Beiträge von Zauberwald

    Das Argument sehe und höre ich öfter, aber ist der Vergleich nicht etwas unfair? Das meiste hat man ja nicht aus einer besonderen Überzeugung gemacht, sondern weil es eben auch dem Zeitgast entsprach oder die Möglichkeiten gar nicht vorhanden waren. Und die heutigen Kinder und Jugendlichen bekommen es ja auch von ihren Eltern vorgelebt. Sollte diese nicht viel eher in der Verantwortung stehen? Würdest du also sagen, dass "die Boomer" keine Schuld trifft, weil sie sich als Kinder umweltfreundlich verhalten haben, obwohl sie als Erwachsene und auch jetzt den Klimawandel vorantreiben?

    Das habe ich nicht gesagt. Ich sehe bloß nicht, warum wir als einzelne Generation daran Schuld sein sollen.

    Wenn wir mehr Personal hätten, wäre ich dafür, dass schwache Schüler nicht sitzenbleiben, sondern von einer Fachkraft unterstützt und begleitet werden. Meinetwegen im Unterricht und auch nach dem Unterricht bei den Hausaufgaben. Mein o.g. Schüler leidet auch ganz klar darunter, dass er seine Freunde in der alten Klasse vermisst, die ja auch im Sommer die Schule verlassen. Er kommt ganz oft in der Pause oder nach der Schule zu den alten Freunden und mir, um uns was zu zeigen o.ä.

    Ich werde mich da nicht einmischen und natürlich wird Kollegin B Kollegin K ansprechen, das ist schon in der Mache.

    Hintergrund der Aufregung ist der, dass Kollegin K mittlerweile kaum noch tragbar ist - da kann man oft schon von Mobbing sprechen, das ist nicht der einzige Vorfall dieser Art, aber das finde ich schon dreist, sie wusste, wer davor unterrichtet hat und hat ganz klar erkannt, dass in dem Beutel Laptop und Portemonnaie waren. Das Gespräch wird stattfinden, aber es ist davon auszugehen, dass trotz sachlicher Kommunikation von B (Sozialpädagogin) weitere Sticheleien von K kommen werden, und da überlegt B wohl gerade, an eine höhere Stelle zu gehen.

    Es gab schon eine Abmahnung von Seiten der SL, da ging es um "krank" sein und in der Zeit dann statt Unterricht einen Praxisbesuch machen. Auch über Vorfälle wie diesen weiß die SL Bescheid. Es passiert aber nichts, da lt Abteilungsleitung die Sorge besteht, dass Kollegin K sich dann länger krankschreiben lässt und wir uns das bei dem Lehrermangel nicht leisten können ... :(

    Jetzt versteht man es besser. In unserem kleinen Kollegium läuft das nicht immer so offiziell, da würde die SL das bestimmt schneller mitbekommen, bzw. wäre es nicht so ein offizieller Akt. Ob sich viel ändert, ist aber nicht sicher....

    Ich frage jetzt mal naiv, ohne beide Kolleginnen zu kennen. Sollte nicht zunächst Kollegin B das selbst mit Kollegin K klären, bevor du dich einschaltest und nachher noch die Schulleitung?

    Eigentlich meinte ich es so, dass B und K miteinander reden ohne einen dritten. Habe ich nicht exakt ausgedrückt, wollte mit B und K die beiden kennzeichnen.

    Ich weiß nicht, vielleicht hat sich Kollegin K gar nicht viel dabei gedacht.

    Aber ich weiß, wie das ist. Ich fühle mich heute auch total verletzt durch die Äußerung einer Kollegin zu einer anderen, die indirekt über mich geht und meine Kompetenz in Frage stellt. Ich stand daneben. Sonst ist sie sehr nett zu mir. Ich denke mir gerade, ich sollte so bleiben wie ich bin und mir nicht das Verhalten anderer aufdrängen lassen. Ich bin denen zu sehr schülerorientiert und zu wenig von oben herab. Aber ich mag die Kinder und verstehe ihre Sorgen glaube ich ganz gut. Kommt nicht immer gut an. OT, aber musste ich loswerden.

    Vielleicht sollte man sich das alles nicht so zu Herzen nehmen. Trotzdem würde ich Kollegin K sagen, dass Wertgegenstände in der Tasche waren und dass Kollegin B ihr Verhalten nicht gut findet. Was die SL dabei soll, weiß ich nicht.

    Ausgerechnet die Boomer sind Schuld? Wir wurden nicht überall hingefahren, sondern haben uns noch selbst fortbewegt. Flugreisen in die große weite Welt nach der Schule waren auch nicht "in", sondern freiwilliges soziales Jahr und Zivildienst. Wir haben gegen Atomkraftwerke, Strauß und alles Mögliche demonstriert, die Grünen gewählt. Birkenstock, Müsli und umweltfreundliche Putzmittel, Secondhand haben wir quasi mit erfunden. Nicht, dass das viel geholfen hätte, aber zumindest erwachte so etwas wie Umweltbewusstsein... Ausgerechnet uns die Schuld in die Schuhe zu schieben ist daneben.

