Beiträge von Miragaculix

    Ich bin da ganz bei dir. Ich halte mich auch weiterhin zurück und rege mich dann auf über andere Menschenansammlungen.
    Weil ich dann "Angst" habe, dass es am Ende wieder mehr Einschränkungen gibt. Oder mehr Fälle, von denen man dann irgendwie auch betroffen ist.

    Ja, ich mache dasselbe, aber noch nie war es so schwer, weil alles auf normal zurückschaltet und niemand mehr Verständnis für Vorsicht hat. Ich finde das gerade am schlimmsten.

    Die Frage ist doch was das konkret für Risikogruppen bedeutet. Ich persönlich wurde nun gefragt, ob ich bereit wäre wenigstens in meiner Klasse zurück zu kehren.

    Vor 2 Woche hätte ich beherzt ja gesagt... Unter den jetzigen Lockerungen und der Unvorsichtig, die ich überall beobachte, macht mir das jetzt aber wirklich Bauchschmerzen...:angst:

    Das wird das größte Problem für die Betroffenen, weil ich fürchte, dass das Modell Sachsen (Achtung Wortwitz) Schule macht.


    Die Rückkehr zur Normalität bedeutet, dass es keine Risikogruppen mehr gibt? Ich fürchte wir bewegen uns in diese Richtung. Ich finde das falsch.

    Kann vielleicht einer der Zahlenexperten erklären: Wenn jetzt von einer Erhöhung der Zahlen (ich schreibe bewusst nicht zweite Welle) als mögliches Szenario gesprochen wird, heißt es immer wieder in ca. drei bis vier Monaten also Sommer/Herbst. Das ist so, weil die Eigenverantwortung und Vorsicht einger (weniger) das GEschehen zeitlich in die Länge zieht? Ich dachte bisher der Zeitraum, den man beobachten muss, ist zwei bis drei Wochen.


    Ich hatte schon gepostet und dann erst den SPON-Artikel entdekct: https://www.spiegel.de/wissens…b8-4f65-8959-35de88c6a385

    Ja, das mit Sachsen stimmt. Ich versuche die Quelle zu finden, aber so ist es. Bei Schwangeren (die medizinisch nicht gefährdet sein sollen anch aktuellem Stand) wird es mit de Belastung begründet wegen der jetzigen Situation.


    Es wird jetzt alles auf normal zurückgefahren werden in den nächsten Wochen; ich persönlich rechne auch mit Fußballspielen mit Publikum und Großveranstaltungen. Diese Entwicklung ist nach jetzigem Stand nicht aufzuhalten. Wohin das führen wird, das werden wir sehen.

    Jetzt vergiss doch mal den Begriff Herdenimmunität via Infektion. Es ist nicht das politische Ziel, sondern erst einmal in ein relativ normales Leben zurückzukehren, weil es einfach irgendwie weitergehen muss. Dass sich dabei Leute anstecken und so eine gewisse Immunität aufgebaut wird, ist ein nettes Nebenprodukt. Der Weg zu Herdenimmunität ist ein langer.

    Ich glaube auch nicht, dass man politisch aktiv mit einer Impfung oder Medikamenten plant. Dafür ist viel zu ungewiss, wann das kommt und was das wirklich bringt. Remdesivir verkürzt nach aktuellem Stand die Erkrankungsdauer um 4 Tage - nett, aber noch nichts bahnbrechendes.

    Ich denke, man muss einfach abwarten, was sich für Erkenntnisse ergeben über die Eigenschaften des Virus, Medikamente oder eime Impfung. Jetzt alles auf eine Karte (Eindämmung, schnelle Durchseuchung, Medikament oder Impfung) zu setzen, wäre blöd. Tut man ja auch nicht.

    Ja, du hast recht, das hatte ich nicht richtig durdacht. Es braucht die Herdenimmunität nicht. Es geht um Breitendurchinfizierung (mir fällt kein besserer Begriff ein), aber ja es geht nicht um Herdenimmunität über mehrere Jahre.

    Die Neuerkrankungen steigen noch nicht wieder an und schon fangen die Leute an davon zu reden, dass dies

    1. unvermeidlich und

    2. beabsichtigt ist.

    Ich teile beide Einschätzungen nicht. Ich halte es für machbar, ein Level von 500-1000 Neuinfektionen täglich zu halten, auch wenn man die Maßnahmen lockert. Und alles, was darunter liegt, halte ich so oder so mittelfristig für schwierig.


