Beiträge von Fallen Angel

    Oh, das ist genau der Ton und die Botschaft, die bei mir zumindest gleich den inneren Hulk ausbrechen lassen.

    Die Unzulänglichkeiten des Systems, der Grundidee des Online-Lernens, der Technik, des häuslichen Umfelds, all das kann und muss der Lehrer kompensieren. Wenn's nicht klappt, ist nicht nur die Äußerung von Frust verboten, sondern man ist als Lehrer selber schuld, weil nicht genug engagiert.

    Natürlich kann es schwierige äußere Umstände geben. Darauf sollte man sich aber nicht ausruhen. Nach einem Jahr Pandemie wird man wissen, welche Ausstattung die SuS haben und was klappt. Sich zu beschweren löst leider keine Probleme, auch wenn es menschlich nachvollziehbar ist, dass man sich beklagen möchte.

    @samu: Wie oft hieß es auch hier "Der Onlineunterricht läuft gut. Kann gerne so weitergehen." und ich dachte mir: "Leben wir in verschiedenen Welten?". Bei meinen Schülern lässt nicht nur die Motivation stark nach, sondern auch in den Grundrechenarten gibt es bei vielen zunehmend Defizite. Ich habe nur wenige Kinder mit DaZ, da weißt du sicher mehr, aber ich hörte, dass es mit der Entwicklung der Deutschkenntnisse bei vielen zuletzt schlecht aussah.

    Es ist deine Aufgabe als Lehrer oder Referendar, gegenzusteuern. Du hast dir doch sicher Gedanken gemacht, wie du deine SuS unterstützen kannst (oder haben nur Schüler das Problem?).

    Ich wurde hier mit dem Lego-Fieber angesteckt und baue fleißig ein Modell nach dem anderen.

    Inzwischen wird leider die „Ausstellungsfläche“ knapp - auf den Regalen im Schlafzimmer tummeln sich inzwischen Big Ben, Empire State Building, Taj Mahal, Notre Dame, der Eiffelturm, ein chinesischer Tempel, ein Flugzeug, das Kolloseum und Hogwarts.

    Wenn der Lockdown noch lange dauert, muss ich wohl anbauen. :sterne:

    Lego geht immer ^^

    Ansonsten kann ich noch Videokonferenzen oder Telefonate mit lieben Menschen empfehlen. Vielleicht auch mal etwas albern sein und sich kindisch benehmen, das nimmt einem viel Last von den Schultern und sorgt für entspannte Momente. Man kann auch über total dumme Witze lachen.

    Sonst fallen mir noch Spiele ein, ich spiele allgemein sehr gerne die klassischen Gesellschaftspiele, jetzt im Lockdown noch mehr als sonst.

    Ja, das sollte man unbedingt. Dazu gehört aber die Einsicht, dass an den von mir genannten Erkrankungen ein ganz grosser Teil der Betroffenen selbst die Verantwortung trägt. Der Zusammenhang zwischen Diabetes Typ II und schlechter Ernährung ist längst als kausal anerkannt. Trotzdem kommt immer noch das reflexartige "da kann man nichts dafür".

    Es ist absolut typisch für die Diskussion zum Thema Übergewicht, dass als erstes sofort die eine Person im Bekanntenkreis genannt wird, die "nichts dafür kann", dass sie übergewichtig ist, weil es ja von den Medikamenten kommt. Bei allen (!) Übergewichtigen ist die Kalorienbilanz chronisch positiv, simple as that. Thermodynamik gilt halt immer. Und bei den allermeisten Übergewichtigen liegt's an zu viel rein und zu wenig Verbrauch. Bevor man das nicht anerkennt, und zwar ohne sinnlose Schuldzuweisungen und ohne Metadiskussionen über Bodyshaming, Leistungsdruck und Instagram, wird es wirklich nie was mit einer nachhaltigen Veränderung in dem Bereich.

