin, ABER es gibt dann außerschulische Förderung für das Kind UND für die Familie, die es dringend braucht.
    Ob das andere Kind, das AVWS diagnostiziert hat, irgendwann die Förderung erhält, die ihm m.E. schon längst zusteht, werden wohl irgendwann die Gerichte entscheiden -nach 2 oder 3 Jahren, die sich das Verfahren hinzieht. Und wenn die Jahre um sind ... hat das Kind diese Jahre und diese Förderung verpasst, man kann sie nicht nachträglich gewähren.

    Ohne Diagnose stehen die Familien immer häufiger im Regen, denn nur mit Rezept gibt es Therapien, nur mit Diagnose gibt es eine Anerkennung für dieses oder jenes, egal, wie engagiert sich die Familien bereits gekümmert haben und die Kostenstellen verweisen gerne ans andere Amt.

    Da ist das Kind mit Beeinträchtigung auf die Welt gekommen und diese Eltern müssen nicht nur ständig am Ball bleiben und sich um alles kümmern, sie müssen auch immer wieder um jede Möglichkeit der Hilfe bitten und betteln und werden dann vertröstet oder abgewiesen: das Kind ist zu klein zum Überprüfen, man soll erst abwarten, das Kind ist gerade eingeschult, man soll erst abwarten, das Kind kann ja erst mal wiederholen, man soll erst abwarten, 3 Jahre sind dann bald um. Das Kind soll dies, die Eltern sollen das, wir warten noch länger, das Testverfahren ist nicht genehm, es braucht noch ein anderes und noch eines ... am Ende sind alle frustriert, vor allem das Kind, und Hilfe gab es vorallem durch die Initiative der Eltern. Sonst fühlte sich keiner zuständig oder hat nur vertröstet, weil man die Diagnose von Fachärzten nicht anerkennen wollte.
    Selbst mich als Lehrkraft nervt das, weil man den Eltern immer wieder erläutern muss, warum das Kind die Hilfe NICHT erhält, warum sich alles verzögert etc.

    Niemand käme bei einem blinden Kind auf die Idee, erst abzuwarten.
    Niemand würde bei einem kurzsichtigen Kind die Brille wegnehmen und sagen, das würde sich schon geben, das Kind könne ja erst einmal so zur Schule gehen und dann wiederholen oder es sei vielleicht einfach ein bisschen dumm und die Eltern hätten sich nicht richtig gekümmert.
    Bei Kindern mit Hörbeeinträchtigung ist das anders, bei manch anderem auch.

    Statt Kindern gleich zu Beginn viel Hilfe zu gewähren, damit sie die grundlegenden Fähigkeiten erlernen oder Hilfe haben, das Kompensieren zu lernen, überlässt man sie sich selbst ... und fordert immer von den Eltern, sie sollten sich kümmern und nennt das dann großzügig "Inklusion".
    Das nervt mich derzeit gerade wieder einmal zunehmend, gerade weil ich mehrere Kinder täglich vor Augen habe, denen die Hilfen, die möglich wären, versagt werden, obwohl diese im schulischen Bereich ohnehin per Erlass extrem sparsam eingesetzt sind.

    Auf der Seite http://www.avws.de gibt es eine Rubrik "Spiele", da muss man sich aber das Richtige heraussuchen.

    "Ich packe meinen Koffer" kann man auch abwandeln zu anderen Themenbereichen, was man im Zoo gesehen hat, welche Fahrzeuge auf der Straße fahren, was man einkaufen möchte uvm. oder auch bei Bandwurmsätzen, die immer um 1 Wort/ 1 weiteren Begriff/ 1 Phrase ergänzt werden, der Anfang aber jeweils wiederholt wird.
    Wenn die Kinder bereits lesen und schreiben können, kann man davon manches auch schriftlich machen lassen und mit Wörtern unterstützen, alternativ nimmt man Bilder Kartenspielen oder Bilderboxen (DaZ/ Englisch)

    Dabei kann man mit offenen oder verdeckten Karten spielen oder zunächst offen und später verdeckt mit der Möglichkeit, zu "lauern", wenn man sich nicht sicher ist.


