Beiträge von Zauberwald

    Mir wurde nach langer Zeit erst bewusst, dass ich ja bei meiner Lehrprobe ja eigentlich das berühmte "Bienchen - Blütenthema" hatte :rotwerd:: Die Befruchtung der Kirschblüte, KL. 3 Sachunterricht. Dazu noch einen (pornografischen ^^ nee, Späßlein) Film gezeigt...

    Jede Stunde schriftlich dokumentieren müssen wir doch alle und immer (Klassenbuch)?

    Nein Stundenverlauf usw. aufschreiben und in Ordnern, die nach Vorschrift beschriftet waren, sammeln und jederzeit im Klassenzimmer bereit zum Vorzeigen aufbewahren.

    Erschwerend kommt hinzu, dass die ReferendarInnen nach dem ersten Jahr die Schule wechseln müssen und nochmals an einer anderen Schule ganz neu anfangen, um da ihre 14 Stunden und die Lehrproben zu halten.

    Lehrproben sind auch mehr in BY: 1 Einzellehrprobe und eine Doppellehrprobe. Wobei man zu meiner Zeit die Doppellehrprobe in einer anderen Klasse halten MUSSTE. Deshalb war das immer 2./3. Stunde, damit man in der großen Pause die Klassenzimmer wechseln und vorbereiten konnte. Ich habe damals noch einen Super8film einlegen müssen auf so einer Spule ^^. Wenn man Glück hatte, nahmen einem die KollegInnen in der großen Pause die Bewirtung der Prüfer ab.

    Mir wird heute noch ganz anders...

    In BY muss man im Grundschulreferndariat, das immer 2 Jahre dauert, im 1. Jahr schon eigentverantwortlich 8 Stunden unterrichten, völlig allein. Hospitieren bei einem Mentor tut man nur die übrigen 6 Stunden. Im 2. Ref.jahr sind die Referendarinnen schon Klassenlehrerinnen mit allen Aufgaben: Elternabende, Zeugnisse, Elterngespräche, Ausflüge, Klassenraum einrichten, usw. Dieser wird bewertet, was dazu führt, dass von vielen auf eigene Kosten Inventar angeschafft wird.

    Aber das ist nur eine Mutmaßung, keine Ahnung, in welchem Bundesland Amelie ist. In BaWü ist es schon anders. Da müssen auch keine Jahres- und Wochenpläne abgegeben werden und nicht jede Stunde schriftlich dokumentiert werden.

    Das Ref. war für mich eine der extremsten Zeiten im Leben. Wahrscheinlich bist du in BY, da finde ich es nochmals um Welten anspruchsvoller als hier in BW. Mir haben immer die Ferien geholfen, um aufzutanken. Meine Seminargruppe und ich haben immer gezählt, wie lange wir noch durchhalten müssen. Hört sich nicht so prickelnd an, soll dir aber zeigen, dass du nicht alleine bist. Nimm dir bewusst Auszeiten, wenn es irgendwie geht.

    Mit den 12-16jährigen würde ich das auf alle Fälle besprechen. Die sind ja nicht doof und bekommen die unterschiedlichen Standpunkte mit. Wahrscheinlich sind sie auch verunsichert und in dem Alter würde ich da nicht mehr meine Macht als Mutter ausspielen und jemanden zwingen. Viel wichtiger finde ich es, darüber zu reden und Ängste ernst zu nehmen. Mein 19jähriger Sohn ist auch noch unsicher, lebt allerdings ab demnächst in einer 6er WG und hofft, dass endlich die Uni in Präsenz stattfindet, nachdem jetzt schon das 2. Semester völlig digital läuft. Er hat sich jetzt dafür entschieden, hat aber länger überlegt.

    Offtopic und nicht persönlich oder gar böse gemeint, Schnepfilein , aber wenn man mit einem derart lehramtsfernen Studium ohne eine wissenschaftliche Nachqualifikation während / nach einer einjährigen begleitenden Einführung dauerhaft unterrichten darf, dann wirkt das auf mich ein bisschen wie die Maxime: "Lehrer / Grundschule kann doch jeder ..." :_o_(

    Vor allem bräuchte sie für das Grundschulenglisch kein Übersetzerstudium, dafür aber ganz andere Qualifikationen, die überhaupt nicht vorhanden sind. Da wäre eine weiterführende Schule sicher geeigneter als die Grundschule.

    Sozialarbeitereis. Mehr veganes Sozialarbeitereis zur Rettung der Schüler.

    Bin jetzt hier gerade gar nicht drin - aber ich bin auch dafür! Wir sind heute - 3 Tage vor den Pfingstferien - nochmals in den Wechselunterricht gegangen, nachdem 4 Wochen wieder mal alles dicht und nur Notbetreuung war und das benachbarte Gymnasium hat uns 3 Sozialarbeiter für die Notbetreuungskinder "spendiert", die nicht im Wechselunterricht sind. Zitat: "Wir sind fix und fertig und haben höchsten Respekt vor der Arbeit der Grundschullehrerinnen." ^^

    Deshalb heute auch von mir ein Riesensozialarbeitereis und besten Dank für die Unterstützung!!! :rose:

    Hier ist es manchmal so, dass schon 27jährige MentorInnen sind....Ist schon bei 30jährigen Referendaren komisch, aber das geht ja schnell vorbei.

    Off-topic: Mir fällt es schon schwer, nach 15 Jahren an einer bestimmten Grundschule mich auf die Gegebenheiten an meiner jetzigen neuen Grundschule umzustellen. Ist wie ein Balance-Akt zwischen nicht auffallen und Eigenständigkeit. Es ist immer anders, wenn man neu irgendwo ist.

    Was man schriftlich rausgibt ist schwarz auf weiß da. Vorsicht ist da immer geboten. Trotzdem geht es hier um keinen Verwaltungsakt oder sowas, man kann m.E. nichts falsch machen in dem Sinne. Daher halte ich die anwaltliche Beratung auch für rausgeworfenes Geld und ggf. eher für frontenverhärtend.

    Es wundert mich, dass die Stellungnahme schriftlich sein soll. Wenn ich so meine Schulleitungen revue passieren lasse, hätte doch ein Gespräch ausgereicht. Schriftlich hört sich auf alle Fälle verbindlicher an.

    Wie sicher ist denn deine Stelle an der privaten Schule? Bei einer Freundin (Biologin) wurde der Vertrag plötzlich nicht mehr verlängert. Sie sagte auch, dass sie mit sehr wenig Geld (800€ Netto Steuerklasse 5), Stundenzahl glaube ich 12, bin aber nicht sicher, nach Hause gegangen ist. Letztendlich wollte sie es auch nicht mehr.

    Wenn du das Ref. machst, arbeitest du anschließend immerhin noch 20 Jahre. Ich würde es machen.

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