Beiträge von Dendemeier

    Wer hat mit der SL gesprochen bzgl. der Veröffentlichung von Stundenplänen? Hast du oder jemand anders das persönlich angesprochen oder wurde es in einer Konferenz unter ferner liefen erwähnt und abgehakt? Wurde der erwähnte Datenschutz von der SL irgendwie begründet (Verweis auf ein Gesetz)? Wie ist die SL auf eure Argumente eingegangen, wenn welche vorgetragen wurden?


    Und persönlich fände ich interessant, was du unter schlechten Plänen verstehst. Ich mag z.B. Hohlstunden, andere nicht. Manche mögen Frühaufsichten und eher früher gehen, andere lieber später eintrudeln, viel in ihrer Klasse, oder oft in unterschiedlichen Klassen eingesetzt sein...

    An dieser fiktiven Schule, von der ich hier immer schreibe, hat die Schulleitung in der Schuljahresanfangskonferenz von sich aus bei der Herausgabe der Stundenplände ans Kollegium verkündet, dass fortan auf dem Online-Portal, das die Schule zur Unterrichtsorganisation nutzt, keine Einsicht in die Stundenpläne von anderen Lehrkräften mehr möglich sein wird. Als einzige Begründung wurde das Wort "Datenschutz" erwähnt. Weitere Nachfragen oder Diskussionen gab es nicht.


    Unbeliebt sind Pläne mit großen Lücken, später Nachmittagsunterricht im Allgemeinen sowie Tage, an denen man für nur zwei Stunden den Weg in die Schule auf sich nimmt.

    Danke WillG, Du verstehst mein Anliegen korrekt. An der komplett fiktiven Schule meines Beispiels wird ein Intranet verwendet, das die Einsicht in tagesaktuelle Stundenpläne erlaubt, ohne dass dafür ein einziges Blatt Papier bedruckt und ausgehängt werden müsste. Nur ist diese Funktion von der Schulleitung gesperrt worden. Andere Schulen im Umkreis nutzen dieselbe Plattform, nur dass die Möglichkeit zur Einsicht in Stundenpläne nicht gesperrt ist.


    Was die Frage anbelangt, ob das Schulamt für solche Fragen zuständig ist... In Bayern heißt es hierzu: "Die Staatlichen Schulämter stellen darüber hinaus die Einhaltung der dienst- und arbeitsrechtlichen Bestimmungen sicher[...]"

    Wie laleona schon sagt... Es erleichtert den Arbeitsalltag, wenn man weiß, ob und wenn ja, wo man einen Kollegen findet. Oder wem am Nachmittag einen Schüler zum Nacharbeiten schicken kann.


    Und wir reden hier explizit von Stundenplänen, nicht von Vertretungsplänen, aus denen Krankheitstage ersichtlich wären. Man könnte meinem eingangs genannten Beispiel noch hinzufügen, dass die Vertretungspläne für das gesamte Kollegium einsichtig sind - müssen sie ja sein. Wenn man irgendwo etwas über Krankheitstage ablesen kann, dann ja wohl aus den Vertretungsplänen.

    Hallo zusammen,


    bitte gebt mal euren Senf zu folgendem - natürlich rein hypothetischen - Fall dazu:


    Die Schulleitung hält die Stundenpläne sämtlicher Kolleginnen und Kollegen geheim. Soll heißen: Jede Lehrkraft erhält Anfang des Schuljahres ihren jeweiligen Stundenplan, doch es gibt keine Möglichkeit, die der anderen zu sehen - außer diese legen ihren Stundenplan auf Nachfrage freiwillig einem Kollegen vor.


    Begründet wird dies mit der Allzweckausrede "Datenschutz". Man könnte fast zu der Vermutung gelangen, dass mit diesem Vorgehen leidige Diskussionen über "ungerechte" Stundenpläne vermieden werden sollen.


    Ist das Vorgehen der Schulleitung in Ordnung oder sollte man da mal Personalrat und/oder Schulamt darauf hinweisen. Ich persönlich halte es für sinnvoll und wichtig, dass das Kollegium stets nachvollziehen kann, wer, wann, wo, mit welcher Klasse Unterricht hat.


    Was meint ihr dazu?

    Vielen Dank für das Verständins und auch die warnende Worte.


