Beiträge von ohlin

    Vielen Dank, da ist schon einiges dabei. Einiges eignet sich dagegen weniger. Zu sagen "Kevin holt sein Heft" setzt ja voraus, dass Kevin das hört, versteht und auch tut. Oft mangelt es aber schon beim Hören. Neben den beschriebenen Kindern gibt es ja noch diejenigen, die liebenswert-sabbelig ihre Tage in der Schule verbringen und gar nicht hören, dass sie JETZT ihr Heft holen sollen.
    Natürlich habe ich auch sehr wohlerzogene Kinder dabei, auch ausgesprochen nette. Aber sie sind auch noch klein, können auf sich achten und achten auf das, was ich sage. Aber sie können die anderen noch nicht mitreißen. In den langweiligen Wartezeiten, in denen Kevin noch sein Frühstück wegräumen muss und Ali sein Spielzeug weglegen muss, kommen auch diese Kinder dann ins Schnacken und bekommen die Kurve nicht immer, wenn Kevin und Ali endlich startklar am Platz sitzen und endlich eine Ansage empfangen können. Ich denke aber, dass ich hier einen Punkt zum Ansetzen habe. Die vielen tollen Kinder, die da sind, müssen für ihr Verhalten so öffentlich gelobt und auch immer wieder belohnt werden, dass man sich dieses Verhalten gern abguckt, um ebenso positive Rückmeldungen zu bekommen. Bisher habe ich komplette Gruppentisch mit Sternen belohnt, die am Ende der Woche eingelöst werden können (Jedes Kind vom Tisch darf sich etwas aus einer Belohnungskiste nehmen.). Es gibt aber Gruppen, denen es völlig egal ist, immer diejengien zu sein, die am Ende der Woche keinen Stern haben.


    Die gewalttätigen, nicht-beschulbaren Kinder abholen lassen, empfinde ich als richtige Maßnahme. Zum einen wird den eltern deutlich, dass etwas nicht läuft und sie neigen eher dazu, tätig zu werden als wenn die Lehrerin immer anruft und sagt "Heute klappte dies nicht und das auch immer noch nicht". Das verpufft ja einfach. Müssen sie aber immer weider in der Schule antanzen und ihr tobenden Kind mitnehmen, wirkt das. Allerdings haben wir, was solche maßnahmen angeht, wenig bis keine Rückendeckung durch die Schulleitung. die ist immer der Meinung, wir müssen Kindern wohlverdiente Chancen geben. Das heißt dann z.B. ein Kind, das mit 11 Jahren bei uns in der 4. Klasse sitzt, mit einem Handy Videos von Schülern auf der Toilette macht und diese ins Internet stellt, immer noch zu betüddeln und auch noch mit auf Ausflüge während einer Projektwoche zu nehmen.


    Übersetzer sind bei uns nicht wirklich "vorgesehen". In einer Nachbarstadt gibt es einen Verein, der Übersetzer vermittelt, die dann aus unserem Schuletat zu finanzieren sind.


    Integrationshelfer klingt toll. Aber auch sowas findet sich bei uns nicht. Ich bin inzwishen mehr als 6 Jahre an an dieser Schule und wir haben wirklich immer auffällige Kinder. In dieser Zeit habe ich zwei mehrjährige "Kämpfe" von Kolleginnen miterlebt, die es nach 3- 3,5 Jahren geschafft haben, für Phasen des Schultages eine Schulbegleitung zu bekommen. Aber ncht, weil das Kind nicht beschulbar war und seine Betreuung unsere Kompetenzen bei Weitem überschreitet, sondern weil es sein könnte, dass es wegläuft, wir es nicht schnell genug zum Zurückkommen bewegen können und es dann z.B. vor ein Auto läuft.
    Wir sind tatsächlich sehr auf uns allein gestellt. Wir sollen bald einen Schulsozialarbeiter bekommen. Toller Gedanke! Dieser junge Kollege schreibt noch an seiner Anschlussarbeit un k ommt dann zu uns. Er hat keinerlei Erfahrungen und wir sollen uns dann um ihn kümmern, damit er einen guten Start hat. Wir haben also neben den Kindern, den Praktikanten und Referendaren noch eine Person mehr, die wir unterstützen, fördern und durchziehen sollen.