    Wie die Neuerkrankungen steigen werden wir absolut nicht mehr einordnen können, weil es so viele Unterschiede bei den Entscheidungsträgern gibt. Es geht doch eher darum zu erklären, was welche Zahlen bedeuten. Da blickt doch kein Mensch mehr durch. Und jetzt alles auf kommunaler Entscheidungsbenen. 50 auf 100 000 Einwohner als Obergrenze, 500-100 täglich, Anzahl der Tests wird fast nie mitgeliefert, Ausschöpfen der Testkapazitäten sehr unterschiedlich teilweise bis 20% unter den Kapazitäten, Testwillen der Betroffenen fraglich, ...


    Und Verfolgung der KOntaktpersonen durch Gesundheitsämter bei dem Limit 50 fast nicht möglich, das bedeutet wiederum nichts Gutes. Hier wurde doch auch schon geschrieben: Schüler positiv, weder die Klasse in Quarantäne noch die Schule wird geschlossen. Wie ist das NAchverfolgung und Containment?


    Das Große und Ganze mag der einzig sinnvolle Weg sein aktuell. Aber die Stimmung, die ich wahrnehmen bei Kollegen und im Umfeld ist aktuell: Gehen wir auf normal zurück, wird schon. Einige passen auf, andere nicht. Und jetzt auch öfters: Stell dich nicht so an, du musst das Ganze ja wirklich nicht dramatisieren. Das ist die Realität der Eigenverantwortung.


    "Die Zahl der Neuinfektionen unter Kontrolle zu halten" ist ein extrem dehnbarer Begriff. Letztlich verstehe ich vor dem Hintergrund der aktuellen Regelungen, dass es eben nicht um Nachverfolung und Containment gehen kann, sondern darum, dass so viel Infektion zugelassen wird, wie das Gesundheitssystem vertragen kann und ein Auge auf Masseninfektionen (Stichwort: Fleischfabrik) gelegt wird. Ginge es um Kontrole im Sinn von Infektionsketten unterbrechen hätten wir aktuell andere Maßnahmen und das wären zB systematische Massentests.

    Halten wir doch jetzt einfach fest, dass das neue Ziel Herdenimmunität ist oder sein muss. Und leider muss ich Moebius widersprechen: Öffentlich kommuniziert wird das so klar nicht. Jetzt müsste klar und transparent gemacht werden: Es gibt keine anderen Weg als die geordnete Infektion möglichst vieler in überschaubarer Zeit, vulnerable Gruppen müssen sich noch mehr schützen als zuvor.


    Es wird keinen Ausschluss einzelner Klassen oder Schließung einer Schule mehr geben. Die Testzahlen sind wenig bis nicht aussagekräftig (wer lässt scih testen, wie viel wird gestestet, wer entscheidet), alles von anderen Faktoren abhängig als nur Gesundheitsrisiko.


    Wie schon gesagt: Ich verstehe die aktuellen Entscheidungen. Aber nochmal: Jetzt ist es noch gefährlicher als vor den Beschränkungen. Es wird keinen Weg zurück in dei Beschränkungen geben, außer bei massiven Ausbrüchen. Das hilft aber den einzelnen vulnerablen Menschen überhaupt nichts. Es heißt Eigenverantwortung (Maske/Abstand), bedeutet aber tatsächlich schnelle geordnete Ansteckung für alle.


    Und was ich immer noch nicht ganz verstehe: Masken helfen nur bedingt, spielen keine entscheidende Rolle bei der Verbreitung, Abstand ist relativ (1,5/ 1,7/ 2m?, geschlossener Raum, etc.), letztlich sind Masken und Abstand das neue Händewaschen und in den Ellenbogen niesen: zwar nicht schädlich, aber nur bedingt schützend.

    Ich denke, dass beim Begriff "zweite Welle" teilweise aneinander vorbei geredet wird. Wird es Phasen geben, in denen es zu neuen, regionalen Ausbrüchen kommt, weil es zB in einem bestimmten Zusammenhang eine größere Zahl Neuinfektionen gegeben hat, die nicht gleich entdeckt wurden? Ja, ziemlich scher. und diese "begrenzten Ausbrüche" können natürlich größer und weitreichender sein, wenn die Sorgfalt nachlässt und irgendwann die jahreszeitlichen Bedingungen dem Virus wieder mehr in die Hände spielen.

