Beiträge von Fallen Angel

    Ich meine die Novemberhilfen sind hier endlich ausgezahlt, von den restlichen Monaten träumen die Leute noch. UNd ja, sie haben irgendwann dann evtl. den Anspruch, aber wenn sie pleite sind bis es ausgezahlt wird, hilft es auch nicht.

    Bei den allermeisten wurde die Novemberhilfe ausbezahlt. Natürlich müssen die Anträge geprüft werden, es gab schon einige bekannt gewordene Betrugsfälle, das möchte man natürlich zu Recht verhindern.

    German: Was Freizeitangebote angeht, so könnt ihr freiwillig entscheiden, ob ihr sie nutzen möchtet oder nicht. Beim Arzt oder zum Einkaufen könnte es Risikogruppenzeiten geben. Im Job irgendwie versuchen, AHA umzusetzen. Sind Kinder U8 oder mit Behinderungen bei euch in der Familie? Da schrieb ich ja schon, dass zu diesen kein Abstand eingehalten werden kann. Hier muss man das Risiko einfach eingehen, wenn Kitas und Schulen nicht noch jahrelang geschlossen bleiben sollen.

    Du vergisst hier Berufe, bei denen AHA nicht reicht. Willst du weiter Distanzunterricht?

    Risikogruppenzeiten nützen auch nur, wenn sich die Leute erstens daran halten und zweitens Risikogruppen weniger häufig infiziert sind, sonst macht es keinen Sinn.

    Fallen Angel : Wenn du Lehrer wärst, hättest du vorab eine Ausbildung zwischen 5 und 10 Jahren hinter dir. Bist du dir sicher, dass du das aufgeben würdest? Andere Leute steckten möglicherweise auch viel Zeit und Geld in ihre Arbeit. In vielen Betrieben werden Alternativmöglichkeiten wie von dir genannt angeboten, aber mal mehr, mal weniger gut genutzt. Viele haben jetzt weniger Geld und diejenigen, die es hätten, geben es nicht umso stärker aus, um das zu kompensieten. Du schriebst doch auch mal, dass du wegen der Mehrwertsteuersenkung nicht mehr kaufen würdest, oder?

    Übrigens ist das ja auch ein Beispiel für die Solidaritätssache, die ich vorhin ansprach.

    Wer spricht denn von Aufgeben? Es geht doch darum, dass man kurz- oder mittelfristig über die Runden kommt.

    Wenn ich nach meinem Ref keine Stelle als Lehrer finde, dann mache ich auch was Anderes und warte nicht auf H4. Dann schmeiße ich doch nicht alles weg, sondern kann mich weiter auf Lehrerstellen bewerben.

    Ich habe ein eisernes Prinzip: Ich kaufe nur das, was ich brauche oder möchte. Ich kaufe nichts, weil es günstig ist. Also ja, durch die Mehrwertsteuer-Senkung kaufe ich nicht mehr, warum denn auch? Wenn ich etwas nicht brauche oder möchte, was soll ich dann damit? Es ist nicht meine (oder von jemand anderem) Pflicht, für Umsätze irgendwelcher Unternehmen zu sorgen (und ja, ich weiß, dass meine Einstellung nicht für alle was ist und auch gesamtwirtschaftlich für zu wenig Konsum sorgt).

    Den Eindruck habe ich nicht. Wenn sich deine Krankenversicherung plötzlich weigert, deinen Arztbesuch zu übernehmen, kündigst du dann auch und gehst einfach nicht mehr zum Arzt? Der Sinn von Versicherungen ist genau der, man zahlt ein und kriegt im Notfall ausgezahlt. Die Allianz hat letztes Jahr einen Umsatz von über 140 MILLIARDEN Euro gemacht.

    Nein, würde ich nicht. Hier kommt es mir aber so vor, dass die Versicherungen schlicht und einfach abzocken und nach einem Schlupfloch suchen, um nicht Milliarden an Ausgleich zu zahlen. Meinetwegen sollen die Leute nicht kündigen und sich weiter veräppeln lassen, ist nicht mein Geld. Sollte jeder selbst entscheiden.

