Die demographische Entwicklung und die wirtschaftlichen und finanziellen Missstände in Deutschland versucht man immer noch einfach "auszusitzen". Große Reformen scheinen nicht ersichtlich, stattdessen flüchtet sich die Bundesregierung in Kommissionen, die aber bloß niemanden verunsichern soll.
So wie es zurzeit ist, kann es nicht weitergehen und die Verbeamtungen in viel zu großer Zahl sind finanziell eine Katastrophe.
Ohne Einschnitte wird es nicht gehen. Stattdessen bleibt den Menschen immer weniger netto vom brutto und gut bezahlte Jobs brechen weg aufgrund der weltwirtschaftlichen Entwicklung und der Trägheit der deutschen Wirtschaft und Gesellschaft.
Lehrer wollen im Regelfall natürlich, dass Lehrer weiterhin verbeamtet bleiben. Es ist aber wirtschaftlich nicht tragfähig und nicht sinnvoll. Beamte sind teurer. Das ist eine Tatsache.
Die Pensionen sind viel höher, die Mindestpension bei vorzeitiger Dienstunfähigkeit sollte hier nicht unerwähnt bleiben. Bei einem Dienstunfall gibt's noch mehr. Schaut euch mal im Vergleich die mikrige Erwerbsunfähigkeitsrente an und deren Bedingungen, um sie überhaupt beziehen zu können. Nach 6 Wochen gibt's kein Krankengeld, man kann auch 3 Monate krank sein ohne jegliche Gehaltseinbußen. Und auch, wenn natürlich der Besuch beim Amtsarzt angeordnet werden kann, wird man nun auch nicht im Eiltempo in den Ruhestand geschickt und idR. folgt erstmal eine Reha etc.
Dazu kommen noch die z.T. äußerst hohen Familienzuschläge, von denen andere Arbeitnehmer nur träumen können.
In allen anderen Ländern genießen Lehrer nichtmal annähernd die Sicherheit wie in Deutschland; auch in Ländern, die kulturell Ähnlichkeiten zu uns aufweisen, wie z. B. Österreich.
Und nein, es wird auch keinen massiven Personalmangel ohne Verbeamtung geben. Man kann hier ggf. nachsteuern durch eigene Gehälter für Lehrer, um den Job attraktiv zu halten; aber auch so würde der Laden weiterlaufen. Schon bald wird der Personalmangel an den Grundschulen nachlassen; z.T. ist das schon der Fall und Grundschullehrer werden in 5. und 6. Klassen and weiterführenden Schulen eingesetzt., siehe zum Beispiel: https://www.news4teachers.de/2025/05/immer-…hrende-schulen/
Da es wirtschaftlich steil bergab geht und aus verschiedensten Gründen keine Abkehr zu erkennen ist, wird der ÖD zudem nicht weniger attraktiv. Im Gegenteil, es werden sich mehr für den öffentl. Dienst entscheiden. Sicherheit ist den Menschen in Deutschland schon aus Gewohnheit sehr wichtig; die meisten Menschen sind hier risikoavers.
Ich finde die Debatte zur Rentenversicherung, Verbeamtung etc. und die damit einhergehende Empörung einfach nur noch unehrlich. Jeder, der mal nahelegt, dass wir strukturelle Veränderungen brauchen, die auch mit Einbußen einhergehen, wird an den Pranger gestellt. Die Einführung der Vermögenssteuer, wenn m.E. auch sinnvoll, wird die Sozialsysteme in Deutschland nicht retten. Ohne Strukturreformen droht der Kollaps.
Wenn man einmal verbeamtet ist, bleibt man das auch. Das Dienst- und Treueverhältnis ist keine Einbahnstraße; eine Entlassung von Beamten durch den Staat ist so nicht möglich. Das Einzahlen in die gesetzl. Rentenversicherung bringt auch nichts - außer, dass zumindest Strukturen geschaffen werden, die die eigentlichen Kosten der Beamten nicht um Jahrzehnte nach hinten verschieben. Die Alimentation muss amtsangemessen sein. Es gibt hierzu schon Kommentare von Juristen, die im Falle einer solche Einzahlung in die DRV eine Erhöhung der Besoldung und eine Bezuschussung der späteren Rente auf Pensionsniveau als verpflichtend ansehen.
Die Lösung ist eben nicht, dass Beamte ab sofort einfach in die Rentenversicheung einzahlen, da in dem Fall Zuschüsse ausbezahlt werden müssen, die den Status Quo für Beamte erhalten. Es wäre trotzdem richtig, da es mehr finanzielle Transparenz schafft; es löst aber das grundsätzliche Problem nicht.
Die einzige Lösung ist, die Verbeamtung möglichst restriktiv zu gestalten, was für alle 16 Bundesländer und den Bund gelten muss. Lehrer sind der größte Kostenfaktor und es ist eine Tatsache, dass für sie keine Verbeamtung nonnöten ist, um das System aufrecht zu erhalten. Die Verbeamtungspraxis als solche muss überdacht werden.
Wahrscheinlich bin ich hier in der Minderheit.