Beiträge von Kris24

    Ich glaube nicht mal, dass Eltern ihre Kinder immer für "besser" halten als sie sind, sondern dass sie jede Chance ermöglichen wollen. Dass das für euch anstrengend ist, glaube ich gern, man müsste dann eben doch konsequent abschulen nach der Orientierungsstufe. Einen "zu schlechten Schnitt" dürfte es eigentlich auch nicht geben. Unverschämt, dass auf die Lehrkräfte abzuwälzen.

    Das stimmt sicher auch. Allerdings erklären bereits unsere GrundschulkollegINNen, welche Möglichkeiten es zum Abitur gibt. Es muss ja nicht das Gymnasium sein. Dank Grundschulworkshops habe ich gute Gespräche mit den KollegINNen. Sie reden sich den Mund fusselig (und wollen später wissen wie ihr Sorgenkind sich bei uns schlägt).

    "Abschulen" (ich mag das Wort nicht) geht oft erst, wenn das Kind zweimal hintereinander sitzen geblieben ist. Dann muss es gehen. Das ist oft erst nach Klasse 7 oder 8 (bei Schülerinnen und Schülern mit Realschulempfehlung) der Fall (mit Werkrealschulempfehlung früher).

    Erstens können Realschulen auch nicht plötzlich mehrere Klassen in verschiedenen Jahrgangsstufen aus dem Boden stampfen, es gibt also wenige bis keine Plätze und schon gar nicht an der bevorzugten Schule, zweitens wollen die Kinder nicht ihre Freunde verlassen und die Eltern gehorchen, drittens sind manche Eltern auch überfordert, Realschulen aufzusuchen (Klassenlehrer, Sozialarbeiter und SL springen ein und suchen Plätze). Mich nervt am meisten der Satz, unser Kind hat versprochen, sich noch mehr anzustrengen, wenn die Lehrer es ebenfalls tun, dann reicht es sicher. (Ach nee, ich strenge mich sonst nicht an, gib keine Extrastunden nach der 6. Stunde, um zu helfen. Aber ich kann dies nicht täglich tun, noch nicht einmal wöchentlich, weil ich noch andere Klassen habe.)

    Zum Glück gibt es bei uns kein Drittelerlass o.ä., ich kann theoretisch einen Schnitt von 5,x zurück geben (das hatte ich allerdings noch nie). Aber Eltern sind beim Schnitt unter 3,5 oft der Meinung, dass dies nicht sein könne, dass die ganze Klasse so schlecht sei, dann wird Druck auf den LehrerIn gemacht. Manche KollegINNen geben nach. Es gibt daher den Spruch "nur ein sehr guter (beliebter) Lehrer kann sich schlechte Noten erlauben".

    Nur kurz (da ich heute zu viel prokrastiniert habe, bin ich grad noch im Vorbereitungsstress :sterne: ) Manchmal hilft mir die "Pomodoro-Technik", Erklärungen sind im Internet zu finden. Aber nicht immer, wie man sieht... kenne dein Problem auch, phasenweise schaffe ich es gut, dann wieder nicht. Bleibt wohl ein lebenslanges Lernfeld für mich.

    So mache ich es auch, wusste nur bis gerade eben nicht, dass nicht ich es "erfunden" habe, sondern Pomodorotechnik heißt. :D Hilft mir trotzdem.

    Auch der genannte Trick mit immer 5 Klassenarbeiten ist hilfreich.

    Ich habe zum Glück noch ein paar Tage frei und bin viel unterwegs. Steuererklärung bleibt also liegen ... :angst:

    Trump hat sämtliche Waffenlieferungen gestoppt, die an die Ukraine gehen und das Land noch nicht erreicht haben - manche Lieferungen müssen "umkehren". Darin enthalten sind besonders Luftabwehrsysteme. Die Ukraine wird zum Abschuss freigegeben. Es stellt sich die Frage, aus welchem Grund Trump plötzlich zum Putin-Fanboy wurde.

    Innenpolitisch setzt Trump den rechtsnationalen Kurs um, den die Heritage-Fondation im Projekt 2025 formuliert hat. Er hakt das Handbuch Punkt für Punkt ab.
    https://www.deutschlandfunk.de/trump-project-2025-100.html

    Trump wurde 1987 von Russland eingeladen, nach Moskau zu kommen. Nach dieser Einladung gab es russlandfreundliche Worte. Es gibt (ehemalige) russische Insider, die behaupten, dass der KGB einige eingeladen habe, um sie in amerikanische Schlüsselstellen zu bringen. Das hat bei Trump geklappt.

    Ja, die russische Politik ist weitsichtig, nicht wie Merz, der innerhalb von einer Woche vollständig seine Meinung ändert. Wo stände unsere Wirtschaft heute, wenn bereits vor 3 Jahren das viele Geld geflossen wäre? Wenn davor in der Niedrigzinsphase (teilweise negativer Zins) (auch unter CDU) Gelder in unsere Infrastruktur geflossen wäre?

