Beiträge von qchn

    Das Problem ist, dass allenfalls die konkrete (meinetwegen mündliche) Anweisung an eine oder mehrere Schulen durch einen Dezernenten bei Rechtsunsicherheit eine bindende Wirkung für die darunter liegende Ebene haben kann. Deshalb fragte ich nach einer schriftlichen Quelle.

    Ansonsten bleibt nämlich weiterhin die Frage, ob das "einen" als Kardinalzahl zu verstehen ist. Und dann wird es spannend: In der von dir zitierten Verwaltungsvorschrift zu § 14 Abs. 5 APO-GOSt heißt es "Die Schule ist verpflichtet, [...] einen Nachschreibetermin anzusetzen. Die Schülerinnen und Schüler sind verpflichtet, diesen Termin wahrzunehmen." [Hervorhebungen von mir]

    Was ist aber, wenn die S* wieder "aus nicht von ihnen zu vertretenden Gründen" (sprich: Krankheit) fehlen. Dann müsste nach deinen Ausführungen der Automatismus auf Feststellungsprüfung lauten. Ich habe grundsätzlich nichts dagegen, frage mich indes weiterhin, ob man insbesondere im ersten Quartal eines Halbjahres auf den "Terminnotstand" hinweisen und automatisch statt einer Klausur eine Feststellungsprüfung machen muss. Ich würde in dem Fall unserem Oberstufenkoordinator gern einen Tipp geben, damit nicht ggf. ein zweiter Nachschreibtermin angesetzt werden muss.

    Warum ich so darauf insistiere: Ich habe leider Erfahrungen mit meiner oberen Schulaufsicht hinsichtlich der Auslegung von Rechtstexten. Z. B. wurde an einer Schule, die ich kenne, an der ich aber nicht unterrichte, von ihr der in diesem Thread bereits propagierte Samstagstermin für Nachschreiber einkassiert, weil dies unstatthaft sei, da der Unterricht so auf mehr als fünf Tage pro Woche ausgeweitet werde. Auch durch einen Schulkonferenzbeschluss sei dies nicht zu heilen, weil dann alle S* diese sechs Tage Unterricht haben müssten.

    also ich schreib jetzt auch nicht aus welcher offiziellen Veranstaltung für FunktionsträgerInnen ich die Info mit dem einen Nachschreibtermin in NRW (schriftlich) erhalten habe, aber ich sag mal, Eure FunktionsträgerInnen sollten da auch gewesen sein - frag halt mal nach; ich denke, sie brauchen weniger einen Tipp, als einen Schubs in die richtige Richtung. im Übrigen muss bei einem verpassten Nachschreibtermin nicht automatisch eine Feststellungsprüfung angesetzt werden, sondern man findet eine individuelle Lösung. Ich hab da letztens einfach doch die Klausur noch nachschreiben lassen, weil es grad gut gepasst hat. Der Samstagstermin ist übrigens schon länger nicht mehr statthaft.

    ja, gab es. da das anscheinend noch nicht so dir Runde gemacht hat, will ich jetzt öffentlich nichts mehr dazu schreiben - nicht, dass uns diese schöne Regelung auch wieder kaputt gemacht wird von irgendwelchen klagewütigen Eltern. Ich finde es allerdings schon lustig, dass diese Regelung fast 1 zu 1 dem entsprechen zu scheint, was bei DFU in Bawü usus ist.

    Sowas kann auch nur von KuK kommen die nicht wissen, was mittlerweile an einigen BKs abgeht. Ich muss regelmäßig Nach-Nach-Nach-Nachklausuren erstellen, da einige SuS wirklich die Dreistigkeit besitzen, so häufig zu schwänzen und für jedes Mal ein Attest abgeben (natürlich immer nur für einen Tag gültig und auch immer von anderen Ärzten).

    Das Koordinieren von Nachschreibern stellt mittlerweile einen großen Posten in der Wochenarbeitszeit dar und ist garantiert nicht in dieser Form vom Dienstherren bedacht. Den Gefallen, dass Nachschreiber die gleiche Klausur bekommen tue ich denen natürlich nicht, was in einem hohen Arbeitsaufwand mündet. Sollte sich rumsprechen, dass ich die gleiche Klausur stelle hätte ich innerhalb kürzester Zeit noch mehr Probleme mit diesen Schülern. Die schülerfreundlichen Nachschreibregeln sind schön und gut solange sich alle an die Spielregeln halten. Dies ist aber zumindest bei uns einfach nicht gegeben, es wird gelogen und betrogen was das Zeug hält und da muss man einfach mMn stärker gegenhalten.

