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    Ich frage mich gerade, in welcher Kategorie bzgl. Vor- und Nachbereitungs- sowie Korrekturaufwand WiWi, d. h. BWL mit RW, VWL etc., zu verorten ist? BWL ist in den wirtschaftlichen Bildungsgängen ja Haupt- und Abiturfach.

    Konkrete Frage also: Als wie zeitintensiv, in jeglicher Hinsicht, empfindet ihr es?

    Woher hast du diese Infos?


    Soweit ich weiß, geht Ref FOS/BOS nur mit Lehramt für berufliche Schulen. Allerdings kann man nach dem 2. Staatsexamen auch mit GY ne Planstelle dort bekommen.

    Hierher: https://km-bw.de/site/pbs-bw-k…ellungschancen%202020.pdf


    Ist allerdings das Kultusministerium Baden-Württemberg, das dazu aber schreibt: "Absolventinnen und Absolventen eines gymnasialen Lehramtsstudiengangs können statt des gymnasialen Vorbereitungsdienstes auch den Vorbereitungsdienst für das höhere Lehramt an beruflichen Schulen absolvieren, wenn die studierte Fächerkombination an beruflichen Schulen einsetzbar und ausbildbar ist. Sie erwerben dadurch die Lehrbefähigung für berufliche Schulen und können die dort prognostizierten guten Einstellungschancen nutzen. Durch eine Prüfung kann zusätzlich die Lehrbefähigung für Gymnasien erworben werden. Darüber hinaus ist beabsichtigt, diesen Seiteneinstieg auch in den Vorbereitungsdienst der Lehrämter Sekundarstufe I und Grundschule zu ermöglichen. [...] Zur Deckung des Bedarfs an allgemeinen Fächern werden derzeit an beruflichen Schulen zusätzlich Gymnasiallehrkräfte eingestellt. Bewerberinnen und Bewerber mit allgemein bildenden Fächern, die nach einem gymnasialen Lehramtsstudium den Vorbereitungsdienst an einer beruflichen Schule absolvieren und dadurch die Lehrbefähigung für berufliche Schulen erwerben, haben jedoch bei vergleichbarer Leistungszahl auch künftig Vorrang."

    Danach ließe sich ja immer noch zurück nach Bayern wechseln, und je nach Wohnort bzw. Heimat des TE sollte das Referendariat in Baden-Württemberg auch keine allzu große Zumutung darstellen.


    EDIT: Sorry, hätte im vorherigen Beitrag direkt anmerken sollen, dass sich das auf BaWü bezieht, hatte es aber selbst verwechselt. Für mich persönlich sind v. a. die bayrischen und die baden-württembergischen Informationen und Prognosen relevant, die im Kopf noch auseinanderzuhalten fällt mir z. T. nicht ganz so leicht.

    Ein Zitat noch, weil ich es recht passend finde: Mein Vater sagt gern: "Trotz aller Egozentrik der Menschen: Die Welt hat noch auf niemanden gewartet."


    Kann man pessimistisch auslegen, aber angesichts der Tatsache, dass mein Vater Ingenieur bei einer großen Gesellschaft ist, bei der jährlich tausende Jung-Ingenieure vorstellig werden, die glauben, mit ihrem Abschluss sowieso schon den Jackpot geknackt zu haben: Hm, vllt. sollten sich das auch Studierende anderer, schlechter gestellter Fächer zu Gemüte führen.

    Ein m. E. auch nicht zu unterschätzender Aspekt: Die seelische Belastung mindestens innerhalb der nächsten fünf Jahre.

    Ja, es gibt genügend Leute, die ein Studienfach mit vergleichsweise schlechten bis sehr schlechten Berufsaussichten studieren, trotzdem fröhlich, heiter, unbesorgt. Solange, bis sie irgendwann auf den schwierigen Arbeitsmarkt drängen. In einigen Fällen ist das wohl auf erhöhte Risikobereitschaft zurückzuführen, in anderen Fällen auf besonderen Einsatz und Talent, in den meisten Fällen auf eine gute Portion Naivität.

    Es gibt aber auch eine ganze Menge dieser Studierenden, die sich aufgrund der schwierigen Stellung ihres Faches über Jahre mit z. T. wirklich schweren Zukunftsängsten plagt. Da sich der TE – im Gegensatz zu seinen Freunden – schon jetzt ernsthafte Gedanken macht, würde ich ihn eher in dieser zweiten Kategorie vermuten. Das heißt nicht unbedingt, dass er besonders pessimistisch agiert, zu ängstlich, nein: Ich denke, dass das Gros dieser Studierenden realistischer und in vielerlei Hinsicht wohl auch reifer eingestellt ist.

