Beiträge von Schokozwerg

    Äh, ne, wer redet von "schnell" und "überall"? Wir diskutieren doch gerade darüber.

    Die Vehemenz und Schnelligkeit, mit der das Thema in den Medien (inbesondere zunächst im ÖR), an den Unis und den Schulen durchgedrückt wird, ist schon erstaunlich. Das hat nichts mit einer natürlichen Sprachentwicklung zu tun, sondern ist ein gezielter Versuch, Sprache umzustrukturieren und dem "ungebildeten Volk" beizubringen, wie es gefälligst zu sprechen/schreiben hat. Das ist an und für sich höchst zweifelhaft und unsympathisch. Diese Art von seltsamer moralischer Erziehung seitens der Politik ist mir persönlich jedenfalls too much.

    Ich kann nur staunen, wie absichtlich über offensichtliche Grammatikverstöße hinweggesehen wird, nur damit Gendern jetzt bitte schnell überall durchgesetzt wird. Normalerweise hätte man in dem Satz "Du darfst alle deine Freund:innen einladen." aka "Du darfst alle deine Freund und Freundinnen einladen." einen fetten Gr-Fehler angestrichen, da ganz offensichtlich die männliche Pluralform (Freunde) fehlt. Was für ein hanebüchener Unsinn, das nun als gängig und normal zu betrachten. Schlimmer wird es nur noch bei Arzt:in oder wahlweise Ärzt:in.

    Von mir aus soll man gendern, I couldn't care less. Aber wenn man es tut, dann bitte, ohne unsere Sprache noch komplizierter zu machen bzw. sogar zu verhunzen. Ein englisches "they" gibt es bei uns in dem Sinne nunmal nicht, aber was hält einen davon ab, die Wörter einfach gleichberechtigt nebeneinander oder abwechselnd zu verwenden? Was bringt es zu schreiben "Suche Arzt:in.", wenn es richtiger hieße: "Suche Arzt/Ärztin."?

    Ich habe mich von Bezeichnungen wie "Lehrer" oder "Bürger" noch NIE ausgeschlossen gefühlt und kann das null nachvollziehen. Kenne tatsächlich auch niemanden, den oder die das jemals gejuckt hätte. Ich kenne auch keinen Mann, der regelmäßig traurig aus der Wäsche schaut, wenn wiedermal von "die gesuchte Person.." die Rede ist, und es allen klar ist, dass ein Mann gesucht wird.

    Ärztinnen und Ärzte können im Rahmen der Krankenbehandlung bei Vorliegen von COVID-19 spezifischen Symptomen eine PCR-Testung veranlassen. Dies gilt unabhängig von dem Vorliegen eines positiven Antigentests. Die Abrechnung erfolgt hier nicht nach der Testverordnung, sondern im Rahmen der Krankenbehandlung zu Lasten der Krankenkasse des Patienten.

    Der Anspruch auf einen PCR-Test außerhalb der Krankenbehandlung ist in der Testverordnung geregelt.

    Fällt ein Antigen-Schnelltest positiv aus, hat die getestete Person einen Anspruch auf einen kostenlosen PCR-Test zur Bestätigung des Schnelltestergebnisses gemäß § 4b S. 1 TestV. Dies gilt auch bei Vorliegen eines positiven Selbsttests.

    Den Anspruch auf bestätigenden PCR-Test haben auch symptomatische Personen. In diesen Fällen wird dennoch dringend empfohlen, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen, um die weitere Krankenbehandlung sicherzustellen. Das kann durch Teststellen nicht gewährleistet werden.

    Entsprechend müsste er eigentlich kostenlos sein. Quelle:https://www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus/nationale-teststrategie/faq-covid-19-tests.html#:~:text=den%20Patienten%20zuzahlungsfrei.-,Welche%20Personen%20erhalten%20einen%20kostenlosen%20PCR%2DTest%3F,dem%20Vorliegen%20eines%20positiven%20Antigentests.

    War bei mir letztes mal nicht so. Da war ich auch symptomatisch, hatte nen positiven Test vorliegen und müsste dennoch selbst zahlen.

