Beiträge von Kris24

    Deshalb verstehe ich auch nicht, warum hier plötzlich alle Fernunterricht so geil finden. Wir haben ernsthaften Unterricht gemacht. Meine Erstis haben die komplette Bindungslehre zu Hause gemacht, die Zweitklässler Gleichgewicht und Protolyse - die anwesenden Chemiker wissen, was das heisst. Per Definition können die das jetzt und es ist auch abgeprüft. Fernunterricht ist ewig aufwändig wenn er gut gemacht sein soll und das ist er nur, wenn es auch Lernzuwachs gibt und den muss ich dann wohl auch überprüfen können.

    Zumindest meine Schule hat auch normalen Unterricht im Fernunterricht gemacht (bei uns wurde am Ende von der SL überprüft, fast alle Kollegen und Klassen hatten alles geschafft) , aber von oben wurde immer wieder gesagt, dass nichts davon geprüft werden darf, ohne dass es vorher wiederholt wurde. Ich wiederhole also aktuell (wie früher auch) nebenher, wenn es zum Thema passt (und die allermeisten meiner Schüler haben im Fernunterricht gut mitgearbeitet). Die anderen müssen es jetzt halt nachholen (bzw. tun es nicht, sie hatten auch vor Corona nicht mitgearbeitet).

    Kurz, das Land Baden-Württemberg hatte im letzten Schuljahr ausdrücklich verboten, den Stoff aus dem Fernunterricht abzufragen (das sollte die Eltern beruhigen, wir haben bald Wahlen und Kultusministerin Eisenmann will Kretschmann ablösen). Das hat sich in diesem Schuljahr ausdrücklich geändert (Arbeiten sollen trotz evtl. Schulschließung stattfinden, Klasse wird dann auf mehrere Räume aufgeteilt).


    Und Wollsocken, niemand findet Fernunterricht geil. Ich liebe Versuche (und das geht im Fernunterricht nur sehr begrenzt), es ist viel mehr Arbeit (und wird von außen nicht immer anerkannt) , aber ich finde auch Covid-19-Infektionen nicht geil, es fehlen immer mehr Schüler (und müssen nebenher beschult werden), die ganze Situation ist "beschissen".

    Ich habe vor ein paar Jahren lernen müssen, dass für meine Gesundheit niemand sorgt, wenn nicht ich. Es ist ein ständiges Abwägen (und selbst ich ändere meine Meinung mehrmals am Tage). Aktuell sind die Zahlen in meiner kleinen Stadt extrem hoch (über 400), dank großem Landkreis fällt es nicht auf (und ist vielen nicht bewusst), bei den 15-19jährigen noch einiges höher. Wenn ich 20 Jahre jünger wäre, würde ich es vielleicht anders sehen.

    Oder lässt sich negativ testen oder gilt das nur in eine Richtung? So und so sind die Grenzen offen. Nur ist bei euch drüben ja gerade relativ unlustig 😉

    Ich dachte, man kann sich erst nach 5 Tage Quaratäne "frei testen". Aber genau habe ich es nicht verfolgt.

    Zu uns kommen vor allem Züricher, Schaffhausen und Thurgau zum Einkaufen (und es sind gefühlt nicht weniger als sonst, die Geschäfte sind ja offen). In der "Abholschlange" vor Restaurants hört man auch den Schweizer Dialekt.

    Aber da gibt es ja auch Unterschiede. Viele lokale Geschäfte liefern hier auch, so dass man nicht beim Amazonas-Riesen bestellen muss. Und Maßkleidung ist meist deutlich haltbarer und nachhaltiger, weil sie problemloser geändert werden kann.

    Bei Büchern und Biokiste mache ich es auch so.

    An Maßkleidung habe ich bisher gar nicht gedacht. Ich achte zwar auf Qualität und Herkunft, trage meine Kleidung über Jahre, aber als Kind musste meine Familie sparen, Maßkleidung war bis jetzt gar kein Gedanke. Ich wüsste noch nicht einmal, wo ich welche hier am Ort schneidern lassen könnte. Gut, es gibt Änderungsschneider, aber keiner macht Werbung dafür.

    Sind die deutschen Grenzen aktuell eigentlich noch auf?

    Jein, Grenz-Bundesländer bzw. -Kantone dürfen bis zu 24 Stunden in die andere Grenzregion ohne nachher in Quaratäne zu müssen (einkaufen geht also), arbeiten bzw. die Schule besuchen war immer erlaubt (bei uns fahren einige Schüler von Deutschland über die Schweiz nach Deutschland (ÖPNV) . Baden-Württemberger dürfen also in entsprechende Gebiete in der Schweiz bzw. Frankreich und umgekehrt. Wer weiter weg wohnt, muss anschließend in Quaratäne (Risikogebiet), die Grenzen sind aber offen.

