Wenn man diesem Quark nicht mit Galgenhumor nimmt, was dann? Und die Besorgung eines Gewerbescheins fasse ich mit einem Galgenhumor-Lächeln tatsächlich ins Auge.
Beiträge von elCaputo
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Ich stehe gerade vorm Baumarkt und fühle mich wie im Haus, das Verrückte macht.
Zunächst gibt es zwei Eingänge. Durch den einen geht man ohne Voranmeldung ins Gartencenter, wobei man ein "Besuchskärtchen" erhält und einen Schrieb mit seinen Daten ausfüllen muss. Man erreicht leider nur die Gartenabteilung und dort sind auch eine Vielzahl gartenspezifischer Produkte nicht zugänglich.
Aber da war ja noch der zweite Eingang.
Über dem steht "Warenabholung". Dort stehen Leute an, die online Dinge bestellt haben und nun abholen wollen - sollte man meinen. Also fast schon wieder kehrt gemacht, doch halt, was sagt diese sonst so seltene Spezies von einem Baumarktmitarbeiter da?
"Mit Gewerbeschein dürfen Sie rein. Mit einem negativen Test, der nicht älter als 24 Stunden ist auch. Dann brauchen Sie auch keinen Gewerbeschein. Achso, die mit Gewerbeschein dürfen auch ohne Testnachweis rein. Nein, ein privater Schnelltest reicht nicht aus."
Also muss ich jetzt erst zum Arzt, damit der den selben Test an mir durchführt, den ich zuhause habe, und der diesen attestiert, damit ich dann mit ungetesteten Kiosk- oder Solaranlagen-Besitzern durch den Baumarkt latschen darf?
Wer denkt sich sowas aus? Und wieso sind Gewerbetreibende scheinbar grundsätzlich immun?
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Dennoch können auch immungeschwächte SuS oder Lehrkräfte in Schulen sein.
In einer Schule gibt es auch Fernseher und doch ist es nicht der Mediamarkt. Es gibt Fahrräder und doch ist es nicht die Tour de France. Es gibt ein Skelett, und doch ist es kein Gruselschloss.
Lange Rede, kurzer Sinn: Immungeschwächte Menschen konnten "skandalöserweise" immer schon in einer Schule sein, ohne dass jemand gefordert hätte, eine derartige Einrichtung müsse den Anforderungen einer "Station für Immungeschwächte" entsprechen.
Nicht wenige Teilnehmer hier stellen ja nun seit geraumer Zeit darauf ab, dass die Schulöffnungen insofern übereilt seien, als Schule grundsätzlich nicht die Kriterien erfüllen kann, die sie an einen gefahrlosen Arbeitsplatz in Pandemie-Zeiten stellen.
Eine Schule ist per definitionem ein Ort, an dem sich tagtäglich Massen an Menschen begegnen. Menschen mit teils fragwürdiger Hygiene. Und dann die Schüler erst...
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1. Eine Schule ist keine "Station für Immungeschwächte". Das Gegenteil dürfte der Fall sein - immer schon.
2. Das Rechtsgut der körperlichen Unversehrtheit wird nicht mit Tests gewährleistet. Das würde ja bedeuten, dass bisherige Schulöffnungen (ohne Test) diese gefährdet hätten.
3. Eine Nichtbeschulung von SuS stellt unmittelbar und unzweifelhaft die Verweigerung des Rechts auf Bildung dar.
4. Die Verweigerung eines anlasslosen Schnelltests stellt keine unmittelbare Gefahr für irgendjemanden oder seine Rechte dar. (Mal abgesehen von all den anderen Maßnahmen, die in Schule ja auch weiterhin gelten.)
5. Die Distanzbeschulung stellt einen - zumindest zeitweiligen - Kompromiss aus Recht auf Schule, Schulpflicht, Gesundheitsschutz und Selbstbestimmungsrechten dar.
6. Die Gründe, weshalb sich jemand einem Test, einer medizinischen Untersuchung oder einer Behandlung nicht unterzieht, sind völlig unerheblich. Sie gehen niemanden, ja sogar Lehrer, nichts an. Da können wir Corona-Leugner, Nazis, Reichsbürger, Scheibenweltler oder Reptilienmenschen vermuten, allein, es ist egal.