    also ich kann natürlich nur fürs Gymnasium sprechen, aber da gilt (zumindest im RegBez DUS) seit diesem Halbjahr die Regelung, dass genau ein einziger Termin zur Nachschrift in der Sek II angeboten werden muss. Wer zu diesem Nach-Termin fehlt, hat keinen Anspruch mehr auf eine Nachschrift. Die Notenfindung erfolgt dann individuell pädagogisch, d.h. es kann noch nen zweiten Klausurtermin geben, ne mündliche Prüfung oder sonstwas. Wer häufig Nachschreibetermine produziert erhält dann auch mal ne 6. Ansonsten sollen wir bei häufiger Krankeit großzügig mit NF sein, was ja ggf letztlich genauso wie 0 Punkte dafür sorgt, dass man die Laufbahn nicht weiterführen kann. Diese beiden Faktoren haben bereits im ersten Quartal der Nutzung zu einem deutlichen Rückgang der zu organisierenden Termine geführt. Vielleicht ist ja an BKs auch sowas geplant?

    finde es ehrlich gesagt schade, wenn Du, Botzbold bei der Geschichte folgerst, es habe keine ordentliche Beratung gegeben - da kann doch die Oberstufenkoordination nichts dafür, wenn die TE nicht ihr glaubt und stattdessen lieber dem Internet? Bei unserer Notenbekanntgabe diese Woche, haben sehr viele SuS den Zettel mit den genauen Punktzahlen zur Verbesserung in den Nachprüfungen gar nicht erst mitgenommen, obwohl wir das bei den in Frage kommenden KandidatInnen explizit angesprochen haben.

    Nein, war's auch nicht, weil ich die Frage schon x Seiten zuvor gestellt hatte und dann deinerseits wieder nur ein länglicher Text über "die Wissenschaften im allgemeinen" kam. Wenn du mit *mir* diskutierst, dann greif doch bitte auch direkt meine Beiträge auf, am besten mit Zitat, so dass man weiss, um was es gerade genau geht. Wenn du mit der Person X diskutierst, deren Beiträge ich nicht lese, dann richte deine Ausführungen bitte direkt an diese anstatt dich in Allgemeinschauplätzen zu verlieren.


    Die Person schreibt im Schnitt etwa 20 % der Beiträge pro Seite, wovon die Hälfte zitiert wird, was ich dann wiederum als Zitat lese, also bleiben 10 % pro Seite, die ich nicht lese. Deine Mengenvorstellung passt aber irgendwie ganz gut zu deinem vagen Diskussionsstil.

    Tut sie das denn oder geht es eben um eigentlich nur exakt *eine* Person in diesem Thread mit der du das ausdiskutieren müsstest? Und was genau ist "die etablierte Wissenschaftswelt"? Gerade die Physik als grundlegendste der drei klassischen Naturwissenschaften ist in ihren Anfängen enorm am Disput mit der katholischen Kirche gewachsen. Dabei waren nicht wenige der frühen Astronomen (z. B. Johannes Keppler) tiefgläubige Menschen, denen gewiss nicht dran gelegen war, die Religionen "als Ganzes" (schon wieder eine von diesen nebulösen Verallgemeinerungen ...) abzuschaffen. Auch heute noch belegen Studierende der Physik im Nebenfach gerne Philosophie um sich mit der Wissenschaftstheorie vertiefter auseinanderzusetzen. Gerade die Molekularbiologie steht unter ständigem Beschuss in Bezug auf ethische Fragen, die natürlich auch von den Religionsgemeinschaften gestellt werden. Wenn du hier irgendeinem Fachbereich irgendwas unterstellen willst, dann sind wahrscheinlich wir Chemiker*innen diejenigen, die am wenigsten Berührungspunkte in die Richtung haben. Unsere grösste ethisch-moralische Baustelle ist sicher der Umgang mit unserer Umwelt und den verfügbaren Ressourcen. Ich möchte behaupten, "die etablierte Wissenschaftswelt" hat mit "den Religionen als Ganzes" weniger ein Problem als rumgedreht. Ich möchte behaupten, du findest auf Seite der Gläubigen erheblich extremere Positionen in erheblich grösser Anzahl, der Mehrheit der Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler ist es schlichtweg egal, wer was glaubt.

