Beiträge von Zauberwald

    Ich kann mich heute noch daran erinnern wie ich vor meinen Lehrproben zitternd vor Aufregung im Besprechungszimmer Geschirr und Backwaren hergerichtet habe und mir kommt echt die Galle hoch, wenn ich sowas hier lese.

    Dann hast du nicht richtig gelesen. Wolfgang schrieb, dass nicht die Prüflinge die Verkostung herrichten, sondern die neuen Referendare (die im ersten Jahr). Im Gegenzug hilft man ihnen im nächsten Jahr, wenn SIE Prüfung haben. Bei uns machen es die "alten" Kolleginnen. Wir tun das gerne, denn so haben wir das Gefühl, die Referendarin irgendwie unterstützen zu können. Für uns ist das selbstverständlich. Dass die Prüflinge an diesem Tag auch noch selbst die Verköstigung am Hals haben wie bei dir, finde ich aber auch belastend für denjenigen. Vllt. könnte man das ansprechen und ändern.

    In meiner Schulform ist es so und das Kollegium richtet etwas her. Das machen wir aber auch, wenn jemand vom DLRG kommt und den Kindern Erste Hilfe Kenntnisse vermittelt oder andere außerschulische Lernpartner wie der Förster oder wer auch immer.

    In Bayern hat man eine Einzel - und eine Doppellehrprobe. Zwischen den beiden Schulstunden der 2. Lehrprobe liegt die große Pause. Da sitzt man mit den ganzen Prüfern im Lehrerzimmer (Obwohl, ich habe im anderen Klassenzimmer einen Super 8 Film eingefädelt, denn die 2. Stunde musste bei einer anderen Lerngruppe stattfinden :)) und die hätten dann natürlich sehr gerne auch eine Stärkung. Meist hatten sie auch in der Tat einen langen Anfahrtsweg und waren noch mehrere Stunden im Haus. Die Bewirtung haben damals die Kollegen übernommen, da hat man keine großen Diskussionen drum gemacht. Hier in BaWü ist es genauso. Kaffee, Wasser, Butterbrezeln. Darum kümmern sich die Kollegen. Wer als Prüfling mehr möchte, stellt noch selbst etwas anderes dazu.

    Ok, eine knappe Handvoll von Menschen aus dem „echten Norden“ gibt es ja doch. Wie schön 😻. Wobei ich mich schon frage: ja, SH ist nicht so dicht besiedelt, aber ein paar mehr Menschen haben wir doch. Sind Schleswig-Holsteinische Lehrkräfte nun a) an sozialen Medien weniger interessiert, weshalb sie hier nicht auftauchen? Sind sie b) zufriedener mit ihrem Dasein, sodass sich ihnen keine Fragen bezüglich ihres Berufes stellen? Oder sind sie c) völlig überarbeitet, so dass sie keine Zeit für so ein Forum haben? 🤔. Jetzt könnte man dazu eine Umfrage machen, aber die wäre bei ca. 5 Menschen wohl nicht repräsentativ 😅. vielleicht ist es auch wie beim Karneval? (schnell noch mal reinschieben, bevor es vorbei ist)

    Schleswig-Holsteinische Lehrkräfte sind Individualisten und daher tauchen sie hier nicht so sehr auf. ;(

    Ist das in NRW so? In NDS scheinbar nicht. Zitat aus den "FAQ Bestimmungen für den Schulsport" (Stand 07.01.22) des nds. MK:

    "Frage: „Muss die Lehrkraft bzw. Aufsicht führende Person auch beim Schwimmen und Baden im Rahmen von Schulfahrten über das Rettungsschwimmabzeichen Bronze und die besonderen Rettungsfähigkeiten verfügen?“

    Antwort: „Wenn keine allgemeine Aufsicht über Badegäste von mindestens einer Schwimmmeisterin oder einem Schwimmmeister ausgeübt wird, muss die Lehrkraft bzw. Aufsicht führende Person rettungsfähig gemäß der „Bestimmungen für den Schulsport“ sein."

    Wenn wir mit einer Klasse ins Freibad gehen, müssen wir das vorher dort anmelden und die Bademeister sagen ausdrücklich, dass sie es nicht leisten können, ganze Schulklassen zu beaufsichtigen. Hier sind viele Schulen im Ort und es ist keine Seltenheit, dass sich da 3 oder 5 Klassen tummeln. Und ja, bei uns muss jemand mit "Schwimmschein" dabei sein.

    Auch Allergie ist ja nicht gleich Allergie und heutzutage haben ja immer mehr Kinder Allergien. Eine Erdnussallergie kann bei dem einen schon bei Nuss-Spuren zum Tod führen, der andere hat nur Halskratzen oder muss sich schlimmstenfalls übergeben. Eine Lehrkraft soll dann immer einschätzen können, was zu tun ist? Obwohl ich hier immer super-vorsichtig wäre und im Zweifel lieber "zu viel" machen würde, finde ich das schon viel verlangt. Als ich das letzte Mal auf Klassenfahrt war (mit drei 6. Klassen und noch ca. fünf weiteren Kollegen), hatte der eine auch Bauchweh, die nächste bekam im Liegen plötzlich schlecht Luft ("Das habe ich zu Hause auch manchmal. Meist ist es die Aufregung."), wieder eine andere spuckte nachts... Es ist halt ständig irgendwas, dass man manchmal Angst hat, man verpasst dann, wenn wirklich was ist...

    Ich habe eine Wespengiftallergie und muss immer ein Notfallset mit mir führen, das 3 Medikamente enthält. Stufe 3 ist eine Adrenalinspritze, die verabreiche ich mir erst, wenn die anderen beiden nicht wirken und ich kurz vor dem Kollabieren wäre. Im Sommer wurde ich bei einer Wanderung von einer Wespe gestochen, bzw. wurden alle aus meiner Gruppe von aufgescheuchten Wespen gestochen. Ein Kind, das uns entgegenkam, war in ein Nest getreten. Am Ende standen wir alle im kühlen Bach. Nachdem ich 5 Jahre lang eine Hyposensibilisierung gemacht hatte, wusste ich nicht, wie und ob ich überhaupt reagiere. Auf Druck meiner Familie habe ich ein Viertel der Fenistilflasche getrunken. Stufe 1 ist halbe Flasche trinken. Zuerst ging es mir gut, dann merkte ich, dass meine Füße kribbeln und die Lippen anschwellen, also noch mehr Fenistil und halbe Flasche von Stufe 2, das ist ein anderes Medikament. Wir gingen langsam zum Parkplatz zurück. Mitten im Wald wollte ich mir ungern so eine heftige Spritze verabreichen, nach der man unbedingt ein EKG braucht. Nach ca. 1 Stunde Rückweg und noch 15 Minuten Autofahrt waren wir zu hause und ich fühlte mich mulmig und unsicher. Wurde dann aber schon wieder. Die Hypo hat also etwas bewirkt. Oder die Medikamente, vermutlich alles zusammen. Ich finde es sogar bei mir selbst schwierig, richtig zu handeln. Diese Medikamente sind ja keine Kaubonbons. Wie soll man bei fremden Kindern richtig reagieren?

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