Beiträge von Palim

    Es geht ja um Berichts- oder Ankreuzzeugnisse in Klasse 1.

    Bei dir erwecken die Formulierungen den Eindruck, dass etwas doppelt bewertet wurde, weil es bei den Fächern und bei den Bemerkungen für das AV auftaucht.

    Man kann es auch so lesen, dass der Text beim AV dieses von mehreren Fächern zusammenfasst, so wird es in der weiterführenden Schule auch sein,

    während es bei den Fächern genau für dieses Fach steht und ein Kind zum Beispiel in Kunst herausragend mitarbeitet, während es im Sport ausweicht und Leistungen vermeidet. Wenn dies bei den Fächern steht, wäre für Eltern nachvollziehbarer, ob die Leistungen fachlich oder vom Arbeitsverhalten her schwächer oder besser sind.

    Beim gemittelten Arbeitsverhalten würde man womöglich bei diesem Kind zu einer gemittelten Bewertung kommen. Das würde dann so aussehen, als sei alles im Rahmen, ist es ja aber nicht.

    Zu einer doppelten Bewertung kommt es meiner Ansicht nach nicht, eher zu einer doppelten Beschreibung/ Darstellung, einmal allgemein und einmal fachbezogen.

    Wenn es Noten gibt, wird doch die Mitarbeit in den Fächern auch bewertet, was das AV mit einschließt.

    Zudem gibt es im Zeugnis (in NDS) zusätzlich eine Bemerkung zum AV.

    Es ist - neben einer von 5 Standardbemerkungen - auch möglich, dies zu ergänzen. Bei oben beschriebenem Kind könnte man explizit äußern, dass das Arbeitsverhalten in Kinst positiv abweicht … oder dass es im Fach Sport verbessert werden sollte.

    Du willst es sicher für NRW wissen,

    in NDS ist das Arbeitsverhalten in der Bewertung der Fächer einzubeziehen,

    das geben die Curricula z.T. sehr deutlich vor,

    trotzdem gibt es Bewertungen für Arbeits- und Sozialverhalten auf dem Zeugnis.

    Ich konditioniere die Kinder auf ähnliche Weise auf die Triangel, aber auch bei mir hält es nicht unendlich, was aber auch an mir liegt.

    Außerdem gibt es keine „Stille Minute“, finde ich gut, aber das Spiel „Wer zuerst spricht, hat verloren“, während es eine leise Einzelarbeit gibt, deren Aufgabe schon bekannt oder geklärt und begonnen ist, sodass Fragen sich eher erübrigen. In der Regel verliere ich das Spiel … und gewinne gleichzeitig auch eine immer längere leise Zeit.

    Meine Beobachtung ist, dass die Kinder oft gar nicht verstehen, was erwartet wird.

    Sie wissen es einfach nicht besser, sie empfinden die Störungen anders, sie verstehen die Konsequenzen nicht.

    Es gibt schon sehr viele Systeme in der Klasse, das scheint wenig zu helfen, da ist es richtig, auf die Suche zu gehen.

    Eine Sanduhr kann helfen, dass sie sehen, wie die Zeit abläuft.

    Drastischer ist, dass du dich mal abbrichst und dann erläuterst, warum.

    Beim nächsten Mal kannst du es wiederholen und z.B. die Unterbrechungen zählen, mit den Fingern, Muggelsteinen, irgendetwas, das es visualisiert, und bei einer bestimmten Anzahl eben wieder abbrichst.

    Als Alternative gehen andere Sozialformen, Sprechmühle o.a., wobei man sich ja zwischen den Phasen bewegen kann. Das kann man ausprobieren, und wieder sein lassen, wenn die Bewegung die Kinder eher aufputscht.

    Zum Zuhören selbst gibt es auch Übungen, da würde ich aber nicht auf ein Unterrichtsgespräch setzen, sondern auf Mal-Aufträge oder Bewegungsspiele, bei denen es auf genaues Hören ankommt.

