Beiträge von Kris24

    Das ist das Problem an der Diskussion, das Überspitzen, um die eigene Meinung moralisch zu rechtfertigen und andere herabzusetzen. "Wander doch aus... deine Probleme sind doch nur Jammern auf hohem Niveau... du bist unmenschlich..."

    Wir wissen doch inzwischen, dass der Zwanzigjährige keinen Intensivplatz braucht. Die Dramatik vom März ist der wiederholten Bewertung und Einordnung gewichen. Und für den, der seine sterbende Mutter nicht besuchen konnte war der Lockdown verdammt inhuman.

    äh doch, auch Kinder und Jugendliche ohne Vorerkrankungen sind schon schwer erkrankt oder gar gestorben, wenn auch letzteres nicht in Deutschland (es gibt aber Fälle). Es ist der Vorteil der Jugend, dass sie schwere Verläufe leichter wegstecken können (aber auf der Intensivstation landen sie jedoch genauso lt. Münchner Arzt, er sagte mehrfach, dass sie alle Altersgruppen auf der Intensivstation haben). Bei Tod fällt mir gerade die 16jährige Französin ein. Die Eltern warnten im Internet, Covid-19 ernst zu nehmen.

    Etwas ältere Personen, aber aktuell.

    Heute las ich im Videotext gelesen, dass ein 30jähriger Texaner, der eine Coronaparty besucht hat, gestorben ist. Er glaubte, unverwundbar zu sein und riss Witze (es gab Coronapartys mit Eintrittsgelder, wer zuerst einen positiven Test erhält, bekam das ganze Geld. Es kam heraus, weil sich Menschen über positive Tests freuten und über negative enttäuscht waren).

    Besonders schockiert hat mich der 41jährige Broadwaystar, der Anfang Juli starb. Er hatte sich bereits Ende März infiziert, man musste ihm erst ein Bein amputieren, dann erhielt er eine doppelte Lungentransplation, es half nicht. Ja junge Menschen kämpfen vielleicht länger, das Herz hält länger durch, aber wenn sie viel Virus abbekommen (und der statt zuerst in der Nase gleich in der Lunge landet) kann es auch für sie Intensivstation oder gar Tod bedeuten.

    Mir fällt auf, dass Menschen, die wenig wissen, Vorsorge vor Corona für übertrieben halten (gilt auch für einige Kollegen von mir, deren Wissen kann ich besser beurteilen, als deines) . Die Anfang 40jährige Virologin Melanie Brinkmann nimmt es inzwischen sehr ernst, andere, die mehr Ahnung haben als ich, auch. Aber das ist ja nicht neu, gilt für die Klimakrise u. a. auch (da kenne ich mich etwas besser aus.). Wer Probleme nicht kennt, macht sich keine Sorgen, sondern über andere lustig.

    in Israel explodieren die Zahlen. Sie hatten durch Lockdown im Mai die Neuinfektionen unter 50 pro Tag (bei ca. 8 Mio. Einwohner, also vergleichbar mit unseren Zahlen aktuell) , dann wurden Schulen erst vorsichtig, nach 2 Wochen komplett geöffnet. Masken musste man auch nicht mehr tragen. Jetzt sind es über 1000 Neuinfektionen pro Tag. Ich habe am Anfang der Woche einen ihrer Experten gehört, der meinte in 2 Wochen reichen die Krankenhausbetten nicht mehr. Er sagte deutlich, dass die extreme Verbreitung durch die Schulen geschehen sei (eben weil es dort nicht rechtzeitig bemerkt wurde, Jugendliche erkranken eben oft nicht so schwer und als man es bemerkte, konnte man die Kontakte nicht mehr alle nachvollziehen). Es war ein sehr interessanter Interview, vielleicht weil mich so viel an Deutschland erinnert hat (Mai Israel- heute Deutschland) . Auch bei uns wollen einige Maskenpflicht abschaffen, alle Schulen sollen komplett öffnen (und bevor wieder das Argument mit den Kindern kommt, am Gymnasium ist die Hälfte der Schüler 15 Jahre und älter und unterscheiden sich nicht von Erwachsenen und Trennung in (kleinen) Gruppen funktioniert bei Kurssystem bei uns ab Kl. 5 nicht). Ich möchte nicht, dass dieselben Fehler von Israel bei uns gemacht werden.


    ganz nebenbei

    Schreit ihr auch, dass eure Grundrechte eingeschränkt sind, weil ihr nicht betrunken mit 100 am Kindergarten vorbeifahren dürft?

    Es gab eine Zeit, wo es weder Geschwindigkeitsbegrenzungen noch Promillegrenzen gab. (Ich sah in der Mediathek einen alten 7. Sinn, in dem Wirte die Einführung der Promillegrenze genauso beschimpften wie heute einige die Masken).