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Und wie kommt es dann, dass es in Sachsen sowie Bayern legitimiert ist? In Hessen besteht sogar immer noch Präsenzpflicht. D.h. Eltern dürfen ihr Kind nicht daheim beschulen, auch nicht wenn ihr Kind in der Klasse neben einem ungetesteten Kind sitzt (welches-nur eine Annahme- am Wochenende Geburtstagsparty in der Großfamilie gefeiert hat, weil die ganze Familie nichts von "diesem Corona" hält).
Das ist doch jetzt ein gänzlich anderer Fall. Es wurde die Behauptung aufgestellt, eine Testung sei für SuS verpflichtend. Der von Dir beschriebene Fall stellt genau das Gegenteil dar und ist eine Selbstverständlichkeit. Ein wie auch immer gearteter Test ist ja nun auch keine Garantie, mal abgesehen von all den anderen Maßnahmen, die in den Schulen immer noch gelten und bislang auch gut genug waren.
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Naja, damit haben die Eltern in Grundschulen die Wahl zu testen oder selber Lehrer zu spielen, denn in den Bundesländern sind soviel ich weiß ähnlich wie aktuell in Berlin, die Kollegen dann nicht verpflichtet das Material für zu Hause aufzubereiten, also ist es doch eine versteckte Pflicht, formuliere es,, wie du willst.
Das wiederum halte ich nicht für statthaft. Wie soll so der Wissens- und Kompetenzerwerb des Schülers durch die Schule sichergestellt werden? Das ist ihre ureigenste Aufgabe und zwar bedingungslos.
Die Verweigerung eines medizinischen Tests, der wiederum pauschal und ohne Anfangsverdacht durchgeführt werden soll, dürfte kein hinreichender Grund sein, dieser Aufgabe dauerhaft nicht nachzukommen.
Die Nichtteilnahme am Präsenzunterricht erfolgt ja aufgrund von Ausschluss-Kriterien, die nicht im Verschulden des Schülers liegen. Eine völlige Nichtbeschulung, nach dem Motto "Ätsch bätsch" lässt das Recht auf Bildung meines Erachtens nicht zu. Wir reden hier schließlich nicht über das Betretensverbot für einen Swinger-Club. Es geht um ein hohes Rechtsgut.
Und gerade in Berlin sollte man sich darüber bewusst sein, dass ein selektiver Zugang zu Bildung als Repressionsinstrument eine leider lange und unrühmliche Tradition in Deutschland hat.
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Sehr sachlicher Kommentar.
Komm schon, es ist ein ganz prächtiger Tag. Das mit dem sich einsperren , in den Keller gehen zum Lachen, alles bierernst zu nehmen, sich vor allem Bange machen lassen, das kann es doch jetzt nicht für immer sein. Nimm die Sachen etwas lockerer und überlass die hängenden Mundwinkel der Kanzlerin. Damit sind wir doch auch voll beim Thread-Thema.
Das hier ist doch Zeitvertreib, soll Spaß machen und ist doch nicht die Tauschbörse für Depressionen. Lächle mal. Das geht ungefähr so. 🙂
Man sieht es zuletzt leider so selten.
😉
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Welcher andere 100%ige Schutz fällt dir denn ein?
Da es sich um ein respiratorisches Virus handelt hätte ich noch die Einstellung des Atmens im Angebot. Das führt häufig zur Einstellung aller anderen Vitalfunktionen, was wiederum der ultimative Schutz vor Infektion sein dürfte. Und zwar vor jeglicher.
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Du wiederholst, was ICH bereits schrieb. Die Testung bleibt insofern freiwillig, weil der Schüler auf den Schulbesuch in diesem Fall verzichten darf.
Eine Kaskade der Zwänge, also Schulpflicht > verpflichtender Präsenzunterricht > verpflichtende Impfung existiert insofern nicht, da der Schulbesuch in diesem Fall nicht verpflichtend gemacht werden kann.
Oder siehst Du Dich unmittelbaren Zwang anwenden und einem Schützling den Wattestab in die Nase rammen?
Die Erschwernisse sehe ich in diesem Fall nicht so sehr beim Schüler, sondern vielmehr bei der Schule und den Lehrern. Und über das Potential zum legitimen Blaumachen (nichts anderes ist in meinen Augen Distanzunterricht in bestimmten Schultypen) will ich da gar nicht nachdenken.
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DA sind sie aber nicht freiwillig.
Die Testungen sind IMMER freiwillig. Eine Zwangstestung ist nicht grundgesetzkonform und kann und darf nicht vorgenommen werden.