    Hier fahren einige 18jährige schon fette Leasingfahrzeuge, das war in meiner Generation doch eher die Ausnahme.

    Das Problem ist, dass man das Wiederholen im Kontext sehen muss. Angesichts von Lehrer- und Ressourcenmangel ist es teilweise nicht relevant, ob das Kind wiederholt oder nicht. Wichtiger ist die Frage, welche Förderangebote es erhält. Es wäre super, wenn niemand mehr sitzen bleiben würde und innerhalb des aktuellen Jahrgangs individuell gefördert wird. Problem ist aber, dass Lehrkräfte mit der Anzahl von Kindern mit Hilfsbedarfen oft überfordert sind und nicht die Zeit haben alle Kinder (optimal) zu fördern.

    Ja, ein ehemaliger Schüler von mir wiederholt gerade Klasse 3 mit 28 Schülern. Laut Aussage meiner Kollegin bringt es ihm genau gar nichts, die Noten sind fast noch schlechter geworden. Er spielt den Clown.

    Je jünger die Kinder, je aktiver ist man. Setz dich mal in einer 1. Klasse an den Schreibtisch... Da läuft bei einigen gar nix, weil sie ohne Hilfe einfach untergehen. In der 4. Klasse kann ich sie natürlich auch mal mit einem Plan beschäftigen oder sie den Aufgaben im Buch überlassen. Macht meine Kollegin und korrigiert nebenher.

    Stillarbeit gibt es bei mir auch, aber trotzdem kann ich da nicht länger etwas für mich arbeiten.

    Eine der anstrengendsten Sachen beim Lehrerberuf würde ich sagen ist, dass du in der Unterrichtssituation selbst quasi immer der Aktive bist. Du kannst dich nie "fallen lassen" und "abarbeiten" oder schauen, was kommt und dann darauf entsprechend reagieren wie es in anderen Jobs möglich ist. Du kannst es dir so vorstellen, dass du eine Art Entertainer bist, der kurz vorher seine Choreographie einstudiert, dann vor sein Publikum tritt und die Choreographie spontan auf die Bedürfnisse des Publikums anpasst. Und das entsprechend mehrfach am Tag und 5x die Woche. Ein Gegenstück im Bürojob hast du da kaum (wenn, dann noch am ehesten als selbstständiger Außendienstler o.ä.).

    Und weisst du, was mich ärgert: Jetzt, wo ich schon ans Aufhören denke, ist das alles zur Routine geworden und vorher war es harte Arbeit, bzw. ist es mir schwerer gefallen. :(Manche sind vielleicht als souveräne Lehrkräfte geboren, aber ich war das nie. Auch, meine Arbeitszeit zu erfassen und mir selbst zu sagen, jetzt ist gut oder das mache ich nicht, kann ich jetzt erst. Heute fragte ich meinen Sohn, wie das eigentlich für ihn war, wenn ich immer so viel Zeit für die Schule gebraucht habe und er meinte: "Das war halt so." Ich bedauere es heute, dass ich so viel Zeit für die Schule gebraucht habe und dass die Zeit dann für meine Kinder nicht mehr da war. Dafür sind sie nicht so verwöhnt und fallen nicht gleich um, wenn ihnen nicht alles abgenommen wird oder sie sich auf etwas Neues einstellen müssen.

    Auf alle Fälle würde ich als junge Lehrerin mehr auf meine Arbeitszeit achten und wenn ich in Teilzeit arbeite, nicht so viele Nebenjobs übernehmen wie Vollzeitkoegen.

    Die Entscheidung kann dir wohl niemand abnehmen. Jede/r schreibt wahrscheinlich, wie er selbst dazu steht.

    Ich persönlich würde dir wahrscheinlich dazu raten, etwas anderes zu machen, wenn du schon so zweifelst. Die Contraargunente sind in den letzten Jahren einfach immer mehr geworden. Allen voran sehe ich momentan die Anspruchshaltung von Eltern und fehlenden Grundfähigjeiten (eigentlich Selbstverständlichkeiten) von Kindern. Die anderen Dinge, eher bürokratischer Art, die mich ärgern, möchte ich gar nicht erst aufzählen.

    Ich bin zwar nicht in SH und unterrichte in BaWü, aber bei uns ist es auch so, dass die Lehrpläne für 1/2, bzw. 3/4 konzipiert sind. In den Nebenfächern wie Sachkunde oder Musik z.B. ist es egal, ob wir z.B. das Thema Feuer in Klasse 3 oder Klasse 4 behandeln. Um Doppelungen und Lücken zu vermeiden, gibt es einen schulinternen Plan, welche Themen in Kl. 3 und welche in Kl. 4 durchgenommen werden. Wir sprechen uns auch mit den Parallelkollegen ab, da wir die gleichen Arbeiten zur gleichen Zeit schreiben müssen.

    Also AS hat eigentlich alles geschrieben. Bei uns ist es auch so.

    Arbeitest du in SH als Vertretungslehrkraft?

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