    Man könnte ja auch einen Vertrag abschließen, der halt Pandemien nicht enthält und dann hoffentlich günstiger ist, wenn in einem Pandemiefall eh nicht gezahlt wird, weil nicht exakt das Virus im Vertrag steht.

    Man hatte nicht monatelang Zeit. Die Pandemie ist gerade etwas über ein Jahr alt. Niemand wusste am Anfang, wie schlimm es wird. Niemand wusste, wie die Übertragungen funktionieren. Wie lange Impfstoffe / Medikamente brauchen. Was mit den Mutationen ist. Ohne die Mutationen hätten wir die Lage wahrscheinlich im Griff.

    Quatsch, laut @Lindbergh sind alles nur die blöden Politiker Schuld. Da seine Eltern bestimmt dasselbe sagen und die ja nicht lügen, muss es stimmen.:autsch:

    German: In kurz: Ich bin für gelenkte Öffnungen + Schutz der vulnerablen Gruppen. Und vor allem: Wenig quatschen, sondern handeln!

    Zum 1.000.000sten Mal: 40% der Erwachsenen gehören einer Risikogruppe an. Willst du die alle wegsperren?

    Entweder du bist der Troll des Jahrtausends oder du solltest wirklich mal überprüfen, ob mit deinem Gedächtnis alles okay ist. Das hatten wir schon so oft und du scheinst es einfach wieder zu vergessen.

    German: Wir sind jetzt bei Einzelfällen. Diese finde ich, keine Frage, äußerlich bedauerlich und wünsche mir auch für die Longcovid-Betroffenen baldige Besserung. Ich sprach aber aus gesamtgesellschaftlicher Sicht, sprich aus der Perspektive der 83 mio. hier in dem Land. Die Opfer sind schlimm, aber sie machen nur einen kleinen Teil der Gesamtbevölkerung aus. Und ja, es gibt viele, deren Füße höchstens etwas nass wurden: die asymptomatisch Erkrankten oder diejenigen mit leichten Erkältungssymptomen.

    Gut, auch die Selbstständigen, die weder (unter keinen Umständen) arbeiten können noch Hilfszahlungen erhalten haben, sind auch nur Einzelfälle. Die meisten werden Hilfszahlungen erhalten haben und auch nicht 0€ verdienen.

    Die Versicherungen schließen Schließzeiten aufgrund des Infektionsschutzgesetzes ein. Das sind die Bedingungen, zu denen die Versicherten und der Versicherer sich geeinigt haben. Dass sich ein paar Winkeladvokaten jetzt überlegt haben, dass das nur für explizit und namentlich erwähnte Viren gilt, ist das Skandalöse.

    Übrigens ein toller Tip, die Versicherung zu kündigen, wenn sie die Zahlung verweigert. Das geht aber am Problem vorbei. Man schließt die Versicherung ab und zahlt jahrelang ein, damit sie beim Eintreten eines vesicherten Schadens zahlt. Tut sie das nicht, hat man den doppelten Schaden: das Geld für die Versicherung war rausgeschmissen und man bleibt auf seinem Schaden sitzen.

    Ich habe das Problem schon verstanden. Dennoch sollte man solche Versicherungen kündigen, damit die asozialen Versicherer nicht noch mehr Kohle verdienen.

    Ob diese Praxis rechtens ist (mir gefällt das auch nicht, aber das muss nicht heißen, dass es illegal ist), haben schon und werden auch in Zukunft Gerichte klären. Sollte es rechtens sein, dass die Versicherung nicht zahlt, weil Corona nicht im Vertrag steht, dann weiß für die Zukunft jeder Bescheid und schließt keine Verträge mehr ab, die auch den Schutz vor Schließungen wegen Pandemien/wegen dem Infektionsschutzgesetz umfassen, weil dort eh nie Geld ausbezahlt werden würde.

