Kris24 , ich beschäftige mich schon länger mit der Kriegskinder- und Kriegsenkenkelthematik und weiß dazu einiges, nicht zuletzt, weil es meine Familie betrifft. Du musst mir also -in diesem Kontext- nichts dazu erzählen. Wir können dazu aber gerne einen anderen Thread aufmachen.
Und was du nicht verstehst ist mir noch nicht klar. Ein "Corona-Demonstrant" sagte mir, er sei es unseren Eltern, also die, von denen du schreibst, der Generation von 30-45-Geborenen, schuldig, auf die Straße zu gehen und gegen den von ihm befürchteten Zerfall der Demokratie zu demonstrieren. Das ist absoluter Ernst. Menschen, die das Gegenteil wollen, von dem was du willst, argumentieren mit unserer Elterngeneration. Also bitte, lass die Ahnen aus dem Argumentewettstreit, sie können sich nicht mehr äußern. Zumal das Argument "stellt euch nicht so an" mit dafür gesorgt hat, dass viele ihre Traumata nicht verarbeiten konnten und sie 1:1 an uns weitergereicht haben.
Und was der Klimawandel damit zu tun hat ist mir jetzt echt ein Rätsel. Zumal du da bei vielen hier offene Türen einrennen dürftest.
den letzten Satz habe ich vorher übersehen, ich war anfangs in einer Zoom-Konferenz und dann div. Dinge neben dem Lehrerforum getätigt.
Für mich gibt es sehr viele und große Übereinstimmungen. Anfangs (bis ca. 2005) wurde ich belächelt, meine Meinung wurde als eine von vielen abgetan, es wurden Experten genannt, die entweder auf anderem Gebiet Experte waren oder wie man heute weiß, von der Gegenseite gekauft wurden. Es wurden andere Begründungen genannt (ich habe alles nachgefragt und nachgelesen). Aber es hatte kaum Einfluss auf meine Umgebung (und auch Politik). Viel weniger Einfluss als heute Coronamaßnahmen. Kaum jemand hat auf einen Kurzttrip mit dem Flugzeug verzichtet. Mein letzter Flug war 1987.
Und auch jetzt ist es viel zu abstrakt. Du schriebst vorher, dass Menschen intelligent genug seien, um sinnvolle Maßnahmen in ihrer Umgebung abschätzen zu können. Ich bin da seit Jahren anderer Meinung und Anlass war die Nichtbeachtung des Klimawandels. All die 30 Jahre, die ich bewusst verfolge, haben wir dieses Jahr bei Corona im Zeitraffer erlebt. Es ist nicht schlimm, wir sind nicht betroffen, wenige freiwillige Maßnahmen reichen und dann plötzlich, oh es ist doch schlimm. Und genauso wie wir sehendes Auge in den 2. Lockdown herein gelaufen sind und manche meinen, es betrifft sie immer noch nicht, werden wir in die Katastrophe (und da stimmt das Wort) Klimawandel hereinlaufen (und da hilft uns keine Impfung) . Auch da werden Menschen und Politiker bis zuletzt leugnen, auch da wird es (anfangs) keine oder nur wenige Betroffene geben, es wird sogar Menschen und Länder geben, die voraussichtlich profitieren, aber an geht von Milliarden Kriegsflüchtlinge aus, wir sind aktuell von 65 Millionen überfordert.
Glaubst du wirklich, dass Menschen wg. Klimawandel eher auf ihre Flugreise verzichten? Sie werden bis zuletzt weigern, Maßnahmen zu ergreifen, werden über die Sinnhaftigkeit diskutieren (Temperatur steigt immer noch, also war die Maßnahme falsch) oder werden frustriert behaupten, dass nichts hilft. Es gibt schon lange den Begriff Umweltdiktatur. Corona und Klimawandel haben sehr viel gemeinsam zu tun.
Es ist aber auch beim (im Verhältnis) kleinen Problem Sars-Cov-2-coronavirus und dem großen Problem Klimawandel gleich. Wir könnten etwas als Gemeinschaft tun, kriegen es aber nicht gebacken, weil zu viele es nicht verstehen (wollen) und laut protestieren (und die Politiker folgen). Wir Menschen denken in zu kurzen Zeiträumen sehen unseren Nachbarn (da fällt mir ein Film von Schätzing ein, den ich früher gezeigt habe), deshalb bin ich für Greta und Al Gore dankbar. Aber was werden sie genau wie Drosten zerissen (von denselben Menschen, Medien, Parteien).
Mir ist in solchen Unterrichtsstunden immer wichtig, positiv aufzuhören, am liebsten zitiere ich ein afrikanisches Sprichwort.
Wenn viele kleine Menschen in vielen kleinen Dörfern kleine Dinge tun, dann wird sich die Welt ändern.