    Kompass 4 und evtl. Potentialtest soll eine Ergänzung sein, es reichen auch Grundschulempfehlung und Elternwille. Aber es gibt immer Eltern, die meinen, die GrundschulkollegINNen würden bei der Einschätzung ihres Kindes falsch liegen. Elternwille alleine wollte man nicht mehr, also kam es zu diesen neuen Tests.

    Die Aufgaben in Mathe waren nicht schwer. Das könnten meine 3er problemlos lösen, wenn man ihnen Zeit lässt. ;)

    Wobei Zeit natürlich ein Kriterium ist (deshalb zwinkerst du vermutlich). Wenn meine Schülerinnen und Schüler sich beschweren, dass die Zeit zu knapp war, erkläre ich ihnen auch, dass jeder 1000 m laufen könne, wenn er statt 3 Minuten 30 Minuten Zeit hätte. ;)

    (Und auch bei Kompass 4 gab es einfache Aufgaben, aber es waren einfach viel zu viele und in Mathe auch viel zu viel Text. Ich habe vor Jahren einmal beim Eingangstest in Klasse 5 in Deutsch Aufsicht geführt. Nach der Hälfte der Zeit weinte fast die halbe Klasse, weil die Zeit nicht reichte. Diese Tests bestehen aus mehreren Teilen und für einen waren nur 3 Minuten vorgesehen. Zum Glück gab es für die Pause dazwischen keine Zeitangabe. Ich benötigte einige Minuten, um die Klasse (2 Wochen nach Schulanfang in Klasse 5) wieder aufzubauen.)

    Ah ja, das ist interessant. Weil oben im Ausgangsthread Bayern genannt wurde, meine These ist ja seit Jahren, dass die Kompetenzlehrpläne sich nicht unbedingt positiv auf den Leistungsstand auswirken, daher hab ich Sachsen erwähnt.

    Die Abschaffung der verpflichtenden Grundschulentscheidung über den Zugang zu weiterführenden Schulen hatte vermutlich die negativen Folgen für die Leistung an unseren Gymnasien zu Folge. Wir hatten grundsätzlich mindestens ein Viertel mit Nichtgymnasialempfehlung (ca. 1/4 davon noch nicht einmal mit Realschulempfehlung). Anfangs durften wir an weiterführenden Schulen nicht erfahren, wer dazu gehört (wir vermuten, dass die Zahl damals deutlich höher lag. Die Unterstufe war geprägt von überforderten Kindern. In einer Klasse waren wir uns Lehrer einig, dass 2/3 die geforderte Leistung nicht erreichen konnten. Nur kann man nicht so viele "abschulen". Gute Schülerinnen und Schüler brachten ebenfalls weniger Leistung, weil sie ja immer noch überdurchschnittlich waren. Eltern schimpften, wenn der Schnitt zu schlecht war.)

    Seit ein paar Jahren musste die Empfehlung vorgelegt werden, meine genannten Zahlen stammen aus dieser Zeit. Die Empfehlung stimmte fast immer (wir Lehrer kannten sie anfangs nicht, erfuhren es erst bei entsprechenden Konferenzen), die GrundschulkollegINNen tun einen sehr guten Job, die Eltern sehen nur ihr eigenes Kind und meinten zu oft, wenn Kinder und LehrerIn sich nur genug anstrengen, reicht es. Leider reichte es selten weiter als Klasse 8. Wir verloren immer mindestens eine Klasse und die betroffenen Schülerinnen und Schüler 2 Jahre (und ihr Selbstbewusstsein).

    Ich bin gespannt, wie es ab nächsten Jahr wird. Ich bin mir sicher, dass es nicht an unseren Bildungsplänen lag. Dann schon eher an der Kürzungen der Stunden von G9 auf G8.

    Vermutlich soll der Potentialtest wieder etwas gutmachen. Es war ja oft schon so, dass z. B. nach einer besonders schweren Abiturprüfung die nächste umso leichter ausfiel (zu meinen Zeiten hieß es Mathe in geraden Jahren also 1984ff sei besonders schwierig, in ungeraden umgekehrt.)

    Offizielle Zahlen zu Kompass 4 und Grundschulempfehlung gibt es hier https://km.baden-wuerttemberg.de/de/service/pre…errichtsausfall

    Beim Potentialtest soll die Nachprüfung abgewartet werden, bevor Zahlen veröffentlicht werden. Lokale Zeitungen berichten aber positiv über die Tests.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen an Baden-Württembergs Primarschulen

    Ich las heute diesen Artikel bei ZON:

    https://www.zeit.de/2025/09/leistu…tern-paedagogen

    Für die, die kein Abo haben, es geht um einen Leistungstest (Kompass 4 heisst der, steht da), den offenbar neu die Kinder der 4. Klasse machen müssen und auf Basis dessen es wieder eine verbindliche Übertrittsempfehlung durch die Lehrperson geben soll. Das interessiert mich. Wie "neu" ist das und wie sind bisher die Erfahrungen? Wie ist grundsätzlich eure Meinung dazu, v. a. von denen, die schon länger dabei sind? Da steht, der Test sei sehr schlecht herausgekommen, v. a. in Mathe. Woran liegt das eurer Meinung nach? Ist der Test einfach zu schwer bzw. ungeeignet? Müsste der Lehrplan angepasst werden?