    Von unserer Elternschaft kann man an meiner Schule im Glasscherbenviertel leider nicht erwarten, dass sie sich auf die Hinterbeine stellen und sich an Politik und Medien wenden. Ich "darf" es nicht... also bleiben die gruseligen Zustände einfach so bestehen. Wirklich traurig... Deutschland im 21 Jahrhundert - und wir schaffen es nicht, Kinder menschenwürdig unterzubringen.

    Hallo zusammen,


    bekanntlich gibt es bei Schulen in Deutschland einen massiven Investitionsstau. Die KfW (staatliche Förderbank) kommt für das Jahr 2021 eine Summe von 45,6 Milliarden Euro, die dringend in die Instandhaltung gesteckt werden müssten.


    Ich habe beides schon erlebt: Schöne Schulen mit guter Ausstattung und marode Bruchbuden, die wortwörtlich auseinanderfallen. Meine momentane Schule ist an sich schon eine idiotisch geplante Bausünde aus den 60ern und völlig heruntergewirtschaftet. Hinzu kommt, dass das Mobiliar größtenteils kaputt ist (in der Rückwand meines Pults ist ein fußballgroßes Loch eingetreten). Die Sauberkeit ist nochmal ein ganz eigenes Thema... Als ich Schüler in der Turnhalle Matten "umwerfen" ließ, flog Staub, als stünde man im Schneesturm. Die Kids husteten, wir mussten die Halle verlassen. Während der Abschlussprüfung flackerte eine Neonröhre an der Decke permanent hörbar. Als ich den Hausmeister bat, sie zu wechseln, sagte er, dass er auf diese Höhe nicht steigen darf und die Stadt dafür erst jemanden schicke, wenn mindestens ein Drittel der Lampen hinüber sind.

    Die Liste ließe sich endlos fortsetzen...


    Ab und zu berichten Medien über dieses Thema, aber dann versandet es schnell wieder. Heute hatte ich die Schnapsidee, Fotos derartiger Missstände zu sammeln und z. B. auf einem Twitteraccount zu veröffentlichen. Lehrkräfte aus ganz Deutschland wären dazu aufgerufen, Fotos aus ihren Schulen beizusteuern - natürlich ohne Menschen darauf.


    Ich frage mich, ob es (dienst-)rechtlich erlaubt wäre, solche Fotos zu machen und sie - womöglich sogar unter Angabe des jeweiligen Schulnamens - im Internet zu veröffentlichen. Was meint ihr dazu?

    Hallo wertes Forum,


    egal welche Schulart oder Jahrgangsstufe... wir kennen alle die Situation, dass Schüler Fehlverhalten in unterschiedlichsten Formen zeigen und man anschließend einen pädagogisch sinnvollen Umgang damit sucht. Ich hatte mal einen Rektor, der sehr gut darin war, Kinder und Jugendliche im Gespräch unter vier bzw. sechs Augen zu "öffnen" oder bei Bedarf auch zu "knacken". Sie sprachen nach wenigen Minuten darüber, was eigentlich gerade in ihnen vorgeht, warum sie ein bestimmtes Verhalten an den Tag legten, etc. Daraus folgte meist, dass diese Kinder und Jugendlichen von sich aus ihr Verhalten reflektierten und formulierten, was sie in Zukunft anders tun sollten.


    Unser Beruf basiert natürlich auf Beziehungsarbeit mit den Schülern. Habt ihr konkrete Tipps für die Praxis, wie man im Umgang mit Schülern in Konfliktsituationen Einsichtigkeit und Selbstreflektion befördern kann?


    Vielen Dank im Voraus!

    Wow, so viel Debatte und Feedback in so kurzer Zeit... Vielen Dank. Ich war mir erst selbst unsicher, ob ich da nicht zu viel darüber nachdenken, aber die rege Diskussion zeigt schon, wie vielschichtig das Thema ist.


    Tatsächlich ist an meiner Schulart die langfristige Vorbereitung der Jugendlichen auf die Berufswelt wichtig und wer mit Kapuze zum Bewerbungsgespräch erscheint, hat schlechte Karten. Dass beim hippen Startup der Chef mit Cap im Meeting sitzt, mag sein. Unsere Schüler orientieren sich meist aber in klassischere Ausbildungsberufe, wo die Personaler oft noch auf den Knigge pochen.


    Nicht nachvollziehbar ist mir der Rassismusvorwurf. Seit wann ist der Islam eine Rasse bzw. Ethnie? Es gibt Muslime von Indonesien über Russland bis nach Marokko.