    So oder so ist es eine große Herausforderung, eine große 1. Klasse zum leisen Arbeiten zu führen, das ist gar nicht so ungewöhnlich, wenn auch immer wieder erschreckend. In der 3. Klasse sind schon sehr viel älter und der Groschen ist in der Regel gefallen.

    Schwierig bleibt es, da du nur Fachlehrerin bist.

    Die SL stellt eine Gefährdungsbeurteilung nach Vorgaben,

    bei uns gehen sie Lehrkräfte direkt und die SL kann das begründen.

    Anders ist es, wenn Lehrkräfte die Wunschschule mit Wunschbedingungen haben möchten, andere Stellen ablehnen und Bedingungen vorgeben, wie es zu sein hat.

    Bei berechtigte Kritik am unterversorgten System muss man dennoch die Lasten in der Schule möglichst gerecht verteilen … und das ist nicht immer leicht.

    Der Generationenkonflikt zeigt sich da, wo Lehrkräfte die sich viele Jahre ohne feste Stelle von Vertretung zu Vertretung gehangelt haben und vieles hinnehmen mussten, weil es einen Einstellungsstopp gab, nun manchen gegenüber stehen, denen die Rosinen aus dem Kuchen nicht gut genug sind.

    Ihr bekommt die Haushaltshilfe, weil dein Mann ausfällt und seine Aufgaben nicht übernehmen kann und du Vollzeit/ Teilzeit in Ausbildung bist.

    In den Kliniken gibt es einen Sozialdienst, der berät und bei Anträgen hilft (Haushaltshilfe, Schwerbehindertenausweis), der auch das Entlassmanagement übernehmen sollte und Wege aufzeigen könnte, wenn auch dein Mann nach der Reha zu Hause Hilfe benötigt.

    Gute Besserung.

    Vielleicht kannst du auch für die nächste Zeit Verhinderungspflege in Anspruch nehmen, um dir Freiräume zu schaffen.

    Die Schule bekommt nach Schüler- und Klassenzahl eine gewisse Anzahl Lehrerwochenstunden und damit Stellen.

    Das Land hat eine gewisse Anzahl X an Schulen, es muss diese mit Stunden versorgen, die a) die Pflichtstunden abdecken, b) die Zusatzbedarfe bedienen und c) zudem auch die Stunden, die in Seminare/ Entlastungen etc. gehen, zur Verfügung stellen.

    Die Schule selbst hat alljährlich eine wechselnde Anzahl an Stunden, weil sich

    a) die Pflichtstunden ändern können, wenn es zu einer Änderung in der Anzahl der Klassen kommt, in einer Änderung der Stundentafel,

    b) die Zusatzbedarfe ändern können, weil diese jedes Jahr neu beantragt werden müssen,

    c) sich die Entlastungen etc. verändern können.

    Diese Stunden müssen durch Lehrkräfte übernommen werden, die in wechselnden Teilzeiten oder auch Vollzeit arbeiten, die auch langfristig ausfallen können, die in Mutterschutz/ Elternzeit gehen, die Angehörige pflegen, die ein Sabbatjahr nutzen möchten oder oder oder.

    Diese Flexibilität wird man einplanen müssen und sollte sie über eine entsprechende Reserve abdecken, man wird ja statistische Werte haben, wie viele Lehrkräfte im Schnitt (langzeit-)erkranken, schwanger werden/ in Elternzeit gehen und aus familiären Gründen reduzieren.

    Damit man die Stunden an einer Schule abdecken kann, gibt es dort zwar Stellen, immer aber auch die Möglichkeit, einen Ausgleich über Abordnungen/ Versetzungen zu schaffen, zudem kurzfristige Vertretungen und selbst Referendar:innen, die auf die Versorgung angerechnet werden.