    Na, mal sehen, was da kommt.

    Entweder etwas gegessen/getrunken, was die Selbsttestergebnisse verfälscht hat oder eben falsch negativer PCR.

    Ich hatte vor etwa drei Monaten auch mal so eine Situation. Nachdem ich mich leicht erkältet gefühlt habe Selbsttest gemacht, der positiv war. Nachdem das PCR-Ergebnis erst nach vier Tagen kam, habe ich in der Zwischenzeit mehrere weitere Selbsttests (täglich einen) gemacht gehabt und nachdem beim ersten der Positivstreifen sehr dünn war auch noch einmal nachgelesen, welche Lebensmittel oder Medikamente falsch positive Testergebnisse ergeben können, damit ich diese nicht vor dem Test einnehme. Am Ende hatte ich einen negativen PCR aber vier oder fünf postitive Selbsttest (den ersten negativen Selbsttest hatte ich an dem Tag, an dem das PCR-Ergebnis kam). Meine Hausärztin meinte damals, dass der PCR eben auch mal falsch negativ sein könne, ich insofern sicherheitshalber die volle Quarantänezeit zuhause bleiben sollte und nachdem meine Selbsttests dann ja auch wieder negativ waren, nach der Woche dann wieder arbeiten gehen könne.

    Wir (Kind nun auch) und ich sind glücklicherweise (haha) so grippig unterwegs, dass ich diese Woche eh krankgeschrieben bin. Sonst müsste ich ohne Nachweis theoretisch wieder hin.

    Dennoch bin schwer angenervt von dieser Sache, Mal ganz abgesehen davon, dass ich den PCR wohl wiedermal selbst zahlen muss.

    Ansonsten mal den Hausarzt nach einer Erklärung fragen. Das ist schon sehr unwahrscheinlich, dass mehrere Schnelltest falsch positiv sind. Vielleicht hast du auch was gegessen oder getrunken, dass zu einem positiven Schnelltest führt.

    Das habe ich tatsächlich auch überlegt, aber da ich die Tests am Samstag und am Sonntag (Freitag wusste ich nicht mehr genau) jeweils morgens vor dem Frühstückund lange nach dem ersten Zähneputzen (ca. 1,5 Stunden her) gemacht hatte, könnte das ja eigentlich nicht sein.

    Update, und jetzt bin ich nur noch wütend: PCR Test negativ.

    Wie kann das sein? Ich habe sechs Schnelltests gemacht, zwei am Freitag und zwei am Samstag, zwei am Sonntag, vier gute Tests und wirklich gewissenhaft durchgeführt von zwei versch. Herstellern, sowohl Nase (3x)- als auch Rachen (1x), sind also falsch positiv. Es waren zwei negative dabei.

    Dafür sage ich dann gleich zwei "Once in a Lifetime"-Feiern ab, enttäusche mein Kind maßlos, weil es nicht zu Oma und Opa kann und telefoniere herum und warne alle Leute, die ich getroffen habe? Melde mich in der Schule als Coronafall, fahre ewig in der Gegend rum zum Hausarzt (alter Wohnort, hier nimmt keiner neue Patienten an) und zahle den blöden PCR jetzt wieder selbst?:autsch::autsch::autsch::autsch::autsch::sauer:

    PS: Der Witz ist: Jetzt bin ich eh krankgeschrieben, da ich mittlerweile schon grippig unterwegs bin. Komme mir dennoch wahnsinnig bescheuert vor.

    Unmöglich, dass es immer noch Konstellationen gibt, wo man in den völlig unnötigen PCR-Test gezwungen wird und die Testzentren immer noch miserable Nasenkitzeltests durchführen.

    Warum nicht endlich der österreichische Weg? Wer krank ist, bleibt zuhause, wer sich gut fühlt, arbeitet und geht raus!