    Hallo wertes Forum,


    in meiner 7. Klasse sitzen Kinder aus neun Nationen und es herrscht - trotz der üblichen Reibereien - allgemein sehr viel Toleranz untereinander. Eine Regel, die ich eigentlich konsequent durchsetze, ist das Absetzen von Kopfbedeckungen in geschlossenen Räumen. Nun hat sich aber ein Schüler darüber beschwert, dass dieses Verbot nicht für das eine Mädchen mit Koptuch gelte. Es ist mir bewusst, dass Mädchen und Frauen aus unterschiedlichen Gründen ein Kopftuch tragen und es nicht den einen Grund gibt...

    Dennoch ist es genau genommen schwer, die Ausnahme beim Kopftuch vor den Mitschülern zu rechtfertigen. Es kamen schon die ersten Einwände, dass man auch das Tragen einer anderen Kopfbedeckung letztlich mit der "persönlichen Überzeugung" oder "religiösen Ansichten" begründen könnte.


    Hattet ihr schon mal vergleichbare Situationen und einen Rat?


    Vielen Dank!

    Hallo zusammen,


    derzeit arbeite ich in Bayern in Vollzeit an der Mittelschule (Deputat sind 27 Stunden). Das ist mir mit aller Vor- und Nachbereitung zu viel und ich merke, dass es mir gesundheitlich an die Substanz geht. Deshalb möchte ich auf 80 % reduzieren - nur leider erlaubt mir das der Freistaat nicht. Angesichts des horrenden Lehrermangels gibt es Teilzeit (korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege) nur noch in Form von Altersteilzeit (davon bin ich weit entfernt) oder eben bei bereits eingetretenen gesundheitlichen Problemen. Für letzgenanntes braucht es natürlich erst eine ärztliche Diagnose...


    Ist das etwa die vielbeschworene Fürsorgepflicht des Staates für seine Beamten? Die Leute erst krankwerden lassen, bevor sie in Teilzeit dürfen, statt "präventive" Teilzeit zu ermöglichen und schwerwiegenderen Folgen vorzugreifen?


    Vielleicht wisst ihr da mehr als ich, bin für jeden Tipp dankbar.

    Hallo zusammen,


    die Frage richtet sich vor allem an alle, die in Bayern tätig sind: Meint ihr, A13 für Grund- und Mittelschullehrkräfte kommt wirklich in der nächsten Legislaturperiode oder ist das nur ein lauwarmes Wahlkampfversprechen?

    Vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen! Man merkt schon, dass es da nicht nur vor Schulart zu Schulart, sondern auch von Schule zu Schule himmelweite Unterschiede gibt... Dass die Kollegen "natürlich zu Recht" Material erwarten, war vielleicht zu pauschal formuliert...


    Tatsächlich geht es auch weniger um solche Situationen, in denen "zwei Stunden Englisch in Klasse 8a" zu vertreten sind... da findet sich schon eine Lösung. Aber wenn man mehrere Tage bis Wochen ausfällt und Klassenleiter ist (Grundschule, Mittelschule), dann müssen fast alle Fächer in einer Klasse vertreten werden...


    Dazu kommt, dass der Lehrermangel in Bayern momentan so groß ist, dass man am ersten Tag des Schuljahres schon die Parole zu hören bekam: Mobile Reserven gibt es nicht. Punkt. Ist wiederum ein längerfristiges Versagen der Politik, aber dann kann man sich schon ausmalen, was die angespannte Personalsituation für die vertretenden Kollegen bedeutet und möchte sie zumindest mit Material versorgen.

    Hallo zusammen,


    wie häufig kommt es vor, dass ihr krank seid und dennoch etwas für die Schule arbeitet? Wenn man mal eine Woche ausfällt, erwarten die vertretenden Kollegen natürlich zu Recht Vertretungsmaterial - und wer seinen Unterricht vorausschauend plant, hat seine Unterrichtsplanung für die kommenden Tage immer schon fertig. Trotzdem muss Material eingescannt und verschickt werden, trotzdem muss die Wochenplanung angepasst werden, usw.


    In anderen Berufen wäre das undenkbar, bei Lehrkräften wird es scheinbar stillschweigend vorausgesetzt. Gibt es an eurer Schule elegante Lösungen für dieses Problem?

    Hallo zusammen,


    immer wieder sprechen wir im Kollegium darüber, welche Vor- und Nachteile der "Aufstieg" zum Konrektor und Rektor bietet. Dabei hört man häufig Sätze wie "viel mehr Arbeit für nur wenig mehr Gehalt". So wirklich reißt sich keiner um die Stellen. An manchen Schulen hat man hier in Bayern offenbar auch Schwierigkeiten, jemanden zu finden, der diese Positionen einnehmen möchte.


