Beiträge von Kris24

    Genau das habe ich samu gestern auch gefragt. Das ist aus meiner Sicht das Hauptproblem. Ganz viele kritisieren die Vorgaben aber niemand hat Vorschläge wie es besser geht. Wenn man Gegenvorschläge machen würde, könnte man natürlich überlegen, ob die wirklich sinnvoller sind. Aber so bringt es uns nicht weiter...

    Ja, das habe ich mich bei Käßmanns Artikel in der Zeit gefragt. Ich hatte den Artikel heute Mittag in meiner Mittagspause gelesen (ich sitze den ganzen Tag schon am PC, jetzt merke ich, dass meine Konzentration extrem nachlässt. Ich habe auch Gegenvorschläge gesucht.

    Ich habe mehrere Schüler in meiner 10. Klasse, die extrem angespannt sind, weil sie zu Hause Risikoangehörige haben. Sie leiden unter zu wenig Maßnahmen und nicht zu viel. Was ich toll finde, dass die ganze Klasse extrem aufgepasst hat, damit ihre Mitschüler den Unterricht besuchen können. Aber ich merke auch, dass bei einer Schülerin gerade die Spannung nachlässt (ich hatte gerade ihre Arbeit korrigiert). Auch die Seite gibt es.

    "Merkel und die Ministerpräsidenten hätten offenbar keinerlei Vorstellung vom Alltag, schrieb Käßmann. 'Kitas und Schulen dicht, niemanden mehr treffen, aber weiterarbeiten - das funktioniert im wirklichen Leben nicht.' Die Familien seien inzwischen am Limit." und "Corona-Regeln seien notwendig, damit die Zahl der Infizierten und der Toten endlich zurückgehe, betonte Käßmann. 'Aber sie müssen einleuchten!' "

    Hallelulja, einfacher kann man's nicht erklären.

    und was ist dein Vorschlag?

    ich verlinke hier zu Impfung und Toten

    https://www.br.de/nachrichten/wi…im-netz,SMAyGf9

    (lest selber, ich muss weiter arbeiten)

    Ergänzung ich zitiere daraus

    Eine Mitarbeiterin des PEI erläuterte auf einer Pressekonferenz, dass die Anzahl von kurz nach der Impfung Verstorbenen im statistischen Normalbereich liege. Hätte man also zum Corona-Impfstart begonnen, die gleiche Zahl an Menschen mit einem Placebo - also einem wirkstofffreien Mittel - zu impfen, dann wären im Zeitraum nach dieser Scheinimpfung ähnlich viele Menschen gestorben wie nun seit Beginn der Corona-Impfung.

    Was, dass jüngere, behinderte SuS und solche aus prekären Verhältnissen gerade ein massives Problem haben? Ich kann dir Feldstudienmaterial liefern, falls du es in der gymnasialen Oberstufe in einem Nebenfach nichts mitbekommen solltest.

    Es reicht jetzt nicht mehr, sich einzuigeln und auf volle Krankenhäuser zu verweisen. So sehr ich auch die Arbeit einzelner Politiker*innen schätze, jetzt ist es an der Zeit, etwas zu präsentieren, dass unserer Gesellschaft gerecht wird und nicht nur "wir verlängern jede Woche den Lockdown um eine Woche und warten, bis alle geimpft sind" heißt.

    Alibidiskussion bezog sich klar auf Politiker aus z. B. der FDP, die jetzt die Bildungsfernen entdeckt haben, weil sonst die Eltern nicht arbeiten können, oder Kultusminister, denen vorher die Bildungsfernen auch nicht so wichtig waren, dass sie effektiv etwas geändert hätten (ich habe es begründet, aber du lässt wieder mal alles weg, um das anders darzustellen, um mich anzugreifen. Wenn jemand Stimmung hier macht, dann du. Ist nicht das erste Mal.)

