Beiträge von Kris24

    Und andere sehen methodische Mängel bei Studien nicht, die gibt es nämlich gerade bei diesem Thema zu Hauf. Es ist auch naturwissenschaftlicher Sicht längst nicht alles klar. Fakten können auch nur Puzzelteile sein, die nicht zu einer vollständigen Klärung einer Fragestellung taugen. Und es gibt natürlich noch verschiedene Wahrnehmungsverzerrungen, z. B. den Publication Bias. Nur weil etwas immer und immer wieder durch die Medien getrieben wird, muss es nicht wahr sein, nicht mal wenn es von Drosten kommt. Das finde ich nicht minder mühsam als die Schwurbler und Leugner.

    Ich habe nicht Studien von Drosten angeführt, sondern dass er versucht, Wissenschaft zu erklären (was die meisten Wissenschaftler nicht dem Laien erklären, weil es zu mühsam ist. Sonst bleiben nur Hildmann und Schiffmann übrig (und das meinte ich mit Mitte von Drosten u. a. Experten auf der einen Seite und Hildmann u. a. auf der anderen Seite, da liegt die Wahrheit nicht dazwischen) .

    Und natürlich ist nach knapp einem Jahr noch nicht alles geklärt. Aber manches weiß man schon. Und mich regt auf, wenn immer noch mit Argumenten vom März gekommen wird.

    Doch, der ist den meisten schon klar. Wenn es so super einfach wäre und Dr. Drosten alles wüsste, wären wir schon weiter. Zudem gibt es in unserer Gesellschaft verschiedene Bedürfnisse und Interessen, die nicht allein von Virolog*innen beurteilt werden.

    Meisten sind nicht alle (und ein Hildmann wird ein Drosten gegenüber gestellt).

    Ja, mache ich im Moment morgens durchaus auch: Raus aus dem Auto und direkt die Maske an, statt wie sonst durch den Schal zu atmen, damit die eisige Luft ein wenig vorgewärmt ankommt. Ist doch schön, wenn das auch einen spürbar angenehmen Effekt hat- wenn man die sonst eher lästigen Dinger eh tragen muss.

    Die Maske schützt auch die Schleimhäute (in der Nase z. B.) vor dem Austrocknen. Dadurch erkälten wir nicht so leicht.

    Kürzlich ein Anruf in der Schule "Eine Frau aus dem Schulbezirk war am Telefon. Herr Frosch, möchten sie nicht mal zu einer Infoveranstaltung kommen. Es gibt ja immer zwei Ansichten. Und es gibt Personen, die die Maßnahmen derzeit nicht so gut fi...".

    Herr Frosch: "1. bekomme ich diese Infos im Internet oft genug mit. 2. interessiert mich der Unsinn nicht. Und 3. - wenn Sie meine Schüler mit dem Unsinn belästigen, bekommen Sie ein Problem mit mir. Damit ist dieses Gespräch für mich beendet." *aufleg*

    zu "es gibt immer zwei Ansichten"

    Ich glaube, dass ist heute das Hauptproblem. Der Unterschied zwischen Ansichten und Fakten ist nicht mehr allen klar. Zu viele Leute haben zu oft Lügen alternative Fakten genannt. Am bekanntesten sind sicher Trump und Johnson. Aber auch in Deutschland heißt es immer wieder, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Nein, wenn der eine 2+2=4 sagt und der andere 6, dann ist die Wahrheit nicht 5.

    Mir fällt dieser Unterschied schon lange zwischen Mathematikern, Natuwissenschaftlern und "anderen" auf. Letztere denken anders. Es gibt mehrere Sichtweisen, man diskutiert, es gibt nicht die eine Wahrheit (und wer das behauptet, ist gleich unten durch). Das stimmt bei vielen Themen ja, aber eben nicht bei allen. Manchmal werden Grenzen auch bewusst durch wiederholte Tabubrüche verschoben, ich denke da u. a. an eine bestimmte Partei (und die "Mitte wandert").

    Auch bei Corona fällt es mir extrem auf. Der eine sagt, die Maske schützt (und inzwischen gibt es einige Studien), der andere sagt, sie schützt nicht, Viren sind zu klein, gehen durch die Maske und die (viel kleineren) Luftmoleküle gehen nicht durch und erschweren das Atmen (und überhaupt, Deutsche zeigen ihr Gesicht offen). Viele merken nicht den Unterschied zwischen Studien und widersprechenden Behauptungen (und die Wahrheit liegt sowieso immer dazwischen).

