Beiträge von German

    Was Kleidung angeht: Das Grundgesetz bricht die Hausordnung einer Schule.

    Vor Gericht würde ein Mützenverbot oder ein Verbot von Männern mit Röcken im Unterricht niemals bestehen.

    Die Frage ist aber tatsächlich: Wie regelt man das pragmatisch vor Ort. Und da ist ein "Befehl" des Schulleiters eher kontraproduktiv und weckt Widerstand.

    Die Frage ist tatsächlich, wie viele das schamlos ausnutzen. Im Schnitt fehlt jeder Kollege 2 Wochen wegen Erkältung. Dazu jedes seiner Kinder auch. Bei 3 Kindern sind das insgesamt 8 Wochen. Das klingt viel ist aber durchaus realistisch.

    Und auch bei Teilzeit fällt dann der Unterricht aus.

    Alleinerziehend sind bei uns fast die Hälfte. Das ist schade, aber Realität.

    Wenn ein Partner Mithilfe, sind die Ausfallzeiten geringer.

    Mir fällt an unserer Schule kein Lehrer ein, bei dem ich denke, dass die Fehlzeiten böse Absicht sind. Und wir haben 120 Lehrer und viele Fehlzeiten.

    Vielleicht seid ihr zu kritisch oder ich zu naiv.

    Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit. Das ist ein Grundrecht. Ein Grundrecht kann nicht von einem Schulleiter abgeschafft werden. Das kann nur ein Diktator oder ein König.

    Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist in Deutschland immer noch ein großes Problem. Ich bin alleinerziehend und mein 16jähriges Kind hatte über 3 Tage hinweg 40 Fieber. In diesem Alter gibt es keine Kind krank Tage mehr. Also muss ich in die Schule, Urlaub als Lehrer gibt es nicht. Dann käme aber (theoretisch) das Jugendamt und ich könnte sicher nicht normal unterrichten. In dieser Situation schwindeln viele Lehrer und melden sich selbst krank. Ich habe es durch Verschiebungen lösen können.

    Da ist klar, dass man mit mehreren und jüngeren Kindern häufiger in so einer Situation ist. Da nutzt auch keine Teilzeit.

    Seit Corona sind bei uns mehr Lehrer im Krankenstand, weil keiner mehr halbtot in die Schile geht und dafür noch gelobt werden will. Das ist eine positive Entwicklung. Und es gibt Kollegen, die es häufiger erwischt. Mit denen will ich aber nicht tauschen.

    Eine wilde Themenmischung.

    Für den Eintrag ins digitale Tagebuch oder das Abrufen von Mails stehen bei uns PCs im Lehrerzimmer zur Verfügung. Wir müssen nach spätestens einer Woche eingetragen haben.

    Manche nutzen auch ein Diensttablet, das hat aber nicht jeder. Um ein privates Gerät zu nutzen, muss man etwas unterschreiben, das ich persönlich nie unterschreiben könnte. Es geht beispielsweise um Sicherheitsbestimmungen, bei denen man schon IT Kenntnisse haben muss. Manche unterschreiben tatsächlich trotzdem, so wie viele beim PC einfach auf ok drücken ohne sich mit dem Inhalt wirklich zu beschäftigen.

    Zuhause erreichbar für die Schule bin ich über Festnetz mit Anrufbeantworter. Kommt aber selten vor.

    Einschränkungen im Kleidungsstil sind meines Wissens unzulässig. Außer der Arbeitsschutz ist betroffen. Ein Schulleiter kann das auch nicht alleine verfügen, das sind ja keine Alleinherrscher. Haben das bei den betroffenen Schulen die Gesamtlehrerkonferenzen beschlossen?

    Aber auch das kann nur eine Empfehlung sein. Natürlich darf auch ein Mann kurze Hosen oder einen Rock tragen und Nagellack auftragen. Gegen welche gesetzliche Grundlagen soll das verstoßen?

    Viele interessante Aspekte.

    Die Dinge, die gemeldet werden, sind natürlich allesamt nicht lobenswert.

    Mir geht es um eine Einhaltung der Reihenfolge. Und da ist der Schulleiter nicht die erste Anlaufstelle. (Es sei denn es geht um Gewaltvorfälle oder andere Straftaten)

    Das mit dem Unterricht früher beenden scheint übrigens schulspezifisch zu sein.