    Ich darf nicht nackig in Geschäfte oder Schule (und bedecke damit noch viel mehr Haut), ich darf nicht überall rauchen usw., es gibt so viele Regeln. Jetzt bedecke ich also zeitweise meinen Mund und meine Nase, ich habe schon gegenüber Kollegen gespottet, das sollte man auch nach Corona für die normale Schnupfenzeit beibehalten. Ich hatte zweimal extrem Norovirus (5 kg Gewichtsverlust in 6 Stunden), Ärzte haben im Mai gemeldet, dass auch Norovirus - und Magen-und-Darm-Erkrankungen gewaltig zurück gegangen sind.

    Warum glauben manche, überall hinrotzen zu dürfen, warum glauben manche, dass der Sars-CoV2 um Deutschland einen Bogen macht?

    Ja, wir haben mehr Betten als andere, aber sie hätten im Frühjahr in Bayern und Baden-Württemberg bei nur einer Woche späterem Herunterfahren nicht gereicht (wir hatten im März Verdopplungszeiten von 2 - 3 Tage. Wir hatten zum falschen Zeitpunkt 1 bzw. 2 Wochen Ferien (und (zu) viele waren Skifahren in Südtirol oder Österreich)). Jetzt haben alle Ferien.

    wir müssen es bis Freitag melden, bisher gab es wohl keine Zusagen. Druck wird nicht ausgeübt, unsere Schulleitung findet die Bezahlung nicht gut (sie ging allerdings von brutto aus).

    Genau das ist mein Problem.

    man sollte immer das Original lesen.

    Auf der KuMi-Seite steht auch Aufwandsentschädigung und zusätzlich, dass es entsprechendes Lernmaterial gibt. Die Vorbereitung halt sich damit in Grenzen. Tja, dann finde ich die Bezahlung doch in Ordnung.

    Das wurde bei uns deutlich anders gesagt. Es würde wie Überstunden abgerechnet (und da habe ich definitiv Steuern bezahlt). Andere (nicht Lehrer) erhalten nur 25 Euro pro Zeitstunde Lernbrücke. Bitte berichte genaueres, wenn du mehr weißt. Ich bin neugierig.

    Für mich ist auch die Bezahlung nicht entscheidend. Für mich muss es Sinn machen (z. B. nur eine Klassenstufe eines Schultyps gleichzeitig, nicht alles gemischt). Evtl. klappt dies, dann wäre ich bereit, sonst nicht.

    Ich habe jetzt selbst gegoogelt.

    Laut einem Zeitungsartikel hat Eisenmann vo n Aufwandsentschädigung gesprochen. Dann wäre es unter bestimmten Voraussetzungen tatsächlich steuerfrei.

    Mich stört aber immer noch das jahrgangs- (und bei uns schulart-) übergreifende, wenn nicht 16 Schüler zusammen kommen.

    Eine Kollegin sagte mir heute, dass die 40€ wohl netto sein müssten. Sie habe im Steuerrecht nachgesehen und bis 2400€ im Jahr dürften für sowas wohl keine Steuern einbehalten werden... Ich frag sie nochmal genauer wo das steht.

    Das wurde bei uns deutlich anders gesagt. Es würde wie Überstunden abgerechnet (und da habe ich definitiv Steuern bezahlt). Andere (nicht Lehrer) erhalten nur 25 Euro pro Zeitstunde Lernbrücke. Bitte berichte genaueres, wenn du mehr weißt. Ich bin neugierig.

    Für mich ist auch die Bezahlung nicht entscheidend. Für mich muss es Sinn machen (z. B. nur eine Klassenstufe eines Schultyps gleichzeitig, nicht alles gemischt). Evtl. klappt dies, dann wäre ich bereit, sonst nicht.

    Ergänzung unten. Vielleicht hat deine Kollegin doch recht?

    Außerdem werden es dieselben Schüler sein, die uns schon das ganze Schuljahr über die meisten Anstrengungen kosten, um nicht zu sagen den letzten Nerv rauben. Ehrlich, ich brauche davon mal Erholung zumal die uns in den Oster - und Pfingstferien nicht gegönnt war. Da können sie ihr Taschengeld behalten.

    Da die Klassenlehrer vorschlagen müssen, sollen es bei uns Schüler sein, die nicht konnten (z. B. fehlende Onlinetechnik und elterliche Unterstützung), aber wollten. Es sollen nicht die Schüler sein, die aus "Sorge vor Ansteckung " nicht in die Schule kommen, sondern lieber jetzt in den Urlaub gefahren sind (gibt es anscheinend auch, wir versuchen gerade zu klären, wo das der Fall ist).

    Aber Endspurt - heute in drei Wochen haben wir auch Sommerferien.

    Wenn man im Urlaub ist dann geht das nicht. Aber das neue Schuljahr vorbereiten? Was bereitet ihr denn immer so vor?

