Beiträge von Zauberwald

    Dafür arbeiten an den Schulen Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung aber weniger Sonderschullehrer und mehr nichtakadamemisch ausgebildetes Personal: In Bayern wird die Berufsgruppe Heilpädagogische Förderlehrer genannt, in BW Fachlehrer an Sonderschulen / Fachlehrer Sonderpädagogik,

    So wie ich das jahrelang miterlebt habe (hatte eine Partnerklasse) arbeitet pro Klasse ein Sonderschullehrer und ein Fachlehrer an Sonderschulen zusammen. Diese sind durchaus sehr gut ausgebildet und ich fand es schon immer unfair, dass sie einige Gehaltsstufen (A9 oder 10, weiß nicht genau) unter ihren Kollegen mit A13 liegen, obwohl sie die Klassenlehrer sind und die Sonderschullehrer nur mehr die Einzelförderung betreiben.

    Das wiederum ist eine ziemlich vage Behauptung, denn natürlich weiß man nicht, wie es ist, ein behindertes Kind zu haben. Weiß man nicht. Alles was da mit dran hängt an Entscheidungen, Erlebnissen, Empfindungen kann man schlicht nicht einschätzen. Es sei denn, Sätze wie "wenn ich König von Deutschland wär'" haben irgendeine Relevanz.

    Aber die Sonderschulen sind wirklich nicht so schlecht, wie sie gerne gemacht werden. Ich erlebe unsere Schule für Geistigbehinderte seit fast 2 Jahrzehnten live mit und ich habe den größten Respekt, wie engagiert alle an der Schule arbeitenden Menschen mit diesen Kindern und Jugendlichen mit Behinderung umgehen. Wie toll die Schule eingerichtet ist, welche Räume die Schüler zur Verfügung haben, welche praktischen Dinge sie lernen, um im echten Leben ein bisschen Selbstständigkeit zu haben. Einkaufen, kochen, aufräumen, Wäsche waschen, bügeln, Tisch decken, das alles wird immer wieder geübt. Die Kinder und Jugendlichen sind in einer Gemeinschaft, in der sie sich wohl fühlen. Sie lernen in kleinen Gruppen schwimmen. Den Grundschulen wird das schon lange nicht mehr bezahlt. Ich weiß nicht, was in einer Regelgrundschule besser sein soll. Die Geistigbehinderten erleben die anderen Sonderschüler nicht als behindert, sondern als ihre Freunde. Vielleicht mehr als in der Regelschule.

    Wer Inklusion betreibt, so wie es zum jetzigen Zeitpunkt möglich ist, der hat allen Respekt und Achtung von mir. Ich wollte nur noch einmal äußern, dass die Sonderschulen allein von der Einrichtung her echte Lebensräume sind und in keiner mir bekannten Grundschule gibt es vergleichbare Ausstattung, sowohl räumlich als auch personell.

    In der Grundschule wird v.a. kognitives Wissen vermittelt. Den meisten Kindern mit Downsyndrom sind da aber schnell Grenzen gesetzt.

    Warum werden die Proben dann überhaupt aufgehoben? Ich hoffe, die Frage kommt nicht elementar herüber, aber wie schon zuvor dargelegt, gibt es dieses Vorgehen in anderen Bundesländern gar nicht.

    In Bayern gibt es noch die verbindliche Grundschulempfehlung. In der Grundschule ist es vmtl. so, dass man die Benotung nachschauen könnte im Zweifelsfall. Könnte ja jemand behaupten, sein Kind hätte eine bessere Note verdient.

    Die Frage war ernst gemeint von mir. Schließlich sind wir im selben BL, aber verschiedene Schularten. Da möchte ich nicht ausschließen, dass für die Grundschule tatsächlich andere Vorgaben gelten, als bei mir in der Sek. 1, wo wir Klassenarbeiten einfach ausgeben, ggf noch unterschreiben lassen durch die Eltern und das prüfen und danach nur noch Noten aufbewahren, nicht aber Klassenarbeiten, die bei den SuS verbleiben. (Prüfungsarbeiten landen im Schularchiv.

    Bestimmt stammt das noch aus der Zeit, als es noch die verbindlichen Grundschulempfehlung gab. Da wurden regelmäßig Anwälte eingeschaltet von Eltern. Du glaubst nicht, was das für uns für eine Erleichterung war, als sie abgeschafft wurden. Dafür habt ihr in den weiterführenden Schulen das Theater.

    Also ich kenne es nur so (auch Bayern), dass alle Arten von schriftlichen Leistungsnachweisen nach Korrektur, Herausgabe und erneutem Einsammeln an die Fachbetreuer zur Respizienz weiter gegeben werden und dann an der Schule gelagert werden. Ich bin verpflichtet, Notenlisten (auch wegen der mdl. Noten, die ich erteile) einige Zeit bei mir aufzubewahren, aber eben nicht Schulaufgaben.

    Mannomann: Proben, Schulaufgaben, Respizienz ... das hört sich eigentlich nicht bayrisch an, aber trotzdem nicht so normal Schuldeutsch.

    Dennoch: Ich reiche SuS in meinen Fächern immer mal wieder (wenn es mal passt) eine alte Abiklauusr (oder zumindest Teilaufgaben hiervon) rein. Damit sie ein Gefühl dafür bekommen, welche Anforderungen an sie im Abi gestellt werden ...

    Hihi, ich habe meinen eigenen Kindern meinen gelben Bio-Leistungskursordner von anno dunnemals reingereicht. Meine Mädels haben daraufhin Bio genommen und nach meinem gut geführten alten Ordner gelernt, ein paar Freunde von ihnen auch (der eigene Lehrer machte keine Heftaufschriebe), mein Sohn hat mit der Bemerkung "zu viel Chemie und zu viel zu lernen" lieber Physik gewählt. :)

    Für den Anfangsunterricht:

    S. Herzig, A.Lange-Wandling: 111 Ideen für das 1. Schuljahr, Verlag an der Ruhr

    Schon ziemlich alt:

    Gerhard Sennlaub: Guten Morgen, lieber Lehrer! 77 Geschichten und Berichte aus dem Schulleben. Das Lesebuch für Grundschullehrer. Taschenbuch

    Dass mein Sohn jetzt Abi macht. Dabei musste ich seit er 2 Jahre alt war, mit ihm sämtliche Förderzentren durchlaufen auf Anraten des Kinderarztes. Die Grundschullehrerinnen prophezeiten nix Gutes. 6 oder 7 Schuljahre lang habe ich ihn sehr unterstützt, dann packte er seine Schulsachen und zog von der Küchenbank an den Schreibtisch in seinem Zimmer. Hatte wohl auch damit zu tun, dass der Kater gestorben war und nicht mehr neben ihm sitzen konnte. Von da an lernte er allein und ich musste nicht einmal mehr Vokabeln abfragen. Inwieweit das mit mir zu tun hat? Naja, ich habe ihn immer unterstützt und immer an ihn geglaubt, auch wenn es mal nicht so gut lief.

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