    Und ich denke, das ist das, womit Droste und co. im Prinzip auch rechnen. Natürlich kann man diese Phase, wo solche Ereignisse dann häufiger auftreten, also "zweite Welle" bezeichnen. Einen zeitweisen Wiederanstieg der Neuinfektionen wird es geben, wenn kein Wunder geschieht.


    Das Bild, dass teilweise in den Medien, teilweise von einzelnen auch hier, von einer "zweiten Welle" gezeichnet wird, ist aber ein anderes: die grundsätzlichen Bedingungen für die Virusausbreitung ändern sich in ganz Deutschland zum ungünstigen, der Virus wächst wieder insgesamt exponentiell mit einem hohen R0 und es wird auch noch zu spät reagiert. Wir haben quasi die ersten drei Wochen von Heinsberg in ganz Deutschland gleichzeitig. Das ist etwa das, was bei der Spanischen Grippe passiert ist und im zweiten Jahr zu deutlich mehr Toten geführt hat, als im ersten. Das halte ich für ausgeschlossen. Man bräuchte quasi ein Wegfallen aller Vorsichtsmaßnahmen, eine wieder völlig ahnungslose Bevölkerung und eine blinde Medizin, die wochenlang nicht mehr auf Corona testet.

    Das leuchtet ein, aber die Vorsichtsmaßnahmen bestehen (bald) nur aus Abstand, der mehr oder weniger eingehalten werden kann oder wird und Mundschutz und Großveranstaltungen. Das reicht?


    Und noch ein Zitat von Kekulé:

    Zitat

    "Durch die Lockerungen setzt die Politik de facto Menschen einem erhöhten Infektionsrisiko aus, ohne dies offen zu kommunizieren", kritisiert Kekulé. Da Risikopersonen und insbesondere Alte nicht konsequent geschützt würden, tragen sie ein höheres Risiko als die jüngere Bevölkerung, die überproportional von den Freiheiten profitiere.

    Egal wie man zu den Öffnungen steht. Die Botschaft, dass der aktuelle Kurs gefährlich ist trotz Vorsichtsmaßnahmen, wäre schon wichtig.

    Ich verstehe das Argument, auch wenn ich es nicht teile.


    Das Problem ist aber, dass schon bald nicht mehr argumentiert werden wird, sondern es wird bald heißen: "Sollen 'die' sich halt schützen und 'wir' wollen normal leben." Genau dann wird aber nicht mehr gefragt, wer 'die' eigentlich sind.


    Und: Als es um eine mögliche Überlastung des Gesundheitssystems ging, weil ja nicht nur 'die' betroffen gewesen wären, gab es Einsicht.

    Dankeschön!


    Ich hoffe nur, dass die Bevölkerung wirklich wachsam und auch verständnisvoll bleibt. Ich befürchte nämlich, dass es bald heißen wird, stellt euch nicht so an, es ist alles vorbei und keine Rücksicht mehr auf die Vulnerablen genommen wird, einfach weil es nicht mehr notwendig scheint.

    Ich verstehe nicht, wie es sein kann, dass es zu keiner zweiten Welle kommen soll, und ich will es verstehen.


    Es wird jetzt Schritt für Schritt wieder ein Weg zum Stand vor den Maßnahmen gegangen. Und die Masken und die mehr oder minder beachtete Abstandsregel machen alles weniger schlimm? Minus Großveranstaltungen.


    Dann waren die Masken der Schlüssel zu allem?

    Vielen Dank! So ist es und nicht anders. Und es wurde hier auch schon erwähnt: Ich höre jetzt von Älteren "Jetzt ist es nicht mehr so schlimm, jetzt wird alles wieder normal", obwohl das Gegenteil der Fall ist. Es werden Sätze oder Schlagzeilen aufgeschnappt, ohne Hintergrund. In diesem ganzen Albtraum, ist gerade die schlimmste Phase, weil niemand weiß, was jetzt passiert.

    Wahrscheinlich geht es nur mir so, weil ich schon längst nicht mehr alles verstehe, aber ich finde die Situation gerade noch viel belastender als vor den Beschränkungen. Es läuft gerade ein Experiment, da die Lockerungen kommen mussten, und keiner weiß, wie sicht jetzt alles entwickeln wird.


    Oder liege ich ganz falsch?

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