Beiträge von Kris24

    Hätte die Polizei in Kassel eskalieren sollen?

    Habe gerade mal das Wetter für gestern in Kassel angeschaut. Das ging wohl etwas Wind. Es sollten sich also keine sesshaften Aerosole gebildet haben.

    Seßhafte Aerosole sind bei so wenig Abstand nicht notwendig. Zumal bei der britischen Mutation viel weniger Virus für eine Infektion als bei der Mutation vor Weihnachten bei der Demo in Leipzig notwendig sind (da hat es wohl einige erwischt. Aber ein richtiger Querdenker behauptet noch auf der Intensivstation, dass es nur eine Lungenentzündung sei.)

    Ich denke, dass nach Ostern damit argumentiert wird, dass die "Alten" geimpft sind und deren Risiko zu sterben deutlich höher ist als von jüngeren, gesunden Menschen und dass diesbezüglich abgewogen werden musste. Ich sehe die Schulen weiterhin offen, auch bei hohen Inzidenzen. Wenns gut für uns läuft, springt ggf. eine frühere Impfpriorisierung für uns Lehrerinnen und Lehrer raus.

    Das Argument gilt aktuell also vor Ostern. Aber inzwischen steigt wieder die Intensivbettenbelegung mit jüngeren (bei uns aktuell zwischen 22 und 78 Jahren, der Schwerpunkt liegt zwischen 50 und 60). Jüngere liegen länger auf der Intensivstation (Gefahr der Überfüllung) und leider sterben auch viele von ihnen, wenn sie beatmet werden müssen. Ich fürchte, wenn morgen keine sinnvolle Maßnahme beschlossen wird (ich gehe nur von Placebomaßnahmen aus), bleibt nach Ostern nichts anderes übrig.

    (Bei uns stellen Kinder inzwischen die Gruppe mit den höchsten Inzidenzzahlen, gefolgt von der Altersgruppe ihrer Eltern. Und bei uns werden Kinder noch kaum getestet (erst wenn sie oder ihre Erzieher Symptome zeigen).)

    Bevor es zu sehr ins OT geht: Ich kann versprechen, dass ich hier nur positive Kosebegriffe verwenden würde. Solche, die ich negativ oder gar beleidigend finde, werden gegenüber anderen Usern nicht kommen. Ich möchte mir einen gewissen Grad Intuitivität und Spontanität in der Unterhaltung bewahren, aber ich denke, dass sie weder inflationär kommen werden, noch in unpassenden Kontexten.

    Schatzi ist von Fremden sexuell übergriffig bzw. sehr überheblich (wenn einem die Argumente ausgehen, greifen manche zu solchen Worten, kenne ich von meinen nicht so sprachbegabten Schülern).

    Es ist auf jeden Fall sehr negativ, du verwendest es zumindest zum 2. Mal (und das sagt viel über dich aus).

    Ich kenne halt leider persönlich bislang recht normale Menschen, die zwar selbst nicht auf Demos gehen, aber die Ideen dahinter gutheißen und finden, dass alles übertrieben ist, der Grippevergleich, das Impfthema etc. pp. die kann man 100 mal mit Reichsbürgern in einen Sack stecken, es bringt halt nur nichts. Mir geht's nicht mal um ein "wir müssen allen zuhören" weil ich am eigenen Leib gerade merke, dass das nicht funktioniert, sondern ich weiß einfach nicht, wie ein Zusammenleben weiter wie vorher funktionieren soll. Oder meinst du, dass sich das Problem erledigt, wenn nur genug geimpft sind? Der BioNTechef sagt ja, ab Herbst sei alles im Griff. Ich fürchte trotzdem um Gräben, die bleiben. Aber vielleicht sehe ich wieder mal alles zu schwarz.

    Die Gräben waren schon vorher da, Corona ist nur ein Vergrößerungsglas (du hast es, glaube ich, mal ähnlich ausgedrückt). Ich fürchte daher, dass es auch nicht nach Corona verschwindet (es wird vielleicht nur unsichtbarer).