    Was kann man machen? Ich spreche dies seit Jahren bei den unterschiedlichsten Themen in der Schule immer wieder an, aber darüber hinaus? Eliten werden inzwischen von zu vielen negativ gesehen. Wissenschaftler wie Drosten, die ernsthaft versuchen, Wissenschaft einfach zu erklären, werden angegriffen. Man will diskutieren und verwechselt Fakten mit Ansichten. Man stellt Meinungen von Experten Meinungen von Laien gleichberechtigt gegenüber.

    (Ich denke dazu beigetragen haben auch Talkshows. Es werden 2 Menschen mit sehr unterschiedlichen Meinungen eingeladen, auch wenn 98 % der Experten die eine Meinung vertreten und 2 % die andere. Es wäre ehrlicher, wenn 49 von der einen Seite und einer von der anderen spräche, aber dann wäre es keine Talk"show".)

    Ich persönlich habe nahe Kontakte seit Mai extrem eingeschränkt, weil ich niemanden anstecken will. Und im Artikel ist nachgerechnet, dass Lehrer auf 100 000 in der letzten Zeit mehr als doppelt so hoch infiziert sind als andere. Beim Lagebericht des RKI waren anfangs das medizinische Personal besonders betroffen, Lehrer und Erzieher waren erst zu Hause oder in Notbetreuung, hatten kleine Gruppen und dann waren Ferien. In letzter Zeit steigen die Zahlen aber mindestens so schnell wie im medizinischen Bereich, teilweise sogar schneller. Das wundert mich nicht. Bei uns gelten keine Abstandsregeln, Masken werden nur teilweise richtig getragen, es gibt weitere Hygieneprobleme. Solange niemand Covid-19 hat, alles kein Problem, aber sobald es in der Schule ist, breitet es sich aus. Und die Symptome von Kindern und Jugendlichen sind meistens nicht eindeutig, sie werden also noch weniger erkannt als bei Älteren. Ich ärgere mich nur über Politiker, die behaupten, dass Schulen die sichersten Orte seien.

    Ich habe mal gelesen (und irgendwo hier zitiert), dass Schulen zwar anfangs keine Pandemietreiber sind, aber dann, wenn die Zahlen hoch sind, Brandbeschleuniger.

    Das meiste ist mir im Mai bewusst geworden, ich kann nichts daran ändern, ich kann nur mich schützen (und hoffe, dass FFP2 reicht).

    Das Seltsame ist ja aktuell, dass durchaus normale Bürger*innen da mitmischen und die Anwesenheit von Sektenmitgliedern und Nazis verharmlosen oder leugnen. Der Verfassungsschutz spricht von einer eigenen Qualität dieser Bewegung, das sehe ich auch. Was ich am beängstigendsten finde, ist dieser "Neusprech", indem die Situation jeweils genau umgedeutet wird, so dass überhaupt kein Gespräch mehr möglich ist. "Wenn du nicht verstehst, was da wirklich vor sich geht, bist du der, der die Demokratie gefährdet, weil du alles mit dir machen lässt." Man kann weder Argumente austauschen, noch das Thema wechseln. Ich kann gerade zugucken, wie Menschen in einem Strudel verschwinden und es ist nicht lustig.

    Ja, nicht umsonst wird es mit Sekten verglichen. Da wurden auch normale Bürger mitgezogen.

    (Es hat bereits vor Corona begonnen, QAnon, Trump, Reichsbürger usw., jetzt wird es durch Corona beschleunigt. Deshalb hat mich der t-online-Artikel etwas beruhigt, dass die Deutschen an der Spanischen Grippe schuld sind, glaubt heute niemand mehr.)

    Aber es macht mir auch Angst.

    Jetzt ist das letzte bisschen Optimismus weg:

    https://www.news4teachers.de/2020/11/rki-st…er-lehrkraefte/

    Das war doch lange bekannt. Was ist für dich überraschend?