    Wenn nun plötzlich alle Lehrkräfte in Vollzeit arbeiten wollten, wäre das womöglich ein großer Überhang, von diesem ist aber seit 10-15 Jahren gar nichts zu sehen, andernfalls hätte das Land ja eine Menge Lehrkräfte, die es über Abordnungen an den Schulen des Landes verteilen könnte, um zu einem einigermaßen ausgeglichenen Bild zu kommen, und die Schulen hätten ausreichend Reserven, um alle Pflichtstunden problemlos zu besetzen und die zusätzlichen Anforderungen und Zusatzbedarfe auffangen zu können.

    Zudem könnte das Land endlich die notwendigen Entlastungen umsetzen, die mangels Lehrkräften und Einstellungen immer wieder aufgeschoben werden.

    Wenn die Kollegin nach den Sommerferien plötzlich mit 100% arbeiten wollte, müsste sie das mit einem halben Jahr Vorlauf beantragen. Derzeit würde der Dezernent haber "juchu!" schreien, die Versorgung der Schule angleichen und die Abordnungsverfügung an diese Schue schicken. Ob dann diese Kollegin oder eine andere in die Abordnung geht, steht auf einem anderen Blatt, entlassen würde keiner, stimmt.

    Das liegt aber daran, dass die grundlegende Versorgung seit Jahren nicht stimmt, und nicht nur Spitzen durch Vertretungen aufgefangen werden, sondern Schulen schon zu Beginn des Jahres mit einer Unterversorgung zu rechnen haben.

    Warum ist das so?

    Weil das Schulsystem keine Reserven für den Ausfall bereit hält, viele Schulen sind ja nicht mal zu 100% versorgt.

    Jeder Ausfall zieht dann Vertretungen nach sich, die die SL organisieren muss - aus dem Nichts oder zumindest aus einem sehr kleinen Pool und sehr geringen Möglichkeiten, bei gegebenen (Betreuung für 5 Zeitstunden) oder steigenden (Ganztag) Anforderungen.

    Etwas anderes ist, dass SL über die Einstellungsmodaliäten nicht genug informiert sind/ werden.

    Ja, sie kommen,

    bei uns ist eine KK vorgeschaltet, da geht es auch um Nachteilsausgleiche und zieldifferente Beschulung der i-Kinder, auch das ist damit transparent,

    in der Konferenz geht es auch um die Bewertung von Arbeits- und Sozialverhalten.

    Und auch da denke ich, dass es gut ist, wenn Elternvertreter:innen wissen, dass die Schule handelt UND sich das Verhalten auch im Zeugnis niederschlägt und zwar bei allen, nicht bei einzelnen.

    Wir hatten auch einen langen Tag, waren aber abends fertig,

    früher gab es auch schon 2 Tage, da dauerten die Konferenzen für die Empfehlungen an die weiterführende Schulform aber auch 1 Stunde je Klasse.

    Und ja, das ist doof, aber sich mir ist ein langer Tag lieber als mehrere Termine.

    Die Pausen am Vormittag würde ich übrigens nicht als „Pausen“ nach Arbeitszeitgesetz ansehen, ich habe da in der Regel nicht „frei“, sondern verrichte außerunterrichtliche Aufgaben.

    Wenn es bei euch mittags nahtlos sein sollte, könntest du fragen, ob deine letzte Stunde ausfallen kann.

    Und ich frage mich, warum immer was Neues die Runde macht, die einschlägigen Verlage das irgendwie aufgreifen und dann jeder selbst entscheidet, was sich bewährt. Gibt es nicht extra dafür Lehrstühle für Grundschuldidaktik?

    Wer soll denn Expert:in sein, wenn nicht diejenigen, die täglich im Unterricht stehen?

    Ist es nicht eher so, dass man aus der Notwendigkeit im Unterricht heraus immer auf der Suche ist oder Sachen selbst erstellt?

    Da kommen Impulse aus der Didaktik, die Entstehung der verschiedenen silbenbasierten Ansätze kam zu etwa gleicher Zeit, aber es haben sich gleich mehrere auf den Weg gemacht, das in ein Konzept zu setzen, das Kindern plausibel erscheint… und Lehrkräfte haben das auch gemacht, sind aber beschäftigt und schreiben selten Bücher.