    Ich selbst bin erst seit wenigen Jahren im Lehrerberuf, daher die Frage an euch: Habt ihr Ambitionen auf die Schulleiterlaufbahn? Warum (nicht)?

    Mein persönlicher Eindruck ist: Wenn 30 Mäuse an einem Stück Käse vorbeilaufen, bin ich nicht die 31. Maus, die reinbeißt. Da stimmt was nicht mit diesem Käse. :D

    Die Sache mit dem Boden habe ich auch vorgeschlagen... Denkmalschutz. Das wunderschöne historische Linoleum in depressivem Beige muss erhalten werden. Vorhänge habe ich auch vorgeschlagen... Die Decke und Wände tragen keine Halterung. Und Akustikvorhänge bringen nur wirklich etwas, wenn sie dauerhaft zugezogen sind.


    Echo habe ich auch im Raum, wenn er leer ist. Werde mal rumfragen, ob nicht ein Kind vielleicht Hörprobleme hat. :)

    Hallo zusammen,


    wie wahrscheinlich viele von euch unterrichte ich in einem ziemlich alten Schulgebäude. Das bringt Vorteile mit sich, z. B. sind die Räume etwas großzügiger dimensioniert, allerdings auch viele Nachteile... Miefende Toiletten, eine Farbgebung zwischen Eitergelb und Rotzgrün und nicht zuletzt eine furchtbare Akustik:


    In unseren Klassenzimmern gibt es faktisch nichts, das Schall schluckt. Man ist umgeben von harten, glatten Oberflächen - Wände, Möbel, Fenster. Das führt dazu, dass sämtlicher Lärm sich potenziert und man jeden Tag mit brummendem Schädel nach Hause geht. Dafür muss die Klasse gar nicht sonderlich laut oder undiszipliniert sein. Gruppen- und Partnerarbeiten in gemäßigter Lautstärke reichen aus.


    Ich wollte diesen Umstand nicht tatenlos akzeptieren und habe es tatsächlich geschafft, dass sich jemand vom Baureferat der Stadt die Sache angesehen hat. Ich rechnete schon mit den üblichen Aussagen: Zu teuer, kein Geld da, Denkmalschutz, etc. Diese Dinge wurden mir dann auch von dem Herren angeführt. Hinzu kam, dass die marode alte Decke keine Akustikdecke tragen könne. Der Mann gab mir absolut recht, dass die Akustik im Raum furchtbar sei - und dass das bei diesen baulichen Gegebenheiten kein Wunder sei! Aber man könne bestenfalls ein paar Panele an der Wand anbringen, die den Schall etwas schlucken - aber viel brächten die auch nicht, es müssten sämtliche Pinnwände dafür runter und es könnten keine Kalender, Schülerarbeiten, etc. mehr aufgehängt werden.


    In anderen Berufen gibt es Dezibelgrenzen und der Arbeitgeber hat für Gesundheitsschutz in Form von Lärmschutz zu sorgen. Nicht so bei Vater Staat. Da stopft man Kinder und Erwachsene in völlig veraltete Gebäude und überlässt sie sich selbst.


    Hat man da irgendwelche Möglichkeiten/Hebel die man noch in Bewegung setzen könnte? Irgendwelche Paragrafen, mit denen man die Stadt zum Handeln zwingen kann?



    P.S.: Immer wieder beschweren sich Schüler, dass das Wasser komisch schmecke. Kommentar des Mitarbeiters der Gemeinde: Legionellen gibt es mehr oder weniger überall und bisher ist doch noch keiner umgefallen. Wird die Trinkwasserqualität in Schulen alle paar Jahre mal überprüft?

    Warum ist das in Bayern so anders?

    Ginger und 2007 haben es schon treffend erklärt... Danke dafür.


    Mit A12 gehörst du in München zum "Bodenpersonal", das den Laden am Laufen hält. Lebenswert ist die Stadt für die oberen 10.000. Ich wohne in einer Sozialbausiedlung am Stadtrand - und selbst da geht ein Drittel meines Einkommens für die Miete drauf. Wohlgemerkt bin ich da nach 28 vorherigen Besichtigungen und Ablehnungen hingezogen. Die Mietsituation ist in München bekanntlich absurd teuer.

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