Beiträge von Kris24

    Wollt ihr was zum Lachen haben? Stellt euch vor, es ist Shutdown aber keiner weiss davon ...

    Verwirrung um Shutdown im Aargau

    Eine weitere Folge aus der Serie "Pleiten, Pech und Pannen der Corona-Politik in der Schweiz".

    Bzw. es war umgekehrt. Die Läden hatten teilweise geschlossen und haben dann erfahren, dass sie offen bleiben dürfen.

    Ja, fast überall Chaos. Im Sommer hatten wir einen Austausch, dass ihr genau wie wir uns an der Schule vorbereiten, nach dem Motto, einmal kann man überrascht werden (und meine Schule wurde wirklich überrascht und es klappte nicht alles), ein zweites Mal sollte es nicht geschehen. Aber offensichtlich haben sich nicht alle vorbereitet, manche in der Politik wurden anscheinend wirklich vom erneuten Lockdown überrascht (welcher Laden ist jetzt lebensnotwendig). Das Problem z. B. Baumarkt oder Drogerie (Douglas) gibt es bei uns auch. Darf Müller jetzt Spielwaren im Laden verkaufen und der kleine Spieleladen um die Ecke darf bestellte Spiele in Baden-Württemberg noch nicht einmal abholen lassen, nur ausfahren genau wie Buchhandlungen (meine hatte extra im Sommer durch ein Fenster verkauft, wenn man den kleinen Laden nicht betreten wollte). Meine Schwester (und der Rest der Familie) waren jetzt überrascht, dass sie offen bleiben dürfen. In ihrem kleinen Laden darf sowieso nur ein Kunde und die meisten bestellen zudem vorher telefonisch oder online, damit alles bereit ist. Im 1. Lockdown mussten sie schließen.

    Ja, man kann nur lachen, auch wenn es um viel Geld geht und Kritiker getroffene Maßnahmen noch kritischer sehen.

    Ein Glück, dass es vor 2000 Jahren nicht nebelig war.

    Hat man denn morgen noch eine neue Chance, ihr Weisen?

    In 60 Jahren (in 20 Jahren ist es nicht so gut sichtbar). Das letzte Mal so gut sichtbar, wenn man keinen Nebel hatte, war im 13. Jahrhundert. (Passiert halt nicht so oft, wie bereits die drei Sterndeuter vor 2000 Jahren wussten. )

    (Alle Daten nur erlesen und hoffentlich richtig in Erinnerung)

    Tat ich das?

    Nein, natürlich nicht, oder nur wenige, sieht man doch. Wir könnten jetzt noch die Arbeitsbedingungen in Bangladesh besprechen und warum wir beide mit einem unter unklaren Umständen hergestellten Gerät Nachrichten schreiben. Unsere Gesellschaft wird untergehen, wenn sie so weitermacht wie bisher, da braucht's kein Virus.

    Ich will nur nicht, dass du meine Eltern in deine Argumentation einbeziehst. Sei froh und dankbar, wenn du eine schöne Kindheit hattest und in eurer Familie Resilienz vorherrscht. Das trifft nicht auf alle zu.

    ich sprach nicht von deinen Eltern (und deshalb verstehe ich seit einiger Zeit nur Bahnhof). Und nein, ich hatte keine schöne Kindheit, ich habe bewusst auf Ehe und Familie verzichtet. Ich habe irgendwann für mich entschieden, nicht andere haftbar zu machen (und weiß, dass ich zum Glück einige Möglichkeiten habe, für mich zu handeln, die Menschen in Bangladesch können es nicht und zwei Patenkinder bei Plan International ändern auch nicht viel).

    Aber jetzt wird es zu persönlich, es ist zu schwierig, die richtigen Worte zu finden, hier wird zu viel in Worte hinein gedeutet. Wir kennen uns nur durch ein paar Worte, ein (ver-)urteilen steht uns nicht zu (deshalb habe ich auf deinen Wortwechsel vorher nicht geantwortet) . Ich stamme nicht aus dem typischen Lehrerhaushalt, deshalb ist mir vieles fremd (Ergänzung bevor es wieder falsch verstanden wird, ich musste extrem hart arbeiten, mein Studium erkämpfen, ich vermisse bis heute eine Leichtigkeit, die andere haben). Und ich mache grammatikalische Fehler, über die Lehrerkollegen (auch hier im Forum) sich lustig machen.