Hier ist lediglich der Zugang zu den Gebäuden bzw. die Teilnahme am Präsenzunterricht an eine vorherige Testung gekoppelt. Die Schule ist entsprechend verpflichtet, dem testunwilligen Schüler die Teilnahme am Unterricht bzw. die Erarbeitung der Unterrichtsinhalte anderweitig zu ermöglichen.
Nochmal - Ein Test-Zwang existiert nicht. Nirgendwo.
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Überhaupt KuK, die in ihrer "Hilfsbereitschaft" für neue Kollegen oder Referendare ihren Habitus und/oder Duktus, den sie gegenüber Schülern pflegen, nicht ablegen können.
Gilt auch und besonders für Seminarleiter/innen. Zum Speien, mit welcher Attitüde da manch einer Erwachsenen gegenüber auftritt.
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Das Thema ist spannend und gehört auch dringend in einem Forum für Lehrkräfte diskutiert. Wie ja insgesamt das Thema Verbeamtung von Lehrern und die Ungerechtigkeiten, die sich daraus und aus Eingruppierungen etc. ergeben.
Aber langsam verlassen wir doch deutlich das Thema bzw. den Titel des Threads. Ich fänd es schade, wenn Teilnehmer zum Thema nichts schrieben, nur weil sie hier einen anderen Gegenstand vermuten.
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Die eigenen Emotionen sind in der Regel kein Maßstab und aus ihnen erwächst auch kein Handlungsbedarf für andere Menschen. Nur, weil suh jemand bedeoht, unzumutbar eingeschränkt, unverstanden oder diskriminiert fühlt, ist das faktisch noch lange nicht der Fall.
Lebst Du in der selben Welt wie ich?
Wo Schüler nicht nachsitzen dürfen, weil sie das Freiheitsberaubung empinden. Wo Strafarbeiten verboten sind, weil das als eine ungerechtfertigte Härte empfunden wird. Wo Gutachten geschrieben und Noten minutiös nachgehalten werden müssen, weil sich sonst jemand übervorteilt fühlt. Wo sich aufgeregt wird über fehlende Gender-Sternchen, über die Verwendung antiker Sinnsprüche, den SUV des Nachbarn, den Inhalt klassischer Kinderbücher, über die bewusst provokativen Äußerungen von Satirikern, über jeden dümmlichen Altherrenwitz, ja sogar über Wolfgang Thierse.
Unsere heutige Welt ist geprägt von Aufgeregtheit, von Empörung, moralischer Selbstüberhöhung, Belehrung und Verklagen. Corona ist da nur ein weiteres Betätigungsfeld.
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Was stellt sich Spahn denn vor, alles noch zuer machen?
Ist mal wieder eine Idee, die das Machen, das Aushalten, das Organisieren und Zähne zusammen beißen anderen, nämlich uns, überlässt.
Ist ja auch prima. Daran kann man nicht so spektakulär scheitern, als würde man sein eigenes Handeln als politisch Verantwortlicher in den Mittelpunkt stellen.
Wenn die Mehrheit in unserem Land ihr Handeln bzgl. Corona daran ausgerichtet hätte, wie konsequent, stringent und engagiert unsere Polit-Elite ihren Job ausübt, dann trügen wir unsere Masken als Hüte, leckten ständig Treppengeländer ab, rieben uns zum Spaß Desinfektionsmittel in die Augen und die Lieblingsbeschäftigung unserer Altenheimbewohner wären Butterfahrten unter dem Titel "Fischer-Chöre go Sauna" auf Mallorca.
PS: Und natürlich würden wir unsere Omas verkaufen. Keine Probleme mit Besuchen mehr.
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Schade, das positive Feedback scheint auf Grundschüler und Gymnasiasten beschränkt zu sein. Das spiegelt jedoch meine Erfahrungen. Da ist von Dankbarkeit keine Spur. Die Mehrzahl fühlt sich durch meine "Angebote" und Betreuung wohl eher maximal gegängelt und genervt.
Ist doch auch klar. Erst musste der Schönheitsschlaf für das Einloggen und das eine oder andere kurz gehaltene Lebenszeichen unterbrochen werden und jetzt darf man nur jeden zweiten Tag im Bett bleiben. Schlafen dagegen geht hier wie da.
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samu? Klingt ja mehr nach Grisu.
Gott, bin ich alt.