    Es gibt, wenn ich mich richtig erinnere, bereits 2 Threads hier. Ich erinnere mich z. B. an Zauberwalds Antwort und ein Link zu den Aufgaben. Ich bin aber heute zu müde, um sie zu suchen. War in Mainz 2 Tage, um den Rosenmontagumzug zu sehen.

    In Mathe haben, glaube ich, nur 7 % Gymnasialreife beim Test geschafft. Jetzt haben doch ca. 50 % die Empfehlung von der Grundschule erhalten. (Es gilt 2 aus 3, Kompass 4, Grundschule, Elternwille). Wer nicht einverstanden war, konnte noch einen Test am Gymnasium ablegen. Das Ergebnis kenne ich noch nicht.

    Unibibliotheken und auf jeden Fall alle beieinander hat man in der Deutschen Bibliothek, wenn's denn wichtig ist...

    Edit: Sachsen hat eigentlich auch heute noch konkrete Ziele und Inhalte im Lehrplan.

    Wir auch. Früher gab es bei uns noch den genauen Ablauf inkl. empfohlener Stundenzahl. Das ist jetzt nicht mehr der Fall, Schulen haben mehr Entscheidungsmöglichkeiten, Umzug von Familien wird dadurch erschwert. Aber konkrete Ziele und Inhalte werden schon genannt.

    Ich bin gerade wenig Zeit, für Baden-Württemberg fand ich folgendes (1994)

    https://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/5421157

    bzw.

    https://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/LS/BP2004-2015

    Den von 1984 fand ich auf die Schnelle nur in Buchform oder kurz mit Überschriften. (Vermutlich liegt er irgendwo noch in meiner Schule herum.)

    Aktuell ist 2016 (teilweise in Version 2) gültig.


    (1996 habe ich als Lehrerin an einer Gesamtschule in NRW angefangen und meine KollegINNen stöhnten gewaltig über den Bildungsplan. Für mich war alles neu und ungewohnt. )

    Ui, sehr weit(!), und jetzt? Ich bin per se nicht mal gegen einen Krieg gegen Russland, dann müssen aber auch die Ergebnisse stimmen. Selbst mit amerikanischer Hilfe sieht die Bilanz bisher mager aus. Was sind denn die Kriegsziele? Hier wird davon phantasiert, Deutschland brauche Atomwaffen, Putin müsse das mal einsehen, die Truppen abziehen und sich verhaften lassen. Da frag ich mich, was ihr geraucht habt. Ganz konkret, wie soll das weitergehen?

    Wenn Putin seinen Willen kriegt (Teile der Ukraine, Marionette als ukrainischer Präsident), mit Krieg in Moldawien, Baltikum, Polen, ...

    Es wird immer teurer für den Westen, wann und warum meinst du, Putin (und seine Nachfolger) hören auf?

    Der 2. Weltkrieg hätte vermutlich 1938 verhindert werden können, aber Chamberlain ließ sich auf Versicherungen Hitlers ein. (Einige) Afd-Politiker können sich als Marionette Putins vorstellen, Hauptsache Macht. AFD-Wähler sind so naiv, dass sie das offensichtliche nicht sehen und auch bzgl. Geschichte sehr unwissend sind wie ich festgestellt habe. Die AfD tritt nach unten, lustig, dass AFD-Wähler glauben, sie würden nicht getroffen. Zu welcher Gruppe gehörst du?

    Mir macht das ganze auch Angst, aber ich möchte und könnte nicht unter einem Gewaltregime friedich leben. Vermutlich stehe ich bereits auf einer Liste und die Frage stellt sich gar nicht. Du glaubst, dass es dich nicht betreffen wird, dachten Röhm und andere auch.

    Die Ukraine konntezden Krieg sofort beenden, wenn diese einen Frieden mit Russland schließt. Das ist nicht dasselbe wie ergeben. Damit schließt sich die Binsenweisheit. Und jez?

    Noch 100.000 Ukrainer opfern und mal sehen, ob Russland vor Kiew steht? Vielleicht ist Selenskij dann bereit.

    Ihr habt Ideen....

    Das kann man nicht oft genug wiederholen.

    Mich würde außerdem mal interessieren, wie die Putin-Apologeten den Zweiten Weltkrieg beurteilen, wenn sie schreiben, die Ukraine könne doch den Krieg sofort beenden, indem sie kapitulierte und sich RU ergäbe. Hätte GB Nazi-Deutschland einfach gewähren lassen sollen, als dieses Polen überfallen hatte? ...

    Das frage ich ich mich oft, wenn ich eine solche Argumentationslinie lese.

    Du wirst wieder keine Antwort erhalten.

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