    Nein, haben wir nicht Kris24 , meine Eltern sind Kriegskinder, meine Großeltern Kinder des ersten WK bzw. Soldaten in WK I und II. Bitte, hole nicht diese Problematik hierher, um irgendwas zu erklären, was mit Corona zu tun hat. Und psychische Probleme wurden noch nie besser, weil einer sagte, "stell dich nicht so an", im Gegenteil. Und um zu wissen, wie schlecht es anderen geht müssen wir nur "Flüchtlingslager" googeln, dafür braucht's nicht mal die Vergangenheit.

    Mir wurde nie gesagt, stell dich nicht so an, sondern ich sage es zu mir selber, wenn ich Gefahr laufe, wegen Kleinigkeiten in Selbstmitleid zu versinken. Größere Probleme arbeite ich auf. Ich habe hier bewusst immer "die Ichsprache" verwendet (und tue es bei anderen auch, mein kleiner Bruder ist schon völlig anders aufgewachsen).

    Ich habe angefangen, weil es trotz Corona uns so gut geht wie noch nie. Und die Probleme wie Armut und Gewalt waren früher nicht geringer, sie waren tabuisiert.

    Ich helfe übrigens persönlich Flüchtlingen, meine Stadt hat sehr viele aufgenommen (mehr als sie gemusst hätten), bei uns ist es sehr präsent (und es helfen auch viele Ältere, die selbst noch Fluchterfahrung haben). Schön sind die vielen Erfolgsgeschichten, die es inzwischen gibt.

    Kris24 , ich beschäftige mich schon länger mit der Kriegskinder- und Kriegsenkenkelthematik und weiß dazu einiges, nicht zuletzt, weil es meine Familie betrifft. Du musst mir also -in diesem Kontext- nichts dazu erzählen. Wir können dazu aber gerne einen anderen Thread aufmachen.

    Und was du nicht verstehst ist mir noch nicht klar. Ein "Corona-Demonstrant" sagte mir, er sei es unseren Eltern, also die, von denen du schreibst, der Generation von 30-45-Geborenen, schuldig, auf die Straße zu gehen und gegen den von ihm befürchteten Zerfall der Demokratie zu demonstrieren. Das ist absoluter Ernst. Menschen, die das Gegenteil wollen, von dem was du willst, argumentieren mit unserer Elterngeneration. Also bitte, lass die Ahnen aus dem Argumentewettstreit, sie können sich nicht mehr äußern. Zumal das Argument "stellt euch nicht so an" mit dafür gesorgt hat, dass viele ihre Traumata nicht verarbeiten konnten und sie 1:1 an uns weitergereicht haben.

    Und was der Klimawandel damit zu tun hat ist mir jetzt echt ein Rätsel. Zumal du da bei vielen hier offene Türen einrennen dürftest.

    den letzten Satz habe ich vorher übersehen, ich war anfangs in einer Zoom-Konferenz und dann div. Dinge neben dem Lehrerforum getätigt.

    Für mich gibt es sehr viele und große Übereinstimmungen. Anfangs (bis ca. 2005) wurde ich belächelt, meine Meinung wurde als eine von vielen abgetan, es wurden Experten genannt, die entweder auf anderem Gebiet Experte waren oder wie man heute weiß, von der Gegenseite gekauft wurden. Es wurden andere Begründungen genannt (ich habe alles nachgefragt und nachgelesen). Aber es hatte kaum Einfluss auf meine Umgebung (und auch Politik). Viel weniger Einfluss als heute Coronamaßnahmen. Kaum jemand hat auf einen Kurzttrip mit dem Flugzeug verzichtet. Mein letzter Flug war 1987.