    Natürlich ist das Lehramt so oder so ein vergleichsweise sicherer Job, stellt man dem mal die freie Kunst, Geschichte, Philosophie etc. pp. gegenüber. Aber auch im Lehramt gibt es, je nachdem, große Unsicherheiten, die in den kommenden Jahren gehörig auf die Psyche schlagen könnten. Typsache.

    Mach lieber Englisch/Geschichte/Sozialkunde. Was ist wenn du in 7 Jahren durch das neue G9 und dem Rückgang der Referendare eine Stelle bekommen würdest? Mach erst deinen Plan A und dann Plan B, falls es am Ende nicht klappt.

    Und was ist, wenn jeder 2. angehende Lehramtsstudierende so denkt? Zumindest an meiner Uni waren bisher, trotz aller noch so schlechten Prognosen, kaum Bewerberrückgänge zu verzeichnen.


    Letztlich liegt die Entscheidung eh beim TE, mir für meinen Teil wäre das aber zu viel des Pokerns. Vielleicht ärgert er sich retrospektiv, das Risiko damals nicht eingegangen zu sein. Dann hat er aber immer noch, hoffentlich, einen sicheren Job, zwar ohne Ge/Sk, aber doch mit Fächern, die ihm ebenfalls zusagen. Andernfalls würde er sich ggf. ärgern, nicht auf die Warnungen gehört zu haben. Weil er dann zwar mit Ge/Sk-Fakultas, aber ohne Job dasteht.


    Und wie stellst du dir "dann Plan B" vor? Dass er dann an die Uni zurückkehrt (an der er ja im Zweitstudium auch erstmal einen Studienplatz erhalten muss) und ein weiteres Fach nachstudiert? Ernst gemeinte Frage.

    Ach, noch eine Anmerkung: Solltest du dich für Englisch/Französisch (ggf. + Schulpsychologie) auf Gymnasiallehramt entscheiden, könntest du dir nach dem Studium, vor dem Referendariat den Status quo ansehen und davon ausgehend entscheiden, ob du das Ref. an der Realschule, an der FOS/BOS oder sogar doch am Gymnasium antrittst, welche weitere Laufbahn du somit einschlägst. Je nachdem, wo (regional) und in welcher Schulform du einen Platz zum Ref. erhältst (ich weiß allerdings nicht, ob es möglich ist, sich präventiv für alle drei zu bewerben, das müsstest du noch in Erfahrung bringen – hast ja aber im Zweifel noch mindestens fünf Jahre Zeit dafür), und je nachdem, wie die weiteren Einstellungschancen, Stand 2025, prognostiziert werden. Du hieltest dir so demnach erstmal mehrere Optionen offen.


    Nochmal zum Verständnis:

    Gymnasium = Fakultas für Sek. I-II, d. h. inkl.

    Realschule = Fakultas für Sek. I

    FOS/BOS = Fakultas für Sek. II


    Meines Wissens (ich bitte um evtl. Korrektur) ist das aber vorerst eine Art Sonderregelung, um die vielen Bewerber vom Gymnasium auf die weniger stark frequentierten Schulformen 'umzulenken' – es könnte also sein, dass das in fernerer Zukunft nur noch eingeschränkt möglich sein wird, je nachdem, wie die 'interne' Bewerberlage (diejenigen, die bereits auf das entsprechende Lehramt studierten) an RS und FOS/BOS aussieht.

    Leider kann ich das so genau nicht beantworten, denke aber, dass deine beiden Fakultas reichen müssten. Wir bieten an unserem BG (Niedersachsen) auch bilingualen BV-Unterricht an (= Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, das an allen BG mit Ausnahme des Schwerpunkts Wirtschaft unterrichtet wird). Dieser wird von KuK mit der beruflichen Fachrichtung Wirtschaft und dem Unterrichtsfach Englisch erteilt.


    Für Bayern habe ich in diesem Zusammenhang auf Tante Goggel gerade die Seite "Bayern bilingual" gefunden, die sich auf den Bili-Unterricht an FOS und BOS bezieht. Hier ist auch eine Ansprechpartnerin des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung genannt: http://www.bayern-bilingual.de/fos-bos/index.php?Seite=6966& . Vielleicht solltest du die mal kontaktieren.