    Ich unterrichte übrigens seit vielen Jahren fast nur Hauptfächer. In Chemie habe ich durchgehend 2 Leistungskurse mit je 5 Wochenstunden also mehr Stunden als Englisch und Mathe in den unteren Jahrgängen (zumindest bei uns). Meine Schüler studieren danach fast immer Chemie oder Medizin. Sie haben aktuell Sorge um ihr schriftliches Abitur (bei uns schon immer zentral mit 3 unabhängigen Korrekturen, Zweitkorrektor kennt weder Name noch Punkte des Erstkorrektors), ob sie Medizin studieren dürfen (die Abinote ist dafür nicht unwichtig, manche sind auf Stipendien angewiesen). Auch deshalb habe ich meine Scheu vor Videokonferenzen abgelegt, habe sogar eine Kamera angeschafft. Dazu 2 - 3 Matheklassen mit je 4 Stunden (eine immer Unterstufe, weil ich mir die als Abwechslung wünsche). Lasse deine persönlichen Angriffe. Auch das ist nicht neu. Du machst dir Bilder von deinen Mitmenschen und passt Kommentare entsprechend an.

    Und ja, ich sehe die Probleme (ich unterrichte an einer Brennpunktschule, ist zwar Gymnasium aber mit sehr schwierigem Einzugsgebiet). Genau deshalb habe ich im Sommer sowohl im realen Leben als auch hier gewarnt, immer auf Maske hingewiesen und wurde z.B. von Moebius verspottet, bei dem du dich bedankst, was ihr redet immer noch von Corona? Ich weiß, wie geschockt ich bei seinem Kommentar war, weil mir kurz zuvor bewusst wurde, dass es schlimmer kommen wird, als ich vorher gehofft habe. (Ich hatte ursprünglich die Zahlen von Anfang September erst Anfang November erwartet und die vom November jetzt im Januar.) Aber ich wurde immer als Pessimist hingestellt, und o Wunder es ist genauso eingetroffen wie ich im September erwartet habe. Wer konnte das bloß ahnen? (Jeder der rechnen konnte und informiert war.) Die jetzigen Zahlen sind Folge vom Sommer und Herbst, als zu viele es nicht ernst nehmen wollten (aber genau die beschweren sich jetzt).

    Jetzt möchte ich Langzeitschäden auch für Kinder vermeiden. https://www.scinexx.de/news/medizin/c…ch-bei-kindern/ Natürlich hoffe ich, dass es komplett ausheilt, aber dass alle untersuchten Kinder, auch symptomfreie signifikant erhöhte Werte hatten, hat mich geschockt.

    Ich zitiere daraus (und ich nehme nicht den schlimmsten Absatz wie du behauptest, sondern das vorsichtig formulierte Ergebnis), denn er drückt auch die Hoffnung aus, dass es im Laufe der Jahre heilt.


    Diese Ergebnisse sprechen dafür, dass thrombotische Mikroangiopathien und die Aktivierung des Komplementsystems bei mit SARS-CoV-2 infizierten Kindern häufig sind – selbst wenn die Symptome nur minimal sind“, konstatieren Diorio und ihr Team. Welche kurz- und langfristigen Folgen diese Veränderungen und Schäden an den Blutgefäßen und Nieren haben können, sei aber noch unklar, vor allem bei den Kindern mit minimalen oder keinen Symptomen.

    „Von Kindern, die nach einer Transplantation von Blutstammzellen thrombotische Mikroangiopathien entwickeln, wissen wir, dass sie lebenslang unter klinischen Spätfolgen leiden können, darunter Bluthochdruck, Lungenhochdruck, Schlaganfällen und chronischen Nierenerkrankungen“, erklären die Forscher. „Es ist daher möglich, dass es auch die Mikrothrombosen durch eine Coronavirus-Infektion unerkannte Langzeitfolgen haben.“

    (Zitatende)

    Das passt zu dem, was wir über Covid-19 wissen. Alte Menschen mit Vorschäden an Adern, Herz und Niere landen im Krankenhaus (und sterben evtl.), junge nicht vorgeschädigte Menschen können es anscheinend (noch) wegstecken, aber sind jetzt vielleicht vorgeschädigt (eine geschädigte Niere kann noch eine Zeitlang arbeiten, bevor sie aufgibt. Bei jungen vorgeschädigten Menschen scheint es auch Probleme zu geben. Es hat wohl seinen Grund, dass Menschen mit Trisonomie 21 noch vor Lehrern geimpft werden sollen.) Es geht schon lange nicht nur um Todeszahlen, es geht um die Lanzeitfolgen gerade auch für junge. Aber da man das nicht von weitem sieht, kann man es jetzt übersehen und hoffentlich kommt später nicht wieder, o, wer konnte das wissen?