    Und auch jetzt ist es viel zu abstrakt. Du schriebst vorher, dass Menschen intelligent genug seien, um sinnvolle Maßnahmen in ihrer Umgebung abschätzen zu können. Ich bin da seit Jahren anderer Meinung und Anlass war die Nichtbeachtung des Klimawandels. All die 30 Jahre, die ich bewusst verfolge, haben wir dieses Jahr bei Corona im Zeitraffer erlebt. Es ist nicht schlimm, wir sind nicht betroffen, wenige freiwillige Maßnahmen reichen und dann plötzlich, oh es ist doch schlimm. Und genauso wie wir sehendes Auge in den 2. Lockdown herein gelaufen sind und manche meinen, es betrifft sie immer noch nicht, werden wir in die Katastrophe (und da stimmt das Wort) Klimawandel hereinlaufen (und da hilft uns keine Impfung) . Auch da werden Menschen und Politiker bis zuletzt leugnen, auch da wird es (anfangs) keine oder nur wenige Betroffene geben, es wird sogar Menschen und Länder geben, die voraussichtlich profitieren, aber an geht von Milliarden Kriegsflüchtlinge aus, wir sind aktuell von 65 Millionen überfordert.

    Glaubst du wirklich, dass Menschen wg. Klimawandel eher auf ihre Flugreise verzichten? Sie werden bis zuletzt weigern, Maßnahmen zu ergreifen, werden über die Sinnhaftigkeit diskutieren (Temperatur steigt immer noch, also war die Maßnahme falsch) oder werden frustriert behaupten, dass nichts hilft. Es gibt schon lange den Begriff Umweltdiktatur. Corona und Klimawandel haben sehr viel gemeinsam zu tun.

    Es ist aber auch beim (im Verhältnis) kleinen Problem Sars-Cov-2-coronavirus und dem großen Problem Klimawandel gleich. Wir könnten etwas als Gemeinschaft tun, kriegen es aber nicht gebacken, weil zu viele es nicht verstehen (wollen) und laut protestieren (und die Politiker folgen). Wir Menschen denken in zu kurzen Zeiträumen sehen unseren Nachbarn (da fällt mir ein Film von Schätzing ein, den ich früher gezeigt habe), deshalb bin ich für Greta und Al Gore dankbar. Aber was werden sie genau wie Drosten zerissen (von denselben Menschen, Medien, Parteien).

    Mir ist in solchen Unterrichtsstunden immer wichtig, positiv aufzuhören, am liebsten zitiere ich ein afrikanisches Sprichwort.

    Wenn viele kleine Menschen in vielen kleinen Dörfern kleine Dinge tun, dann wird sich die Welt ändern.

    @samu

    Ich bin sicher von Kriegskinderproblematik betroffen und habe es vor ein paar Jahren, als mir das klar wurde, bewusst aufgearbeitet. Ich bin älter, ich rede von der Generation Mitte 50 (und unsere Eltern sind über 80). Ich denke, es ist für meine Generation und die unserer Eltern wichtig, ob sie in der BRD oder DDR aufgewachsen ist. Die 68er spielten im Westen eine große Rolle. Meine Fragen wurden altersgerecht beantwortet.

    Die etwas jüngeren in meinem Kollegium denken auch anders. Vielleicht haben wir dank verschiedenen Alter (du scheinst jünger zu sein) aneinander vorbei geredet.

    Ich reiße das jetzt gänzlich aus dem Kontext, aber wow, das finde ich beeindruckend, dass du dich diesem Thema schon zu einer Zeit gewidmet hast, als sich kaum jemand dafür interessiert hat.

    Da war bereits Mitte der 90er Jahre Thema, Al Gore ist noch länger dran (er war damals Vizepräsident der USA und es tut mir heute noch weh, dass er in dieser seltsamen Wahl 2000 nicht Präsident wurde auch wenn es dadurch zu den zwei Filmen kam. An die Auszählung und Gespräche im Lehrerzimmer erinnere ich mich noch heute.)

    (Aber wenn sich etwas langsam ändert, dann gewöhnen sich Menschen daran, dann bemerkt es die Allgemeinheit nicht, schimpft auf die warnende Elite und sucht Heilsversprecher, auch wenn sie von der Gegenseite bezahlt wird. Ich habe das Thema seit 1994 unterrichtet und es hat sich seit Greta etwas in den Worten geändert, aber noch nicht im Handeln, kurze Fernreisen etc. sind wichtiger (ich nehme ausdrücklich längere Fahrten, um Land und Leute kennenzulernen, aus). Es ist frustrierend. Wenn selbst volle Krankenhäuser zu abstrakt sind, was ist dann der Klimawandel? )

    Vielleicht seid ihr einfach gleich intelligent?

