Beiträge von elCaputo

    Ich frage mich, woher ihr alle die Zeit nehmt, euch mit derlei Zahlen und Fakten zu beschäftigen 🤷

    Es geht euch doch mittlerweile nur noch darum, wer mehr Recht hat, oder?

    Danke für das Statement. Ich bin auch immer wieder perplex, was da gerechnet, Zahlen und Statistiken gewälzt und interpretiert werden. Mit welcher Verve da gestritten wird. Und das alles in dem Wissen um die massiven Unzulänglichkeiten der wissenschaftlichen Erhebung bzw. Bearbeitung.

    Und ja, es geht primär ums Recht haben und Recht behalten. Im Mikrokosmos der Lehrerforen ein Spiegelbild unserer Gesellschaft.

    Corona stellt für ganz viele Zusammenhänge einen dramatisch entlarvenden Katalysator dar (Streitkultur, Demokratie, Pluralität, Medien-und Meinungsdiversität, Politik, Ethik, Wirtschaft, Grundrechte, Umgang mit Alter, Krankheit, Siechtum, Tod, Gesundheitssystem, Bildung, Solidarität, Neidgesellschaft, Prekarisierung etc.). Wohl kaum ein Bereich unserer Gesellschaft ist nicht "infiziert". Aber vielleicht gilt hier wie da, dass Vorerkrankungen das Ganze triggern.

    Komm mal in eine Schweizer Klinik, dann weisst Du, wo alle deutschen Ärzte arbeiten. Bisher war noch jeder Arzt, mit dem ich hier was zu tun hatte, ein Deutscher. Gerüchten zu Folge gibt's auch Schweizer, die diesen Job machen, ich habe nur noch keinen gesehen.

    Ich glaube das gern. Das deutsche Kliniksystem, insbesondere das System der Facharztweiterbildung ist hochgradig ausbeuterisch. Die monetäre Kompensation für den Kasernenhofton, die unbezahlten Überstunden, die Verantwortung für 6 Stationen gleichzeitig, die katastrophale Personalsituation, die reicht niemandem, der ein deutsches Lohnniveau gewohnt ist.

    Letztens kam auch ein kurzer Bericht über einen polnischen Arzt, der in Deutschland arbeitet, weil er hier mehr verdiene, was zur Folge hat, dass in Polen die Ärzte fehlen. Ich überlege auch schon, wie man das Problem lösen könnte, dass es hierbei keine Verlierer mehr gibt. Vlt. in Deutschland so viel ausbilden, dass man keine polnischen Ärzte (oder Pflegekräfte etc.) mehr importieren muss.

    Dass die Arbeitnehmerfreizügigkeit der EU vergaß, dass damit Polen oder Rumänen für die einheimische Bevölkerung nicht gerade an Beliebtheit als Arbeitsplätze zunehmen, daran dachte irgendwie keiner. Und auch diese Länder verdienen gute Ärzte oder Pflegekräfte.

    Warst Du in den letzten Jahren mal in einer Klinik? Sorgte man nun dafür, dass Ärzte in ihren Herkunftsländern arbeiteten, dann könnte wir die deutschen Kliniken schließen. (Grundsätzlich hast Du freilich Recht.)

    Ich würde den Anteil der Ärzte, die das beträfe, auf 50 bis 75 Prozent schätzen. Griechen, Syrer, Libanesen, Russen, Ukrainer, Iraner, Polen usw. stellen hierzulande die Mehrheit der Ärzteschaft unterhalb der Chefärzte.

    Und ja, es handelt sich dabei um unmittelbare Arbeitsmigranten. Nicht dass jemand behauptet, das seien nur Ärzte mit Migrationshintergrund in der dritten Generation.

    (...) Der Arzt verdient sich in den 60 Minuten eine goldene Nase.

    Von jemandem, der einem Berufsstand angehört, dem permanent pauschal Faulheit, mangelnde Flexibilität, Besserwisserei, eine Neigung zum Rumheulen und natürlich eine Überbezahlung vorgeworfen wird, erwarte ich eigentlich einen etwas differenzierteren Blick auf die Welt.

    Wissen Sie, was der Arzt pro Test abrechnen kann und was am Ende bei ihm in der Tasche landet? Goldene Nasen gibts dafür nicht.

    Ich würde dem beipflichten wollen. Die Elternzeit unterbricht die Probezeit, weshalb es ja auch zu keiner Anrechnung genau dieser Zeiten auf die Probezeit kommt. Insofern verlängert sich die Probezeit auch nicht wirklich, ergo werden auch keine Fristen überschritten.

    Die Probezeit verlängert sich nur für Dich gefühlt. Aber eben auch nur, wenn Du davon ausgegangen bist, die beschäftigungslose Elternzeit zählte zur Probezeit.

