Kris24, "Die Bettenzahl 1.300 sei nicht zufällig zustande gekommen. Sie basiere auf Sachsens Erfahrungen und dem Vorhersagetool des Dresdner Uniklinikums namens Dispense. "Wir wissen, dass mit steigenden Inzidenzen die Zahl der Patienten in den Kliniken in gewissem Zeitabstand steigt", sagt Albrecht und verweist auf den Dezember 2020. "Wir hatten knapp 3.600 Patienten in den sächsischen Kliniken, die dadurch teils überlastet waren. Damals mussten wir Patienten aus Sachsen in andere Bundesländer bringen. O
der mit Worten des Sozialministeriums: "Die Zahl von 1.300 Betten bildet ein Drittel der am Höhepunkt der zweiten Welle im Dezember mit entsprechenden Patienten belegten Normalkapazitäten ab."
Die Zahl ist offenbar so gewählt, dass rechtzeitig reagiert werden kann, eben weil die Inzidenzen nicht zuverlässig und nicht schnell genug Probleme anzeigen. Ich hoffe nur, dass daraus jemand mehr Schlüsse zieht als" jetzt erst mal Modellprojekte auslaufen lassen "
Danke für die Information, nur in der 2. Welle war das Durchschnittsalter weit über 70, jetzt unter 60 (zunehmend dank Impfung sinkend). Problem, die jüngeren sterben nicht so schnell, liegen viel länger, müssen, wenn sie so schwer erkranken, dass sie ins Krankenhaus müssen, viel öfter beatmet werden (normales Krankenhausbett reicht nicht). Und es dauert bei jungen meistens länger als 3 Wochen bis sie nach Infektion ein Intensivbett benötigen (dann sind sie aber nicht durch die vorhergehenden wie im Dezember wieder frei).
Sprich, die Erfahrung letzten Dezember ist jetzt nicht mehr viel wert. Und was macht man, wenn man merkt, es reicht nicht? Die anderen Bundesländer sind jetzt auch mehr als ausgelastet und Schleswig-Holstein ist weit (und hat vermutlich auch nicht so viele Betten, um den Rest Deutschlands aufzunehmen). Alle Bundesländer fahren auf Risiko, weil es die anderen auch machen.
(Ich kenne aufgrund meiner Familie sehr viele, die im Krankenhaus arbeiten. Auch in meinem Freundeskreis sind einige Ärzte (mehr als Lehrer). Es schwankt zwischen Wut auf Querdenker und abwartenden Politikern und "wir müssen durchhalten, koste was es wolle, bleibe bloß gesund (das höre ich in jedem Telefonat und es ist nicht nur Covid-19 gemeint, alle Intensivpatienten werden gleich behandelt, ein Herzinfarkt konkurriert mit um das Bett)". Ich höre viel Verzweiflung durch. Auch deshalb habe ich mich kurzfristig Anfang März für die Impfung mit AstraZeneca entschieden, obwohl ich völlig dagegen war.