    Was ich fast schlimmer finde ist die Tatsache, dass ~ jeder zweite dieser Tests eine Infektion gar nicht erkennt und die Leute sich dann (dumm/uninformiert, wie viele halt sind) in Sicherheit wiegen. Bei so einer besch.... Quote kann ich mir das ganze Theater auch schenken. Wenn ich mir jetzt vorstelle, ich wäre richtig platt mit Symptomen usw. und müsste dann so eine blöde Odyssee durch X Testzentren machen (z.B. als Personal im Altenheim oder so), ich würde mich bedanken.

    Ich bin nur noch genervt. Freitag hab ich mich getestet, weil wir am Wochenende auf zwei Feiern eingeladen waren. Zufallsbefund: positiv. Konnte es kaum glauben, Auto schon gepackt.

    Seitdem vier (!) positive Selbsttests, ich brauche für Quarantäne und LAD aber was Offizielles vom Testzentrum.

    Jetzt der Knaller: Heute drei Testzentren angefahren, alle offiziellen Tests waren negativ, obwohl ich explizit darum gebeten habe, nicht nur vorne am Nasenloch zu kitzeln. Zwei Stunden auf dem Radl herumfahren und warten für die Katz, plus verschwendetes Geld. Auf Nachfrage bekam ich die Tests jeweils gezeigt: Der beste (!) Test hat eine Sensitivität von 50 % über alle Viruslasten, also totaler Müll und wesentlich schlechter als meine privaten. Ich bin stinksauer.

    Jetzt fahre ich zum Arzt für einen PCR, damit ich dann hoffentlich was nachweisen kann. Hab mittlerweile auch leichte Symptome (Schnupfen und bin etwas platt). Ich könnte schreien und wünschte, ich könnte wie sonst auch mit dem Schnupfen etwas müde einfach zur Schule gehen und meinen Kram erledigen anstatt so einen lächerlichen Heckmeck durchlaufen zu müssen.

    Ich meine sogar (hier im Forum?) mal gelesen zu haben, dass wir nicht mal verpflichtet seien, der Schule (also dem Sekretariat) unsere privaten Telefonnummern zu geben.

    Das wäre natürlich super. Wir haben immer mal wieder etwas penetrantere SuS, aber diese Dame ist schon sehr ... nachdrücklich. Angeblich aufgrund der Gesundheit geht es nur via Telefonat (schreibt mir aber ständig Mails und wollte sich eigentlich ja nachmittags mit mir am der Schule treffen). Sie zieht echt alle Register.

    Kollegin fragen, wo sie diese Info her hat. Anschließend die Schulleitung fragen (die das viellecht "angeordnet" hat), wo man die rechtliche Grundlage dafür finen kann... Ich halte es für mehr als unwahrscheinlich, dass man dich dazu verpflichten kann, egal welches Bundesland.

    Schön geschehen, sie sagte, es sei ein Beschluss während der Coronazeit gewesen. Leider habe ich bei den oft dreistündigen VKs ab und an die Aufmerksamkeitsspanne einer Amöbe gehabt und finde dazu nichts.

    Ich hoffe, ich komme aus der Nummer raus, ohne groß bei der SL auftreten zu müssen. Ich fliege derzeit sehr gern unterm Radar und mache einfach nur meinen Job....

    Hallo zusammen,

    ich habe im Forum gefühlt, aber nichts aktuelles gefunden.

    Ich würde heute von einer Kollegin darauf hingewiesen, dass wir an unserer Schule verpflichtet seien, telefonisch für die SuS erreichbar zu sein, also entweder unsere private Nummer herauszugeben oder eine zweite "Dienstnummer" anzulegen.

    Ich habe kein Festnetz und kein Dualsim und möchte dies auch nicht haben/anschaffen. Meine private Nummer geht imho keinen SuS etwas an, zumal sie dann automatisch meinen WhatsApp Kontakt hätten und dieser Weg der Kommunikation ist explizit verboten. Ich habe ehrlich gesagt auch einfach schlechte Erfahrungen mit rücksichtslosen Eltern gemacht.

    Nun meine Frage: Kann ich dazu verpflichtet werden, telefonisch erreichbar zu sein? Bisher habe ich das so gelöst, dass ich in dringenden Fällen die SuS mit unterdrückter Nummer anrufe.