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Und jetzt mal ehrlich. Wer geht nach der Ankündigung der Verlängerung der "Notlösung" Wechselunterricht - mit all seinen Mängeln - noch von einer vollen Bewertung der Leistungen aus dem LAD bzw. aus dem Wechselunterricht aus?
Mich treibt das derzeit sehr um, weil die Leistungen aus dem LAD, wenn man ehrlich ist, bei rund der Hälfte bis 3/4 meiner SuS nicht oder eben nur mit 6 bewertbar sind. Dieses Bild hat sich in den letzten knapp zwei Wochen nicht wirklich gebessert.
Da sitzen mehrheitlich völlig ausgelaugte und apathische Kids vor einem, die in ehrlichen Momenten zugeben, die letzten drei Monate Video-Konferenzen als Hintergrundrauschen beim Zocken oder Schlafen und Arbeitsaufträge als maximal fakultativ wahrgenommen zu haben.
Jetzt rennt man diesen wenigen Arbeitsergebnissen hinterher, um für die Quartalsnoten wenigstens irgendwas bewertbares zu haben, und es zeichnet sich bereits ein desaströses Bild ab.
Ich sehe das kommen. Ich lieg in zwei Wochen mit nem Apoplex irgendwo in der Klinik, weil ich mich - anders als die Kids oder ihre Eltern - aufgeregt und aufgerieben habe, und am Ende geht das Ganze aus wie das Hornberger Schießen. Alle werden versetzt, alle bekommen ihre Abschlüsse und eigentlich werden nur die Halbjahreszeugnisse übertragen.
Für mich jedenfalls zeigt der verkündete Verzicht auf Mahnungen von Minderleistung sehr deutlich in diese Richtung. Und auch die Vorgaben, die die letzten zwei Wochen zum leistungsbefreiten Wiedereinsteiger-Schnupperkurs für Schulverlerner pünktlich vor zweiwöchigen Ferien erklärt haben, sprechen eine deutliche Sprache.
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Beim Vergleich in NRW zwischen E13 (angestellte Lehrer) und A13 (beamtete Lehrer) ergibt sich bei Steuerklasse 1 und keinerlei Familienzuschlägen eine Differenz von ziemlich genau 1000,- € bei dem, was der Rechner als Netto-Lohn ausspuckt (2466,- zu 3504,- oeffentlicher-dienst.info).
Davon wiederum müssen bei den Beamten die PKV- Beiträge von irgendwo zwischen 300,- und 500,- noch abgezogen werden (Ja, das ist sehr individuell und muss ggf. noch um Beiträge für Ehepartner und Kinder ergänzt werden).
Bei dem angenommenen Beamten ohne Familienzulagen dürfte das also am Ende des Tages eine Differenz von ca. 650,- € zum Nettogehalt seines angestellten Kollegen ausmachen.
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Mir kommen gleich die Tränen, dafür bekommt ihr, je nachdem, als Beamte ca. 1.000 Euro netto mehr im Monat.
Wow, also 1000,- Euro netto...
Also dazu möchte ich doch gern einmal eine Rechnung sehen.
Wahr ist, dass verbeamtete Lehrer gegenüber ihren angestellten Kollegen - nicht nur monetär - besser gestellt sind. Bei identischen Voraussetzungen (Dienstalter, Qualifikation, Familienstand, Eingruppierung) und nahezu identischen Aufgaben kann man nur feststellen, dass das ungerecht ist. Daran ändert auch die häufig für Angestellte geringere Wochenarbeitszeit nicht viel. Die ist bei Lehrern ja ohnehin "Auslegungssache".
Und ja, man könnte jetzt etwas konstruieren mit einem Fall, bei dem beide Lehrer je 12 Kinder haben, aber im Regelfall liegt der Gehaltsunterschied bei rund 400,- bis 500,- Euro netto.
Ein Aufblasen dieses bereits gravierenden Unterschiedes in ziemlich unglaubwürdige Regionen ist der Sache nicht förderlich.
Gern vergessen werden bei dieser Diskussion die Beiträge der Beamten zur PKV, die bei rund 300,- Euro monatlich liegen und mittels Kostendämpfungspauschale und Selbstbehalt gern den Nettolohn um 350,- bis 400,- € monatlich mindern.
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Kriegen wir mit was anderem die Kurve?
Nachdem ja Rote Beete und Rosenkohl schon abgehandelt wurden, habe ich noch Innereien, insbesondere Leber, im Angebot. Scheußliches Zeugs.
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