    Ich war schon in mehreren Fortbildungen, in denen empfohlen wurde, mit früherem Unterichtsende zu locken, wenn nochmal konzentriert mitgearbeitet wird. Es muss aber im Tagebuch notiert werden. Regel: Der Lehrer beginnt und beendet die Stunde.

    An einer Nachbarschule gibt es gar keine Klingel mehr, da ist man noch flexibler.

    Ich bin auch kein Schulleiter, aber ich hatte insgesamt schon neun. OK, das ist wie mit Eltern, die auch mal in der Schule waren und deshalb wissen, was Lehrer machen sollen. Trotzdem schreib ich mal, was mir einfällt, vielleicht ist ja ein Gedanke dabei.

    Wie lange bist du denn schon der Schulleiter? Vielleicht ist das das normale Anfangsgeruckel, bei dem sich die Cheflieblinge positionieren wollen. Dann finde ich es sinnvoll, solche Beschwerden zurückzuverweisen.

    Andererseits: Zeigst du genug Präsenz? In hierarchischen Systemen ist es nunmal so, dass man bestimmte Dinge nicht auf derselben Hierarchieebene klären kann, während beim Chef kleine Signale ausreichen können. Als Schulleiter braucht man dafür ein gewisses Händchen, aber sich konfliktscheu darauf zu verlassen, dass alle ihren Job ausreichend gut machen, und sich auf wertschätzende Kommentare zu beschränken, reicht alleine meist nicht dauerhaft aus. Es ist sicherlich eine Gratwanderung.

    "Die Schüler beschweren sich über z." Klassischer Mobbingmove. Wer beschwert sich bei dir über wen? Kannst du ein Muster erkennen? Weist das auf gruppendynamische Haarrisse oder bereits Schlimmeres hin? Dann musst du eingreifen.

    Gibt es an eurer Schule ein Beschwerdekonzept? Andernfalls eins etablieren.

    Ich bin seit über 10 Jahren Abteilungsleiter. In meiner Abteilung arbeiten ca. 50 Lehrer und ca. 500 Schüler.

    Und dieses zur Schulleitung (Schulleiter, Stellvertreter, 4 Abteilungsleiter) rennen hat extrem zugenommen. Das berichten auch die anderen Abteilungsleiter, die erst ein paar Jahre dabei sind. Manche Kollegen rennen direkt zum Schulleiter. Wegen einer ungenutzten Tafel! Bei einem neuen Kollegen! Definitiv ohne zuerst diesen selbst anzusprechen.

    Der Schulleiter hat auf meine Rechner tatsächlich keinen Zugriff.

    Mein Schulleitungsrechner wird vom Schulträger verwaltet, dieser hat Zugriff.

    Diesen dürfen wir auch privat nutzen.

    Diesen Zugriff darf der Schulträger aber nur nutzen, wenn der Verdacht einer Straftat besteht. So wurde uns in der Einführung erklärt. (Das ist bei Schülern ja hoffentlich nicht der Fall)

    Und meine privaten Geräte nutze ich nicht dienstlich. Da hätte ich etwas unterschreiben müssen, was ich mangels PC Kompetenz gar nicht hätte einhalten können. (In Punkto Sicherheit) Dafür haben Firmen ja ihre IT Spezialisten.

    Ich habe den Eindruck, dass viele unserer Lehrer derzeit nicht die Stärken ihrer Kollegen schätzen, sondern deren Schwächen anprangern, sogar melden.

    Herr x hat die Tafel nicht putzen lassen.

    Frau y beendet den Unterricht zu früh

    Die Schüler beschweren sich über z.

    Und damit kommen sie zu mir als Schulleitung.

    Meine erste Reaktion: Sprechen Sie bitte den Kollegen direkt an.

    Das finde ich schlimm und hat sich extrem verstärkt. Gibt es das bei euch auch?

    Habt ihr Tipps, wie man das abstellen kann? (Ich will in der GLK etwas dazu sagen)

    Schon kleinen Kindern bringt man bei, dass man Konflikte miteinander löst, bevor man zur Mama rennt und dass man niemanden verpetzt.

    Was läuft da gerade schief?

    Wie kommst du darauf, dass der Schulleiter Zugriff hat?
    Das geht bei uns nur bei Schülern mit dem Anschauen, selbst Kollegen kann ich mir als Admin nicht anschauen, wie sollte also die Schulleitung (die ja keinen Admin-Zugang hat) meinen Rechner anschauen?!?

    Der Schulleiter hat natürlich keinen Zugriff auf unsere Lehrerrechner.