    Dann gibt es Sprechspiele wie:

    - 1 Ente mit 2 Beinen - springt ins Wasser - platsch, ... 2 Enten mit 4 Beinen ...
    - Flüsterpost ...
    - kurze Geschichte, die zunächst nur 1 SuS erzählt wird, die dann dem nächsten und dem nächsten etc. erzählt werden


    Als Spiel zum genauen Hinhören nutze ich auch das Spiel "Rechts und links vom kleinen Haus", wobei man sich nach diesem Spielprinzip auch neue Karten/ Szenen ausdenken und dann mündlich/ schriftlich nutzen kann.
    Ähnlich zu "Wer ist es" habe ich Kartensätze mit ähnlichen Abbildungen (Schneemann mit Hut und Schal in verschiedenen Farben), die dann benannt und geschnappt werden oder reihum mit Farbwürfel und entsprechend formuliertem Satz genutzt werden.

    In letzter Zeit habe ich häufiger mit Wimmelbildern gearbeitet, wobei Wörter benannt und wiederholt wurden, Sätze gebildet wurden, die ich notiert habe, an einem anderen Tag die Sätze verlesen und Zahlen ins Bild geschrieben wurden, an einem dritten Tag gewürfelt wurde und die Zahl im Bild gesucht und ein Satz dazu formuliert wurde. Da geht es allerdings weniger ums Merken der kompletten Sätze, sondern eher um den Wortschatz selbst und das Trainieren des Sprechens in Sätzen.

    Merken muss man sich Sätze, wenn man Lauf- oder Dosendiktate einsetzt, auch wenn es nur kurzfristig ist.

    Tut mir leid, @samu, aber deinem Statement kann ich so gar nichts abgewinnen.
    Hast du keinerlei Erfahrung mit diesen Kindern in der Inklusion?

    Die Eltern laufen mit ihren Kindern von A nach B, es gibt nicht einfach eine Diagnose vom Kinderarzt, sondern durchaus diverse Diagnostiken, einschließlich der der Pädaudiologin,
    die Kinder erhalten außerschulische Logopädie bei Fachkräften, die auch Fortbildungen hinsichtlich AVWS besucht haben und in dieser Hinsicht mit den Kindern arbeiten,
    die Kinder tragen Hörgeräte mit verstärkender FM-Anlage, damit sie die Lehrkraft besser hören können.
    Das allein reicht aber für die Förderung nicht aus.

    Die Gründe können auch ganz andere sein. Kinder mit mangelndem Lernangebot kommen mir durchaus auch unter, sie sind aber von diesen deutlich abzugrenzen, zumal wenn Eltern sich wirklich intensiv um Lernanregungen gekümmert haben und Kinder bereits vor der Schulzeit in ärztlicher Behandlung waren, sodass die Schwierigkeiten schon vor der Schule auffällig waren und von Beginn an dort mit entsprechendem Unterstützungsbedarf und Förderung begleitet werden könnten, WENN man dies frühzeitig überprüfen dürfte UND anerkennen würde und anderen Beeinträchtigungen entsprechend umsetzen würde und WENN Inklusion nicht generell aus Gründen des Sparens gedeckelt und Förderung gestrichen würde.

    Warum kann man sich bei einem blinden Kind eingestehen, dass dieses NICHT sehen kann, und bei einem gehbeeinträchtigten Kind, dass es bestimmte Sportarten weniger gut umsetzen kann, und erwartet bestimmte Leistungen von diesen Kindern nicht,
    aber bei Kindern, die nicht oder nicht richtig hören können, meint man, sie seien nicht zu fördern oder geistig eingeschränkt?
    Schlimm genug, wenn die Kinder bestimmte Fähigkeiten nicht erlernen konnten.

    Niemand erwartet, dass EIN Lernspiel alle Probleme löst, aber jede Lehrkraft überlegt an dieser Stelle, welche Möglichkeiten der Hilfe, der Förderung und der Kompensation geraten sein könnten. Ein Nachteilsausgleich ist dabei eine Möglichkeit unter anderen, denn das Kind hat ja nachgewiesener Maßen eine Beeinträchtigung, die es erschwert, bestimmte Leistungen zu erbringen.