    Woran es liegt? Ich denke, dass keine Politik es hätte verhindern können. Erziehung mehr zur Gemeinschaft statt zur Selbstverwirklichung (wie will man das steuern)? Ich weiß es nicht.

    Zumindest gehen jetzt die Todeszahlen zurück. Trotz der hohen Fallzahlen waren es jetzt deutschlandweit nur 99. Bei uns im LK sind glaube ich in den letzten 10 Tagen nur 2 Leute gestorben.

    Intensivbehandlungen werden auch nur wenige in Anspruch genommen. Ich denke, dass es viele milde Fälle jetzt sind.

    Da junge Leute länger um ihr Leben kämpfen können und nicht so schnell sterben wie die alten, sterben aktuell die, die vor 4 - 6 Wochen erkrankt sind (als die Infektionszahlen viel geringer waren als heute, bis Mitte Februar gingen die Zahlen zurück, drastisch steigen tun sie erst jetzt). In gut einem Monat, wenn die jetzt infizierten sterben, wird die Zahl wieder steigen (und Politiker wie Ramelow und Menschen, die jetzt Lockerung wollten, werden wieder betroffen sagen, dass konnte doch niemand ahnen. In Deutschland steigt schon wieder die Intensivbettenbelegung, in zwei Wochen die Sterbezahlen.)

    Doch das konnte jeder ahnen, der voraus denkt und nicht quer denkt oder gar nicht denkt.

    Offenbar vom restlichen Konzept. Das ist das, was unsere Premium-Führung als Grund nennt, warum in anderen Städten nicht geschlossen wird. Wuppertal hat, wenn ich das mitbekommen habe, ein paar "Verschärfungen" außerhalb der Schulen zusätzlich beschließen müssen. Glaube das sind so weltbewegende Dinge wie "Auf dem Sportplatz nur noch zu zweit" oder so, also Dinge, die offenbar keinerlei Einfluss auf irgendwas haben. Denke, sowas kann jede andere Stadt kopieren und die Premium-Führung kann behaupten : "Jaaaaa, wir machen die Schulen wieder zu, weil wir zwar null Konzept für alles haben und Lüften offenbar doch nicht hilft, ABER DIE STÄDTE HABEN AUCH NOCH ANDERE MAßNAHMEN TREFFEN MÜSSEN - WEDER LASCHET NOCH LAUMANN NOCH GEBAUER HABEN ALSO GELOGEN!"

    Achso, Wuppertal bittet übrigens auch darum, die Kinder nicht mehr in die Kita zu schicken. Aber immerhin haben wir für weitere zwei bis drei Monate rumwurschteln im Semi-Lockdown alle mal den Friseur besuchen dürfen.

    Ich bin so unfassbar müde. Ich war in den letzten Jahrzehnten immer sehr politikinteressiert und habe immer wieder Entscheidungen nicht gut gefunden, aber als Kompromiss in den meisten Fällen akzeptiert. Was hier im Moment abgeht ist aber nicht mehr in Worte zu fassen. Vielleicht auch, weil mir klar wir,d dass die Politik nicht mal in der Lage ist, Dinge zu entscheiden, deren Auswirkungen in wenigen Tagen/Wochen sichtbar sind. Wie können die sich dann mit den großen Problemen wie Klimaerwärmung oder Armut sinnvoll befassen, wo Entscheidungen von heute erst in Jahren Auswirkungen haben? Stattdessen wird munter gekungelt, Nebenverdienste eingesackt, beschissen, gelogen und was weiß ich noch alles.

    Danke, du sprichst mir aus dem Herzen. Dein letzter Abstand beschreibt mich zu 100%.