    Jetzt habe ich allerdings eine äußerst penetrant-unhofliche Schülerin, die sämtliche Kontaktmöglichkeiten, die ich ihr aufzähle (E-Mail, persönliches Gespräch zu versch. Zeiten vor Ort, Videokonferenz zu von mir festgelegten Terminen, auch den Rückruf zu drei verschiedenen Terminmöglichkeiten) nicht wahrnimmt, sondern nur zu den ihr genehmen Zeiten mich anrufen will. Oder Sie möchte sich bitte nachmittags um drei an der Schule treffen...

    Ich bin ultimativ genervt und kenne die Dame nichtmal wirklich. Sie war bislang genau einmal im Unterricht, hatte dort einen sehr merkwürdigen Auftritt und seitdem ist sie weg, jetzt wohl krankgeschrieben.

    Was denkt ihr?

    Liebe Grüße

    Dann scheint deine Bubble aber bei weitem nicht dem akademischen Durchschnitt zu entsprechen, wie wir hier ja schon durch Statistiken belegt, gesehen haben.

    In deiner Darstellung bekommt man den Eindruck, dass Lehrer die Doofen sind und außerhalb der Schule Milch und Honig fließen. Sorry, aber das ist absoluter Quatsch. Die Unternehmen haben nichts zu verschenken und zahlen nicht ohne Grund solche Gehälter. Vielleicht sind diese Personen auch einfach deutlich leistungsfähiger (Leistung = Arbeit / Zeit) als der Durchschnittslehrer. Es gibt ja auch viele Studien dazu, welche Personen überhaupt anfangen Lehramt zu studieren, aber das hört man halt nicht so gern...

    Ich kann dir nur das sagen was ich auch immer den Personen sage die rumnölen, dass Lehrer zu viel verdienen: Intelligenz zeigt sich eben bei der Berufswahl!

    Will dich gar nicht persönlich angreifen, da du ja auch zufrieden wirkst, allerdings kenn ich genau diese Diskussionen aus dem Lehrerzimmer und deine Argumente kommen immer ausschließlich von KuKs, die "irgendwas Schöngeistiges" unterrichten. Von Seiteneinsteigern (davon haben wir viele) hab ich sowas noch nie gehört, die wissen nämlich, was sie haben. Und das sind zu 90% promovierte Naturwissenschaftler aus der freien Wirtschaft.

    Den Seiteneinstieg hab ich keine Sekunde bereut: Durch effiziente Unterrichtsplanung bin ich mittlerweile unter Berücksichtigung der Ferien bei durchschnittlich <30h/Woche angekommen. Rechnet man dann unsere "Perks" wie günstige PKV, Familienzuschläge und so Kleinigkeiten wie Pensionansprüche (Gegenwert mehrere 100€ pro Monat) bin ich mir sicher, dass mein Stundenlohn nicht viel schlechter ist als der meiner ehemaligen Kommilitonen, die durchaus auch mal um 10 Uhr ein "Chillerbild" schicken.

    Wie gesagt, Wissenschaftler (i.e. meine Freundin) haben es mitunter mit Sicherheit nicht leicht. Die Quereinsteiger an meiner alten Gesamtschule haben (Es waren insgesamt 17 an der Zahl.) bis auf 2 alle nach 2-3 Monaten das Handtuch geworfen und sind zurück in die freie Wirtschaft, weil der Lehrerjob so gar nicht das war, was ihnen erzählt worden war. ;)

    Ich fühle mich null angegriffen. Tatsächlich würde ich es mir heutzutage vielleicht nochmal anders überlegen, in den letzten 10 Jahren gab es schlichtweg viele Entwicklungen an den Schulen, die ich null unterstütze und die mich, wenn ich da zum Studienbeginn hätte voraussehen können, vielleicht vond em Beruf abgebracht hätten.

    Ich bin dennoch tatsächlich insgesamt zufrieden (bis auf kleinere Dinge, die mich per se nerven, wie zum Beispiel, dass mein Kollege mit zwei korrekturfreien Nebenfächern das Gleiche verdient wie ich ..meine Fächerwahl bereue ich dahingehend leider schon, aber nunja, das steht auf einem anderen Stern, mangelnde monetäre Anerkennung usw.).