    (Ich lese regelmäßig den Lagebericht und im Frühjahr waren vor allem Ärzte etc. betroffen. Inzwischen steigt die Zahl der betroffenen Lehrer und Erzieher stärker. Ich habe mehrmals die von den Kultusministern verkündete Promillezahl auf 100 000 umgerechnet, dann kamen doch erschreckende Zahlen heraus. Man gibt doch die Zahl der Verkehrstoten auch nicht als Promillezahl aller Verkehrsteilnehmer an, letzte Woche sind 99,999... % gesund heimgekommen. Auch die 350 Hospitalisierten sind sicher noch nicht alle vollständig genesen und als Dienstunfall zählt es sicher nicht.)

    Es bleibt dabei, schützen müssen wir uns selber (ich trage seit 2 Monaten ununterbrochen FFP2 in der Schule) bei aktueller Mehrarbeit (z. B. meine Schülerin aus dem Fernunterricht kam letzte Woche nicht zur lange vereinbarten Klassenarbeit, ich warte jetzt ab, ob die Entschuldigung rechtzeitig kommt).

    Das klingt einleuchtend.

    Und tatsächlich überzeugender als der Hinweis, die "Mainstreammedien" erfänden Dramatisches, zum Beispiel, dass Militär eingesetzt werde... Kenne eigentlich nur ich Menschen, die sowas ernsthaft glauben?

    Edit: schrieb laleona nicht ähnlich Gruseliges? Ich finde die Stelle nicht mehr.

    Es gibt Menschen, die benötigen Verschwörungstheorien, weil die Realität zu viel Angst macht (es muss doch einen (menschengemachten) Grund haben. Normalerweise sind Menschen "allmächtig" und plötzlich nicht? Also Gates, Merkel, Elite, früher Juden oder die Deutschen (Spanische Grippe).) Zum Glück sind in meiner nahen Umgebung keine Verschwörungsanhänger, mir reichen die in der Schule.

    ich erhalte auf mein Handy immer wieder t-online-Artikel, vor zwei Stunden erhielt ich folgenden


    https://www.t-online.de/nachrichten/wi…uegen-rein.html

    Wären für euch Urbandoo oder Wingguard Alternativen? (Sind jetzt keine FFP2, aber es gibt sie in klein.)

    dieses Wochenende gibt es bei wingguard (kationische Maske, zur Erinnerung, das Virus ist außen negativ geladen und wird durch die Maske zerstört, ich habe daher immer eine im Auto, weil man sie nicht ständig waschen muss) 15 % Rabatt (code BLACKWEEKEND, steht auch auf der Seite).

    (Lauterbach trägt auch eine)

    in Baden-Württemberg beginnt man im Februar, seitdem das Referendariat nur noch 1,5 Jahre dauert. Früher als es noch zwei Jahre gedauert hat, weil noch kein Praxissemester verpflichtend war, begann es immer im Sommer. Das hat den Vorteil, dass an direkt im Anschluss im Schuldienst beginnen kann. Ich weiß noch, wie ich vor 24 Jahren überrascht war, dass in NRW im Oktober Schluss war und die Referendare bis zum nächsten Sommer warten mussten (damals gab es noch keinen Lehrermangel und pensioniert wurde zum Schuljahresende).

    Ich durfte damals für das Gymnasium übrigens meine Noten auf Antrag nachreichen. Einfach nachfragen bzw. nachlesen (Seite ist ja verlinkt).

    Wobei wir die ausgemusterten an andere Schulen verteilt haben - also nicht so lieblos in die Gegend gestellt. Dokucams sind aber einfach viel praktischer und einfacher einzusetzen, da kann man sogar ein wenig mikroskopieren....

    Unsere Chemiefachschaft war die 1. an unserer Schule, die für beide Chemieräume je eine Dokumentenkamera angeschafft hat. Damals waren sie noch ziemlich unbekannt (eine Kollegin hat sie bei einer überregionalen Fortbildung kennengelernt, ich musste mich erst erkundigen, bis dahin waren allgemein nur sehr große Geräte bekannt). Das ist viele Jahre her.

    Die meisten verwenden OHP nur um Schriftstücke an die Wand zu werfen und dann sind Dokumentenkameras praktischer. Auch um kleine Versuche zu vergrößern, sind sie ideal (ich weiß noch, wie überrascht ich war, wie gut man die Elektrolyse von Zinkbromid beobachten konnte (das Brom floss richtig, normalerweise verwenden wir Zinkiodid, aber das war alle und es war keine Zeit, neues herzustellen). Ich stelle sie auch vor den Abzug, damit Demoversuche von überall gesehen werden können.