    Das, was früher auf 4teachers geteilt wurde, steht nun eher auf Blogs oder bei Eduki, aber man sieht, wie viele Lehrkräfte sich selbst Gedanken machen. Verlage greifen da oft ab.

    Ich hatte übrigens eine Biss-FoBi zu DaZ, es gibt auch etwas zum Bereich Lesen, Da gibt es die Möglichkeit, dass man die Inhalte dann in einem Forum diskutiert und DAS wäre richtig spannend, wenn einige von hier, Bundesland- und Schulform-übergreifend, die Inhalte aus Sicht der Praktiker:innen durchleuchten und diskutieren würden.

    Aber so ein Forum ist auch gut und zeigt ja die vielfältigen Möglichkeiten.

    Den einen goldenen Weg gibt es nicht, da muss man immer wieder auch Umwege oder neue Routen finden oder den Kindern verschiedene Wege eröffnen

    Es gibt ganz unterschiedliche Gebärden, manche unterstreichen die Mundmotorik, andere den Buchstaben (2 Finger an der Nase, 3 Finger am Mund), wieder andere erscheinen willkürlich.

    Quittengelee

    Ich halte die Gebärden nie durch, hatte aber bisher auch kein entsprechendes Lehrwerk an der Schule, andere arbeiten mit dem ABC der Tiere, die zugehörigen Videos fand ich eher abschreckend.

    In Frage steht, ob damit das Lesenlernen leichter fällt. Meiner Beobachtung nach haben die schwachen Kinder dennoch Probleme, es fällt nur später auf, dass sie keine Silben zusammenziehen können, weil sie sich länger über die Hilfen orientieren können und das ausgefüllte AB die Fähigkeit nur scheinbar zeigt.

    Lautgebärden sind in den Grundschulen zunehmend gebräuchlich und tauchen in immer mehr Fibeln auf, leider immer verschiedene Gebärden, da gibt es nichts Einheitliches.

    Bei uns gab es schon vor 20 Jahren eine Initiative, dass wir an den verschiedenen Schulen, die zu einer FöS gehörten, die gleichen Gebärden nutzen, ausgewählt wurden einhändige,

    durch den Einsatz in den Fibeln ist das hinfällig und die Vielfalt höher.

    Und auch da bin ich unschlüssig: einigen Kindern hilft es, mir war plausibel, dass man es mit einer Hand machen kann und mit der anderen Hand schreibt,

    bei anderen Kindern denke ich, dass sie sich dann zum Buchstaben noch eine Sache mehr merken müssen oder durcheinander bringen.

    Und: Baut man zu viele Übungen auf den einzelnen Gebärden auf, können einzelne Kinder das zwar, aber ggf. noch immer nicht die Silben zusammenziehen oder die Buchstaben-Laut-Kombination, sondern eine Buchstaben-Gebärden-Kombination mit Verknüpfung von Abbild und Bewegung, also eine visuelle Ebene, die nicht unbedingt mit der akustischen verknüpft wird.

    Ich habe sie auch gerade am Wickel, 10 pro Woche, es gibt sie am Montag, Übungen für zu Hause, da müsste man in der FöS vermutlich in der Schule Aufgaben einbauen.

    Am Ende der Woche gibt es mal nur die 10 Wörter oder ein Lückenwörter-Diktat.

    Mit IntraAct arbeiten bei uns GE-Kolleginnen, allerdings haben diese Kinder eine I-Hilfe, sodass das tägliche Üben darüber abgesichert ist. Das finde ich ohne Hilfe schwierig.

    Dazu finde ich den Ansatz allein umstritten, es ist ein Einschleifen, das helfen kann, bleibt aber sehr lange ohne Bedeutung beim Lesen.

    Aufgaben zum Schreiben sind mir bisher gar nicht bekannt, eine der Kolleginnen hatte sich einen Ablauf zu den Lese-Silben überlegt, sodass dann dazu geschrieben wurde.