    Ich bedanke mich auch bei @Plattenspieler für die Links und stehe - mal wieder - vor ähnlichen Problemen bei gleich mehreren Kindern in der Inklusion, für die AVWS diagnostiziert, aber keinerlei weitere Hilfe zu erhalten ist, von außerschulischer Sprachförderung abgesehen,
    auch scheint die Forschungslage zu diesem Thema noch sehr minimal zu sein.

    Auf der Suche nach Förderung ist man immer, wir haben Ordner aus dem Finken-Verlag zum Hörtraining angeschafft und AH mit Hör-CDs (ich glaube Persen) ... müsste ich nachgucken.

    Bei manchen Kindern scheint es so zu sein, dass die Hör-Merkfähigkeit extrem gering ist oder dass sie temporär Erlerntes/ Gemerktes nicht abrufen können, z.B. auch sowas wie 1x1-Ergebnisse, die durchaus automatisiert sind, aber eben keine durchgängig guten Leistungen gezeigt werden - in 5min Abständen wohlgemerkt.

    Bei diesem Kind, @ysnp, ist es ja so, dass es durchaus lesen kann und sich das Gedicht erlesen könnte.
    Dennoch scheint bei diesen Kindern die Merkfähigkeit von Sprache vermindert zu sein.
    Ob man es über wiederholtes Lesen, die genannten Hilfen wie Bilder/ Bewegungen schaffen kann, ein schwierigeres Gedicht zu erlernen, ist fraglich.

    Ein weiterer Gedanke ist aber, ob das Kind einen Nachteilsausgleich in diesem Bereich erhalten kann.
    Von einem blinden Kind würde man nicht erwarten, dass es ein gezeigtes Bild gestaltet, während es ein tastbares Modell nacharbeiten könnte.
    Ist ein Kind mit AVWS und ausgeprägter Schwäche in der sprachlichen Merkfähigkeit in der Lage, ein Gedicht zu lernen und ist dies eine Leistung, die der anderer, nicht beeinträchtigter Kinder entspricht?
    Kann man stattdessen ein Gedicht gestaltend vorlesen lassen, seine Sätze in die richtige Reihenfolge bringen lassen o.a.?

    Als Ostfriesin kann ich GENAU verstehen :_o_D , warum DU aus dem Emsland weg willst :flieh:
    und warum du dort einen Kulturschock erleidest :troest:
    und ja, ich verstehe auch, dass eine Menge Lehrkräfte lieber in den pulsierenden Uni-Städten leben möchten, :band:
    dabei ist Ostfriesland sooooo schön und die Menschen sind hier sehr liebenwert ... auf ihre Art :handschlag:

    Allerdings hast du selbst ja, aus welchen Gründen auch immer, eine Stelle im Emsland, die für deine Fächer ausgeschrieben war, angenommen, vor gerade einmal 5 Jahren. War das Stadt-Flucht?

    Das Wechseln in die Uni-Städte war schon immer sehr schwierig, das ist seit Jahrzehnten so.

    Der Lehrkräftemangel hat dies kaum verbessert, es sei denn, es geht um ganz besondere Fächer/ Eignungen oder absolute Brennpunktschulen.
    Die DezernentInnen auf dem flachen Land habe kaum eine Wahl, jemanden frei zu geben, weil sie den Mangel des Mangels verwalten und generell nehmen, was sie kriegen können, um damit irgendwie das große Loch in der Unterrichtsversorgung zu verkleinern, das sie von Schule zu Schule schieben.

    Als Möglichkeit sehe ich, dass du dich auf eine Funktionsstelle bewirbst - eben in deiner Wunsch-Region.

    Vielleicht gibt es auch eine andere Möglichkeit darüber, in den Auslandsdienst zu gehen und sich anschließend in die andere Region zu wünschen?
    Auch dann bist du das Emsland erst einmal los.

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