Beiträge von tabularasa

    Und welche Fächerkombi hast du jetzt? Welche Ausbildung/Studium hattest du zuvor?


    Ich möchte mich übrigens bei euch in diesem Forum bedanken. Ich dachte immer, es gibt nur diesen einen Weg.
    Viele von euch haben mir gezeigt, dass es viele Wege gibt, um meinen Traum zu erreichen.


    Dein Weg, Mimimaus erscheint mir sehr interessant.

    Mich lässt das Thema Späteinstieg Lehramt nicht los und ich denke viel darüber nach. Habe auch verschiedene Bewerbungen abgeschickt.
    Bis es soweit ist, möchte ich mir Erfahrungen einholen.
    Ich lese immer wieder auch hier im Forum von Späteinsteigern, die erst was anderes gemacht haben und dann gemerkt haben, dass es das nicht ist und sie aufs Lehramt umgestiegen sind.


    Mich interessieren hier vorwiegend die Erfahrung von Menschen, die bereits das Lehramtsstudium im höheren Alter abgeschlossen haben.


    - Wie alt seid ihr zu Beginn gewesen?
    -Hattet ihr Kinder? Wie lief die Unterbringung?
    -Wie habt ihr euren Lebensunterhalt nebenbei bestritten?
    -Hattet ihr einen Partner?
    -Wie viel Zeit habt ihr fürs Lehramtsstudium gebraucht?
    -Seid ihr danach verbeamtet wurden?
    -Hattet ihr zuvor einen Beruf und wie lange habt ihr in dem gearbeitet?


    Es geht in diesem Thread nicht so sehr um mich. Mich würde eher interessieren, wie es andere geschafft haben?
    Das hilft vielleicht nicht nur mir, sondern auch anderen, die sich mit über 30 noch umentscheiden.
    Wenn die Fragen zu privat sind könnt ihr auch welche auslassen.


    Wichtig ist mir, dass wirklich nur diejenigen antworten, die das Studium schon hinter sich haben.

    ich frage mich inzwischen, warum du das in einem Lehrerforum ansprichst? Hast du dieses Dilemma denn?

    Ja hab ich, wenn auch nicht mit diesem Kind. Einmal die Woche trainiere ich eine Gruppe von Kindern beim Handball und da sind auch Kinder mit Migrationshintergrund dabei, um die ich mich sorge.

    Natürlich. Jetzt bin ich gleich rassistisch weil ich aus Zeitgründen die schreibe, statt sie.


    Man kanns auch übertreiben. :autsch:
    Entschuldige bitte, dass ich nicht geschrieben habe "die Menschen, die einen muslimischen Glauben haben" oder "sie", aber ich habe neben dem Forum auch noch einen Haushalt, einen kleinen Sohn, der zu der Zeit nebenan im Wohnzimmer gespielt hat und viele andere Verpflichtungen.
    Da muss man aus die oder sie kein Drama machen, wenn jemand aus Zeitgründen nicht 3 Seiten genaue Bezeichnungen verwendet und das nicht aus böser Absicht tut.


    Du kannst dich jetzt auch noch 3 Seiten über meinen Verschreiber aufregen. Steht dir ja frei.

    Wurde ja schon mehrfach diskutiert. Und wird wohl auch immer wieder. Ein Fall wie der obige ist für mich etwas fürs Jugendamt. Leider erfahren derartige Foltereien an Kindern eine ziemliche Toleranz, wenn man "Religion" dranschreibt.


    'Ne Scheibe Vollkornbrot hätte vielleicht mehr hergemacht, wenn der Kleine Kohldampf schiebt. Aber ansonsten kann ich nichts Blödes dran finden. Wenn der Junge keine Gummibärchen möchte, wird er das äußern können. Falls doch, nimmt er sie. Ich muss anderen weder ihre Religion erklären, noch statt ihrer auf die Einhaltung irtendwelcher "Regeln" achten. Ich habe auch keine Lust, mir zu merken, was jemand aus welchen nicht nachvollziehbaren Gründen nicht essen möchte.
    Bei Allergikern sollte man etwas aufmerksam sein, da geht's um was. Und natürlich frage ich ab, was jemand nicht isst, wenn ich eine Einladung ausspreche, und schaue nach Alternativen. Falls mal jemand keinen z. B. Spargel mag, wenn ich zum Spargelessen einlade, dann sind entweder Kartoffeln mit Soße OK, oder er kommt ein anderes mal. Schwarzwurzeln mache ich jedenfalls nicht, örgs.

