Beiträge von Referendarin

    Ich habe diesen Thread noch mal hochgeholt, da ich grade vor der Entscheidung stehe, in welche Gewerkschaft / welchen Lehrerverband ich eintreten soll.

    Da der Thread ja schon etwas älter ist, würde mich interessieren, ob es inzwischen noch weitere Meinungen oder Berichte gibt.

    Bei mir sieht es folgendermaßen aus: Ich habe mich entschieden, in eine Gewerkschaft/ einen Lehrerverband einzutreten, habe mich auch schon ein bisschen im Netz umgesehen.

    Im Prinzip schwanke ich zwischen der GEW und dem Realschullehrerverband, der ja dem Philologenverband angegliedert ist.

    Gegen die GEW spricht meine bildungspolitische Einstellung: Ich bin keine Verfechterin des Gesamtschulsystems.

    Für die GEW spricht, dass ich den Eindruck habe, dass sie größer zu sein scheint und somit mehr Fortbildungen etc. anbietet.

    Täusche ich mich?

    Wie sieht es mit der Rechtsberatung aus? Sind da die Gewerkschaften/ Verbände vergleichbar?

    Fallen euch weitere Argumente ein?

    Danke, Meike, für die Auflistung!


    Zitat

    Original von Meike.

    Vereinbaren Sie einen Ausgleich für zusätzlich erteilte Unterrichtsstunden (Projekttage, Begleitung der Schüler zu Wettkämpfen und außerschulischen Veranstaltungen, Elternsprechtage, Tag der Offenen Tür usw.).

    Inwiefern geht denn sowas? Gibt es das an irgendwelchen Schulen? Wenn man dafür Stunden abhängen könnte, würde doch fast kein Unterricht mehr stattfinden.

    Was mir hilft:

    Versuchen, wenigstens an den meisten Tagen genügend Schlaf zu bekommen (ich schaffe es leider noch nicht immer).

    Morgens sehr früh in der Schule sein. Ich war lange Zeit eher recht spät in der Schule und diese Hektik war sehr anstrengend. Wenn du früh losfährst, kommt selbst bei Stau keine Hektik auf und du kannst in Ruhe kopieren, bevor die Schlangen am Kopierer stehen. Außerdem kann man in Ruhe Noten in Listen eintragen oder ein Schwätzchen mit Kollegen halten.

    Was mir auch hilft, ist an langen Schultagen (8 Unterrichtsstunden) auch mal 5-10-minütige Ruhephasen zu haben. Da es im Lehrerzimmer nie leise ist, setze ich mich dann in der Mittagspause dann mal für ein paar Minuten in meinen Klassenraum und genieße die Ruhe. Danach habe ich wieder genug Konzentration für den Nachmittagsunterricht.

    Unterricht langfristig planen: Wenn ich ein bisschen Zeit habe, mache ich immer eine Grobplanung meiner Unterrichtsreihe. Dann muss man, inbesonderen an anstrengenden Schultagen, nur gucken, was am nächsten Tag ansteht und sich ein paar Notizen machen. Es erleichtert dann jedenfalls sehr, wenn die Grobplanung schon steht.

    Andere Termine (Arzt, Einkaufen etc.) auf den kürzesten Schultag legen. Es gibt doch bestimmt einen Tag, an dem man nur 5 Stunden Schule hat. An diesem Tag sollte man sich jede Woche einen anderen Termin legen, so arbeitet man alles nach und nach ab.

    Ich hatte am Anfang auch Teilzeit (wegen meinen beiden Korrekturfächern) und bin nun fast auf volle Stundenzahl hochgegangen und muss feststellen, dass es bei mir fast keinen Unterschied darstellt, außer dass ich nun etwas mehr Geld bekomme.

    Wenn du Teilzeit machst, solltest du auf jeden Fall überlegen, dass du de facto wesentlich mehr arbeitest als 2/3 oder wie viel auch immer, weil du ja an den Zusatzveranstaltungen trotzdem teilnehmen musst und die Verwaltungsarbeit bei einer Klassenleitung genauso hoch ist.

    Das war mir vorher nicht so stark bewusst. Die ganzen Dinge neben dem eigentlichen Unterricht machen bei mir so einen großen Teil meiner Arbeit aus, dass ich nächstes Jahr auf die volle Stundenzahl gehen werde und vermutlich nicht wesentlich mehr arbeiten muss als bei der reduzierten Stundenzahl.

    Ach so, das Recht zu reduzieren hast du in jedem Fall.