    Im übrigen gilt dieses Vorgehen meines Wissens nicht für die Erfahrungsstufen (früher Altersstufen). Die laufen trotz Elternzeit munter weiter (zumindest in NRW).

    Bezüglich einer von Dir befürchteten Versetzung während der Elternzeit habe ich beim Personalrat für Ges. und Sek. Schulen der BezReg Detmold folgendes Statement gefunden: "Während einer laufenden Elternzeit wird grundsätzlich nicht versetzt!"

    Zu der Idee mit den Testungen durch Amtsärzte:

    Da die Amtsärzte i.d.R. Mitarbeiter der Gesundheitsämter sind, sehe ich da derzeit wenig Chancen auf ein derartiges Procedere.

    Denen stand schon vor Corona personaltechnisch das Wasser bis zum Hals (auch hier der berühmte Schweinezyklus und ein noch drastischerer Attraktivitätsverlust des Berusfeldes "Arzt im Staatsdienst" in den letzten 25 Jahren als bei den Lehrern) und dann dürfte im Moment die Situation bei den Gesundheitsämtern einem Brueghel-Bild ähneln.

    Das dürfte für das gesamte Bundesgebiet gelten, weil es bislang keine anderen Tests mit Zulassung gibt. PCR- und Antigen-Tests, die Stand heute zugelassen sind, dürfen einzig von medizinischem Personal (inzwischen erweitert um Apotheken) vorgenommen werden.

    Alles andere ist Zukunftsmusik. Nach der deutschen Impf-Erfolgsgeschichte der letzten Monate bleibt jetzt nur die Frage:

    Was kommt zuerst, echte Selbsttests oder der Tricorder?

    Wir dürfen kostenlose Corona-Schnelltests selber machen? Und woher bekommen wir die? Ok, angekündigt wurden die, aber mehr habe ich davon bisher nicht gehört...

    Soweit ich weiß, sind die Schnelltests nicht für Selbsttestungen zugelassen.

    Wer ihn mal gemacht hat, weiß auch, dass der Test, fachgerecht ausgeführt, praktisch nicht selbst vorgenommen werden kann. Die Allermeisten dürften an den tiefen Abstrichen scheitern.

    Einem Arzt wiederum sind Würgereiz u.ä. seines "Opfers" egal. Der macht da munter weiter, wo so mancher Laie seinen nicht verwertbaren Abstrich schon wieder im Röhrchen verstaut.

    Jetzt muss ich aber mal einhaken. Unsere netten kleinen Artikel sind für die genannte Problematik gar nicht von Belang. Wenn ich meine Klasse mit "Liebe Schüler" begrüße, verwende ich keinen Artikel.

    Das Problem ist vielmehr das Anghängsel -in, das eine explizit weibliche Form des Nomens bildet.

    Und weil diese Form existiert, wird nun ihre Benutzung eingefordert, wenn auch weibliche Adressaten gemeint sind.

    Diese weibliche Form mit -in wiederum gibt es nicht im Englischen und daher auch keine entsprechende Diskussion oder Umständlichkeiten.

    Eigentlich ist es paradox. Das Deutsche bedenkt Frauen seit jeher mit einer eigenen Form (wenn auch "nur" mittels einer Endung). Diese sprachliche Anpassung an den Umstand, dass es nunmal zwei (biologische) Geschlechter gibt, macht uns jetzt Kummer.

    Das Englische verzichtet - ganz chauvinistisch - weitestgehend auf die Berücksichtigung weiblicher Formen und fährt gut damit. Ab und zu müssen sie dann doch tricksen, dann wird ein madam (Madam Speaker) vorangestellt oder lady/woman (lady doctor) vorn oder hinten dran geklatscht. Das Problem, dass ein Speaker oder Chancellor grundsätzlich als männlichen Geschlechts angesehen wird, kennt man also auch im anglophonen Raum.

    Ebenso kennt man das Problem mit der Krankenschwester (nurse). Da gibt es wilde Konstruktionen (murse = male nurse), um der tradiert weiblichen Geschlechtszuordnung zu entfleuchen.

    Also, die deutschen Artikel haben damit nichts zu tun. Sie verdeutlichen nur das dem Nomen inhärente Geschlecht, sie geben es ihm nicht.

    Ich hau jetzt mal einen raus:

    Bei Putzfrauen oder Krankenschwestern braucht man doch gar keine männliche Form.

    Bitte nicht meiner Frau sagen, sonst setzt es wieder was...

    Ich frage mich gerade, ob dieses Problem auch auf einer Südseeinsel oder zum Beispiel in der Eifel als ein solches angesehen wird.

    Was macht man denn, wenn der lokale Genpool klein oder der eigene Stammbaum ein Kreis ist?

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