    Ich muss jetzt weiter arbeiten, ich kann nicht mehr so viel Zeit hier verbringen.

    Letztlich geht es um die Perspektive, die man einnimmt. Geht es einem einzig und allein um Infektionsschutz, muss man die Schulen geschlossen lassen. Mindestens noch bis Mitte Februar, in Verbindung mit einem Lockdown. Geht es einem aber auch um Bildung und Teilhabe, um soziale Fragen, um Migrantenkinder, um sozial schwache Familien, um berufstätige Eltern, muss man die Schulen öffnen - wenigstens im Wechselmodell. Von gewählten Volksvertretern erwarte ich, dass sie alle Belange in den Blick nehmen. Infektiologische, wirtschaftliche und soziale Belange. Keine leichte Aufgabe. Und ich bin froh, dass ich sie nicht lösen muss. Wenn ich an meine SuS aus einem sozialen Brennpunkt denke, kann ich nicht für geschlossene Schulen votieren. Wenn ich an mich selber denke, muss ich für geschlossene Schulen votieren. Der vernünftige Kompromiss liegt vermutlich in einer Teilbeschulung. Rollierendes System, alle zwei Tage oder jede zweite Woche.

    Wer wirklich die Bildungsfernen fördern möchte, hätte dies schon vor Corona tun können. Aber da hat es genau die (in der Politik) nicht geschert, die jetzt laut schreien (es gibt genug Studien, dass gerade Deutschland hier versagt). Wenn es nach Corona zusätzliche Mittel für zusätzliche Betreuung/qualitativ gute Nachhilfe/kleinere Klassen usw. gegeben würde, könnte man die Zeit der Schulschließung schnell aufholen. Und man hätte mit Luftfilteranlagen in Schulen und FFP2-Masken für alle, die wollen, den Willen zeigen können, dass Bildung wichtig ist. Aber im Spätsommer wurde von mehreren Kultusministern vorgerechnet, wie teuer das käme (den Vergleich mit Lufthansa u. a. spare ich mir). Bildung darf nichts extra kosten.

    Es ist eine Alibidiskussion, die leider nicht ernst gemeint ist.

    (Und wenn man überlegt, welche Langzeitschäden evtl. auch bei symptomfreien Kindern (Stichwort Mikrothrombosen, Entzündungen, Schädigung der Nieren usw.) auftreten (evtl. weil die Schäden vielleicht im Laufe der Zeit ausheilen, man weiß ja noch nicht alles), dann versucht man auch bei Kindern Covid-19 zu vermeiden. Ich erlebe in meiner Umgebung, dass gerade die Wohlhabenden oder Studierten ihre Kinder zu Hause behalten (und davor mit guten Masken ausgestattet haben), die Bildungsfernen nicht (weil sie es nicht wissen und/oder weil sie sich es nicht leisten können). Für sie zählt viel mehr die Betreuung. )

    Diese Woche habe ich ein Interview mit einem Bildungswissenschaftler im Radio gehört; ich habe mir leider den Namen nicht gemerkt.

    Er meinte, jedes Schuljahr weniger mache ca. 10 % weniger Gehalt im Erwerbsleben für jeden Schüler aus. Aus letztem Jahr fehlen bei uns bereits 3 - 4 Monate, also ca. 1/3 Schuljahr. Jetzt sind die Schulen wieder auf unbestimmte Zeit geschlossen.

    Er meinte, das habe auch volkswirtschaftliche Folgen, wenn das ja wie aktuell eine ganze Generation betrifft. Von den heutigen Schülern sei auch im Erwachsenenalter durch den Ausfall des Präsenzunterrichts weniger Innovation zu erwarten.