    Fallen Angel: Deine Argumentation ist mir zu unterkühlt. Emotionale Unterhaltungen können schnell ausufern, aber zu nüchtern ist auch schwierig. Man kann es ja gerne mal auf den Lehrerberuf übertragen: Was würdest du sagen, wenn du monatelang nicht als Lehrer arbeiten dürfest, die Zahlungen mehr schlecht als recht kommen und du dringend auf das Geld angewiesen bist, um z.B. den Hauskredit abzubezahlen?

    Ich arbeite zwar nicht als Lehrer, aber dennoch würde ich mir einen anderen Job suchen. BTW, kann ein Selbstständiger sein Geschäft so gestalten, dass es dennoch läuft, Onlinebestellungen, Außer-Haus-Verkauf...

    Auch Lehrer leben nicht im luftleeren Raum - mein Mann ist seit über einem Jahr die meiste Zeit in Kurzarbeit und meine Schwester z.B. führt ein kleines Reisebüro. Ich lebe nicht in der Schule nur mit Lehrer, die Kinder haben Familien, bei denen nicht alles rosig ist.

    Willst du damit etwa sagen, dass Lehrer nicht nur andere Lehrer kennen? :staun:

    Mal ganz große Überraschung: Nicht jeder Lehrer kommt aus privilegierten Verhältnissen.

    Naja, wenn du so vergleichen willst, wer hat denn mehr Geld, der Immobilienbesitzer oder der Künstler, der in dessen Haus wohnt?


    Es gibt übrigens Versicherungen, die Restaurants versichert haben samt Klausel, dass zu zahlen ist, wenn infektionsbedingt dichtgemacht werden muss. Und wer hätte es erraten können, Allianz und Co. müssen nicht zahlen. Gerichtlich bestätigt, weil steht ja nix von 'Corona' im Vertrag.


    Da will man doch schreiend aufstampfen, bei so viel Ungerechtigkeit.

    Ich finde das auch daneben, aber Versicherungen können auch nicht jeden Schaden übernehmen, dann wären die Preise viel zu hoch. Warum kündigen denn die Selbstständigen nicht ihre Versicherungen?

    Was sagt ihr einem Selbstständigen der Branche eurer Wahl, der euch sagt, dass das Wasser ihm bis zum Hals stehe und er jetzt einen Plan brauche, wie er sein Geschäft und sein Haus halten kann, ohne Kredite aufnehmen zu müssen, die er im Leben nicht abbezahlen kann (und auch nicht sollte, er hat nichts falsch gemacht!)?

    Müssen nur Leute Kredite aufnehmen oder abbezahlen, die was falsch gemacht haben? Wer entscheidet, was falsch ist?

    Das mit den Geschäften wäre unter folgenden Bedingungen halb so schlimm:

    - Kompensationszahlungen werden pünktlich und umfänglich bezahlt (Ich habe selbstständige Angehörige, die privat kaputte Haushaltsgeräte hatten, die aus Geldgründen wochenlang nicht repariert werden konnten).

    - Die Banken und der Staat (--- Steuern!) drücken bei Zahlungen ein Auge zu.


    Wer aufgrund staatlicher Auflagen entgegen Artikel 13 GG nicht arbeiten darf, dem darf nicht zugemutet werden, dass er die Pleite fürchten muss, weil Gläubiger dennoch auf ihr Geld bestehen. Wenn, dann müssen auch die Gläubiger die Auflage erhalten, die Füße stillzuhalten, sonst lässt sich ein Betrieb natürlich nicht halten. Und es gibt in diesem Land Betriebe, die seit über 100 Jahren bestehen.

    Die Gläubiger brauchen das Geld vielleicht auch. Der Staat sollte ganz sicher nicht auf Steuern verzichten (wer außerdem wirklich kaum Umsatz hat, zahlt auch sehr wenig Steuern).

    Was hat denn die Bestandsdauer damit zu tun?

    Nymphicus: Danke dir! Ich gehe davon aus, dass die Zahlen in einem Lockdown leicht heruntergehen werden, danach aber wieder stagnieren, weil keiner mehr Bock hat oder eine neue Mutation wieder nach Deutschland kommt. Durch offene Grenzen, die systemrelevanten Berufe und die privaten Kontakte, die man schlichtweg in einem demokratischen Staat nicht unterbinden KANN (und es auch nie ernsthaft versuchte), ist die Unterschreitung eines gewissen Levels kaum möglich. Und da sind die Demonstrationen noch nicht berücksichtigt.