    Ich wollte nur zu bedenken geben, dass die Stundenreduzierung in manchen Fällen eine Mogelpackung ist (natürlich meine ich damit nicht die Fälle, in denen man es wegen kleiner Kinder o.ä. macht). Es soll möglicherweise Schulleiter geben, die ihren Lehrern zu Teilzeit raten, damit diese mehr Luft haben, sich (trotz geringerer Bezahlung) stärker außerunterrichtlich für die Schule zu engagieren.

    Was ich in der Mittelstufe als sehr hilfreich empfinde: Bei der Korrektur der Arbeit Sätze mit Fehlern aus den Arbeiten aufschreiben und damit ein Arbeitsblatt erstellen.
    Dort steht erst der fehlerhafte Satz, daneben müssen die Schüler den richtigen Satz schreiben und darunter die entsprechende Regel. Somit werden die Regeln, die die häufigsten Fehler verursachen, intensiv wiederholt.

    Sini, ich glaube nicht, dass es dazu eine Muss-Regelung gibt. Habe ich das richtig verstanden, dass du das nicht mitbewerten willst, weil die Schüler sich mit der Rechtschreibung schwer tun. Ich denke, dass das okay ist.

    Soweit ich weiß, gibt es keine klaren Vorgaben zur Mappenbewertung. Insbesondere dann, wenn du es begründen kannst und es hier um freies Schreiben ging, denke ich, dass das kein Problem ist, so lange in den Richtlinien nicht explizit was anderes steht.

    @Frosch:

    Vielen Dank für den 2. Link! Der ist wirklich super!
    Ich frage mich grade, ob das Schulgesetz gegenüber der Ascho stark gekürzt ist oder ob einige Passagen (z.B. die Leistungsbeurteilung) bis auf wenige Ausnahmen (wie den Zwei-Drittel-Paragraphen) übernommen wurde.
    Wieso gibt es sowas nicht fürs neue Schulgesetz oder ist dieser Kommentar noch gültig?

    Es war jedenfalls sehr interessant und ich habe mich festgelesen.

    putzmunter: Ich habe mich informiert: Nachschreibearbeiten muss man nicht ankündigen, sondern der Schüler kann direkt nachschreiben, wenn er wieder in der Schule ist. Eine Ausnahme ist natürlich eine längere Fehlzeit.

    Wie soll man es auch sonst handhaben? Immerhin möchte man die Arbeit relativ zügig zurückgeben und es ist für die anderen Schüler auch doof, mit der Rückgabe zu warten, bis alle Nachschreiber die gleiche (oder auch eine eigens konzipierte) Arbeit geschrieben haben.

    Hallo kleiner grüner Frosch,

    danke für die Antwort.

    Leider ist dieser Link genau das, was ich gefunden habe, war mir aber nicht umfangreich genug war. Mich interessieren noch tiefergehende Informationen und ich frage mich grade, wo es noch weitere Vorschriften zur Leistungsmessung gibt.

    In den Richtlinien finde ich doch nur Infos zu den einzelnen Fächern, oder?
    Steht das in der BASS?

    Mich interessiert beispielsweise, ob das Nachschreiben vorher angekündigt werden muss. Und ich möchte noch mehr Dinge zur Leistungsbewertung wissen, z.B. wie viel früher Klassenarbeiten in NRW angekündigt werden müssen.

    Ich habe hier im Forum schon intensiv gesucht und auch im Internet, auf den Seiten des Schulministeriums und anderen Seiten, aber ich finde einfach nicht die entsprechenden Paragraphen.

    Vielleicht wisst ihr mehr.

    Ich suche die gesetzlichen Regelungen zur Leistungsbeurteilung in NRW, insbesondere geht es um das Nachschreiben von Klassenarbeiten, aber dazu finde ich im Schulgesetz nur sehr wenig, dafür aber viele angebliche Infos in diversen Foren, die mehr oder meist weniger mit Schule zu tun haben. Die Infos im Schulgesetz sind nicht sehr umfangreich, das können doch nicht alle NRWschen Gesetze zur Leistungsbeurteilung sein.


    Gibt es die entsprechenden Gesetzestexte nur in der Printversion der BASS oder finde ich auch was online?

    Die Schule bekommt man in NRW deutlich später als die Schulformzuweisung. Bei mir ist das zwar jetzt schon 5 Jahre her, aber ich habe in Erinnerung, dass es ungefähr im Dezember war, was damals sehr blöd war, da wir grade im Umzug waren und nicht wussten, wo wir denn hinziehen sollten. Ich habe damals aber mit dem Seminar telefoniert und ihnen den Fall geschildert und sie waren recht nett und konnten mir wenigstens grob sagen, in welcher Richtung des Seminarbezirks sie mir dann eine Schule zuteilen würden.