    Danke für deine Antwort, gerade der Link hilft mir weiter! Habe der Ansprechpartnerin eine Mail geschrieben.

    Zu Schulpsychologie direkt kann ich wenig (Gesichertes) sagen, ich weiß aber auch nicht, woher Lehramtsstudent die Information nimmt, dass das per se nichts Gescheites wäre. Im Gegenteil: Die Lehrerbedarfsprognose für Bayern listet Schulpsychologie für die Realschule als eines der gesuchten Fächer: "Jedoch besteht bereits jetzt hoher Bedarf für Fächerverbindungen mit den Fächern Informatik, Psychologie mit schulpsychologischem Schwerpunkt, Biologie, Kunst oder Französisch sowie für rein sprachliche Fächerverbindungen bzw. sprachliche Fächerverbindungen mit zweitem Fach Mathematik, Musik oder Sport."

    Bzgl. Schulpsychologie an Gymnasien habe ich in Prognosen o. ä. hingegen nichts, weder gut noch schlecht, gelesen.

    Du musst Folgendes bedenken: Reine Schulpsychologie kannst du (noch) fast nirgends studieren. Der gängige Weg war bisher der über die Mono-Psychologie, ein recht überlaufener Studiengang, und gerade der Markt für diejenigen, die in die klinisch-therapeutisch-beratende Richtung gehen wollen, ohne die langjährige, teure Psychotherapieausbildung absolvieren zu müssen, gestaltet sich bis dato schwierig. Dir wird aber keiner sicher vorhersagen können, wie sich die Reform des PsychThG darauf auswirken wird. Einerseits werden die (postgradual) Aus- bzw. Weiterzubildenden in Zukunft finanziell sehr viel besser gestellt sein, andererseits soll der Zugang zu Masterstudium und Aus- bzw. Weiterbildung (noch) härter reguliert werden. Es wäre schlicht unseriös, diesbezüglich bereits jetzt eine vermeintlich verlässliche Prognose abzugeben.

    Die reine Schulpsychologie im Rahmen eines Lehramtsstudiums ist meines Wissens ein exklusiv bayrisches Angebot. Hier profiliert sich besonders die LMU. Ich könnte mir vorstellen, dass du als Schulpsychologe + Unterrichtsfach ein gern gesehener Bewerber gerade auch in anderen Bundesländern bist, die dieses Studium so selbst nicht anbieten. Jedoch kann ich nicht mit Sicherheit sagen, ob und inwieweit der Abschluss in anderen Bundesländern bereits anerkannt wird. Du siehst: Vage Aussagen. Informier dich hierzu am besten online, letztlich würdest du aber wohl auch mit der Schulpsychologie (wie mit fast jedem anderen Fach auch) zumindest teilweise pokern müssen.


    Vom Gymnasium würde ich tatsächlich Abstand nehmen. Mit modernen Fremdsprachen und gesellschaftswissenschaftlichen Fächern gehst du hier hohe Risiken ein. Muss es unbedingt das Gymnasium sein, rate ich wenigstens zu Latein/Französisch oder Latein/Englisch, wobei Latein nicht mehr explizit als Mangelfach gelistet ist.


    Von Geschichte/Sozialkunde bzw. -wissenschaften solltest du dich wirklich lossagen. Ich fühle da ehrlich mit dir mit. Ich wollte selbst zu gern Politik/SoWi wählen, habe mich letztlich aufgrund der schlechten Prognosen dagegen entschieden. Ebenso gern wollte ich allerdings Englisch studieren (und unterrichten), und in den Lehrplänen für Englisch an FOS/BOS spielt Politik/SoWi eine nicht unerhebliche Rolle. So komme ich hoffentlich doch noch auf meine sozialwissenschaftlichen Anteile. So oder so ähnlich, je nach (sprachlichem) Fach und jeweiligem Lehrplan, träfe das ja auch in deinem Fall zu.