    Die Gummibären (so wurde mir erklären) enthalten Gelantine vom Rind. Also dürfen die die eh nicht essen.
    Mir war nicht klar, dass gerade Ramadan ist.
    Das Kind hat schon gesagt, dass es vom Essen träumt. Toll ist das echt nicht.

    Mein Sohn kam gestern nach Hause und hat von seinem Freund erzählt, der mit fastet, weil ja Ramadan ist.
    Von einer Bekannten, die Lehrerin ist, habe ich auch schon gehört, dass vereinzelte Kinder (Schüler) fasten.


    Ich frage mich, wie ihr Lehrer das macht? Ich bin ja noch keine Lehrerin, aber ich finde es echt schwierig, wenn die Kids den ganzen Tag über nicht essen und nicht trinken.
    Der Freund meines Sohnes kam heute auch zum spielen mit und ich Blödfisch hab ihm versehentlich auch noch Gummibären angeboten, weil ich das total vergessen hatte.


    Setzt ihr die Kids dann bei Ramadan im Sport auf die Bank?
    Der Kleine hat erzählt, dass er von seinem Vater geweckt wird und dann zwei Mal in der Nacht isst und trinkt, hat aber zugegeben, dass er schon Hunger und Durst hat und sich tagsüber auch nicht konzentrieren kann.


    Ich finde das echt schwierig.

    Mein jetziger Freund ist Sozialpädagoge, arbeitet aber auf einer schlecht bezahlten Erzieherstelle. Da ist nicht viel zu holen und meine Eltern können mich nicht unterstützen. Die haben gerade erst ein Haus gebaut uns es leider selbst nicht so dick. Ich hab noch 2 Geschwister, die auch nicht so super verdienen. Kindergeld geht schon für den Hortplatz fürs Kind drauf und was noch alles so anfällt. Beim Wohngeld läuft gerade die Beantragung. Ich bin echt auf meinen Nebenjob angewiesen, sonst kann ich das Zweitstudium knicken. Deshalb die Frage mit der KV.

    Dazu hab ich eine Frage. Hat sich der Schriebs, dass du versichert bist in irgendeiner Form von denen unterschieden, die man hat wenn man nicht mehr als 20 Stunden arbeitet?

    Ich bin nicht verheiratet und plane ja gerade mein Zweitstudium.
    Nun bin ich aber schon über 30 und heute ist mir bewusst geworden wie problematisch das mit der Krankenversicherung wird.
    Mit über 30 beträgt der Betrag je Monat 180 oder 190 Euro. Das ist natürlich eine Stange Geld.
    Um aus dem Dilemma raus zu kommen, wollte ich Teilzeit nebenher arbeiten, sodass ich dadurch versichert bin.


    Nun habe ich aber gelesen, wenn ich das mache, darf ich nicht Vollzeit studieren. Das fliegt spätestens bei der Immatrikulation auf.
    Gar nicht arbeiten geht aber auch nicht. 20 Stunden reichen nicht aus. Mit 20 Stunden habe ich selbst bei gutem Stundenlohn so knapp 900 Euro oder weniger.
    Mit meinem Sohn ist das sehr wenig. Ich habe zwar einen Freund, aber der hat einen soliden Beruf erlernt.


    Wie habt ihr das mit der Krankenversicherung gemacht, wenn ihr über 30 gewesen seid?

    das halte ich aber oftmals für falsch. Ich habe in beiden Schwangerschaften schwangerschaftsbedingt nur 2 Mal gefehlt. Das eine Mal, als ich auf das OK vom BAD gewartet habe, dass ich weiter arbeiten darf und das 2. Mal als ich morgens zum Zuckertest musste, was nur während der Schulzeit ging (da morgens nüchtern). Und da bin ich an meiner Schule keine Ausnahme. Die Kollegin deren Kurse ich jetzt übernommen habe, War auch schwanger, nicht krank.
    Ich kenne einen Erzieher, der ein Jahr EZ gemacht hat, absolut unproblematisch. Und aktuell beim Babyschwimmen kommen morgens 2 von 10 Kindern mit ihrem Vater. Beim Babyturnen waren es 3 von 8. Alle entweder in EZ oder arbeiten TZ.


    Es kommt also langsam, aber es wird besser.

    Bei den Erzieherinnen ist eine andere Situation, weil die mit anderen Erregern durch die Kinder in Berührung kommen. Wenn sich dann beim Amtsarzt durch den Impfstatus herausstellt, dass keine Antikörper bestehen, schicken sie die direkt nach Hause. Die Frauen, die ich kenne waren schon während der Schwangerschaft ständig krank und waren nach dem dritten Monat durchgehend zu Hause.