    Es ist so oder so eine spannende Frage: Was ist wichtiger für die phonologische Bewusstheit: Die Wortdurchgliederung oder das Silbenhören. Früher hat man auf die Silben nur bei gewissen Strategien und der Trennung wert gelegt. Ganz so überzeugt bin ich nicht von einem durchgehenden silbischen Prinzip.

    Das geht mir ähnlich, wobei es inzwischen nicht mehr "DAS" silbische Prinzip gibt, sondern unterschiedliche Ansätze eben von Mildenberger (Kahl) und von Röber, ich weiß, dass es noch andere gibt, die müsste man dann miteinander vergleichen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Silbenanalytische_Methode

    Egal, was man nutzt, man stößt immer an Grenzen und Schwierigkeiten, weil die Konzepte bestimmte Regeln oder Besonderheiten nicht abbilden (können) und weil Sprache leider nicht so klar aufgebaut ist, dass es leicht zu erlernen wäre.

    Diejenigen, die es können, lernen es häufig auch nicht über die Strategien, sondern leiten die Strategie von der Schreibweise ab. Dann ist das Ergebnis richtig, aber die Strategie wird zur Schreibung gelernt und nicht anders herum: Dann schreiben die Kinder zuerst das richtige Wort und später ergänzen sie Strategien oder was sonst gefordert ist.

    Ebenso können Strategien ja auch übergeneralisiert werden und zu falschen Ableitungen führen, weil den Kindern Wortverwandtschaften nicht geläufig sind oder sie welche finden, wo keine sind.

    Gerade die Mildenbergermaterialien, die mit 2 Farben arbeiten, finde ich eher verwirrend.

    Mir gefallen die 2 Farben, wenn es am Anfang um die einfachen Silben geht, später finde ich es eher hinderlich.

    Umstritten ist auch, ob man die Wörter nach Silben aufbaut, also To-ma-te, oder ob man es Laut für Laut macht, T-To-Tom-Toma-Tomat-Tomate - da gibt es für beides Gründe.

    Ich habe mir, wie oben beschrieben, vor Jahren ein Gerüst mit Silben zurechtgelegt, das ich seitdem einsetze. Für Tomate: zuerst die 3 Bögen, da hinein die Anlaute T_ m_ t_ und die Silbenkönige To ma te, das passt bei recht vielen Wörtern, die man am Anfang nutzt.

    Bei geschlossenen Silben muss man noch nacharbeiten, z.B. laufen: l_ f_, danach lau fe_ und zum Schluss noch die nachfolgenden Konsonanten, also das n am Ende der Silbe.

    Meiner Meinung nach ist der Vorteil, dass man kein langes Wort überblicken muss, sondern sich Silbe für Silbe vorarbeiten kann, die Einheiten sind also kürzer und wenn man den Faden verliert, kann man die vorherige Silbe überprüfen und die nächste dann beginnen.

    Ich frage mich immer mehr, warum es kein vernünftiges Lehrwerk für uns gibt. Das ist doch verrückt!

    Weil der Markt eben nicht alles regelt, sondern auf den Profit schaut?

    Ich frage mich das auch, allerdings sind die Kinder so unterschiedlich, dass die Übungen nie für alle ausreichen.

    Ich mag die alten Klick-Erstlesen-Lehrwerke, aber an Material ist das zu wenig,

    für noch Schwächere mag ich Flex und Flora inklusiv,

    aber auch da reicht mir das Material nicht aus.

    ich habe in auf Französisch beschulenden Klassen arbeitende Menschen gefragt

    Wie machen sie es? (Wäre vielleicht einen neuen Thread wert: Schreiben lernen international)

    Zu den Silbenstiften:

    Es gibt zunehmend Fibeln und Materialien, die farbige Silben aufgreifen,

    als ich angefangen habe, gab es das noch nicht, aber Silben bekamen in der Didaktik einen Fokus, jetzt gibt es unterschiedliche Methoden dazu.