    Aber man konsumiert doch eh ständig was, warum nicht andere damit unterstützen? Man könnte beim Restaurant Essen abholen, sich Klamotten auf Maß anfertigen lassen, Bio-Kiste aus der Region bestellen, bei etsy Weihnachtsgeschenke einkaufen, Musik kaufen statt irgendwo illegal runterladen, Bücher über den örtlichen Buchladen bestellen... Da gibt's sicher noch viel mehr. Das geht in Kurzarbeit natürlich nicht, aber für besser Verdiendende schon.

    Das tue ich sowieso (bis auf Maßkleidung, auf die Idee kam ich bisher gar nicht)^^, aber es tut nicht die Mehrheit (und deshalb sind kleine Zahlen von Infizierten für die Wirtschaft besser, darum ging es hier).

    Und ich konsumiere aus Freude, sonst bleibt es beim notwendigsten selbstverständlich vor Ort (Musik illegal herunter geladen habe ich noch nie, da erkläre ich meinen Schülern, dass dies Diebstahl ist, egal wie knapp man bei Kasse isr. Auch ich musste als Jugendliche sparen.)

    bei mir ging es nicht um Quaratäne (da ist dies sogar vorgeschrieben, da würde ich gut aufbereitete Stunden schicken, da bin ich per Chat erreichbar), sondern um einzelne gefehlte Stunden am Nachmittag (und ich bin auch deshalb so "ablehnend", weil ich den Verdacht habe, dass geschwänzt wurde (entsprechende Schüler, nur nachmittags gefehlt) und ich fürchte, dass das "Schule macht".)


    Übrigens biete ich schon seit Jahren eine Stunde in der Woche an, ich bin in der Sammlung und jeder kann klopfen.

    Eigentlich wären in der Situation gerade diejenigen gefragt, die finanziell abgesichert sind bzw. über reguläres Einkommen verfügen. Der "kleine Mann" ist da evtl. auch von Kurzarbeit betroffen oder hat nach Abzug der Fixkosten nicht so viel Geld übrig, es in den Wirtschaftskreislauf einzubringen. Leider kam gerade von ersteren zu wenig - die saßen gefühlt über den Sommer erst recht auf ihrem Geld.

    Ich konsumiere aber nur, wenn ich mich nicht in Gefahr bringe. Volle Restaurants oder Geschäfte meide ich seit dem Frühjahr, ich habe zwar für unser Theater gespendet, aber kein Theaterabo gekauft. Und das tun viele. Es geht nicht um "auf dem Geld sitzen", es geht um Gesundheit (es hieß doch immer, die Risikogruppen sollen sich schützen und gerade die älteren haben überdurchschnittlich viel Geld).

    Ich konsumiere, wenn ich dabei Freude finde. Sonst spende ich.


    Gefahrlos konsumieren kann man im Internet, aber das möchte ich nicht, das hilft dem örtlichen Handel nicht.

    die Frage ist halt, wer gibt wieviel aus (und da vieles z. Z. zu ist, gehen aktuell viele shoppen oder zumindest bummeln)


    Die Zahlen sind insgesamt nicht so gut (wurde zumindest immer behauptet, die Mehrwertsteuersenkung hilft auch nicht wie erhofft).

    Zumindest in der Zeit vor dem 2. Lockdown haben doch die Leute fröhlich konsumiert, waren auf Reisen und nutzen diverse Freizeitangebote. Ich las schön öfter, dass viele Leute die entsprechenden Geschäfte angeblich meiden würden, sehe das aber zumindest in meinem zugegebenenermaßen nicht repräsentativen Alltag nicht unbedingt bestätigt.

    Erstens im Sommer waren die Zahlen niedrig und zweitens wurde im ganzen Jahr viel weniger konsumiert als sonst (das behaupten zumindest Restaurants und Hotels).

    Ich kenne viele, die seit Anfang Oktober bei Restaurants nur noch den Abholservice verwenden (es sind oft gerade die älteren, due aber relativ viel Geld haben). Manche machen sich auch finanzielle Sorgen (drohende Kurzabeit oder gar Arbeitslosigkeit), auch die tätigen keine größeren Ausgaben.

    Am besten geht es der Wirtschaft, wenn sich Menschen keine Sorgen machen. Natürlich gab es Menschen, die im Sommer dachten, Corona sei vorbei.

    Was verstehst du denn unter "Aufschrieb"? Deinen Tafelanschrieb oder deine (handschriftliche) Stundenplanung? Letztere ist bei mir nur stichpunktartig; die würde ich auch niemandem zur Verfügung stellen (da kann ich mir aber auch nicht vorstellen, dass jemand danach fragen würde, denn das muss doch allen klar sein, dass die nur für mich und nicht für die SuS bestimmt ist). Aber vom Tafelanschrieb könnte ich auch ein Handyfoto machen und dieses auf der Plattform hochladen; das ist kein Problem und habe ich auch schon mehrfach gemacht.

    Beides (ich habe Tafelaufschrieb und Stundenplanung nicht getrennt und beides digital).

