Beiträge von Miss Miller

    Na, da hab ich aber reichlich Gegenbeispiele. Ich muss überlegen, welche Kollegen bei uns keinen freien Tag haben. Da fällt mir auf Anhieb kaum einer ein. Und wir machen kaum Praxisbesuche da gewerblich-technisch.

    Da habt ihr Glück mit der SL. Bei uns muss jeder mit einer vollen Stelle 5 Tage unterrichten, mit Freistunden zwischendrin, damit auch immer jemand da ist, um Vertretung zu machen. Wir haben sogar KuK, die einen Tag nur für Vertretungsreserve kommen und dann oft nur rumsitzen.

    Wie ich schon schrieb, von außen kann man viel sagen. Aber in der Situation ist das was anderes, hier haben so viele schon kapituliert. Stress machen wir der SL durch den extrem hohen Krankenstand. Damit sorgen wir in erster Linie für unsere Gesundheit und stressen nebenbei (noch nicht mal absichtlich) die SL. Nicht ganz egal war ihr auch, dass nur 1/5 der KuK bei der Weihnachtsfeier waren. Ich weiß nicht, was sonst noch so abläuft, ich mache halbe Stelle und viele Praxisbesuche, so dass ich maximal 2 Tage pro Woche in der Schule bin. Ich weiß nicht, was genau da zwischen einzelnen KuK und der SL abläuft, außer, dass sich der Ton der SL insgesamt in den letzten Jahren etwas gebessert hat (die KuK sind damals mit Anwalt und Anzeige gekommen), es einen aber immer noch runterzieht, welche Stimmung da herrscht.

    Natürlich kommt das auch bei der Bezirksregierung an und die letzte QA sprach für sich. Wir mussten übrigens nacharbeiten, es gab einen Tag mit Angeboten zu Stressbewältigung etc., aber an der SL wurde nicht gekratzt, es wurde eher verharmlost. Der Typ von der Bezirksregierung meinte, dass SL keine Monster sind und dass man sie nicht verurteilen dürfte, weil sie einen haten Job haben. Von der Seite ist da nichts zu erwarten. Zumal es ja niemanden gibt, der SL werden möchte. Daher mache ich mir da keine Hoffnung. Und wenn die SL 5 Minuten vor Unterrichtsende durch die Schule streift, um zu gucken, wer früher Schluss macht (Konsequenz: Dienstaufsichtsbeschwerde), dann spielt das der Bezirksregierung doch wunderbar in die Hände. Stimmung, Motivation der KuK, guter Unterricht ist doch sowieso völlig Wurst. Unsere SL sagt ganz offen, dass das vom System so nicht gewünscht ist.

    Na ja, aus der Ferne ist das alles vielleicht wirklich unverständlich, vor Ort muss man sich dann aber jeden tag aufs Neue überlegen, wie man arbeiten will und wie viel Stress man in seinem Leben verträgt.


    Das Spiel geht ja schon seit ein paar Jahren so und wir hatten alles. Eine SL, die während einer Konferenz rausgerauscht ist mit den Worten "Dann macht euren Scheiß doch alleine", KuK, die sich vor dem Kollegium fertig machen lassen mussten, aber auch eine erweiterte SL, die ihre Karriere nicht aufgeben möchte und dann solche Argumente findet wie "Ja, aber dafür gibt es jetzt endlich mal eine klare Struktur ... " (die alte SL war etwas chaotisch). Wir sind über 100 KuK und da kannst du nicht mal eben so eine Revolte planen. Es gab schon einen Brief, in dem darum gebeten wurde, höflicher zu sein, einen anderen Ton anzuschlagen etc, den hat ein Drittel aber NICHT unterzeichnet.

    Im Laufe der Jahre hat halt jeder seinen Weg gefunden, die einen sind gegangen, wohin auch immer, die anderen mit Abstrichen in Frühpension, andere versuchen, unter dem Radar durchzulaufen, wieder andere behaupten sich und leben mit den Gemeinheiten. Das Kollegium ist nicht gespalten, aber es bröckelt, da ist nicht mehr die Einigkeit wie am Anfang. Es sind vor allem quasi alle Mittel ausgeschöpft und weitere Schritte, die evtl. noch möglich wären, geht keiner.

    Eine ehemalige Kollegin, die seit einem Jahr weg ist, sagt mir immer wieder "Ihr müsst euch wehren". Ja, nu, ihr Umgang mit der Sache war, sich zu verpissen. Sie hatte 2-3 lautstarke Streits mit der SL und hat dann die Kurve gekratzt. Aus der Distanz ist es immer leicht, aber vor Ort sieht die Sache anders aus. Wir hatten einige KuK, die das durchgezogen haben/ hätten - gerade die sind schon nach 1-2 Jahren gegangen! Das hält niemand auf Dauer aus, und die Liebe zu nur einer Schule, die vielleicht mal eine tolle Schule war, ist endlich.