    Wenn man nur dieses farbige Material nutzt, ergibt sich eine neue Hürde, sobald die Silbenmarkierung wegfällt und Wörter schlicht schwarz sind.

    Aber auch das kann man vorab auffangen, wenn es einem bewusst ist.

    Zum Thema Abschreiben kann vielleicht jede:r etwas ergänzen.

    Bei immer gleicher Art hatte ich im Sinn, dass man den Ablauf vorgibt, auch das kann man visualisieren, und dann einüben. Wenn der Ablauf immer gleich ist, kann man es auch innerhalb der Gruppe differenzieren, indem man verschiedene Vorlagen zuteilt, mit Wörtern, kurzen Sätzen, längeren Sätzen. Da gibt es fertige Karteien, sodass man sich nicht alles selbst erstellen muss.

    Meistens gibt es Schritte wie

    • Lesen
    • Schwierige Stellen markieren (halte ich für zu schwer für L)
    • Merken (würde ich weglassen als Schritt)
    • Schreiben (eine Silbe, ein Wort, einen Teil des Satzes)
    • Kontrollieren (das muss man gezielt üben, z.B. auch über AB: Richtiges Wort unten, falsches darüber, Fehler finden, anstreichen, verbessert darüber schreiben, Material „Finde die Fehler“ bei 4teachers)
    • Verbessern

    Bei unterschiedlichen Varianten gab es früher vielfältige Formen (Wendediktat, Dosendiktat, … siehe https://www.grundschulkoenig.de/deutsch/diktatformen/ )

    Bei mir ist davon das Schleichdiktat übrig geblieben, das mache ich schon in Klasse 1 und selbst die zieldifferent beschulten Kinder wollen dabei unbedingt mitmachen.

    Auch das kann man differenzieren, indem man entweder einfache Wörter für die einen und Sätze für die anderen aushängt, vielleicht auch, indem man nur die Anlaute schreiben lässt, aber das müsste man dann wieder zusätzlich vermitteln, das habe ich noch nicht gemacht.

    Meine noch nicht lesenden Schüler:innen wollen das unbedingt mitmachen, sie üben immerhin Orientierung im Raum und auf der Schreibseite und ihre Merkfähigkeit wie auch das Schreiben der Buchstaben/ in Lineatur.

    Die Probleme beim Segmentieren nach Silben zeigen auch Kinder in der Grundschule im 3. Schuljahr noch, selbst wenn man das immer wieder vorher geübt hat.

    Man denkt, es sitzt und hält es für einfach, ist es aber eben nicht für alle. Um so schwieriger ist es, wenn darauf aufbauend dann andere Übungen hinzu kommen, da diese Kinder ja schon an den Silben scheitern oder hängen bleiben oder abschalten.

    Aber kommt man ohne aus?

    Gerade gegen Skelettschreibweise oder bei Kindern mit Konzentrationsschwierigkeiten finde ich die Vorgehensweise, sich über Silben dem Wort zu nähern, hilfreich und man kann den Ablauf (Bögen zeichnen, Anlaute je Silbe suchen, König je Silbe suchen, weiter Buchstaben einfügen) sowohl in einzelnen Übungen trainieren, dann z.B. auch die Bögen vorgeben, als auch als Gerüst oder Checkliste oder mit Symbolen als Ablauf zur Hilfestellung geben.

    Vokallänge gehören auch zu diesen Mysterien,

    bei DaZ-Kindern hilft es, wenn man kontrastive Analysen zur Herkunftssprache hat, dann weiß man, dass Silben in anderen Sprachen anders aufgebaut sind (immer KV) und dass es bestimmte Laute gar nicht gibt oder sie nicht bedeutungsunterscheidend sind (e/i, o/u, auch b/p),

    dazu scheitern sie oft am Wortschatz, wenn Übungen auf Bildern basieren und unbekannte Begriffe gefragt sind. Da helfen inzwischen die Arbeitshefte, die man mit dem Booki-Stift nutzen kann, ein wenig: man zeigt aufs Bild und der Begriff wird genannt.

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