    Oder ohne Ironie: ich finde Lehramtsstudents Argumente stichhaltiger als ein Ausruf "stellt euch nicht so an! Ich bin eh am liebsten alleine zu Hause!"

    Kris24 , unsere Eltern sind die wahrscheinlich missverstandenste Generation des letzten Jahrtausends. Gerade daher finde ich ein "stellt euch nicht so an" falsch, nichts haben sie mehr verinnerlicht.

    Im Übrigen habe ich von einem Coronademoteilnehmer gehört "das bin ich meinen Eltern schuldig", soll heißen, meine Wenigkeit würde die Dramatik der Demokratiezerstörung verkennen. Weniger Pathos täte hier wirklich gut, da kann man nämlich alle Argumente in jede Richtung verdrehen.

    Samu, jetzt habe ich das 2. Mal verwirrt gedrückt, aber ich verstehe dich nicht. Meine Eltern waren Kinder im 2. Weltkrieg, mein Vater ist mit 10 Jahren eingeschult worden und seine Schullaufbahn war schwierig. Meine Mutter musste aus Ostpreußen fliehen, war ausgerechnet in Dresden beim Bombenhagel, lebte dann lange in den genannten Baracken bis sie etwas fanden. Was konnten sie ändern?

    Und es gilt auch für meine Großeltern. Den Vorwurf, den man ihnen machen kann, ist, dass sie zu wenig an der Politik interessiert waren. Aber sie waren einfache Leute. Sie wussten zu wenig, trauten sich gar nichts zu. Ihre Schulbildung hat unter dem 1. Weltkrieg und Folgen gelitten. Beide Großväter kamen verletzt aus dem 2. Weltkrieg, der eine nach langer Gefangenschaft in Russland, der andere erhielt kurz vor seinem Tode eine Auszeichnung, weil er in Griechenland trotz Verbots Menschen dort geholfen hat.

    Meine Oma sagte oft (sie starb erst vor kurzem mit 105), die letzten Jahre seien ihre glücklichsten (bzw. meistens nur leise, ich bin so glücklich), sie ist als armes Kind hungrig auf einem kleinen Bauernhof in Ostpreußen aufgewachsen. Sie wäre gerne länger zur Schule gegangen, musste aber gegen Nahrung als Magd arbeiten und ist dann in eine Ehe geflüchtet, die vom Krieg extrem belastet wurde (mein Großvater wurde schwer verletzt, wae bei Schmerzen anschließend gewalttätig und starb früh). Als Kind war ich selbst noch arm (alles Geld wurde in ein einfaches Haus gesteckt, weil man auf keinen Fall wieder obdachlos werden wollte.) Das waren jetzt die weniger persönlichen Geschichten.

    Mir war immer klar, dass ich es gut habe (und nein, Dankbarkeit wurde von mir nicht verlangt), ich habe es immer als Ansporn genommen, darauf hinzuarbeiten, dass es so bleibt. Und ja, ich teile, was ich habe. Deshalb regt mich auf, wenn genau die Leute (und ich meine ausdrücklich nicht dich oder andere hier, ich kenne euch nicht) jetzt auf die armen Kinder in Hartz4 hinweisen, die vorher im Lehrerzimmer sich darüber lustig gemacht haben und nicht halfen. Es ging vielen Leuten in Deutschland einige Jahre sehr gut und ich hoffe, dass es in einem Jahr wieder so ist. Ich hoffe aber auch, dass viel mehr Menschen anderen helfen (und befürchte, dass es nicht so sein wird).

    Mein großes Thema (Staatsexamenarbeit) ist Klimawandel. Ich fürchte, unsere Jugendliche werden noch viel größere Probleme erleben. Aber einschränken möchte sich da auch kaum einer. Auch da ist es 5 vor 12 (und man kann gut die Augen schließen oder auf andere verweisen).

    Ich unterbreche jetzt abrupt, habe gleich eine Fortbildung auf Zoom.

    Da die AOK eine gesetzliche Krankenversicherung ist, sind verbeamtete Lehrer nicht dort versichert, Erzieher sind selten verbeamtet.

