Beiträge von Tommi

    Wobei es bei manchen SuS die materielle Ausstattung allein wenig hilft (du benennst "Leih-Pads", BuT, Kopiergelder, ...). SuS, die hierzu berechtigt sind, haben dann immer noch keine entsprechende Lernumgebung zu Hause. Da sind mehrere Kinder in einer Familie, ein Kinderzimmer für alle, keine ausreichenden Arbeitsplätze. Vielleicht die Pflicht, auf kleinere Geschwisterkinder aufzupassen (während Eltern ihren Hobbies nachgehen...).

    Selbst wer will, kann nicht lernen. Das sind SuS, die im Präsenzunterricht in der Schule noch mitkommen (vielleicht sogar sehr gut), aber ohne die Schule als Lernort keine Chance haben. Das sind auch die SuS, denen von den Eltern die Teilnahme an einer Notbetreuung (oder einer Ferienschule) verweigert wird, weil dann ja z.B. der Babysitter fehlt.

    Völlig richtig. Habe ich auch welche von. Aber du würdest lachen wenn ich dir erzähle wie viele bei der Ipad Ausleihe gefragt haben wie man Spiele installiert. Und wie viele von den Ausleihern in dee Videokonferenz am Ende dabei waren...

    Und nein, es liegt nicht an fehlender Ausstattung. Unsere Schüler konnten sich IPADs leihen, sämtiche VK-Inhalte wurden zusätzlich in der Schulcloud hinterlegt etc. So leichten Zugang zu Lernmaterial hatten vor ihnen keine Jahrgänge, jegliche Nachrichten wurden meist innerhalb weniger Stunden beantwortet, Fristen und Aufgaben nicht nur mündlich gesagt, sondern in der Cloud veröffentlicht.

    Hier liegt genau den Denkfehler, den die Politik seit Jahren macht. In keinem Land der Welt hast du so einfach und so schnell Zugang zu Bildung. Es werden Ipads quasi verschenkt, BUT-Anträge gewährt, Hilfen bezahlt, Erstausstattungen gesponsered, Kopiergelder und Materialien gestellt.... und trotzdem hinken viele hinterher.

    Irgendwann muss man dann auch mal einsehen, dass es eventuell am Menschen selbst liegt, wenn etwas nicht klappt. Dass Leute sich nicht bemühen, sich nicht integrieren, kein Interesse an Schule haben, das kommt der Politik halt eher nicht in den Sinn. Im Zweifel liegt es am Lehrer oder am fehlenden Material wenn der Schüler keine Leistung zeigt. Natürlich nie am Schüler selbst.

    Da kannst du noch so viele Ipads raushauen und Buntstifte verschenken. Wenn sie nicht wollen, dann wird es auch nie was werden. Die Kinder, die massiv zurück gefallen sind bei mir, sind auch die, die sich nie gemeldet haben und selten Material abgeholt haben.

    Bei uns ist es so, dass es eher erfüllend war mit 13 Kindern im Wechselunterricht zu arbeiten, statt 27 in Vollpräsenz. So müsste Schule dauerhaft konzipiert sein.

    Ansonsten lief der Lockdown so ab wie es zu erwarten war: Die Schwachen wurden noch schwächer, die Starken noch stärker. Nur fällt den Politikern diesmal schlagartig auf, dass es mittlerweile mehr Schwache gibt als noch vor 10 Jahren.

    Und man muss dazu sagen, dass solche Stellen sterbenslangweilig sein können. Da muss man auch für gemacht sein, denke ich. Auch mit Uni-Abschluss machen viele die Arbeit von Verwaltungsfachangestellten und werden kaum besser bezahlt, während sie geistig und körperlich verkommen oder einfach langweilig werden.

    Auch wird idR bei weitem nicht mehr so viel verbeamtet wie früher. Am meisten noch bei Personen, die ein duales Studium gemacht haben oder eine technische Ingenieurs- oder juristische Qualifikation haben.

    Waren die Stellen, von denen du sprichst, einfache Verwaltungsstellen? Das würde mich wundern, dass man da mit A12 einsteigt. Mein Wissensstand war auch A9. Würde mich interessieren, bei welchen nicht technischen oder juristischen Verwaltungsstellen das Einstiegsamt bei A12 liegt.

    Ich kann mich gerne nochmal schlau machen. Ist dennoch etwas seltsam, wieso hier 3 Jahre Bachelor wie 10 Semester Master und Staatsexamen bezahlt wird. Die aktuelle Besoldung in NRW ist einfach eine Frechheit.

    Du meinst natürlich im 3. Beförderungsamt. Der Einstieg läge dann i.d.R. bei A9...aber so geht der gute Showeffekt leider verloren.

    Das stimmt nicht. Allein bei der Stadt bei mir wurden zwei A12 Stellen ausgeschrieben, die durch Bewerber aus der Uni besetzt wurden. Alles Bachelor-Absolventen. Man muss aber sagen, dass Bewerber wohl auch rar waren

    Krass, wie unterschiedlich das ist. Ich bin 10 Jahre im Beruf, A13 und bei gut 3800€ netto.

