Beiträge von Xandir83

    Ich will ja auch wiederholen. Das ist das normale Vorgehen meiner Meinung nach. Aber die Schülerinnen und Eltern verweigern das ja mit der Begründung, dass mein Vorwurf einfach nicht stimmt. Und da man sich ja nicht einig wird, haben sie das Recht, sich bei der Bezirksregierung zu beschweren. Fachaufsichtsbeschwerde nennt sich das. Daher meine Frage, ob jemand sowas schon erlebt hat und was ich da beachten sollte.

    Hallo zusammen!


    Folgendes Problem: Durch die letzte Verordnung in NRW sind die Klassen 8-10 im Distanzunterricht bis Weihnachten zu unterrichten, lediglich für Klassenarbeiten können diese in die Schule kommen. Ich war zu nett und habe den Fehler gemacht, eine Klasse für eine Mathearbeit in zwei gegenüberliegende Räume in einem Pavillon aufgrund des größeren Abstandes aufzuteilen. Vom kleinen Flur aus konnte ich eigentlich trotzdem alle im Blick haben. Jetzt habe ich festgestellt, dass 2 Schülerinnen, die sonst 5 stehen, eine fast identische Arbeit geschrieben haben. Dass sie betrogen haben ist sehr offensichtlich, denn die kleinen untypischen Fehler sind tatsächlich gleich, an den selben Stellen fehlen Rechenschritte, die wir sonst gemacht haben und trotzdem haben sie am Ende die richtige Lösung. Usw. Das Problem: beide saßen in unterschiedlichen Räumen. Und keine Arbeit der anderen Schüler ähnelt ihren Arbeiten. Mein Verdacht: Handy! Entweder haben sie eine App benutzt, in der man die Aufgaben einscannen/eintippen und lösen lassen kann, oder sie haben die Arbeit abfotografiert und von jemandem außerhalb lösen lassen und dann abgeschrieben. Leider habe ich es nicht mitbekommen.

    Die Schulleitung ist informiert und hat meine erdrückenden Beweise gesehen. Er ist auch der Meinung, dass die Schülerinnen betrogen haben. Die Schülerinnen streiten es ab und behaupten, sie hätten zusammen gelernt und besuchen die gleiche Nachhilfe. Selbst eine Mutter stellt sich quer, obwohl eine der Schülerinnen bereits in der Arbeit zuvor erwischt wurde und diese den Versuch zugegeben hat!!!

    Die Schulleitung, die Schülerinnen, Eltern und ich konnten uns also nicht einigen. Es wird wohl zu einer Beschwerde bei der Bezirksregierung kommen, der ich aber ohne Angst entgegensehe, da die Beweise doch recht erdrückend sind, auch wenn ich das erst im Nachhinein festgestellt habe.


    Wie ist das Vorgehen?

    1. Die Eltern verfassen schriftlich die Beschwerde an die Schule?

    2. Wir senden es weiter an die Bezirksregierung samt unserer Stellungnahme?


    Darf ich vorher die Hefte der Schülerinnen austeilen? Oder sollte ich diese erstmal einbehalten, damit die Beweise sozusagen gesichert sind. Abfotografiert habe ich zwar bereits, aber wer weiß... Oder können die Eltern erst eine Beschwerde schreiben, wenn sie das offizielle "Dokument", also das Heft mit der 6 drunter in der Hand halten?


    Ich lerne auf jeden Fall daraus, vor jeder Arbeit die Handys einzusammeln, die Klasse nicht coronabedingt aufzuteilen und wenn, dann zeitlich versetzt oder mit einer zweiten Aufsicht schreiben lassen. Formelsammlungen am besten immer neue austeilen (damit die Schüler nichts zu Hause draufschreiben oder markieren können) und vielleicht sogar keine Klassenarbeitshefte benutzen, sondern leere Blätter von der Schule. Und auf jeden Fall viel mehr durch die Klasse laufen und sehr aufmerksam sein! Die Kinder in dieser Klasse scheinen sehr einfallsreich zu sein.

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