    Ich vergleiche daher die Zahlen beim Lagebericht des RKI. Der medizinische Beruf hatte im Frühjahr eine Riesenvorsprung vor Erzieher/Lehrer (zusammen gefasst). Die Schulen waren größtenteils geschlossen oder im Teilbetrieb, die Austattung in Krankenhäusern reichte nicht.

    Inzwischen hat sich das geändert, wir holen leider auf. Deshalb wundert mich das nicht.

    Häh? Du hast aber schon bemerkt, dass Du mit einer OP-Maske ständig nach oben rausbläst und dass die bei den allermeisten Leuten an den Backen ein "Loch" machen? Das gleiche geht an Kris, FFP2 ist nirgendwo, schon gar nicht im Schulbetrieb der Standard mit dem hier verglichen wird. Gerade bei euch werden überwiegend Stoffmasken getragen, die man bei uns viel seltener sieht, hier sind Einweg-Hygienemasken überall der Standard.

    Natürlich war FFP2 bisher nicht Standard an Schulen, aber ca. 20 % der Lehrer (inkl. ich) und einige Schüler haben es am Ende getragen (und die SL war froh darüber, weil wir nicht wg. Quaratäne ausgefallen sind - und unsere kleinen tragen ihre Maske wirklich schlecht, deshalb bin ich aktuell doch etwas in Sorge). Und jetzt bekommen wir vom Land pro Tag eine gestellt (meine für die nächsten 3 Monate stehen bereits bei mir, Nachschub ist versprochen). In Zukunft ist es also bei uns Standard (auch wenn ich mich frage, wie es die Kollegen handhaben, die bereits unter OP-Masken (seit Oktober 3 pro Tag vom Land gestellt) zu wenig Luft bekommen).

    Für mich wäre es weniger Schutz gewesen, aber es wurde von keinem verlangt, ich habe sogar erst nach Absage von der Anfrage erfahren (und war froh, dass betroffener Schüler, Eltern und SL es bereits abgelehnt hatten). Ich versuche mit vermehrtem Tafelanschrieb und zusätzlichem digitalen Material das Problem auszugleichen (ja, es ist ein Problem).

    Es gibt übrigens transparente Masken, die tatsächlich auch Masken mit Schutzwirkung sind:

    https://www.google.com/amp/s/www.srf.ch/article/19322266/ampeaske wurde uns vom Schwerhörigenverband (ich unterrichte eine Schwerhörige) empfohlen, aber ganz so sicher wie eine FFP2-Maske war zumindest unser Modell nicht und wurde daher bereits von der SL abgelehnt (ich habe erst danach davon erfahren).

    Eine ähnliche Maske

    https://www.srf.ch/news/regional/…te-hygienemaske wurde uns vom Schwerhörigenverband empfohlen (ich unterrichte eine Schwerhörige), aber sie sind halt nicht so sicher wie FFP2-Masken und wurden daher von der SL abgelehnt (wenn wir FFP2 tragen, müssen wir nicht in Quaratäne).

    Und auch dieser Schüler und seine Eltern sind sehr vorsichtig und wollen es nicht, ich habe, nachdem ich davon erfahren habe, das Gespräch gesucht.

    ich denke, jeder findet die aktuelle Zeit beschissen, aber was ist die Alternative?

    Gar keine Maßnahmen oder andere (und wenn man nachfragt, habe ich noch nie sinnvolles gehört) wie gerade vorgeschlagen? Das kommt nur von Leuten, die sich nicht vorstellen können, dass auch unser Gesundheitssystem kurz vor dem überlaufen ist (übrigens jeder 3. bis 4. stirbt, wenn er wegen Covid-19 ins Krankenhaus muss, jüngere oft nach Monaten, bei älteren geht es schneller, aber bis dahin "blockieren" sie das Bett auch für das 20-jährige Unfallopfer oder den 50-jährigen Herzinfarkt). Und bei uns wird ausdrücklich nicht nach Alter oder Behinderung (viele Behinderte haben diese Sorge geäußert) entschieden, sondern nur wer die besten Chancen hat. Wenn jetzt das Virus noch ansteckender wird, werden wir uns noch mehr einschränken müssen (und wenn es nicht diese Mutation ist, dann vielleicht die nächste? Je mehr infiziert sind, umso mehr Möglichkeiten für Mutationen gibt es. Auch deshalb ist es wichtig, dass weltweit geimpft wird und nicht nur bei uns.)

