Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral:
Nun ist es ja schon etwas mehr als drei Jahre her, da stieg ich ins Ref am Gym, das mit der Realschule, an der ich während des Studiums nebenher tätig war, und meiner Wohnung ein gleichseitigen Dreieck mit 500m Kantenlänge bildete. Mitten drin lag die Tennisanlage des Clubs, der mich zum Jugendleiter erkoren hatte.
An der Realschule unterrichtete ich nicht nur viele Kiddies aus unserem Provinznest, darunter auch so manche, die ich im Club vertrat und deren Eltern ich meist am Netz wegschnibbelte. Diese Kombi brachte nie Probleme, abgesehen davon, dass ich mich clandestin in eine doppelt so alte Geschichtskollegin verliebte, die auch Französisch hatte.
Problematisch wurde diese für viele ja schon bisher unerträgliche Nähe, als der frischgebackene Referendar ans Gym gegenüber wechselte: Nach meiner ersten selbständigen Unterrichtseinheit in der Stufe 11, auch mit Schüler*innen, die gerade quasi mit mir von der Realschule rübergemacht hatten, trat eine dieser Lieblingsschülerinnen an mich heran mit den Worten:
"Was ist denn mit dir los, Webbilein? Du hast doch bei uns (an der RS) noch ganz anders unterrichtet. Du warst ja grad total neben der Kappe. Was ist los?"
"Ref halt!"
Nun hat das ja nix mit der Ausgangsfrage zu tun, aber viel mit Wohnortnähe.