Ich habe jetzt lange überlegt, ob ich dazu schreiben soll, weil ich damit nicht so positive Erfahrungen gemacht habe, aber ich möchte dir auch das nicht vorenthalten. Wir hatten dazu ja in letzter Zeit einige Threads (schau mal in der Suchfunktion) und es gab sehr unterschiedliche Erfahrungen.
Bei mir war es so, dass ich nach einem Jahr mit einer halben Stelle wieder eingestiegen bin (allerdings war ich da schon einige Jahre mit dem Ref fertig).
Ich glaube, im Nachhinein hätte ich das anders gemacht.
Bei uns ist die Situation aber auch anders: Wir haben hier nur sehr wenig Kinderbetreuung und die Organisiererei hat mich halb wahnsinnig gemacht.
Einige Sachen hatte ich auf jeden Fall unterschätzt, die mir im 1. Lebensjahr noch nicht aufgefallen waren. Wir haben eigentlich ein gut durchschlafendes Kind, aber im 2. Lebensjahr zahnen die Kleinen ja fast durchgängig (jedenfalls gefühlt durchgängig
) und das hat uns viele schwierige Nächte beschert.
Außerdem hätte ich nie gedacht, dass Kinder, die dann plötzlich in Fremdbetreuung täglich unter anderen Kindern sind, STÄNDIG krank werden. Im 1. Lebensjahr war unser Kind fast nie krank, aber dann im 2. und 3. Jahr (und das war nicht mal überdurchschnittlich viel), was dann bedeutete: 1. es fing mit schlmmen Nächten an, kaum Schlaf und dann in die Schule 2. Kind war krank und der Vater oder ich mussten zu Hause bleiben (und das war oft mehr als unangenehm, weil man ständig komisch beäugt wird und - wie ich dachte, (ich werde mir den Link aber noch mal durchlesen) man nur 4 Krankheitstage zur Verfügung hat; allerdings ist die Zahl begrenzt und ein durchschnittliches Kind ist doch deutlich mehr als 4 oder 10 Tage krank in den ersten Jahren. 
Und danach habe ich mich dann oft angesteckt (in der Schule habe ich mich fast nie mit etwas angesteckt, aber wenn man ständig ein krankes Kleinkind um sich hat, bekommt man einfach eine höherer Bakteriendosis und wenn man dann noch wenig Schlaf hat, bekommt man die Krankheiten dann meist auch) und war dann selbst krank. Es war dann schwer, alles umzuplanen (Klassenarbeiten etc.).
Dann kommt bei uns eben noch die Betreuungssituation hinzu (bei einer halben Arbeitsstelle bekommt man hier nur 22 bzw. 26 Tagesmutterstunden) und ich muss ständig organisieren, was ich bei nachmittäglichen Zusatzterminen mit dem Kind mache (und die sind ja nicht gerade selten), wann ich korrigiere, was ich bei Stundenplanänderungen mache (bei uns auch sehr häufig)...
Außerdem ist das 2. Lebensjahr doch sehr wuselig (zumindest bei uns; danach wurde es etwas besser) und man hat im schlimmsten Fall ein Kind, das man keine Sekunde aus den Augen lassen kann, weil es sonst auf dem Esstisch sitzt oder die Wände anmalt...
Mit einer halben Stelle kann ich schon sagen, dass ich grade noch ausreichend Zeit für mein Kind habe (von den Korrekturphasen mal abgesehen), aber eben nicht immer ausreichend Energie. Nach einem anstrengenden Schultag mit 100 oder mehr Schülern ist es schwierig, direkt danach noch die nötige Energie zu haben, um sich intensiv mit dem Kind zu beschäftigen.
Unser Kind hat die Fremdbetreuung meist gut mitgemacht (aber es war ja immer nur ein begrenzter Zeitraum und eine sehr häusliche Situation bei der Tagesmutter), aber die Stressphasen besonders in Korrekturzeiten haben sich, glaube ich, schon an unserem Kind gezeigt.
Ich finde das Thema so schwierig und wenn ich es mir völlig aussuchen könnte, dann würde ich am liebsten erst zum 2. oder 3. Geburtstag des Kindes wieder arbeiten oder nur an 2 Vormittagen die Woche, wie es in manchen Berufen möglich ist.
Aber hier in meinem Umfeld geht es fast allen Müttern quer durch alle Berufsgruppen so, dass sich Kleinkinder und Beruf fast nicht vereinbaren lassen.
Ich weiß, das sind meine persönlichen Erfahrungen (ohne Oma o.ä. in der Nähe, was einen deutlichen Unterschied ausmacht) und in einer Stadt, in der die Betreuungssituation nicht so toll ist.
Ach so, eine Sache ist mir noch eingefallen:
Mir persönlich würde es auch nicht gut gehen, wenn ich mein Kind teilweise den ganzen Tag nicht sehen würde. Mehr als eine halbe Stelle wäre deshalb für mieh keine Option. Und regelmäßige freie Wochenenden im Ref kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.