    Ich habe gestern meine Impfung bekommen und mir geht's gerade echt mies. Fieber, schmerzender Arm, aber, und das puscht mich gerade so sehr, ich hoffe, dass sich die Impfnebenwirkungen bald verziehen und ich noch im März noch meinen Papa umarmen kann.

    Ich drück allen die Daumen, dass ihr schnell an eure Impfung kommt.

    Schönen Sonntag. 🙂

    Mir ging es auch schlecht (bei mir waren es vor allem extrem starke Kopfschmerzen und die Impfstelle tut beim drücken immer noch weh, wird aber täglich besser) , aber die Erleichterung, schon nach 2 Wochen deutlich geschützt zu sein, überwog und erfreut mich jetzt täglich.

    Ich wünsche dir auch gute Besserung. Erhole dich gut.

    und die 10 000 bis 20 000 Menschen, die sich aktuell täglich infizieren, haben sich ein Jahr lang nicht infiziert und jetzt doch? (Gut, es gibt inzwischen einige Zweitinfektionen, aber bei den Allermeisten ist es das 1. Mal.)

    Also ist Lindberghs und dein Argument nichtig. Wenn ich immer korrekt eine FFP2-Maske trage, ist die Chance geringer, aber nicht Null (zumal die Zahlen vermutlich jetzt so steigen werden wie noch nie, weil zu viele sich nicht mehr einschränken wollen und glauben, sie betrifft es nicht. Unsere Intensivstation wird wieder voller, jetzt halt mit 22 - 78jährigen, Schwerpunkt liegt bei 50 - 60.)

    zu Schulschließung und KMK las ich gerade in https://amp.tagesspiegel.de/wi…tionsgefahr/27020946.html und habe es als Nicht-NRWler in einem anderen Thread gerade geschrieben (es geht aber auch um NRW)


    Dass die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen Landkreisen, die auf den Notbremse-Indizidenzwert von 100 zusteuern oder ihn bereits überschritten haben, Schulschließungen bislang untersagt hat, wollte KMK-Chefin Ernst auf Nachfrage nicht kommentieren. Schon am Donnerstag hatte Ernst aber im RBB-Inforadio ihren Standpunkt deutlich gemacht, dass die Kommunen erst dann handeln müssten, wenn die Inzidenzwerte "in einem hohen dreistelligen Bereich" sind.

    (Zitatende)

    Was sind Inzidenzwerte im hohen dreistelligen Bereich? Ich würde mal sagen ab 800 Das klingt genau wie Eisenmann öffnen unabhängig vom Inzidenzwert. NRW ist also in entsprechender Gesellschaft.

    zu Schulschließung und KMK las ich gerade in https://amp.tagesspiegel.de/wissen/regieru…r/27020946.html


    Dass die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen Landkreisen, die auf den Notbremse-Indizidenzwert von 100 zusteuern oder ihn bereits überschritten haben, Schulschließungen bislang untersagt hat, wollte KMK-Chefin Ernst auf Nachfrage nicht kommentieren. Schon am Donnerstag hatte Ernst aber im RBB-Inforadio ihren Standpunkt deutlich gemacht, dass die Kommunen erst dann handeln müssten, wenn die Inzidenzwerte "in einem hohen dreistelligen Bereich" sind.

    (Zitatende)

    Was sind Inzidenzwerte im hohen dreistelligen Bereich? Ich würde mal sagen ab 800 Das klingt genau wie Eisenmann öffnen unabhängig vom Inzidenzwert.

    Zu 2. Zitat


    Der Darstellung der KMK, die Schulen würden unter einem sehr hohen Maß an Infektionsschutz arbeiten, widersprach Beckmann: "Das stimmt so eben bei weitem noch nicht." Und das sei "ein Armutszeugnis für die Politik".


    fällt mir bei uns nur lüften, wenn es nicht regnet! und teilweise Maske ein. Baumarkt ist auf jeden Fall sicherer, (gute) Gastronomie vermutlich auch. Aber kaum eine Schule wird es gegenüber dem RP zugeben, hat man doch dann lt. KuMi versagt.