    Bedeutet dieser Satz "Offene Selection Türen in der Lehrmittel Boutique bis Ende 2007" denn nicht, dass die Seite danach kostenpflichtig wird?
    Oder was ist damit gemeint, dass die "Türen" nur bis Ende 2007 "offen" sind? Sorry für die sehr genaue Nachfrage, aber wir hatten in letzter Zeit hier doch öfter mal Ärger mit Werbung für Bücher oder kostenpflichtige Internetseiten.

    Wir haben auch mitgemacht (mit Schülern der 6. Klassen). Ich stehe dem Ganzen etwas zwiespältig gegenüber. Einerseits finde ich die Idee eines solchen Wettbewerbs gut, andereseits fand ich einige Sachen aber nicht so gelungen. Was mich und insbesondere die Schüler sehr frustriert hat, war die Tatsache, dass sie Fragen sehr schwer waren und teilweise Grammatikphänomene abfragten, die bei uns erst im Lehrplan und in den Lehrbüchern der 7 auftauchen. Es waren Fragen zu mindestens 2 Grammatikthemen in den Bögen der 6 enthalten, die erst Stoff der 7 sind. Das war für die Schüler sehr unmotivierend. Außerdem waren die Fragen sehr sehr schwer.

    Die Durchführung des Wettbewerbs war allerdings recht problemlos.

    Was mich auch ein bisschen stört, ist der Kommerzgedanke. Bei uns hat die Schule zwar einen Anteil bezahlt, den Rest mussten die teilnehmenden Schüler selbst zahlen. Die Schüler empfanden die Anmeldegebühren als sehr hoch und konnten es irgendwie nicht richtig einsehen, dass sie so viel Geld zahlen sollten, um an einem solchen Wettbewerb überhaupt teilnehmen zu dürfen, insbesondere dann, wenn ihr Englisch nicht so gut war.

    Wir überlegen auch, ob wir wieder mitmachen, zumal bei uns noch nicht geklärt ist, wer die Kosten dieses Jahr übernehmen würde.

    Ich finde es jedoch weiterhin sehr schade, dass die Chancen sehr ungleich sind, wenn eben Dinge abgefragt werden, die manche Schüler noch gar nicht wissen KÖNNEN. Als ich mal bei den Organisatoren des Wettbewerbs nachgefragt habe, kam darauf eine eher unbefriedigende Antwort.

    Zitat

    Original von Titania
    Und ich weiß woher er seine "Erfahrungen" nimmt. Wir hatten während des Ref eine Tagung mit ihm, zu der wir ein Riesenskript zu lesen hatten und dann in Projektarbeit heraus arbeiten mussten, mit Hilfe unserer eigenen Erfahrungen, was guter Unterricht ist. Die Quintessenz unserer wochenlanger Arbeite fanden wir dann unter seinem Namen in einem seiner Bücher wieder. Uns wurde diese Tagung als echtes Highlight dargestellt, und er verdient damit sein Geld. Nur so scheint es zu gehen.

    Ne, oder? 8o

    Nele, das ist klasse! :super::super::super:


    Vielen Dank!


    Ich denke, eine der vielen Gründe für Burnouts ist einerseits das schlechte Lehrerbild in der Gesellschaft, außerdem werden von allen Seiten nur Forderungen gestellt, die wir Lehrer selbstverständlich zu erfüllen haben.
    Fachleiter, die seit Jahren nicht mehr in der Schule waren, erwarten von uns Lehrern, gut zu unterrichten, ohne aber Wege dahin aufzuzeigen (so teilweise erlebt, auch wenn wir glücklicherweise auch im anderen Fach eine hervorragende Fachleitung hatten). Von außen wird man mit netten und arbeitsintensiven Vorgaben wie Zentralen Abschlussprüfungen etc. nur so zugeknallt und da man ja eh schon nicht genug Korrekturen hat, gibt es dort dann ja noch Zweitkorrekturen etc. Nebenbei darf ja kein Unterricht mehr ausfallen, aber die Konferenzen und Zusatzveranstaltungen an Schulen steigen ins Unermessliche. Es gibt von außen keine Unterstützung, wenn Schüler zu Hause Probleme haben, Klassen werden immer größer, gleichzeitig unterrichten in den Schulen immer mehr Lehrer, die dafür gar nicht ausgebildet sind, weil andere Lehrer nicht mehr verfügbar sind...

    Nele, du hast wirklich so Recht!

    Auch wenn es vielleicht nicht einfach ist:

    Ich denke, da hilft nur eins: Dich nicht darüber aufregen, dann verlieren sie ganz schnell den Spaß. Also entweder mitlachen, einen Scherz dazu machen und es dann ignorieren.

    Nimm es ihnen nicht übel: Im 6. und 7. Schuljahr sind die Schüler meist besonders albern und lachen sich über alles Mögliche halb tot.

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