    Die besten deiner Optionen sind demnach, ich fasse zusammen:

    - Latein/Englisch (GY)

    - Latein/Französisch (GY)

    - Englisch/Schulpsychologie (GY)

    - Latein/Schulpsychologie (GY)*

    - Englisch/Französisch (RS)

    - Englisch/Schulpsychologie (RS)

    - Englisch/Französisch (FOS/BOS)**

    *würde ich von abraten, da dir mit der Kombination Englich/Schulpsychologie nachträglich auch die Türen zu RS und FOS/BOS offen stehen, in Kombination mit Latein hingegen nicht

    **hierfür müsstest du Englisch/Französisch auf Gymnasiallehramt (!) studieren, den Vorbereitungsdienst und ggf. auch schon die Praktika aber an einer FOS/BOS ableisten


    Wozu tendierst du, was spricht dich am meisten an?


    Bedenke auch, dass es möglich wäre, im weiteren Verlauf ein Erweiterungsfach (= 3 insg.) hinzuzunehmen. Wobei ich persönlich in dem Fall ggf. mit der Schulpsychologie erweitern würde, sprich 2 Unterrichtsfächer und dann evtl. + Schulpsychologie. Das ergibt m. E. am meisten Sinn – wäre aber auch andersrum möglich.


    Du solltest dich auf jeden Fall möglichst heute noch vorsorglich für jede der infrage kommenden Kombinationen bewerben! Dann kannst du/können wir immer noch weiter überlegen. Die Anmeldefrist läuft übermorgen ab, und sich erst kurz vor knapp, am 20., zu bewerben, ist keine gute Idee – Serverprobleme etc.

    (1) Notwendige Ergänzung eingefügt.


    (2) Wundert mich, dass Du diese Infos noch online gefunden hast. Eigentlich dürfen keine Lehrerlisten mehr öffentlich zugänglich sein.


    (3) Nu ja - die gibt es am Gymnasium ja auch zuhauf. Das Problem ist ja nicht, dass keine D- oder G-Lehrer gebraucht würden.

    (1) Das lasse ich so stehen.


    (2) Puh, scheint, als hielten sich da eine ganze Menge Schulen (sicher ein Drittel bis die Hälfte derer, die ich mir ansah) nicht dran.


    (3) Das meinte ich nicht. Ich wollte damit aussagen, dass vermutlich auch hier geringerer weiterer Bedarf besteht – die Schulen scheinen, zumindest was die bloße Anzahl der entsprechenden LehrerInnen (D/Ge/Sk) angeht, nicht chronisch unterversorgt zu sein.


    PS: Wie zitiere ich gestückelt?

    Die Frage zuerst: Welche Qualifikation wird an BBS/BK benötigt, um bilingualen Unterricht erteilen zu dürfen? Genügt es, beide Fakultas (in meinem Fall wären das Englisch und WiWi) innezuhaben?


    Zur Erläuterung: Ich werde mein Studium in NRW aufnehmen, da ich hier akt. noch gebunden bin, habe nun aber entschieden, dass ich zum Vorbereitungsdienst und langfristig zurück nach Bayern möchte. An FOS/BOS (Bayern) wird International Business Studies bilingual unterrichtet, an einigen nordrhein-westfälischen WG z. B. ist das bei VWL der Fall. An meiner Universität (Köln) gab es den sog. Zusatzstudiengang Bilingualer Unterricht – Englisch, der sich allerdings an StEx-Lehramtsstudierende richtete und auf die gängigen Fächer Geographie, Geschichte und Sozialwissenschaften bezog. An der LMU München besteht die Möglichkeit, das nachträgliche Erweiterungsfach "Fremdsprachliche Qualifikation (LA Berufliche Schule)" hinzuzunehmen – ich konnte aber noch nicht in Erfahrung bringen, ob das auch bzw. speziell für diejenigen gedacht ist, die beide Fakultas (nicht-sprachlich sowie sprachlich) vorzuweisen haben, oder doch, ggf. ausschließlich, für die, die die jeweilige fremdsprachliche Fakultas nicht besitzen. Weiß dazu jemand mehr? Es wäre ärgerlich, sollte ich IBS letztlich nicht unterrichten dürften (woran ich wohl Freude hätte), weil es mir an einem spezifischen Schein mangelt. Auch vor dem Hintergrund der internationaler aufgestellten Schulen und des zunehmend bilingualen Angebots würde ich mich gern über die Befugnis, ebenjenen bilingualen Unterricht zu erteilen, profilieren (bzgl. Einstellungschancen).


    Andernfalls: An wen, wohin richte ich Fragen wie diese? Direkt an's Kultusministerium?


    Danke vorab!