    Und zum Thema "Wissenschaftsgläubigkeit": Unter Naturwissenschaftler*innen ist es im Fachgespräch vollkommen normal einander zu sagen, man glaube, das Gegenüber schwätzt gerade kompletten Bullshit und man sehe das selbst alles ganz anders, weil ... Ich schrieb es schon mal, Popper hatte an der Stelle einfach recht, als er meinte, ohne die ständige Uneinigkeit können die Naturwissenschaften einpacken, dann haben wir nichts mehr zu tun. Einen forschenden Wissenschaftler treibt ja gerade die Unzufriedenheit über den aktuellen Kenntnisstand und das Bedürfnis etwas in die Welt zu setzen, was möglicherweise bleibt und in irgendeiner Weise nützlich ist.

    hä?

    nasowas.

    Du bist immernoch nicht auf der Metaebene.

    ach geschenkt. Du hast völlig Recht. Genau. Amen.

    ja Du hast recht, das war ungenau formuliert, es sind nicht Deine Kriterien für Wissenschaftlichkeit. es geht mir nur um Deine Kriterien, die nunmal den der Wissenschaftlichkeit entsprechen. ich sage nicht, dass Wissenschaftlichkeit nicht ein sinnvolles Kriterium ist oder Religion wissenschaftlich ist (hab ich wirklich nirgendswo behauptet), sondern mein Punkt ist, dass es bestimmte Bereiche gibt im Leben, in denen andere, nichtwissenschaftliche Erklärungen besser funktionieren. mit "hier" war natürlich die Wissenschaft gemeint, die ihre Methode absolutiert, die das nicht anerkennt. das ist eben nicht human, weil es quasi die (vermeintliche, weil in diesen Bereichen nicht überlegene) Erkenntnis über den Menschen stellt. Erklären heisst, eine nachvollziebare Geschichte mit einem Grund für etwas erzählen - das kann Wissenschaft sein, Gott oder sonstwas. Glauben und Wissen unterscheiden sich nur minimal, denn letztlich entscheiden wir uns auch dafür, die an die Geltung der wissenschaftlichen Methode zu glauben.

    zur Patzigkeit: genaugenommen hast Du nicht einfach die Frage gestellt, welche Erklärung ich denn wohl darunter verstünde, sondern "Wenn du mir mal bitte erklärst, was das sein soll? Dass Sachen wegen der Gravitation auf den Boden fallen ist schlichtweg ein Axiom, mit "Glauben" hat das nüscht zu tun. Eine Erklärung, welche "Erklärungen" denn nun Religion liefern soll, die wir in den Naturwissenschaften nicht finden, bist du mir auch noch schuldig. Deine nebulösen Andeutungen klingen so als würdest du als nächstes damit ums Eck rücken, man könne durchaus auch glauben, die Erde sei eine Scheibe." das hab ich jetzt nicht neutrales Bitten um Erläuterung im idealen Diskurs empfunden, in dem Deine Position grundsätzlich zur Disposition steht.

    ich erkenne, dass mein Kommentar zu abstrakt war, um zu verstanden zu werden und werde mich in Zukunft raushalten aus Freds, wenn ich nicht die Zeit habe, meine Position ausführlich und mit vielen Beispielen zu erläutern. nebulös war daran allerdings nichts. Du hast meine Äußerung möglicherweise in den falschen Hals bekommen, weil Du anscheinend große Teile eines Freds nicht mitbekommst und auf Reizworte reagierst. ich finde nicht, dass ich dafür verantwortlich bin, mitzudenken, dass Du UserInnen ignorierst und daher nur eingeschränkt Bezüge zu Beiträgen ziehen kannst. Ich hab nirgendswo verteidigt, dass wir einen konfessionellen Religionsunterricht brauchen - ich unterrichte im Gegenteil mit Überzeugung Philosophie - fand aber einige Argumente dagegen wirklich allzu plump. Meine Argumente für Religion sind immer nur welche für Religion, sonst würde ich ja "Kirche" oder "konfesioneller Religionsunterricht" schreiben.

    TLDR/ einfache Sprache: qchn befürwortet nicht einen konfessionellen Religionsunterricht und teilt die Kritikpunkte an der Institution Kirche, findet aber, dass die etablierte Wissenschaftswelt nicht Religionen als Ganzes einfach so ablehnen sollte, auch wenn sie nicht ihren Kriterien entsprechen, da Religion in bestimmten Lebensphasen der Menschen im Vergleich mit den ansonsten besser begründeten Wissenschaften mindestens gleichwertig nützlich sein kann.