    Andere Staaten haben es auch schon vor der Impfung in den Griff bekommen.

    Und ohne Impfung kann es jederzeit wieder ausbrechen.

    (Aber das Kontakte 1. Grades teilweise in ihre Wohnungen eingemauert wurden (China), dass alleinerziehender Vater direkt in ein Quarantänehotel geschickt wurden und trotz seiner Bitte niemand sich um den behinderten Sohn gekümmert hat, so dass der verhungert ist, ist für mich kein Vorbild. Auch alle anderen Länder hatten weitaus strengere Lockdownmaßnahmen und sind meistens keine Transitländer.)

    Meine Schüler checken das nicht, wenn ich das an die Tafel schreibe. Sie werden richtig hässig, wenn ich anfange sie auszulachen. Die sind es so gewöhnt, dass es ihnen völlig doof vorkommt, dass man den Satz unterschiedlich interpretieren könnte.

    Und an welche Variante denken sie?


    (Ich habe an meinem vorherigen Schulort in einem sehr kleinen Dorf mit gutem Vereinsleben gewohnt. Es gab viele schöne Feste und leider zu späterer Stunde sehr viele betrunkene Schüler von mir. Hier ist es zum Glück nicht so extrem. )

    Häh? Verstehe ich das richtig: Ihr habt positiv getestete Kinder an der Schule, also im Präsenzunterricht?

    Nein, aber wir haben Schnelltests und wenn der nach 15 Minuten positiv anzeigt, muss das Kind abgeholt werden, weil es z. B. keinen ÖPNV mehr benutzen soll. Und bis die Eltern kommen, dauert es evtl. (Wir haben Kinder, dìe über 20 km entfernt wohnen, die z. B. durch die Schweiz zu uns kommen. Einfach ein 10jähriges Kind auf die Straße stellen, geht nicht. Unsere großen dürfen auch alleine heim.

    Ergänzung

    Unsere Schnelltests finden während der 1. Stunde statt.

    Ihr habt 3 KollegInnen für jede Schülergruppe anwesend?

    Woher kommen denn die vielen Lehrkräfte?

    Klassen 7 - 10 sind im Fernunterricht, bei der Kursstufe reicht pro Kurs ein Lehrer (beim 1. Mal waren es teilweise zwei), die Notbetreuung für Klasse 7 übernehmen anfangs unsere BuFDis alleine, bevor ein Kollege nach der Testung dazu stößt. Es geht also um die Klassen 5 und 6 und es sind immer 2 Kollegen pro Klasse und insgesamt mindestens 2 weitere (einer pro Jahrgang, reicht hoffentlich) für evtl. positive Fälle. Das Kind erhält FFP2 und mehrere positiv getestete Kinder warten gemeinsam mit den Kollegen in der Turnhalle.

    In Baden-Württemberg sind an Gymnasien die Klassen 5 und 6 aktuell komplett anwesend, bei uns auch 11 und 12. Alle anderen dazwischen nicht. Falls es mehr positiv getestete Fälle geben sollte, müssen vermutlich kurzfristig die Kurslehrer einspringen. Außerdem reicht im Notfall auch ein Kollege pro Klasse. (Bisher lässt sich kaum jemand testen, es gab also noch keinen Notfall. )

    Ja und vor allem läuft man im Baumarkt allenfalls aneinander vorbei und die Decke ist 10 m hoch... Aber "Schulen sind wichtiger als Baumärkte", klingt aus kultusministeriellem Munde natürlich sehr medienwirksam.

    Und im Baumarkt wird auch nicht laut stundenlang miteinander gesprochen, die Maske zum Essen abgenommen, man muss nicht auf die nicht lüftbare Toilette usw.

    Ich finde Schule auch wichtiger, aber dieser Vergleich hinkt so sehr, dass ich niemanden ernst nehmen kann, der dies äußert.

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