Beiträge von German

    Zum Ende des letzten Schuljahres kamen ja die Coronaregelungen für das kommende Schuljahr.

    Weiterhin dürfen Schüler und Lehrer mit Attest zuhause bleiben, das sind aber bei uns derzeit konkret nur ein Schüler und ein Lehrer, die digital eingebunden werden.

    Auch bei den Prüfungen bleiben Auswahlmöglichkeiten. Stornokosten für Auslandsfahrten werden weiterhin nicht übernommen, daher machen wir weiterhin keine.

    Lüften und Masken werden weiterhin empfohlen. Bisher haben wir aber noch keine erhalten. Ich dachte, diese Woche kommt noch was aktuelles, ich habe aber noch nichts mitbekommen. Ihr?

    Die Eröffnungskonferenz machen wir in kleineren Gruppen, um nicht gleich Nachurlaubssuperspreaderkonferenzen zu haben.

    In meinen Fächern arbeiten die meisten Schüler noch mit dem Buch und Arbeitsblättern, da sie lange Texte dort besser lesen und bearbeiten können. Am Talet und erst recht am Handy, habe sie sich angewöhnt, nur oberflächlich oder gar nur die Überschrift zu lesen.

    Nur noch bei Leistungsüberprüfungen handschriftlich zu schreiben halte ich für bedenklich, da ohne aübung sowohl das Schriftbild als auch das Arbeitstempo leidet.

    Mein Mathekollege arbeitet gerne digital, stellt aber fest, dass die Schüler die Arbeitsorganisation mit analogen Materialien oft gar nicht mehr hinbekommen. Und das Leben (auch außerhalb der Schule)ist eben immer noch nicht rein digital.

    Am besten für die Schüler ist, wenn sie beides kennenlernen daher fände ich es auch nicht im Sinne der Schüler, Lehrer zu zwingen auf digitales Lernen und Lehrwerke umzusteigen.

    Susanneas Zitat verstehe ich auch nicht. Unsere Arbeit muss so beschaffen sein, dass wir sie in der Arbeitszeit schaffen.

    Und wer es in dieser Zeit nicht schafft, MUSS Strategien entwickeln.

    In Deutsch war ich beispielsweise bei einer Fortbildung zur vereinfachten Korrektur (nicht bei Abschlussprüfungen möglich)

    Diese spart Zeit.

    Für Susannea wäre diese Korrektur wahrscheinlich nicht ordentlich.

    Diese hohen Abweichungen gibt es speziell beim Essay.

    Ein Schüler hat mal alle Wörter klein geschrieben. Lehrer A fand das genial, Lehrer B einfach nur falsche Rechtschreibung.

    Essay gilt als kreatives Schreiben, aber wo sind die Grenzen der Kreativität. Ein Essay muss Gedankensprünge enthalten, da fehlt Lehrer B dann der Übergang etc.

    Gibt auch in normalen Fortbildungen zum Essay oft Differenzen.

    Und dann der Klassiker in Deutsch: Thema verfehlt, teilweise verfehlt?

    In Ethik merkt man bei der Korrektur immer, ob der Ethiklehrer als Zweitfach Deutsch oder Mathe hat.

    Es ist eine ganz andere Herangehensweise an die Korrektur.

    Das kann am Fach liegen. In Deutsch beim Essay gibt es Fälle, bei denen die Erstkorrektur 14 Punkte und die Zweitkorrektur 03 Punkte gab. Und es ist für den Schüler echt Zufall, wie der Drittkorrektor tickt.

    Wir sind alle A15, das hilft aber bei der Drittkorrektor nicht wirklich:)

    Die Korrektur an sich ist auch schwer zu beurteilen. Ich war auf einer Fortbildung, da wurde deutlich gesagt, dass der Zweitkorrektor keinerlei Hinweise auf die Note der Erstkorrektur haben darf. Das führte dazu, daß die Erstkorrektoren dieser Fortbildung fast keine Korrekturzeichen gemacht haben und manche Zweitkorrektoren daher die Erstkorrektur als schlecht empfanden. Da habe ich echt schon viel erlebt.

    Also ich hatte auch in einem Jahr sehr große Korrekturunterschiede mit dem 2. UND 3.Korrektor.

    Ich hatte weder ein Gespräch mit dem RP noch einen Akteneintrag.

    Das klingt ja richtig bedrohlich. Und ich bin ja auch Abiturkorrektor in Baden-Württemberg wie du.

    Zudem bin ich regelmäßig Drittkorrektor und da gibt es oft große Unterschiede, weil verschiedene Maßstäbe angewandt werden.

    Bei Fortbildungen zur Abiturkorrektur habe ich auch schon viel gehört, was sich widersprochen hat. Und die "Musterlösung" ist bei meinen Fächern nur ein Lösungsvorschlag. Die überfliege ich meist nur kurz.

    Naja, wir waren und sind verpflichtet spätestens Sonntagabend noch mal in die Cloud zu gucken oder Mails zu lesen, Arbeit zieht das in der Regel erst Montag nach sich, es sei denn die Eltern müssen noch kurz über eine Änderung informiert werden.
    Und ja, ich denke schon, dass das geht, denn sie könnten ja auch anweisen, dass wir Montag früh um 6UHr das spätestens lesen müssen, das will ja auch niemand, wäre aber ohne Zuschlag usw. möglich.

    Und was macht euer Personalrat?

    Eine VERPFLICHTUNG, Sonntags in die Cloud zu schauen oder Dienstmails zu checken ist auf jeden Fall nicht zulässig.

    Auch Montag früh um 6 Uhr ist sicher nicht zulässig. Bei uns wäre ein zusätzliches Hindernis, dass wir private Geräte nutzen müssten. Und dies ist nur auf Antrag möglich. Das macht aber keiner, weil man da Dinge unterschreiben muss, die ein normaler Nutzer gar nicht erfüllen kann.

    Dann kann man es eben nicht mehr regeln.

    Genau wie die Kollegen, die sich am Montagmorgen krank melden. Und wenn Schüler nicht versorgt werden können, dann ist es so und man kommuniziert es offen und ehrlich den Eltern.

    Früher hätte ich so geschrieben wie ihr, aber glaubt mir, der Körper verlangt nach Tagen, an denen man KOMPLETT abschaltet.

    Ich musste das mit 55 Jahren lernen, ich weiß ja nicht, wie alt ihr seid.

    (Ich bin derjenige, der den Stundenplan bei uns macht und die Welt ist nicht untergegangen, nachdem ich anfing so zu verfahren. Allerdings geht es bei uns erst ab der 8. Klasse los, es gibt also keine Betreuungspflicht.

    Mit meinen Mails bin ich teilweise bis zu drei Tagen im Rückstand. Ich erhalte ca. 100 Mails am Tag. Ganz viele dieser Mails hätte man früher nie im Leben als Brief oder als Zettel ins Fach bekommen, für mich entwickelt sich die Mail immer mehr vom Segen zum Fluch.

    Und wenn ich Vertretungen plane, 4-6 Stunden Unterricht vorbereiten und halten muss, Gespräche führe und Aussentermine habe, komme ich an manchen Tagen gar nicht dazu, die Mails alle durchzugehen.

    Auf keinen Fall tue ich das Sonntags, ich gehöre aber auch zu den wenigen in meinem Alter, für die der Sonntag heilig ist, Kirchgang eingeschlossen. Aufs private Handy wird bei mir nichts umgeleitet, nachts wird dieses sowieso komplett ausgeschaltet.

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