    OK, Danke, genau das wollte ich lesen. Um "Erklärungen" geht's da eben genau gar nicht. Glauben darfst du von mir aus an alles mögliche, das interessiert mich überhaupt nicht worin du deinen Seelenfrieden findest.

    Im weitesten Sinne ist mir in meinem naturwissenschaftlichen Umfeld niemand bekannt, auf den solche Beschreibungen zutreffen würden. Aber das ist ja nun auch wieder anekdotisch. Ansonsten kennen die Naturwissenschaften aber definitiv keine absoluten Wahrheiten, also kann's da auch schlecht sowas wie "Verabsolutierung" geben. Ich nannte bereits die Falsifizierbarkeit als Kriterium für Wissenschaftlichkeit im naturwissenschaftlichen Sinne. Wenn mir rumgedreht jemand was von Bioresonanzen erzählt, lehne ich dieses Konzept nicht grundsätzlich ab, ich zweifle aber erheblich an dessen Gültigkeit da es bis anhin noch niemandem gelungen ist, entsprechende Phänomene mit nachvollziehbaren Methoden zu charakterisieren. Glauben darf da wiederum sehr gerne jeder dran, das hat halt für unser aller Alltag wenig bis gar keine praktische Relevanz.

    Ja, das gebe ich gerne zurück, deine Ausführungen sind höchst widersprüchlich und du pampst gerade einfach nur rum.

    ich bin echt überrascht, dass Du schreibst, ich pampe rum. hab ich jetzt gar nicht so gesehen. mich emotionalisiert das Thema nicht besonders, weil ich - wie gesagt - Agnostikerin bin und ein entspanntes Verhätltnis zur Religiosität habe, ohne an irgendwas in der Art zu glauben. Ich hab eher den Eindruck, Du bist da ziemlich verbissen und verstehe nicht, warum Du so eine abwertende Wortwahl verwenden musst.

    lustigerweise meine ich, deine Antwort bereits im Vorfeld kommentiert vzu haben, aber ich probiere es nochmal: Absolutiert wird hier nicht die Erkenntnis sondern die Geltung der Methode. Falsifizierbarkeit ist imho kein so unumstößliches Kriterium, wie immer getan wird, weil es ebenfalls auf dem Induktionsschluss beruht und eben wissenschaftssoziologisch mitunter eine untergeordnete Rolle spielt. Es sei Dir unbenommen, an irgendwelchen religiösen Konzepten zu zweifeln, dass sie jedoch als soziale Tatsache faktisch Menschen in bestimmten Situationen mehr helfen, als naturwissenschaftliche Erklärungen, halte ich für einen wichtigen Punkt. Ob die Deinen Kriterien für eine wissenschaftliche Erklärung entsprechen ist dabei vollkommen unerheblich, weil es eben um die Empfindungen anderer Menschen geht, bei denen der Glauben eben doch alltägliche Relevanz hat.

    Das kannste auch mit anderem Hokuspokus erreichen. Next.

    Also ist eine falsche Antwort besser als ein ehrliches "wir wissen es nicht"?

    Daran muss man nicht glauben, das kann man nachweisen.

    dass man das auch mit andere Hokuspokus erreichen kann, bestreite ich gar nicht. ich habe ja auch nicht geschrieben, dass ich den konfessionellen Religionsunterricht beibehalten will, sondern, dass man nicht einfach sagen kann, Religionen haben keine Relevanz.

    "falsch" ist die Antwort aus wissenschaftlicher Perspektive. wenn man eine andere Wahrheitsdefinition hat, zB die pragmatische, dann kann auch eine wissenschaftlich falsche Antwort richtig sein. ganz unabhängig davon, kann eine falsche Antwort besser sein, als gar keine, wenn es um Menschen in bestimmten Situationen geht. (Stichwort blaue/rote Pille in Matrix) das ist ja genau das was ich meine, dass Wissenschaftlichkeit als Kriterium nicht gerade human ist.

    soso.. bin ich Dir schuldig. Kommste echt nicht selbst drauf? Hätte ich Dir jetzt zugetraut. Na dann bemühe ich mal den Klassiker:

    Man stelle sich vor, dass die Religion dabei hilft, in Grenzsituationen Halt zu finden. Wenn z.B. ein naher Angehöriger im (möglicherweise ekelhaften) Sterben liegt, dann hilft es u.U. gar nicht, zu wissen, dass dieser bald keine Gehirnaktivitiät mehr hat und zu Staub zerfällt. Hingegen könnte die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod Trost spenden.
    Darüber hinaus sind naturwissenschaftliche Erläuterungen im metaphysischen Bereich imho nicht besser (oder schlechter), als religiöse. Das betrifft nicht nur sowas Abgehobenes wie das Leben nach dem Tod, sondern auch die Frage nach der Entstehung/Wahrnehmung von Gefühlen, Geschmäckern etc. Wir scheinen irgendwie schon mehr zu sein, als unser Gehirn.