    Ich habe mir in den letzten Tagen viele BBS bzw. FOS/BOS in Bayern (online) angesehen und war überrascht, zu welch doch großen Teilen die Kollegien aus GymnasiallehrerInnen zu bestehen scheinen (in der Annahme, dass diejenigen, die 2-3 Unterrichtsfächer unterrichten, einst für Gymnasiallehramt ausgebildet wurden). Gerade die so beliebten Fächerkombinationen wie Deutsch und Geschichte/Sozialkunde sind hier en masse zu finden. Das soll dich aber nicht beruhigen oder ermutigen – im Gegenteil: Auch die BBS sind, zumindest hinsichtlich ebendieser Unterrichtsfächer, irgendwann ge- bzw. übersättigt. Ich denke also, dass es sich tendenziell schwieriger gestaltet, im Nachhinein, sprich nach dem Studium, auf sie auszuweichen.


    Wenn Latein für dich infrage kommt: Hier scheinen die Chancen in einigen Bundesländern zumindest nicht schlecht zu stehen. Wie stehst du zu einer Kombination aus Latein, Geschichte und Ethik/Philosophie (Drittfach)? Damit schaffst du dir ein gerade für humanistische Gymnasien attraktives Profil, denke ich.


    Bzgl. BBS: An Beruflichen Oberschulen wird, wie ich es verstehe, im Zweig, der zur Allgemeinen Hochschulreife führt, auch eine dritte Fremdsprache (Französisch für Fortgeschrittene/Spanisch für Anfänger) unterrichtet. Hier führst du mit Französisch/WiPäd wohl nicht schlecht. Ich für meinen Teil habe mich für Englisch/WiPäd entschieden, auch das könnte eine Option darstellen.


    Zur Transparenz: Ich bin selbst angehende Lehramtsstudierende, die lediglich viel dazu recherchiert (Prognosen usw.) – spreche demnach aber explizit nicht aus Sicht einer Lehrerin, die die Realität tatsächlich kennt und erlebt.


    EDIT: Ich habe gerade in einem anderen Thread gelesen, dass es in einigen Bundesländern möglich ist, zwei Unterrichtsfächer (statt beruflicher Fachrichtung) auf Lehramt an BBS zu studieren. Es sind also ggf. nicht ausschließlich einstige GymnasiallehrerInnen mit besagten Fächerkombinationen vertreten, ändert aber nichts an der Quintessenz meiner Aussage.

    PS: Ich kann dir versichern, dass das bei mir zutrifft. Ich habe teilweise nebenbei Übersetzungsjobs für Google übernommen und an Sprachveranstaltungen in England teilgenommen. Das reicht den Unis aber leider nicht als Nachweis, genauso wenig dass ich seit der Grundschule bis hin zu meinem Abi eine 1 bzw. 15 Punkte in Englisch auf dem Zeugnis habe. Wenn es eine Sache gibt die ich bewusst sagen kann, dann dass ich unter diesen seltenen Menschen bin. Die Fähigkeit Sprachen zu lernen ist für mich wie für andere das 1x1. :_o_)

    Das liest sich etwas seltsam. Du hast als Übersetzerin für Google gearbeitet? Mit welcher Qualifikation? Sollte es sich tatsächlich um etwas Offizielles handeln, werden solche Tätigkeiten doch nicht an Externe delegiert, nur weil diese von sich behaupten, "perfektes" Englisch zu beherrschen, und mal eine 1 im Zeugnis stehen hatten.


    Ansonsten bin ich ganz bei @Mr.Jules

    Die höchste Stufe im CV ist übrigens "Muttersprache" bzw. "Muttersprachlerniveau". "Perfekt" gibt es hier zu Recht nicht. Würde sich sonst wohl jeder Dritte attestieren. Heute behauptet ja auch jeder, der drei gerade Sätze zustandebringt, er sei "fließend in Wort und Schrift" oder gar "verhandlungssicher". Na ja.


    Abgesehen davon würde auch mich interessieren, welche weiteren Sprachen du ebenso "perfekt" beherrschst. Sollte dir ja leichtfallen, "wie für andere das 1×1".

    Mit Politik/Wirtschaft würdest du an BBS vermutlich Politik unterrichten können. Diejenigen, die die berufliche Fachrichtung WiWi studiert haben oder als WiWi quereingestiegen sind, werden für BWL/VWL besser qualifiziert sein (ein Gedanke, eine Vermutung meinerseits – ich bin aber nicht in der Position, das mit Sicherheit sagen zu können).