    Die Schüler sehen halt mein Ausgedrucktes und wollen dies, um sich das abschreiben zu ersparen. Im Fernunterricht im Frühjahr habe ich es aufbereitet (ergänzt, verschiedene Farben für Tafelanschrieb, mündliche Erklärungen und Fragen), das kam gut an, kostet aber auch Zeit (und niemand mehr müsste im Unterricht zuhören und aufpassen).

    Arbeitsblätter verwende ich nicht so häufig. Darum geht es nicht, weil die bereits von Mitschülern weiter gegeben wurden.

    Ob ich nun die Arbeitsblätter für die fehlenden SuS in einem Ordner abhefte oder in Ablagekästen lege - wie wir es schon seit Jahren machen - oder dieses Arbeitsblatt auf der Lernplattform hochlade, wäre für mich kein Unterschied. Das dauert doch beides nur Minuten (zumindest, wenn ich die Arbeitsblätter in digitaler Form vorliegen haben; aber das ist bei mir fast immer der Fall). Diesen "Service" haben nun schon einige meiner KuK als "neuen Standard etabliert" (sogar schon vor Corona) und ich finde das gut so und werde es auch in Zukunft so beibehalten.

    Worin besteht denn deiner Meinung nach die viele Mehrarbeit?

    Arbeitsblätter ist okay, aber ich wurde nach meinem Aufschrieb gefragt und der bringt unaufbereitet meinen Schülern nichts. (Es ist ja meine "Gedächtnisstütze". Und da immer jemand fehlt ...)

    (Bei uns nehmen Mitschüler die AB mit, damit habe ich keinen Mehraufwand. Aber um AB geht es mir nicht.)

    Ergänzung

    Zeitaufwändiger sind allerdings die Messages an mich mit der Bitte, sofort zu antworten, weil man gerade an den Hausaufgaben sitzt. Überlegen, im Buch nachschlagen ist nicht mehr bei allen gefragt. Ich hoffe, es spielt sich noch ein. Bei uns sind die Möglichkeiten noch neu.

    Genau das befürchte ich, dass dieser Service sich gerade stillschweigend als neuer Standard etabliert. Ich persönlich finde das arg bedenklich, denn das wird unweigerlich in noch mehr Mehrarbeit ausarten. Einige Eltern erwarten das schon jetzt von uns - denn hey, wir haben doch die Lernplattform. Dass die Onlinebeschulung ausschließlich für Quarantäneschüler erfolgen muss und nicht für kranke Schüler gilt, muss immer wieder aufs Neue mühsam klargestellt und diskutiert werden.

    Ich habe tatsächlich bereits die Aufforderung erhalten (und ich habe nicht alles digital, vieles erkläre ich ohne Aufschrieb). Außerdem erhalte ich inzwischen täglich Mails und Messages über die von der Schule eingerichteten Programme, in denen ich gebeten werde, noch einmal etwas aus dem Unterricht zu erklären. Das war vor Corona nie der Fall.

    Das zeigt aber auch, dass es statistisch wenig Sinn macht, eine so feine Aufgliederung der Altersstruktur zu machen und dann auch noch nur einzelne Landkreise zu betrachten. Die Gruppen werden so klein, dass die statistischen Schwankungen jeden Erkenntnisgewinn verhindern. Auch bei den 20-24jähringen ist die Inzidenz im zitierten Beispiel ja 0. Das ist reiner Zufall.

    Das stimmt. Deshalb habe ich viele Landkreise verglichen (und mein Landkreis ist größer). Es geht nur um Trends (der war bei den von mir verglichenen Landkreisen im Westen anders als im Osten, dass fand ich schon interessant und nachdenkenswert). Einzelne Zahlen sind nicht aussagekräftig.

    Die absoluten Zahlen werden auf dieser Seite auch genannt. Dann weiß man genaueres.

    @samu,

    es gibt inzwischen einen eigenen Thread für dieses Thema Altersstruktur/Corona-Infizierte. Frosch hat die Diskussion verschoben.

    Die Zahlen sind (für diese Altersgruppe) hochgerechnet auf 100 000. Wenn du absolute Zahlen wissen möchtest, scrolle etwas (steht auch auf der Seite) . Wenn also nur einer über 80 wäre und der wäre positiv getestet, dann wären es 100 000.

    (Ich vermute, dass ein paar ältere z. B. in einem Altenheim infiziert haben und es nicht allzu viele Alte in diesem Kreis gibt, so dass 165 / 100 000 bzw. 1,65 pro 1000 bzw. ca. 3 auf 2000 also 1,65 Promille der Alten aktuell positiv getestet sind. Kurz, es gibt z. B. 2000 Menschen über 80 im Landkreis und 3 wurden in der Woche positiv getestet. Und in der Vorwoche keiner.)

    Man verwendet also pro 100 000 statt Prozent (= pro Hundert), um "schöne" Zahlen zu erhalten.

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