    Wissenschaftsgläubigkeit ist im engen Sinne der Glaube daran, dass man mit wissenschaftlichen Methoden, der Erkenntnis näher kommt. Im weiten Sinne ist es auch die Ablehnung sämtlicher nicht wissenschaftlich fassbarer Phänomene und deren Abwertung zu Gunsten der Verabsolutierung der eigenen Methode, die ja eben nur systemimmanente Gültigkeit besitzt. Nebenbei ist die epistemologische Unterscheidung von Glauben und Wissen gar nicht mal soooo eindeutig. Wenngleich ich nicht absolut mit Horkheimer/Adorno übereinstimme, so haben sie doch einen Punkt, wenn sie behaupten Aufklärung sei dialektisch und ich halte es für einen groben Fehler, dies zu vergessen.

    wie schonmal gesagt, bin ich Agnostikerin - mir ist Gott prinzipiell egal. Ich merke aber an Deinen Ausführungen, dass - überkonfessionell oder nicht - wirklich mehr Wissenschaftstheorie an den Schulen unterrichtet werden sollte. Nach dem jetzigen Lehrplan kriegen das pro Abijahrgang höchstens 20% mit.

    Wenn wir schon bei kruden Analogien sind, dann aber richtig.

    Dann lassen wir doch den Politikunterricht in Zukunft, wie hier schon angedeutet, von Parteien kontrollieren, und unterscheiden unter sozialaldemokratischem, christdemokratischem und liberalrem Politikunterricht. [...] In den Deutschunterricht mischt sich der Reclamverlag ein.

    Das Problem, das hier von vielen gesehen wird, ist eben der konfessionelle Religionsunterricht, der entsprechende Einmischung von den dahinterstehenden kirchlichen Institutionen ermöglicht.

    es ist quasi offtopic vom offtopic und beinhaltet auch keine Stellungnahme für oder gegen Religionsunterricht, aber das liest sich hier, als wäre Dein Problem, dass sich hier viele Akteure parallel einmischen. Denn, dass Unterrichtsinhalte von Lobbygruppen und aus kapitalistischen Interessen her beeinfluss werden, ist ja nun kein Einzelfall:

    Chilli erzählt hier so schön, dass wir beutalsbacherkonsensmäßig neutral unterichten, aber das Curriculum selbst ist es in NRW nicht mehr, da die FDP Stück für Stück ihre Agenda unterbringt. wenn erstmal die bisher unterrichtende LehrerInnenriege, die noch an bestimmten fachdidaktischen Prinzipien festhält, abgelöst wird, durch die neu ausgebildeten Lehrkräfte, dann ist da auch nicht mehr viel neutral. Auch fällt mir auf, dass gerade in Fächern, die viel fachfremd unterrichtet wird, das Schulbuch unhinterfragt übernommen wird und dann bestimmt dann zwar nicht Reclam den Unterricht, aber halt Cornelsen. Nur so kann ich es mir erklären, dass beim Thema Extremismus immernoch die Hufeisentheorie unterrichtet wird.Und dass z.B. die Deutschfachschaft bei jedem Lehrplanwechsel fieberhaft nach nem neuen Buch sucht, lässt mich denken, dass das auch in Deutsch so ist.

    abgesehen davon, ist natürlich auch unser Rationalismus bzw. die Wissenschaftsgläubigkeit und natürlich der Glaube an Demokratie etc. eine Ideologie.

    wieauchimmer: vlt. wäre auch ein christlicher/ökumenischer Religionsunterricht ne Möglichkeit. Dann müssten sich die verschiedenen islamischen Strömungen auch zusammenraufen und das fänd ich ganz gut.