    Nun wird die Schule halt vor die Wand gefahren, aber das ist ein Fehler im System - die da oben wissen das alles, aber wir sind da wirklich alleine gelassen.


    Aber falls jemand kommen möchte, um mal bei uns zu arbeiten - bitte. Die einzige Hürde ist das Gespräch mit der SL, und die nimmt nicht jeden - trotz Personalmangels. Querulanten erkennt die sofort. Also lieber einen auf zurückhaltend machen.


    Ganz ehrlich, jeder, auch ich, möchte doch eigentlich nur seinen Job machen. Wer hat denn Bock auf so eine Konfrontation? Vor allem, wenn nur Teile des Kollegiums hinter ihm stehen? Wir haben das alles durch, zuerst war das Kollegium eine Einheit. Es verpufft alles und wir sind nicht in den Beruf gegangen, um dann Strategien zu entwickeln, NICHT zu unterrichten.
    Es sind nur noch ein paar Jahre. Wenn es noch 10 oder mehr wären, wäre da vielleicht doch noch was drin, aber man erreicht im Grunde genommen eh nur das Gegenteil.


    Ich möchte mich jedenfalls nicht mehr damit belasten, mein Job ist anstrengend genug. Und den möchte ich so machen, dass ich zufrieden mit mir bin. Und ja - dazu gehört für mich auch, mich nur dann zu wehren, wenn es persönlich gegen mich geht.

    Unsere SL stimmt JEDEM Versetzungsantrag zu, schon immer. Aber wenn es keine aufnehmende Schule gibt, was machst du dann? Wir haben in den letzten 5 Jahren insgesamt 18 KuK an die umliegenden Schulen „gespendet“. Die brauchen niemanden mehr und sind alle deutlich über 100% voll. Wir haben KuK, die wollten irgendwann in die Eifel ziehen, die haben das dann deutlich vorgezogen, nur um hier wegzukommen. Zwei sind zur Bezirksregierung gegangen und arbeiten nun da, mehrere sind früher in Rente als geplant…

    Wir haben alles hinter uns, und wenn es noch deutlich länger bis zum Abgang dauern würde, würde hier vielleicht ein noch größeres Fass aufgemacht (auch wenn es vermutlich sinnlos wäre), aber so ist die Devise nur noch „durchhalten“.

    Ich wüsste wirklich gerne wie ...

    Der/Die SL kann nur 2 Dinge:
    1. Schlechte dienstl. Beurteilung schreiben (die einem nur interessiert, sofern man noch Karriere machen möchte)
    2. Unliebsame Klassen zuweisen


    Wenn einem 1 und 2 egal sind, sind auch schon alle Mittel der SL ausgeschöpft. Umgekehrt kann man einer SL aber ziemlich viel Zusatzarbeit machen wenn man es darauf ankommen lässt. Man muss sich nur unfähig genug drannstellen, damit sich nonstop Eltern und co. bei der SL beschweren und diese alles managen darf *böse grins*. [...].

    Sich auf ein Kräftemessen ohne Aussicht auf die Möglichkeit der Versetzung einzulassen, wäre Wahnsinn. Das macht niemand. Vielleicht magst du ja zu uns kommen und es uns allen mal vormachen? Vielleicht schaffst du es ja, dass wir früher erlöst werden.

    Was soll denn schon passieren? So wie die KuK keine Macht haben einen unliebsamen SL an den Karren zu fahren sowenig hat der SL irgendeine Macht gegenüber dem Kollegen. Außer ein paar ungeliebte/unbeliebtere Klassen zuweisen kann der böse SL einem auch nichts.

    Sie kann einem den Job versauen. Das ist das schlimmste. Auf Konfrontation mit ihr ohne Möglichkeit auf Versetzung möchte niemand. Auch nicht mit krankschreiben. Letztendlich wollen wir in der Schule doch alle nur unsere Arbeit machen.