    A12 zu A13 ist halt ein großer Sprung. 500 Euro brutto. Deswegen regen sich die A12 ja zurecht auf. Von A11 zu A12 sinds ja nur etwa 250 brutto. Oder A13 zu A14 auch nur 250.

    Der Sprung von A12 zu A13 ist deswegen so groß, da hier die Grenze zwischen gehobenem und höheren Dienst liegt. Daher kommen diese großen Abstände unter Lehrern zu stande, die es bei gleich langen Ausbildungen einfach nicht geben darf.

    Versuch einfach durchzuhalten. Denk immer dran: Die brauchen dich. Es gibt einen krassen Lehrermangel in der Grundschule. Nicht nur auf Grund der harten Ausbildung im Verhältnis zur Bezahlung später. Die lassen nur wirklich Leute durchrasseln, die man echt nicht in die Schule lassen kann. Und das sind meiner Erfahrung nach die Wenigsten. Wenn dir der Beruf wirklich Spaß macht (und das ist das Wichtigste), werden sie dich nicht aufhalten.

    Oder er verbringt seine Zeit damit, unbekannten Kolleg*innen im Lehrerforum darüber zu informieren, dass ihm sein Beruf oder Verdienst nicht passt.

    Mache ich auch immer gerne, bis endlich Masterabsolventen auch entsprechend bezahlt werden. Ich würde sogar soweit gehen, dass auch Gymnasiallehrer für A12 noch wie Sand am Meer zu finden sein würden. Der Überhang ist ja trotz ach so schlimmer Arbeitsbedingungen dann doch irgendwie vorhanden. Klar nicht in allen Fächern, aber generell schon.

    Ob man dann noch trotz A13 genug Grundschullehrer findet, steht auch auf einem anderen Blatt. Aber man würde sich aber endlich nicht mehr veräppelt vorkommen, wieso man mit 7 Jahre Ausbildung bezahlt wird, wie jemand der mit einem 3 Jahre Bachelor Abschluss im Öffentlichen Dienst.

    Dann formuliere bitte etwas konkreter. Welche Konsequenz forderst du in welcher Situation? So liest sich das nur wie Whataboutism.

    Ich fordere grundsätzlich mehr Dialog, solange der möglich ist. Und die Grenze wäre für mich konkrete massive Straftaten, die weit über Schwurbeln hinaus gehen.

    Um beim Beispiel IS zu bleiben: Dialog mit jedem, der sich radikalisiert. Auch auf den Demos gegen Juden. Zumindest versuchen. Das sollte unser Ziel sein. Ich hatte mal einen Beitrag gesehen wo Hamed Abdel Samad bei einer Lesung bei der Afd Linksextremisten und Afdler zusammen in einen Saal gesetzt hat und 45 Minuten einen Vortrag über Dialog, Respekt und Meinungsfreiheit gehalten hat. Das fand ich super.

    Sagt mal ... hat das Methode, dass bestimmte Leute immer schreiben "ich verfolge das ja nicht wirklich" ... "ich hab da nicht viel gelesen" ... "ich kenne den Sachverhalt ja nicht genauer" ... und dann dennoch versuchen, eine Meinung zu formulieren, die bestimmte Verhaltensweisen verharmlost und entschuldigt?

    Kennst du alle Details zu Hildmann? Verschiedene Berichte gelesen, recherchiert?

    Dass ich behaupte, dass ich belesen und sicher im Thema bin, bedarf mehr als einmal in der Tagesschau etwas gehört und im Internet nen Artikel gelesen zu haben.

    @Lindbergh Für dich, so scheint es mir, ist so ziemlich alles beliebig, was jemand sagt oder tut, wenn’s nicht grade Körperverletzung o. ä. ist.

    Du kannst irgendwie alles entschuldigen, denn meist kennst du den Kontext oder die genauen Umstände nicht und wenn man sie dir hier beschreibt, kennst du sie noch immer nicht wirklich, weil du es erst durch für dich akzeptable Quellen oder auch Gerichtsurteile belegt haben möchtest.

    Toleranz ist aber nicht Beliebigkeit und Urteilsfähigkeit ist ein wichtiges Erziehungsziel, das auch du als Lehrer:in anstreben solltest. Das bedeutet, dass man auch mal Tacheles reden darf und soll, wenn jemand Mist schwurbelt und nicht jeden Sch... relativiert.

    Lindbergh scheint mir halt sehr liberal. Ist doch in Ordnung.

    was genau soll gut daran sein Leute schnell abzustempeln oder vorzuverurteilen, wo man nicht alle Fakten kennt?

    Urteilfsähigkeit ist natürlich wichtig zu lernen, aber hoffentlich lehrst du auch, dass der Schein gerne trügt, Berichte immer subjektiv sind, Medien aufbereitet wurden und unser Rechtssystem immer von Unschuld ausgeht, bis die Schuld erwiesen ist. Da wir aktuell in einer aufgeheizten und gespaltenen Gesellschaft leben, finde ich es besser wenn Leute wie Lindbergh versuchen Seiten zu einen, Dialoge zu suchen und Toleranz im demokratischen Rahmen herzustellen, statt zu predigen dass man Tacheles reden soll, was ja nix anderes als Konfrontation und Ausgrenzung bedeuter?

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