    Trotzdem denke ich, dass Lehrer nicht übermäßig gut bezahlt werden, es sei denn, sie machen ihren Job nicht richtig (und kriegen dennoch weiter das gleiche Geld) und genau da liegt doch der Hund begraben: Faule Lehrer, die unvorbereiteten 0815-Kackunterricht machen und generell nichts leisten, bekommen genau das gleiche Geld, wie jemand, der sich anstrengt. Kein monetäres Belohnungssystem bedeutet für viele potentielle Interssenten auch weniger Anerkennung von Leistung und weniger Motivation. Ich kann jeden verstehen, der fehlende 100%ige Sicherheit in Kauf nimmt und dafür finanzielle Anreize, sonstige Annehmlichkeiten, mehr Flexibilität und vor allem auch die spürbare (Beförderungen, Gehaltsverhandlungen etc.) Anerkennung bevorzugt. Ein Lehrer, der einen ordentlichen Job macht, wird gut bezahlt, aber neidschürend super bezahlt wird er nicht.

    Was Schöngeister betrifft: Meine Schwägerin hat tatsächlich Romanistik und Musik studiert. Sie arbeitet für zwei Rundfunkanstalten und verdient deutlich mehr Kohle als ich, hat aber auch beschissenere Arbeitszeiten. Sie würde mit Musik derzeit an diversen Schulen mit Kusshand genommen (Die Schulen hier suchen verzweifelt...) und ist auch immer ganz vorn beim "Lehrerbashing" dabei, aber auf meinen Hinweis, sie könne ruckzuck inklusive Verbeamtung alles haben, schön ans Gym, wird sie dann doch recht kleinlaut und das Thema wird schnell beendet. Will sie nämlich gar nicht. Ist halt nur so schön einfach in die Klischeekiste zu greifen.

    Was die PKV betrifft: Das ist nett, jo. Allerdings finde ich es nicht toll, dass ich teilweise monatelang mit der Beihilfe kämpfen muss, während mein gesetzlich versicherter Freund für das gleiche (Kontaktlinsen und andere Dinge) sein Geld längst hat. Auch die Bevorzugung von Privatpatienten hat sich teilweise deutlich gewandelt, die Zeiten, wo man anrief und direkt auf der Matte stehen durfte, sind mittlerweile hier im Umkreis auch vorbei. Ist aber okay so.

    Pension, absolut richtig, aber das ist für mich Teil des Sicherheitspakets der Verbeamtung, welches, wie wir alle wissen, mit einer nicht gerade zu vernachlässigenden Einschränkung unserer Rechte und Möglichkeiten eingeht (Demonstrieren, Umzug, Beeinflussung von Gehalt und Arbeitszeiten usw. usw.). Wer gezwungenenermaßen zeitlebends mehr oder weniger das Gleiche verdient, angeleint wird und kaum Möglichkeiten hat, den Job zu wechseln und nur minimale Gehaltsteigerungen erfährt, muss dann halt anders entlastet werden.

    Ich bin auch immer verwundert, wie unterschiedlich die Bekanntenkreise doch sind. Tatsächlich haben wir zwar auch Lehrerfreunde, aber ein Großteil unserer Freunde/Familienangehörigen/Bekannten sind keine Lehrer, sondern so einige Juristen, BWL/VWLer, Ingenieure, ITler, Produktdesigner und auch Handwerker (mit eigenem Betrieb).