    Ich denke, es arbeiten auch viele Frauen Teilzeit, weil die von Haus aus weniger verdienen. Ich gebe dir aber Recht. Mit einem kleinen Kind muss definitiv einer Teilzeit gehen. Mit zwei Vollzeit arbeitenden Eltern geht das kaum.


    Richtig schwierig ist es wenn man allein erziehend ist. Das war ich zwischendurch und mein Ex war auch noch arbeitssuchend.

    Ich kenne auch zwei Männer, die hinterher beide dafür die Quittung bekommen haben durch die Babyzeit.
    Ein Mann ist mein Bruder (Erzieher von Beruf).
    Er ist mit meinem Neffen für ein halbes Jahr als der Baby war zu Hause geblieben.
    Zum Dank hat ihn die Chefin nur wenige Wochen nachdem er wieder kam bei der nächsten Gelegenheit an einen anderen Arbeitsort zu schlechteren Konditionen verfrachtet.
    Begründung: Wir müssen im Heimbereich Personal abbauen und brauchen jemanden für die neue Wohngruppe. Welch ein Zufall, was?
    Als er sagte, dass er ein halbes Jahr Babyzeit nimmt, hat sie säuerlich das Gesicht verzogen und einen Aufstand gemacht.


    Das andere Beispiel ist ein guter Freund meines Partners (Steuerberater)
    Es brauchte ewig, bis er überhaupt das okay bekommen hat, dass er in die Babyzeit gehen darf und als er dann wieder kam wurde er raus gemobbt.
    Alles vom Chef organisiert.
    Hinten rum hat er mitbekommen, dass der Grund das Babyjahr war.


    Deutschland ist nicht kinderfreundlich.


    Frauen trifft es aber doppelt, weil die zusätzlich zum Babyjahr auch noch Beschäftigungsverbot haben und während der Schwangerschaft oftmals ausfallen.
    Gerade im Gesundheitsbereich oder in bestimmten Berufsgruppen (Erzieher) werden die sobald sie schwanger sind direkt nach Hause geschickt durch den fehlenden Impfschutz.
    Erfahrungsgemäß fehlen sie auch während der Schwangerschaft sehr oft.


    Leider ist das Babyjahr immer noch ein Frauending. Es nimmt zu, dass auch mal Männer ins Babyjahr gehen, aber leider trifft es die Mehrheit der Frauen.
    Und Vollzeit arbeiten kannst du danach eh vergessen.
    Ich hätte als mein Sohn zwei war gar nicht Vollzeit arbeiten können bei den Kitaöffnungszeiten und selbst wenn die nicht wären, hätte ich mein Kind nicht 8 1/2 Stunden dort abgegeben. Davon, dass ich die ersten 3 Jahre eh mehr bei Kinderärzten als woanders saß, ganz zu schweigen.

    Ich bin durch meine Schwester sehr sensibel was das Thema angeht. Mit einem Kind merkt man das auch gar nicht so. Realisiert habe ich es, als sie bei einer Gebrutstagsfeier mal in Tränen ausbrach, nachdem der gefühlt tausendste fragte, warum sie denn keine Kinder haben. Umso schlimmer ist es eigentlich, dass Arbeitgeber Frauen, die in einem gewissen Alter noch keine Kinder haben unterstellen, dass sie definitiv welche bekommen. Das ist ein doppelter Schlag.
    Kinder kann sie nicht kriegen und eingestellt wird sie, weil sie welche kriegen könnte auch nicht.



    Ich möchte hier nicht den Namen des Unternehmens nennen, weil ich keine Klage am Hals haben will, aber mein Ex Partner hat bei einem gut gehenden und populären Unternehmen gearbeitet, bei dem er selbst das Vergnügen hatte, Frauen zwischen 25 und 40 bzw. deren Bewerbungen auszusortieren.
    Er arbeitet heute nicht mehr dort, aber er bekam vom Chef die Anweisung Absagen zu verschicken. Er machte seinen Vorgesetzten dann sehr direkt darauf aufmerksam, dass die Frauen um einiges besser wären als männliche Bewerber und erhielt die Antwort, dass man genau deshalb auch zum Vorstellungsgespräch einladen würde. Man müsste ja verschleiern, dass die Absage andere Gründe hätte. Er bekam die Antwort "Wir stellen keine Frauen in dem Alter ein. Die werden nur schwanger und dann haben wir den Salat. Wir müssen Sie aber zum Vorstellungsgespräch einladen und so tun, als ob sie geeignet wären, wegen der Qualifikationen."
    Mein Ex sagte dann, dass man sich das doch aber leisten könnte, denn das Unternehmen sei groß genug.
    Antwort: "Ich lasse nicht mit mir diskutieren. Das Geld für die doppelt bezahlten Kräfte der Schwangerschaftsvertretung kann man wieder woanders investieren."
    Mein Ex war fassungslos. Ich weiß, dass ihn das lange beschäftigt hat und das war nur einer von vielen Gründen, warum er dort heute nicht mehr arbeitet.
    Und ich weiß von Freunden, dass sein Unternehmen nicht das Einzige ist.