    Vom Unterrichtsfach Politik an BBS wurde mir in bzw. für NRW explizit abgeraten, da wohl sehr beliebt bei insg. geringerem Bedarf. Wird meines Wissens auch in keinem Bildungsgang mehr als 2 h/Woche unterrichtet. Zumindest laut der Prognose der Leuphana Universität gilt das so auch für Niedersachsen: https://www.google.com/url?sa=…Vaw2KcRHUKkBvvZaAKfflbQDq

    Du würdest also vermutlich v. a. Deutsch unterrichten. Da stellt sich die Frage, ob eine BBS einem Gymnasiallehrer für Deutsch only langfristig eine Perspektive (unbefristete Anstellung, Verbeamtung etc.) bietet. Und ob du das überhaupt wollen würdest.

    --- Ich habe einen 3er Abischnitt und mache zurzeit noch eine dreijährige Ausbildung, die ich nächstes Jahr beenden werde. Das hebt meinen Schnitt aber auch nicht zu dolle in die Höhe.

    [...]

    Ich möchte mehr den Pädagogik/sozialen Bezug.

    [...]

    Möchte in Hessen studieren.

    Ich habe gerade mal nachgesehen: In Hessen wird Förderschullehramt an den Universitäten Frankfurt und Gießen gelehrt. Da du durch deine Berufsausbildung bereits sechs Wartesemester angesammelt hast, solltest du an beiden zugelassen werden!

    Vgl.

    https://www.uni-frankfurt.de/83177551/NC_WS19_20_191105.pdf

    https://www.uni-frankfurt.de/75145290/NC_WS18_19_181115.pdf

    https://www.uni-giessen.de/stu…c-oertlich-WiSe/WS2019_20

    https://www.uni-giessen.de/stu…c-oertlich-WiSe/WS2018_19


    Bzgl. Grundschullehramt sieht es schlechter aus, aber den Versuch (insbesondere in Gießen) wäre es allemal wert.

    An meiner Uni zumindest wird hier nur "Mathematische Grundbildung" gelehrt, was genau das bedeutet, weiß ich leider nicht. Ich kann aber verstehen, wenn es dir ganz ohne lieber wäre.


    Ich habe mir mal noch die Bedarfsprognosen für Hessen angesehen (https://kultusministerium.hess…sicht-einstellungschancen). Hier werden sowohl an der FS als auch an der GS insg. gute Jobchancen vorhergesagt.

    Alternativ käme nur Lehramt Förderschule oder Soziale Arbeit in Frage.

    Auch, wenn das nicht gefragt war: Ich kann dir von Zweiterem per se nur abraten, zumindest langfristig.


    Habe selbst zuvor Soziale Arbeit studiert, jedoch nicht in der Absicht, diesen Beruf (primär) auszuüben. Ein interessantes Studium, das viel für's Leben lehrt, und mit überwiegend "inspirierenden" KommilitonInnen (Lebenswege, Persönlichkeiten, Werte). Dir sollte aber bewusst sein, dass du in der Branche noch immer vergleichsweise schlecht bezahlt wirst. In vielen Fällen, gerade zum Berufseinstieg, arbeitest du in (mehreren) befristeten Teilzeitjobs, lange Tage, emotional z. T. sehr fordernd, intellektuell m. E. weniger. Als Mann hast du zwar gute Chancen auf eine Führungsposition, einen intellektuell anspruchsvolleren Job bei besserer Vergütung, jedoch arbeitest du hier i. d. R. im Management, hast mit Kindern/KlientInnen also kaum mehr zu tun.


    Wenn SP für dich in Frage kommt, rate ich dir pauschal hierzu, sollte das klappen (einen Versuch bzgl. NC wäre das doch wert, oder? Welchen Durchschnitt hast du?).

    Warum sollten denn die Stundenplaner*innen "möglichst wenige verschiedene Klassen und Lehrer zusammenbringen" wollen? Bis auf die Klassen, die sehr betreuungsintensiv sind und daher möglichst wenige Lehrkräfte als Bezugspersonen haben sollten, ist es m. E. ganz egal, wieviele Lehrer*innen in einer Klasse unterrichten. Und falls mal jemand krankheitsbedingt ausfallen sollte, ist es sogar besser, wenn er/sie nicht so viele Stunden in einer Klasse hat (desto schwieriger ist es für diese Stunden Vertretungen zu finden), sagt mein Abteilungsleiter immer.