    40 € Brutto für kaum Aufwand? Warum nicht :cash:

    Es sind bei mir ca. 20 Euro netto, wenn es sinnvoll für sehr verschiedene Schüler im gleichen Raum sein soll, muss Material vorbereitet werden (also nicht nur die eine Zeitstunde, die ich unterrichte). Sonst hat 75% der Schüler Pause, wenn ich 25% etwas erkläre (ich gehe mal von 4 Schultypen bei uns aus).

    Und ich bereite dieses Jahr soviel wie möglich für das kommende Schuljahr vor, ich denke nicht, dass wir Sars-CoV2 bereits hinter uns gelassen haben. Australien hat für Melbourne gerade 6 Wochen Lockdown beschlossen, in Serbien und Israel ist die Lage zahlenmäßig noch viel kritischer.

    In KW22 waren ca. 1,1% der Tests positiv. Die Chance, dass ein Schüler mit typischen Symptomen tatsächlich infiziert ist, ist eher gering.

    Die niedrigen Zahlen liegen auch daran, dass viele Altenheime und Krankenhäuser ihr Personal jede Woche durchtesten (meine Schwester seit Ausbruch vor Ort im April, Arbeitgeber zahlt, sie war immer negativ), um nicht noch einmal überrascht zu werden.

    Bei den aktuell niedrigen Zahlen gehen ich davon aus, dass die meisten getesteten symptomlos und coronafrei sind.

    Wie hoch der Prozentsatz mit typischen Symptomen ist, weiß ich nicht, aber sicher um einiges höher.

    Meinst du mit Kollegen dann wohl Lehrerkollegen? Inwiefern sind die für die Reinigung des Mobilar zuständig?

    Ja, meine ich. Bei uns wird einmal im Jahr gemeinsam mit Schülern gereinigt (jeder einen bestimmten Bereich).

    Oder es sind Verleumdungen und Beschimpfungen von Schülern an Toilettenwände bzw. Stühlen zu lesen (dann auch zwischendurch) und man findet den Übeltäter nicht. Natürlich könnte man auch Mobbing stehen lassen, aber ich entferne es auch (und achte anschließend verstärkt darauf, natürlich möchte ich die Sache klären, wer das geschrieben hat, aber manches tut den Betroffenen einfach weh und das muss nicht sein. Böse Worte vermehren sich.)

    Kris, findest du das nicht etwas brutal? Brennspiritus auf das Whiteboard und anzünden? Das gibt doch schwarze Flecken!!

    kl. gr. frosch, der gerade überlegt, ob er was falsch verstanden hat. ;)

    Du musst es nicht anzünden, auch wenn er so heißt (obwohl der Permamentmarker dann auch weg wäre). :rofl:

    Und ich hatte ernsthaft warnen wollen. Kollegen haben Spiritus (ich lasse mal Brenn- weg, vielleicht gibt es dann weniger lustige Assoziationen) bzw. Aceton verwendet, um Stühle und Toilettenwände von Permamentmarkern zu reinigen und wunderten sich, dass die Farbe der Stühle und Wände mit verschwand. :flieh:

    Bei den Whiteboardtafeln habe ich es auf Bitte der Schulleitung selbst (vorsichtig) getan.

    Ist das nicht Aceton? Auf jeden Fall stinkt's, als wär's nichts liebes. Ich würde nicht mit allen möglichen Substanzen auf der Oberfläche 'rumeiern.

    Als Chemikerin bin ich genau aus diesem Grund schon öfter nach Aceton gefragt worden. Ich biete dann Brennspiritus an (funktioniert genauso gut).

    Aber die Oberfläche wird (je nach Board) tatsächlich angegriffen, man sollte es auf Notfälle beschränken und direkt nachwischen.

    Mich würde auch interessieren, was da tatsächlich netto übrig bleibt. An und für sich ist der Grundgedanke ja nicht übel, ich bin gespannt auf die Umsetzung. Zeitlich scheint ja alles sehr eng gesteckt zu sein, soweit ich weiß sollen bis zum 20.7. die Schülerzahlen gemeldet werden? Und letztlich entscheiden ja auch die Eltern. Mal sehen...

    Kommt auf deine Steuerklasse und Gehalt an. Bei mir als Single, älter, A14 usw. wäre es ca. die Hälfte. Das Geld reizt mich nicht, wenn ich es sinnvoll fände. Wir haben in der Schule darüber gesprochen. Für meine Kleinen wäre ich da, aber ich fürchte, so wie es bei uns geplant ist, kommt nicht viel dabei heraus. Den Frust brauche ich nicht.

    Das ist alltägliches Geschäft an GemS mit Oberstufe. Das ist aufwändig, aber durchaus machbar...

    Lemmy, ich habe meine ersten Lehrerjahre an einer integrativen Gesamtschule unterrichtet und weiß deshalb sehr genau, wie frustriert ich war. Ich möchte jeden Schüler bestmöglich unterrichten (es hat mich zerissen).

Werbung