    Man stelle sich mal vor, dass da Frauen anreisen, die extra mit dem PKW fahren (CO2 Ausstoß und Verpestung) für nichts! Die stecken Mühe in den ganzen Bewerbungsprozess für nichts! Das ist nicht nur inhuman, sondern auch Ressourcenverschwendung, skrupellos und kinderfeindlich.

    Vor allen Dingen sollte mal klar sein, dass nicht jede Frau schwanger wird oder werden kann.
    Eine meiner Schwestern z.B. hat eine Erkrankung und kann gar keine Kinder kriegen.
    Sie wird ständig gefragt, warum sie denn keine Kinder hat. Scheinbar ordnet die Gesellschaft immer noch stark in Schubladen ein.
    Frau= schwanger.
    Für manche Frauen die Kinder kriegen können oder haben wollen ist das nicht nur nervig, sondern auch verletzend.


    Auch von Personalern ist das sehr daneben. Nur weil man 25 noch kein Kind hat (oder mit 29 und älter) und sich bewirbt, heißt das doch nicht, dass man sofort los zieht und sich einen Mann angelt oder ein Kind ansetzt, sobald man einen unbefristeten Vertrag hat.
    Erst recht nicht, wenn man schon eins hat. Wer sagt, dass ich noch ein 2. Kind will? Kinder sind toll und ich liebe meinen Sohn. Aber ich würde trotzdem kein 2. wollen.


    Ich weiß noch, dass es in der Kita meines Sohnes eine Erzieherin gab, die keine Kinder hatte und die 39 war. Man kann sich nicht vorstellen, wie über diese arme Frau hergezogen wurde.


    Von Freunden weiß ich, dass Schulämter offenbar die einzig humanen Einrichtungen sind, wenn es um Festanstellungen und Frauen von 25 bis 40 geht.
    Bei meiner Cousine, die Soziologie studiert hat war es übrigens auch so. Sie hatte eine Befristung nach der andere, als sie sich mit 28 bewarb.
    Mit 42 hatte sie dann endlich eine Festanstellung.

    Ich erlebe gerade hautnah wie es ist, wenn man aufgrund von Alter und einem bereits vorhandenen Kind stigmatisiert wird.
    Und das wird ja nicht besser werden. Wäre ich in eine befristete Sache gekommen, würde ich eine Arbeit verrichten, die ich nicht mehr möchte und in 2 Jahren wieder auf der Straße stehen mit wieder den gleichen Problemen. Falls ich je eine Stelle bekommen würde.


    Wie zuvor ausgeführt habe ich darauf keine Lust mehr. Gestern ist meine Bewerbung raus gegangen.
    Bevor ich jetzt bis ich 40 bin zu Hause rum sitze oder in sinnlosen 1 Euromaßnahmen lande, packe ich die Gelegenheit und orientiere mich nochmal um.


    Ich habe durch eure Beiträge hier wirklich Mut bekommen und fühle mich richtig energiegeladen, die Sache anzupacken.

    Ich hab das erst letztens erlebt. Mir kommt es so vor, als wäre die Frauenbenachteiligung in der freien Wirtschaft noch stärker sichtbar als bei Lehramtsabsolventen.
    Jedenfalls gehe ich so zum Bewerbungsgespräch und war guter Dinge, die Stelle zu kriegen, weil die Kriterien, die es zu erfüllen gab genau meinem Profil entsprachen. Meine Beweerbungsunterlagen sind tip top. Daran kanns nicht liegen.
    Es ging angeblich um zwei Stellen die in Pflegeheimen in der Leitung besetzt werden sollte. Unbefristet und die Pflegeheime waren neu erbaut.
    Ich saß also vor der Auswahlkommission, die aus einem Mann und vier Frauen bestand. Psychologisch spannend war schon, dass die Frauen jeweils 2 links und 2 rechts neben dem Mann saßen, als wäre er der Hahn im Korb.