    Ich persönlich versuche (klappt auch nicht immer), Dinge, die ich nicht ändern kann, zu akzeptieren und das beste heraus zu holen. Ich persönlich habe im Frühjahr Ruhe gefunden. Vorher musste ich ständig unter Leute und fühlte mich gestresst.

    Bescheiden ist die Zeit vor allem für Kinder und Jugendliche, die auch vorher kaum Chancen hatten, weil das Geld nicht reicht, weil sie Gewalt in ihrer Familie erleben müssen. Da sind wir gefragt (und wenn da wirklich alle handeln würden und nicht nur reden, dann ... Aber ich erlebe in meiner Umgebung momentan, dass genau die am meisten reden und schimpfen, die vorher nichts getan haben, jetzt nichts tun und nach Corona vermutlich auch nichts tun werden).

    Ich bin schon etwas älter als ihr, sowohl meine Eltern als auch meine Großeltern hatten durch Kriege und Flucht keine schöne Kindheit und Jugend. Die Gewalt, aber auch Armut, die sie als Kinder erleben mussten, haben sie bis heute (bzw. zu ihrem Tod) geprägt. Sie sprachen selten und nur auf Nachfrage meinerseits (und ich habe oft gefragt, weil es mich bereits als Kind interessiert hat. Das meiste habe ich erst als Erwachsene erfahren, sie wollten uns schützen, selbst nicht daran denken. ) Da geht es uns gut, das mache ich mir klar, wenn ich über die aktuelle Lage schimpfe. Aber auch deshalb möchte ich nicht, dass unsere Alten für die Jugend geopfert wird (wie man in gewissen Kreisen hört). Ich gehöre zur ersten Generation, bei der es aufwärts ging (als ich geboren wurde, gab es noch Barackenunterkünfte von Flüchtlingen des 2. Weltkrieges). Wir (meine und die nachfolgende Generation) hatten bisher verdammt viel Glück und wie es für unsere Jugendliche in 30 oder 50 Jahren aussieht? Aber Millionen oder gar Milliarden Klimaflüchtlinge (Schätzungen für Ende dieses Jahrhunderts), wen interessiert es heute, wer ist bereit, heute darauf zu verzichten?

    OT, aber warum gehst du nicht zu schweizer Ärzten?

    Weil es kaum welche gibt (gut, ich übertreibe etwas), aber die Schweizer bilden zu wenig aus, zahlen aber aus deutscher Sicht gut. Auch meine Schwester war viele Jahre Grenzgängerin und hat als Krankenschwester in einem Schweizer Kantonsspital gearbeitet. Viele meiner ehemaligen Klassenkameraden haben Medizin studiert und arbeiten zu mehr als die Hälfte in der Schweiz oder in den neuen Bundesländern (das zog Mitte der 90er Jahre auch an, wenn man Karriere machen wollte und keine elterlich Praxis übernehmen konnte). Mein Stiefvater ist Schweizer und war noch viele Jahre in der Schweiz krankenversichert, musste sich bei Nichtnotfällen in seinem alten Kanton behandeln lassen (und die Ärzte waren fast alle Deutsche).

    Was meinst du, wo unsere vielen Medizinstudenten bleiben? Ja, es ist ein Problem (aber der einzelne wird es nicht ändern). Jeder nutzt die Chance, die sich ihm bietet.

    Das ist bei uns tatsächlich anders. Bei meiner Grippeimpfung trug der Hausarzt sogar FFP3. Und gerade auf der Notaufnahme wie im Rettungsdienst (Erstkontakt) halte ich es für notwendig.

    (Ich habe neulich gelesen, dass aus diesem Grunde medizinisches Personal sich eher in der Freizeit ansteckt, weil es eben im Dienst gut geschützt wird (es gibt aber Ausnahmen, denen nachgegangen wird, in der Nähe ist ein kleines Krankenhaus nach Ausbruch inzwischen "abgeriegelt", niemand darf rein oder raus. Sie hatten sich wohl zu sehr auf Schnelltests verlassen). Das war im Frühjahr anders. Deshalb steigen die Zahlen bei RKI aktuell für Lehrer/ Erzieher schneller als beim medizinischen Personal.)