    Es gibt aber einige Versuche in meinem Repertoire, für die ich den OHP benötige. Und deshalb werde ich unsere verteidigen (und die ausgemusterten werden bei uns auf meine Bitten hin als Ersatzteillager ausgeschlachtet).

    Jo ... Die Schweiz hat als nicht EU-Staat mit der EMA halt nichts zu tun, sprich wenn die fertig sind mit begutachten, muss die Swissmedic das unter Umständen noch nicht sein. Warum es überhaupt so schnell geht hat ohnehin primär mit der Entwicklung denn mit der Begutachtung zu tun. Schlussendlich ist der "Preis" den wir für die schnelle Bereitstellung eines Impfstoffs bezahlen, dass kein Mensch weiss wie es um die langfristige Wirksamkeit steht.

    Weiß man es sonst?

    Normalerweise wird jahrelang geforscht, weil zu wenig Geld bereit steht, weil es zu wenig Infektionen gibt, um die geforderte Anzahl an Infektionen zu erreichen, um die Wirksamkeit abzuschätzen, die Schritte laufen nacheinander ab, oft mit langen Wartezeiten dazwischen. Jetzt läuft alles parallel.

    Ich habe gelesen, dass bei diesen Impfstoffen sogar an mehr Menschen getestet werden konnte, weil sich genug fanden. Sonst sucht man oft ewig Freiwillige. All das kostet Zeit. Und auch sonst liegt ein fertiger Impfstoff nicht ewig beim Hersteller in der Schublade, er wird sich, sobald er weiß, dass er wirksam ist, um die Zulassung bemühen. Aber wenn er nicht höchste Priorität hat, dauert es dann auch noch einmal. Und manche Nebenwirkung wurde auch verschwiegen, jetzt schaut die Öffentlichkeit viel genauer hin. Das hat AstraZeneca feststellen müssen.

    Sehr seltene Nebenwirkungen kommen oft erst heraus, wenn Millionen geimpft wurden und wie geschrieben auch Langzeitschäden kommen meistens erst nach Zulassung heraus (weil eben auch sonst wird ein wirksamer Impfstoff nicht 10 Jahre getestet wird).

    Ergänzung

    Du schreibst ja langwährende Wirksamkeit (ich sollte genau lesen). Davon ging man bei Coronaviren sowieso nie aus. Er sollte 1 oder 2 Jahre halten (es gibt ja die Idee in Kombination mit der Grippeimpfung). Aber weiß man das sonst bei Tests (sie finden ja immer erst am Ende statt). Ich denke, das wird theoretisch überlegt. Und ein Impfstoff gegen Sars-CoV2 hält vielleicht sogar länger als anfangs gedacht. (Aber genau deswegen waren die Dänen über die Mutation bei Nerzen so geschockt, weil sie evtl. die aktuellen Impfstoffe unwirksam gemacht hätten. Jetzt ist diese Mutation angeblich ausgelöscht (aber es wird wieder eine in der Art geben).

    so viel ich weiß, darf ich mich bei roter App kostenlos testen lassen (bei uns kann man dann einfach ohne weiteren Arzt/ Gesundheitsamt das Abstrichzentrum anrufen und einen Termin ausmachen, spart also viel Zeit - aus dem Grund haben es einige Kollegen, die anfangs das für Blödsinn gehalten haben, heruntergeladen), es reicht dann, die App zu zeigen

    Ich habe seit gestern meinen 4. Risikokontakt (bisher alles im grünen Bereich, da nur kurz).

    ok, ich dachte, es sei deine.

    Aber meteorologisch korrekt ist doch auch etwas. (Ich sage zu meinen Schülern in solchen Situationen immer, dass Bildende Kunst mein schlechtester Kurs war, den ich für das Abitur anrechnen lassen musste. Dann lacht alles, ich werde getröstet und wenn ich Glück habe, übernimmt jemand meine Zeichnung. ;) Ich kann es also (auch) nicht. Man kann nicht alles können. Vermutlich bist du besser - zumindest im Vergleich zu mir. )

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