    also mich hat im - mangels Alternativen für nicht getaufte Kinder 13 Jahre lang besuchten - Reliunterricht (evangelisch) niemand versucht zu missionieren. In der Grundschule haben wir Geschichten (Gleichnisse?) gehört und dann ein Bild dazu gemalt - aber auch projektweise Papyrus hergestellt undso. Im Gymnasium - und hier passt es dann doch irgendwie zum Fredthema Lesekompetenz - haben wir stundenlang Texte gelesen und davon ne Inhaltsangabe machen müssen. ich finde im Nachhinein, dass das ziemlich nützlich war, weil dafür sonst in keinem Unterricht Zeit war. Aber auch hier wurden wir nicht bekehrt - in der Sek I gings viel um so Ethikthemen - wir haben auch uns damit beschäftigt, ob es Jesus wirklich gegeben hat und Zweiquellentheorie für Bibel undso gemacht. In der Sek II viel Religionskritik und ich kann mich an ne sehr tolle Unterrichtsreihe erinnern, in der es um die Rolle der Kirche bei Kriegen ging.

    Religionen leisten keinen Beitrag zur Erklärung der Welt.

    ich bin wirklich gar nicht religiös und unterrichte sogar im Gegenteil Philosophie, aber ich störe mich sehr an diesem Satz. Ich habe leider keine Zeit, hier alles zu schreiben, was mir dazu einfällt, aber die Hochnäsigkeit von NaturwissenschaftlerInnen, die sich quasi religiös an ihren Popper klammern, dessen Theorie ja letztlich auch am Induktionsschluss scheitert und sämtliche wissenschaftssoziologischen Komponenten ignoriert, ist doch zutiefst unhuman, da sie ignoriert, dass es Situationen im Leben gibt, in denen andere Erklärungen gebraucht werden.

    die Schokolade, egal von welcher vornehmen oder hipsterigen Marke - handgeschöpft oder mit Rosenblüten, kommt eh fast immer nur von Großherstellern, wie Valrhona. Die machen dann halt ne verlässlich gute Qualität, ohne viel Geschmackskomponenten, stark geröstet, um immer den gleichen Geschmack zu erreichen und mit Vanille angereichert. Milka und so schmeissen dann halt noch Unmengen an Zucker dazu. Ich hab mich vor Jahren mal durch sämtliche dunkle Schokoladen durchprobiert und bin im Nachhinein entsetzt, dass ich die unfassbar saure, fies vanillige Lindt 99% überhaupt mal gegessen habe. Ein guter und nicht zu teurer Anfang sind imho Bonnat-Schokoladen - industriell, aber sortenrein. Deren 70% Schokolade (Inhaltsstoffe Schokolade, Zucker) schmeckt wie Milchschokolade und die 100%ige ist schön cremig - man fragt sich, warum man bisher alles über 40% Kakaoanteil als Bitterschokolade bezeichnet hat.

    Wenn man weiß "OK, die Person verwendet immer das generische Femininum.", kann man denke ich als Dritter einigermaßen umgehen. Schwieriger ist es eher, wenn man eine Person nicht kennt und daher nicht weiß, wie ein Ausdruck gemeint ist, oder die Verwendung von einer Person kommt, die diese Sprachform normalerweise nicht verwendet.

    das ist ja ne ganz neue Dimension. nur der Himmel weisss, wie oft sich, umgekehrt, Frauen in der Vergangenheit fälschlicherweise immer von der männlichen Form mitgemeint gefühlt haben - dabei waren sie einfach gar nicht gemeint.

    Schulen versuchen, sich ein Profil zu geben und das scheint mir für alle Beteiligten ein Vorteil zu sein. Findet man als Lehrkraft eher am Sportgymnasium sein Glück oder eher an der französisch-deutschen Kooperationsschule mit Bili-Zweig?

    also bei uns (Großstadt) haben gefühlt alle Gymnasien das selbe Profil. alle was mit MINT, aber selbstverständlich auch Sprachen. und Musik und Kunst natürlich auch. Im Verbund werden auch alle LKs angeboten. das einzige Profil ist jetzt unter wiedereingeführtem G9 Ganztag oder nicht.

    Ich wohne am Stadtrand und blicke auf Wald, wenn ich aus dem Fenster schaue, habe aber trotzdem die Infrastruktur der Stadt. Das Haus hat 16 Parteien, da kennt man die Nachbarn zum Glück sowieso nicht wirklich. Ich habe vorher in einem Haus mit 6 Parteien gewohnt und mir wurde von den Nachbarn mit Terrasse unten auf den Balkon geglotzt und ständig versucht Gespräche zu führen. Die waren objektiv nett, für mich aber ein Albtraum. Dort habe ich mich nicht wohl gefühlt.

    Neubaugebiet "Am Wildpark?" in Gerresheim?

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