    Wenn es stimmt, dass die Zahlen durch einen Lockdown nur leicht runtergehen, dann überleg doch mal, was ohne Lockdown passiert.

    Miss Jones: Ist OT, aber in arabischen Ländern läuft zwar vieles schief in Sachen Menschenrechte, aber mir gefällt der Familienzusammenhalt dort besser als hier. Ich stelle das auch bei den hiesigen Migranten fest, dass die Unterstützung innerhalb der Familie viel selbstverständlicher als bei vielen Deutschen ist.

    Ich kenne viele Familien, die sich gegenseitig sehr unterstützen (und ja, auch deutsche). Sei es finanziell, emotional... Klar gibt es auch kaputte Familien, aber die gibt es sicherlich in jedem Land.

    Gerade bei Familien sollte man auch mal vorsichtig sein, es ist nicht alles Gold, was glänzt. Wie es innerhalb einer Familie aussieht, bleibt Außenstehenden (auch oft Nachbarn, Freunden, entfernten Familienmitgliedern) verborgen.

    Was für mich in Deutschland fehlt, um als solidarisch zu gelten:

    - weniger Neid und Ellenbogengesellschaft

    - mehr ernstgemeinte Gesten der Hilfsbereitschaft und Dankbarkeit

    - mehr Wertschätzung für Familie

    - mehr Hilfe von Starken für Schwache

    Zu 1. Da gebe ich dir Recht, obwohl ich selbst in meinem Leben wenig (negativen, missgönnenden) Neid spüre oder zu spüren bekomme.

    Zu 2. Hängt wohl auch von der Umgebung ab, ich empfinde viel Dankbarkeit für meinen Lebensstandard und meine Gesundheit, für liebe Menschen in meinem Leben.

    Zu 3. Ich finde, dass Familie angemessen wertgeschätzt wird, man sollte Familie nicht überschätzen. Es gibt genug Eltern, die das lieber nicht geworden wären. Einer Freundin von mir hat ihre Mutter das Leben über viele Jahre zur Hölle gemacht, sie hat mittlerweile keinen Kontakt mehr zu ihr und das ist für sie genau richtig.

    Zu 4. Hier gibt es sicherlich Verbesserungsbedarf, wenn auch nicht alles schief läuft.


    Mit vielen Punkten (vielleicht sogar mit allen) kann man selbst im Kleinen anfangen. Ganz banal für alte oder gebrechliche Menschen einkaufen oder ihnen dabei helfen usw.

    @MissJones deutet aber etwas an, was ich schon öfter schrieb: Die deutsche Gesellschaft ist nicht solidarisch aufgebaut. Ich glaube, dieses "Wir müssen uns alle mal am Riemen reißen und dann schaffen wir das schon!" klappt in anderen Ländern besser als hier, weil es einfach dort integraler Teil der Kultur ist. Gerade deswegen sollte solidarisches Handeln Einzelner umso stärker geschätzt werden, weil es aus intrinsischer Motivation heraus erfolgt. Zwang hierzu führt meiner Meinung nach eher zu einer Vertiefung der innergesellschaftlichen Gräben, die jetzt schon bestehen.

    Es gibt sicherlich solidarischere Länder als D, aber vor allem sehr viele Staaten, die deutlich weniger solidarisch sind. Da braucht man gar nicht weit zu gucken, mir würden spontan GB und die USA einfallen.

    Unsere Sozialversicherungen sind solidarisch aufgebaut (Bspw. die GKV: Kinder und Ehepartner sind gratis mit drin, Kranke zahlen genauso viel wie Junge (beim selben Einkommen)), starke Schultern können mehr tragen als schwache, es gibt ALG II (häufig kritisiert, sichert aber das Überleben) und so weiter.

    Wie sieht denn für dich eine solidarische Gesellschaft oder ein solidarischer Staat aus?

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