    Japaner und Südkoreaner werden doch hier immer mal wieder als Vorbilder in Sachen Pandemiebewältigung bemüht. Ich habe schon mal erwähnt, ich wollte aus diversen Gründen in keinem der beiden Länder leben. Aber bemerkenswert finde ich es schon, dass dort ein Vielfaches weniger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen gestorben wird, die bei uns 40 % aller jährlichen Todesfälle ausmachen. Es sind auch die einzigen beiden Industrienationen, deren Durchschnitts-BMI nicht übergewichtig ist. In Grossbritannien ist der Leidensdruck unterdessen gross genug, dass der Staat reagiert und dem Zuckerkonsum den Kampf angesagt hat. Ja, solche radikalen Kampagnen würde ich mir wünschen. Das Rauchen im Restaurant verbieten ging ja auch und es hatte einen massiven Impact, viel grösser als man sich das überhaupt gedacht hätte.

    Ich stimme dir da voll zu. Solche Diskussionen gehen nur leider oft in die Richtung "Die Raucher/Trinker/Dicken... sind zu dumm/faul/bequem um sich zu ändern" und das stimmt so nicht. An sich selbst zu arbeiten und Gewohnheiten abzulegen, die teils Jahrzehnte Teil des Lebens waren, ist nicht super einfach. Viele Leute brauchen dabei Unterstützung und kein Bashing. Bashing macht alles noch schlimmer.

    Offenbar eine andere als Du. Aber die Diskussion lohnt sich aus meiner Sicht nicht. Die paar Beiträge, die ich jetzt gelesen habe, bestätigen nur genau das, was ich bereits schrieb: Es wird sich bezüglich Gesundheit so ganz grundsätzlich gar nichts ändern.

    Was ändert sich denn bezüglich Gesundheit, wenn man Menschen die Schuld an ihren Erkrankungen gibt? Sollte man sie nicht lieber unterstützen, damit sie gesünder leben können? Also z. B. Programme zum Abnehmen, Aufhören mit Rauchen, zur gesunden Ernährung.

    Fallen Angel : Es gibt Menschen, die trotz einem gesunden Lebensstil an irgendetwas Schlimmem erkranken, und solche, die Kettenraucher sind, 8l Cola am Tag trinken oder sonstwelche Spirenzien treiben und dann entsprechend erkranken. Jeder weiß, dass es nicht gesund ist, 2 Pack Zigaretten am Tag zu rauchen, nimmt die Schäden aber bewusst in Kauf. Da finde ich es ehrlich gesagt sogar anmaßend, für seine persönlichen Entscheidungen die Solidarmeinschaft einzubeziehen.

    Ich dachte zunächst auch, dass sich ein Virus aufgrund der Eigenschaften einer Großstadt (höhere Bevölkerungsdichte, mehr "Leben auf der Straße", mehr Wohneinheiten pro Haus, weniger Wohnfläche pro Person) hier eher verbreitet, aber ja, die für mich größte Überraschung dieser Pandemie ist, dass es den ländlichen Raum stärker betrifft.

    Ich bin wirklich kein Freund von Rauchern, aber Rauchen ist eine Sucht. Da wieder rauszukommen, ist nicht super easy.

    Mein Posting war auch nur ein Wink an jemanden, der immer seine Vorurteile gegenüber der Stadt äußert... Nicht ernst zu nehmen.

    Ich finde es allerdings wirklich interessant, dass einige Großstädte das doch erstaunlich gut im Griff haben. Da wirkt der Lockdown gut, ich denke die Lebensstruktur in Großstädten ist oft auch einfach weniger von privaten Kontakten geprägt als auf dem Dorf, das sehe ich bei meiner Familie deutlich.

    Auch Münster steht sehr gut da, im Gegensatz zu einigen ländlichen Landkreisen in NRW. Anfangs dachte ich immer "in den Städten ist alles viel enger, also mehr Infektionen..." Aber das passt oft gar nicht.

    Kleine "Sünden" sind wohl halb so schlimm und sollte hieraus eine Erkrankung entstehen, erhält der Betroffene in der Regel auch Unterstützung. Anders sieht es natürlich bei exzessivem und bewusstem "Sündigen" aus. Wer z.B. lange exzessiv raucht und alle Hilfsangebote in den Wind schlägt... Der muss einfach damit rechnen, dass irgendwann der Lungenkrebs kommt.

    Verstehe ich dich richtig: Du möchtest, dass Menschen, die angeblich an ihren Erkrankungen selbst schuld sind, nicht durch die Solidargemeinschaft unterstützt werden?

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