    Eine SL "auflaufen" zulassen, ist kaum möglich. Ich habe das mit einem Kollegium auch schon erlebt, und hier im Forum geschildert. Trotz vieler Beschwerden, eingeschaltetem Personalrat, gut informierter Schulaufsicht und professioneller Supervision war es nicht möglich, diese SL loszuwerden. Konsequenzen im Kollegium: Krankheiten, Frühpensionierungen und Versetzungen (auch meine). Zudem ist die Schule geschrumpft, da die Eltern die Unfähigkeit der SL sahen und ihre Kinder nicht mehr anmeldeten

    Exakt so ist es bei uns, ich erkenne uns in deinen Worten zu 100% wieder 👍

    Danke für eure Worte - "heilige Scheiße" war schön :)

    Ich glaube, es haben alle resigniert. Die Bezirksregierung findet die SL toll, weil sie alles durchdrückt, was gefordert ist. Zumindest versucht sie es. Und da es nur noch 4,5 Jahre sind, macht da keiner mehr was. Es lohnt sich nicht ... Es sei denn, es passiert was, diese sexuellen Andeutungen sind ein Beispiel dafür. Aber da gab es ja schon einen anonymen Brief.

    Ich frage mich, was ihr alles mit euch machen lasst. Solange ich krankgeschrieben bin, gibt es gar keinen Termin. Und wenn es bei euch schon bekannt ist, wie der SL so tickt, würde ich mich nicht ohne Unterstützung auf so ein Gespräch einlassen. Da sollte man sich als Kollegium zusammentun und deutlich Stellung beziehen. Und wenn das Kollegium so was nicht mitmacht, ist ein Versetzungsantrag sicherlich eine gute Idee.

    Leider ist die Situation so, dass schon ganz viele weg sind, die umliegenden Schulen sind voll. Es gibt jedes Jahr etliche Versetzungsanträge, aber im Moment kommt man nirgendwo hin. Was auch auffällt, ist, dass wir große Probleme haben, Stellen zu besetzen, selbst Vertretungsleute bekommen wir nicht, kein Referendar bleibt, der Krankenstand ist wahnsinnig hoch. Die Schule hat einen exorbitant beschissenen Ruf, so dass sich mittlerweile auch potentielle SuS an anderen Schulen bewerben.


    Es kocht aktuell wieder hoch, auf der Weihnachtsfeier, die früher immer das Event des Jahres war (einige KuK haben in Schlafsäcken in der Schule übernachtet, um am nächsten Tag dann ihren Unterricht zu machen), waren dieses Jahr nur 1/5 des Kollegiums. Die Hälfte der erweiterten SL fehlte wie auch der stellvertretende SL. Das sagt doch schon alles. Aussage der SL am nächsten Tag: Die Schule ist tot. Der Lehrerrat hat schon mehrere Versuche unternommen, ihr das alles aufzuzählen und sie zu fragen, woran sie glaubt dass es liegt, aber sie rafft es nicht (oder will es nicht raffen)


    Zum Thema Gespräch: Mittlerweile geht niemand mehr in ein Gespräch mit ihr, ohne jemanden mitzunehmen.

    Es gibt mehrere Anzeigen und Dienstaufsichtsbeschwerden gegen sie.


    In 4,5 Jahren ist sie weg. Sie hatte mal erwogen, früher zu gehen, da waren wir alle happy, hat sich dann aber umentschieden, da ihr die finanziellen Einbußen zu hoch sind. Als sie das zuerst der Chefsekretärin verkündete, rannte die erst mal aufs Klo und bekam einen Nervenzusammenbruch.


    So warten wir alle, um dann aus den Trümmern, die sie hinterlassen wird, wie Phönix aus der Asche aufzuerstehen....

    Unsere SL regelt sowas immer kurz und schmerzlos. Sie sagt der Sekretärin, dass sie einen Termin vereinbaren soll, dann wird der Kollege gebeten, drei Termine anzubieten, zu denen er kann, aus denen sie dann einen auswählt.

    Im Gespräch wird er dann zusammengefaltet und gefragt, was er denkt, was die SL denn so den ganzen Tag tut, mit Beispielen. (Im Sommer: Am See sitzen, im Winter: Auf der Couch sitzen).


    Resultat: Dauerkranker Kollege oder Versetzungsantrag. :D


    Kein Witz.


    Wir haben etliche KuK, die mehrere Wochen da sind und immer wieder zwei Wochen fehlen, weil sie krank sind, psychisch am Ende sind, das Pensum nicht schaffen etc. Das fällt dann nicht so sehr auf und man hat kein Gespräch mit der SL.

    Und ob dann alle Schülerinnen eine ausreichende Internet-Anbindung haben, möchte ich auch nicht beeiden.

    Nette Anekdote: Während des Corona-lockdowns hatten wir eine Schülerin, die so am AdW (Oberbergisches) wohnte, dass der nächste Ort mit Internet die 1 km entfernte (immer noch im Nirgendwo liegende) Bushaltestelle war. Sie hat dann die gesamte homeschooling-Phase an dieser Bushaltestelle gesessen und die online-Zeit aus eigener Tasche bezahlt.

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