    Aber ihr habt wohl Zugriff auf die Schülerechner. Ich will nur anmerken, dass das eine Überwachung ist.

    Und Überwachung für mich grundsätzlich etwas Problmatisches.

    In den letzten Wochen gab es keine neuen Fälle. Probleme bereiten die Altfälle, die immer noch nicht leistungsfähig sind. Das sind 3 Kollegen, die in diesem Schuljahr kaum da waren. Zwei davon fielen früher nie durch Fehlzeiten auf. Ein weiterer Kollege ist total erkältet, testet sich aber nicht. Eine Besprechung mit seiner Anwesenheit haben wir verschoben, weil wir uns vor Fasching nicht anstecken wollten.

    Da bin ich froh, dass meine Schüler schon 15 Jahre und älter sind. Da sind die Schüler eigenständig in der Lage, mit den Eltern zu kommunizieren.

    Bis wann muss man denn in Bayern die Eltern über so etwas schriftlich informieren? Bis die Kinder mit 20 Jahren Abitur machen? Bis 18?

    Ab einem bestimmten Alter sollte man solche Dinge mit den Schülern regeln und nicht mit den Eltern. Die Schüler sollen ja Schritt für Schritt erwachsen werden. Und in heutiger Zeit sollte die Info der Schüler an die Elzern kein Problem sein oder bei Nichtgelingen im Familienrat beim Abendessen besprochen werden.

    Es sei denn die Note passt so gar nicht ins Bild und es wird eben nochmal diskutiert. Oder es fällt einem noch etwas auf, was man vorher nicht bedachte hatte. Dann kann die fachLehrkraft die Note auch nochmal überdenken.

    Ja im Regelfall ändert sich in der Konferenz gar nichts.

    Wenn es um die Wurst geht, wird schon nachgefragt, ob der Schüler vielleicht bei mehreren Lehrern zwischen 4 und 5 stand und immer die schlechtere Note bekam.

    Dass eine Note nicht ins Bild passt kann gut vorkommen. Wer ist schon in jedem Fach gut/schlecht?

    Ich lebe in BW und bin schwerbehindert. Was also möchtest du spezifisch mir mit diesem Beitrag sagen, was ich noch nicht wissen könnte? Nebenbei bemerkt ist die Vorgabe, dass behinderte Menschen nicht wegen ihrer Behinderung benachteiligt werden dürfen an vielen Stellen mehr Theorie als Praxis, wie dir sicherlich bekannt ist. An einer diskriminierungsfreien Umsetzung hapert es an vielen Stellen, nicht nur in BW.

    Das ist mir bewusst, dass man leider immer kämpfen muss. Ich weiß es anekdotisch von befreundeten Kollegen.

    Mein Beitrag bezog sich auf die Verbeamtung und da ist es seit dem Antidiskriminierungsgesetz viel besser geworden.

    Gestern war auch in unserer Stadt eine beeindruckende Demo gegen Extremismus und für Demokratie. Also das, was wir als Beamte auch geschworen haben. Am Freitag gab es im Lehrerzimmer eine Diskussion.

    These 1: Wir als Beamte müssen dahin, haben Vorbildfunktion gerade bei diesem Thema.

    These 2: Wir als Beamte dürfen da nicht hin, wegen der Neutralitätspflicht.

    Ich selbst war da, weil mich der Begriff der Remigration als Geschichtslehrer nicht kalt lassen kann.

    In der Schule meines Sohnes wurde sogar zur Teilnahme aufgerufen.

    Wie steht ihr zu diesem Thema?

    Um unter Klassenarbeiten im Fach Deutsch keine Romane mehr schreiben zu müssen, die eh fast keiner liest, bekamen wir im Rahmen einer Deutsch Fortbildung das Konzept der KAVE Gespräche vorgestellt.

    Klassenarbeitsverbesserungsgespräche in der Cafeteria, das Wort also doppeldeutig.

    Einzelgespräche, während die Schüler im Klassenzimmer alleine sind. Das machen inzwischen so viele Kollegen, auch zur Besprechung der Zeugnisnoten, dass es für die Schüler normal ist. Wenn man das häufig macht, ist auch kein Chaos im Klassenzimmer, so unsere Erfahrungen.

    Die individuelle Förderung und Beratung ist in Baden-Württemberg Schwerpunkt vieler Kongresse und Fortbildungen gewesen.

Werbung