    Doch, das verbot mir meine Schulleitung. Und irgendwann ist eine Grenze erreicht. Ich werde auch nicht mit Ganzkörperkondom, Gummihandschuhen, FFP2 plus Visier arbeiten, wenn Ebola hier ausbricht. Ich bin aus Gründen nicht Krankenschwester geworden.

    Dass es nicht günstig ist, jetzt Kollegenfeiern abzuhalten ist mir auch klar. Diese Nachrichten nerven mich aber, wen interessiert Dr. Sommer aus Castrop-Rauxel und sein Sektempfangsteam, das sind doch BILD-Informationen, die m.M.n. zu gar nichts außer hühnerartigem Boakbokbok! beitragen.

    Diese Nachrichten nerven mich auch, es ermuntert vermutlich manche.

    Aber was ist die Alternative? Bei uns ist seit Oktober MNS durchgehend vorgeschrieben, ab Januar möchte die SL FFP2 (wir haben jetzt welche bekommen und bei uns war es bisher so, dass wer durchgehend FFP2 trug, nicht in Quaratäne musste).

    Mir wäre manchmal Fernunterricht lieber (vor allem nach chaotischen Wochen, deshalb rege ich mich über "Nichtmaskenträger" auf, ich denke, wir hätten uns die hohen Zahlen inkl. Probleme sparen können), aber wenn Präsenzunterricht gewünscht wird? Ich bin gerne Lehrerin, möchte nicht kündigen, möchte aber noch lange gesund leben. Also Maske (und ich habe als Nichtbrillenträger auch schon Visier getragen, bringt wohl nicht viel und deshalb lasse ich es).

    Vieles hat sich in den letzten 25 Jahren geändert (meine 1. Arbeit war noch mit Schreibmaschine im Lehrerzimmer getippt), es war ein blödes Jahr, ich überlege mir, was wichtig ist und entscheide für heute. Wer weiß, was die Zukunft bringt? (Hoffentlich nicht so schnell eine neue Pandemie.)

    Das tut mir dann aber ehrlich leid.


    Tja. Ist in der Schweiz nicht vorgesehen. Und selbst wenn ... Gegen ein direktes Anspucken ist vermutlich auch die FFP2-Maske machtlos. Solche Situationen haben wir an der Schule einfach nicht. Letzte Woche hatte ich tatsächlich mal direkten Körperkontakt mit einer Schülerin die infolge einer Migräneattacke nicht mehr geradeaus laufen konnte. Aber selbst das halte ich für vollkommen unproblematisch im Vergleich zu dem, wie die Leute im Gesundheitswesen zwangsläufig arbeiten müssen.

    Ja, FFP2 filtert 94% unter idealen Bedingungen. Man kann sich trotzdem anstecken, sie tragen bei Covid-19-Patienten zusätzliche Schutzkleidung. Er war auch schon in Quaratäne, weil sie die Information zu spät erhalten haben (und nur FFP2 bei engen Kontakt vom Gesundheitsamt als nicht ausreichend eingestuft wurde).

    Ich habe mich nur gewundert, dass es bei euch nicht so ist. Auch meine Schwester (Krankenschwester in Frühreha) trägt seit April immer FFP2. Darauf besteht der Arbeitgeber.

    Ich habe schon häufiger mal erwähnt, dass eine Bekannte von uns auf der Intensivstation am UKBB arbeitet, ne? Wenn die in den Notfall gehen, tragen sie gar keine FFP2-Masken, schon gar keine Vollmontur, sondern einfache OP-Masken. Letztens hatten sie mal jemanden mit einer Alkoholvergiftung, der ihnen einfach mal fix vor die Füsse gekotzt hat. Blöderweise war die Person Corona-positiv. Dann weisst Du auch, wie im Spital Infektionen entstehen. Von meinen Schülern hat mir bis anhin zum Glück noch keiner vor die Füsse gekotzt.

    Mein Bruder ist ehrenamtlicher Rettungssanitäter und sie tragen seit Sommer immer FFP2.

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