    Jedenfalls, ich erzähle also von mir und mitten während des Gesprächs wird mir plötzlich vorgeschlagen, dass sie noch 2 andere befristete Stellen haben für jeweils eine Schwangerschaftsvertretung für ein Jahr. Ich komme dort also wegen zwei unbefristeten Stellen an zwei Pflegeeinrichtungen hin und plötzlich schlägt man mir 2 Befristungen in ganz anderen Bereichen vor. Man nötigte mich regelrecht. Ich dachte nur: Ja, klar wenn ich jetzt ja sage, dann bin ich nur die Vertretung für irgendwen, der nach einem Jahr seine Stelle wieder haben will. Ich hab das bei meiner Schwester gesehen. Da lief es genauso und nach einem Jahr war sie wieder arbeitslos. Da hatte sie sich aber schon super im Team eingelebt.


    Ich sagte, dass ich lieber eine unbefristete Stelle haben will. Ist ja klar: Wenn man gefragt wird befristet oder unbefristet, dann sagt man doch nicht befristet?


    Was soll ich sagen? Ich hab die unbefristete Stelle natürlich nicht bekommen und bin letztendlich ganz leer ausgegangen.


    So läuft das in Deutschland. Mit über 30 hast du einfach keine Chance auf einen unbefristeten Arbeitsplatz in bestimmten Bereichen. Da kannst du ein Kind oder 10 Kinder haben.


    Da denken gerade männliche Arbeitgeber du bist eine potenzielle Gebärmaschine, die nur auf die passende Gelegenheit wartet.


    Ein Professor bei uns an der Uni hat das mal ganz knallhart gesagt: "Von 25 bis 40 haben Sie als Frau kaum eine Chance Karriere zu machen."


    Beim nächsten Bewerbungsgespräch hab ich dem Personaler gleich vorweg genommen, dass ich einen Sohn habe und keine weiteren Kinder möchte.
    Da war dann plötzlich die Kinderbetreuung ein Problem. Oder: Er machte es zum Problem. Ich sagte, dass ich ein gut gehendes Netzwerk und zwei Paar Großeltern habe und dass das abgesichert sei.


    Hab die Stelle nicht bekommen.


    Hab mich mittlerweile abgefunden und arrangiere mich mit der Lage. Bevor ich jetzt 10 Jahre arbeitslos zu Hause sitze oder in Bereichen arbeite, die nicht meiner Quali entsprechen und unglücklich bin, mache ich lieber das, was mir wirklich liegt und wo das Verhalten der Vorgesetzten weniger asozial ist (Gegenteil von sozial).


    Ist ja immer noch ein Unterschied endlich das zu machen was einem liegt und dafür in den sauren Apfel zu beißen und 20 Stunden als nicht Qualifizierte zu arbeiten oder 40 Stunden bis zum Rentenalter als Nichtqualifizierte und nicht das zu machen, was einem Freude bereitet.

    Bis ich dann im Ref bin, ist mein Kind ja schon aus der Grundschule. Ich denke, das wird (hoffentlich) kein Problem sein.


    In Sachen Bewerbung kann ich wirklich schon Bücher schreiben. Ab 30 hat man als Frau kaum noch Chancen auf eine unbefristete Stelle. Vor 2 Wochen erst erlebt.
    Ich bin beim Gespräch im festen Glauben auf eine unbefristete Stelle dort hin gegangen. Um die unbefristete Stelle ging es von Anfang an aber gar nicht mehr.
    Man wollte mich in Richtung befristete Stelle mit ganz anderem Aufgabengebiet lenken und solche miesen Vorgehensweisen erlebe ich ständig seitdem ich die 30 überschritten habe.


    Die Angst, dass neu eingestellte Frauen schwanger werden ist vollkommen frauenfeindlich, überholt und überzogen. Vor allen Dingen habe ich schon ein Kind und selbst wenn ich keins hätte. Warum geht man davon aus, dass jede Frau nur weil sie Frau ist ein Kind ansetzen will?
    Ich hab die Stelle natürlich nicht gekriegt. Die geben sie jetzt sicher einer anderen, die schon 40 ist oder erst 25.


    Mal ehrlich, das ist einer von vielen Gründen weshalb ich komplett aus dem Feld raus will.
    Mir liegt das einfach nicht.
    Auch die Arbeit mit alten Leuten und ständige Engpässe bei Personalaentscheidungen.

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