    Ich war davon ausgegangen, weil ich mich erinnere, dass wir früher unserem/r Klassenlehrer/in in jedem Fach zugeteilt waren, das er/sie unterrichtet. Und auch sonst, wenn möglich, möglichst wenige Lehrer/innen insg. Bessere Bindung, die SuS müssen sich nicht stündlich auf andere Lehrer/innen einstellen und umgekehrt. Ist das bei euch also anders geregelt?

    Gerade der Punkt bzgl. Ausfall wg. Krankheit ergibt ja durchaus Sinn.

    Englisch wird eher das Gegenteil erzeugen, da dieses Fach nur in kleinen Umfang an beruflichen Schulen gegeben wird. Dadurch ist man, wenn es denn an Lehrern mit dem Fach mangelt, in viele verschiedene Klassen mit jeweils zwei Stunden (oder etwas mehr).

    Ich bin im ganzen BK-System noch nicht so drin (war selbst auf einem allgemeinbildenden Gymnasium), kam damit bis dato nur während meiner Berufsausbildung ("Finanzassistentin (Bankkauffrau mit Zusatzqualifikation Allfinanz)", eine reine Abiturientenausbildung) in Kontakt. In deren Rahmen wurde nebst BWL en masse auch Wirtschaftsenglisch vierstündig unterrichtet. Die Ausbildung gibt es so aber meines Wissens nur in BaWü, vllt. ist das bei der reg. Banklehre anders geregelt.

    Ansonsten habe ich mal nachgesehen, auf Wirtschaftsgymnasien (die mich persönlich besonders interessieren) z. B. wird Englisch 3-5 h/Woche unterrichtet.

    Ich habe also die naive Hoffnung, so vllt. v. a. am WG oder der BS eingesetzt zu werden, da sich meine Kombination hier entsprechend lohnen würde. Dachte mir, die SL bzw. diejenigen, die die Stundenpläne erstellen, wären doch bestimmt bemüht, möglichst wenige versch. Klassen und Lehrer zusammenzubringen. Oder ist das tatsächlich nicht mehr als eine naive Hoffnung?

    In NRW wird ja eh eine einschlägige fachpraktische Tätigkeit über die Dauer von einem Jahr vorgeschrieben (zzgl. der obligatorischen Praktika, des Praxissemesters und des Vorbereitungsdienstes): http://www.pruefungsamt.nrw.de…praktische-Taetigkeit.pdf


    Wie wäre es, wenn du dir für die nächsten 1,5 Jahre einen Job in der Wirtschaft suchst (dort solltest du mit deinem B.Sc. BWL ja unterkommen), das fünfwöchige Schulpraktikum absolvierst und parallel den Englischpart des Lehramt-B.A. nachstudierst? Die BWL-Anteile des Lehramt-B.A. kannst du dir bestimmt anrechnen lassen. Danach könntest du dann den M.Ed. WiPäd BK I (so heißt er zumindest an der Uni Köln (https://wiso.uni-koeln.de/de/s…er-wirtschaftspaedagogik/), das ist der Zweig für die BKler zzgl. Unterrichtsfach) anschließen.

    Die fachpraktische Tätigkeit (die in Vollzeit bzw. addierter Vollzeit erbracht werden muss) vollständig während des Masterstudiums zu erbringen, halte ich nebst obligatorischem Praxissemester für schwer möglich. D. h. früher oder später müsstest du dafür eh eine (mindestens kurze) Pause einlegen.

    Und solltest du während deiner "fachpraktischen Tätigkeit" (sprich: Job ab sofort) merken, dass du dich doch eher in der freien Wirtschaft siehst, könntest du statt des M.Ed. doch einen reg. BWL-Master anschließen, hättest aber als Bonus noch den LA-B.A. in Englisch sowie das Schulpraktikum nachzuweisen. Beides macht sich in Unternehmen, gerade in der Personalentwicklung und/oder -verantwortung, sicher nicht schlecht.


    Zwar würde dich das so minimal mehr Zeit kosten, du arbeitest ja dann aber bereits 'richtig' (d. h. qualifiziert), sammelst Berufserfahrung und verdienst ganz gutes Geld.


    Oder hast du bereits eine kaufmännische Berufsausbildung o. ä. absolviert, die du dir als fachpraktische Tätigkeit anrechnen lassen kannst? Das ist bei mir der Fall.

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