    Mal abgesehen von denjenigen, die "irgendwas Schöngeistiges" studiert haben (namentlich Kunstgeschichte und Philosophie) oder als angestellte Wissenschaftler arbeiten (meine Freundin verdient netto fast exakt das gleiche wie ich), verdienen die meisten unserer Nicht-Lehrerfreunde deutlich mehr, die allermeisten liegen bei ~100 000/Jahr + nette Perks wie wahlweise Dienstgeräte (Handy, Laptop), Büro mit Gleitzeit und Massage/Yoga/guter Mensa usw, bei Präferenz Homeoffice, Dienstwagen, Urlaub zu bezahlbaren Preisen außerhalb der Ferien, Bezahlung der Kita/firmeninterne Kita, die Möglichkeit, den Job mit in den Urlaub zu nehmen usw. Netto haben die zwar natürlich nicht das Doppelte, aber sehr viele Annehmlichkeiten, die das Leben deutlich erleichtern bzw. sehr viel Geld einsparen. Kitagebühren sind jetzt plötzlich mal eben 585 Euro, das merkt man schon. Man merkt auch, ob man nur Sprit zahlen muss, oder noch den ganzen Rest,d er zum Auto dazugehört. Oder ob der Urlaub 1500/Woche kostet oder eben doch nur 900/Woche.

    KEINER von diesen Menschen würde jemals freiwillig Lehrer werden wollen oder bangt fürchterlich um seinen Job (was natürlich auch branchenabhängig ist, anektdotisch halt) oder kann keine Elternzeit nehmen. Die Annahme, dass man soviel Geld nur verdient, wenn man seine Seele an die Firma verkauft mag in Einzelfällen noch stimmen, ist aber bei Weiten nicht mehr allgemeingültig. Mein bester Freund schickt mir morgens um 10 sein erstes Bild von seinen Füßen im Planschbecken, während er daheim am Laptop sitzt, Kaffee trinkt und 120000 im Monat verdient.

    Mein Bruder arbeitet seit 2 Jahren als Ingenieur, erste Stelle nach der Uni. Gehalt: 87000 Euro. Sorry, aber da muss man sich heutzutage teilweise wirklich nicht mehr wundern, wenn der Job als Lehrer als zunehmend unattratktiv empfunden wird, gerade in einer Zeit, in der ständig und überall große Flexibilität (schönes Beispiel: Die Frau von meinem anderen Bruder muss jetzt zusehen, dass Sie irgendwie einen Job in der Gegend findet, in der er eine Stelle hat, weil seine Schule ihn noch weitere 4 Jahre nicht gehen lassen wird. Für die beiden bedeutet das einen realen Lohnverlust, weil sie völlig abseits der Gegegenden suchen muss, wo ihr Profil gefragt ist. Wer hat auf sowas denn noch Bock?) von einem eingefordert wird, die der Status als Beamter schlichtweg nicht mit sich bringt. Sicherheit ist wichtig, letztendlich aber doch oft nicht entscheidend genug.

    Ich bin mit meinem Einkommen durchaus zufrieden, aber meine mir bekannten Fälle von Nichtlehrern arbeiten sich bei Weitem nicht in irgendwelchen krassen Führungspostionen zu Tode, mit einer Ausnahme: Mein Ex pendelt jede Woche zweimal nach Malmö. Er verdient aber auch nochmal das Doppelte.

    Ich sehe im Unterricht seit letzten Mittwoch 99% ohne Maske. Trotz meines Vorhabens, die Maske wenigstens in kleinen Räumen/bei großen/uneinschatzbaren. Lerngruppen zu tragen, nehme ich sie dann letztendlich doch ab. Teilweise 33 Grad im Raum, ich zerfließen, muss permanent reden ( Organisation, Leistungsbewertungskonzept vorstellen, Einschulungsklassen alles erklären usw.)...halte ich nicht durch, erst Recht nicht mit FFP2.

    Kollegen tragen zu gut 80% keine Maske mehr.

    Also, mittlerweile bin ich schlauer. Mein letzter 50% TZ Antrag ging tatsächlich bis zum 9.8., deswegen fängt der neue mit 75% ab dem 10.8.an.

    Ein Anruf in Arnsberg bestätigte mir folgende Vermutung: Wenn die Stunden zum zweiten HJ auf 50% reduziert werden oder für das ganze SJ auf 50% reduziert wird, dann läuft es immer bis zum ersten Schultag, weil man davon ausgeht, dass es entweder so bleibt oder aber erhöht wird (weniger als 50% geht regulär ja nicht). Bei Reduktion gilt es automatisch ab dem ersten des Monats. Taktisch nicht unklug....

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