    Das wurde bereits im Herbst behauptet und widerlegt (und nein, ich suche jetzt auch keine Quelle).

    ich zeige mein Gesicht auch nicht, sondern meinen Bildschirm (und evtl. ein weißes Papier, auf dass ich schnell etwas schreiben kann, um Fragen zu beantworten). Ich finde die vielen Bilder sogar verwirrend und vor allem schließen sie Schüler mit langsamen Internet aus. Ton ist wichtiger.

    Zu Berufsfelder würde ich auch eine PPP vorziehen (auch Bilder). Du bist doch an einer weiterführenden Schule (lt. Profil), Gesichter benötigen die ganz Kleinen.

    auch Kinder haben das Recht auf ihr Bild (und wollen vielleicht nicht von Mitschülern gefilmt werden), bei uns heißt es ausdrücklich, dass Bild ausgeschaltet in Ordnung ist.

    (Aber ich weiß auch von einer Tochter einer Bekannten, die sich in ihrer Lehre morgens um 7 Uhr melden muss, und dann wieder ins Bett geht. Vermeiden lässt es sich nie. Ich spreche daher immer nur vom zusätzlichen Angebot meinerseits, wer nicht will, der hat schon. Aufgaben abgeben dagegen ist Pflicht (und auch da kann ich abschreiben nicht verhindern, kann ich in der Schule bei Hausaufgaben auch nicht).)

    Also unser Moodle in NRW funktioniert seit gestern übrigens auch sehr viel besser. Es hat vormittags zwar immer noch eine gewisse spürbare Verzögerung, aber es fühlt sich nicht mehr an wie eine hängende Website aus den 90ern, so wie es Montag und Dienstag war.

    die vielen Server vom letzten Donnerstag sind vermutlich jetzt angeschlossen (über Donnerstag komme ich nicht hinweg, das Problem am Montag wäre wirklich vermeidbar gewesen (und hätte für viel weniger Frust bei allen Beteiligten gesorgt)).

    Ich glaube in Baden-Württemberg ist das mit dem Landeshochulnetz als Betreiber eigtl. ein ganz guter Ansatz, die Universitäten haben sicherlich die nötige Kompetenz. So gesehen kann ich es verstehen, dass man dies nicht auslagern möchte...nur muss man das natürlich trotzdem vernünftig finanzieren. Ich bin überzeugt, dass belwue das mit den nötigen Mitteln ohne weiteres stemmen könnte

    Hier mal zwei Zitate aus den Arbeitsberichten von belwue, quasi ergänzend zu FLIXE s Beitrag, das erste ist noch von vor den Schulschließungen...

    Aber Eisenmann will doch am Microsoft auslagern (und kümmert sich deshalb nicht um Moodle, das mit letzten Donnerstag hat mich echt geschockt.) Warum will sie unbedingt Microsoft, obwohl alle anderen (es wurden ja wirklich alle möglichen aufgeführt) dagegen sind?

    Ich bin auch überzeugt, dass belwue etc es schaffen würden. Aber wenn Moodle erst am Wochenende neue Server erhält (und auch in dem Artikel gestern von mir verlinkt stand, dass einer (!) das betreuen würde, dann bin ich überrascht, wie gut das klappt).

    Argh! Ich habe eine Abschlussklasse und ein Grundschulkind. Ich will endlich mal ein bisschen Planungsmöglichkeit.

    Ich habe alleine 2 verschiedene Leistungskurse Chemie. Für eine sinnvolle Unterrichtsvorbereitung Fernunterricht für jeweils eine Woche benötige ich mindestens 10 Stunden Zeit. Und in Chemie sieht mein Präsenzunterricht komplett anders aus als mein Fernunterricht (beim Leistungskurs Kl. 11 sogar ein anderes Thema). Ich kann also nichts vorbereiten, weil ich es sonst für die Katz vorbereite. Ich spekuliere die ganze Zeit, aber letzte Woche wurden wir auch überrascht (Kl. 11 plötzlich auch Abschlussklasse).

    Ich bin echt sauer.

Werbung