    Ich erinnere, dass ich zu Beginn meines Referendariats vor Beginn eines Seminars als Teil der gesamten Ref-Gruppe in einem Raum stand und wir das gemeinsam hinter uns brachten. Das war weder feierlich noch wäre das für Außenstehende sehenswert gewesen.
    Zum Ende der Zeit war das dann alledings ein wenig anders. Am Nachmittag nach meiner Prüfung sind Familie und Freunde in die Schule gekommen, um mir gemeinsam mit dem gesamten Kollegium zu gratulieren. Das war sehr schön.
    An einer anderen Verbeamtung als der zu Beginn des Referendariats habe ich nie teilgenommen. Die Urkunde für die Verbeamtung auf Lebenszeit wurde an die Schule geschickt, ich habe sie im Schulbüro abgeholt und habe den Empfang mit meiner Unterschirft quittiert.


    Dass es vorkommt, dass Verbeamtungen in einem feierlichen Rahmen stattfinden, wusste ich nicht. Somit kann ich mir auch nicht vorstellen, ob das als eine Veranstaltung gedacht ist, an der ebenfalls Angehörige teilnehmen. In S-H gibt es keinen einheitlichen Termin für alle Lehrer. Die Urkunden und entsprechenden Termine kommen sehr kleckernd aus dem Ministerium. Aber wie gesagt, mehr als Urkunde entgegennehmen udn unterschreiben, gibt es dazu auch gar nicht.

    Seit 3,5 Wochen sind unsere Schulanfänger da. Seit dem ersten Tag ist in meiner Lerngruppe an Unterricht in einem Großteil der Schulzeit unmöglich. Zunächst dachte ich, es läge an mir. Verwöhnt von der letzten Klasse, Umstellung von Klasse 4 usw. usw.
    Ich habe bereits an zwei verschiedenen Grundschulen, an einer Hauptschule und an einer Relaschule und in der Kinderförderung einer stationären Drogentherapieeinrichtung gearbeitet. Die Gewaltbereitschaft, die ich aber seit dem 1. Schultag in dieser Klasse erlebe, überbietet alles, was ich in den letzten Jahren erlebt habe.


    Erreicht das Kind den Klassenraum in Belgeitung der lauten Oma, die absolut kein Deutsch spricht, sich aber trotzdem lautsark an die anwesenden Kinder oder mich wendet, ist es für einen Moment friedlich. Dann aber beginnt der Junge sich die Schuhe auszuziehen, um anderen Kindern damit ins Gesicht zu schlagen. Oder er hebt seinen Einzeltisch an und lässt ihn so fallen, dass er in der Nähe spielender Kinder wieder fällt. Er rennt über das Spiel anderer Kinder, um das Spiel zu zertören oder ihnen auf die Hände und Füße zu treten. Wenn wir Erwachsenen ihn von den anderen Kindern abhalten wollen oder ihn bei seinen AKtionen stoppen, beginnt er uns zu boxen oder zu treten. Beim Frühstück spuckt er anderen Kindern in die Frühstücksdose oder auf die Hand. Dass Eltern morgens bei mir Schlange stehen, um sich darüber zu beschweren, dass ihre Kindern mit so einem Kind gemeinsam lernen müssen, versteht sich von selbst.


    Zu diesem Jungen kommt ein weiterer, der absolut grenzenlos ist. Er ist nicht so böse und gewaltätig, kommt aber nciht damit klar, dass er in der Gruppe ledilgich ein Kind von 20 ist und dazu nicht mal der Bestimmer, sondern sich fügen muss. Er ist in seiner Haltung so penetrant und massiv, dass er Unterricht erfolgreich unterbrechen kann. Er legt sich in den Kreis und schreit. Im Unterricht schreit er immer wieder das gleiche Wort in die Klasse. Er tramepelt, wenn er etwas tun soll, was er gerade lieber nicht tun möchte. Da er zu Hause lediglich macht, was er wirklich machen möchte, findet er sich bisher nicht in die Rolle als Schulkind ein, da Schule einfach Grenzen hat, was ihm ja bsiher absolut fremd war.


    Dazu habe ich ein Kind, das bereits im KiGa mit allen Möglichkeiten der Förderung und Maßnahmen versorgt wurde. Die kleinsten, bereits ritualisierten Tätigkeiten fallen ihm schwer (z.B. Schuhe in das Schuregal stellen). Dazu ist er motorisch derart unterentwickelt. Zum einen stolpert er ständig, zum anderen kann er kaum einen Stift halten.


    Ein weiteres Kind ist nicht ansprechbar. Der Junge reagiert nicht. Spricht man ihn an, zeigt er keine Reaktion, Wird man lauter, reagiert er nicht. Berührt man ihn und spricht ihn dabei an, reagiert er nicht. Sitzen bereits alle Kinder im Sitzkreis oder stellen sich zum Sport auf, sitzt er immer noch am Platz und redet. Dabei merkt er nicht, dass niemand mehr da ist und niemand mehr zuhören kann. Er wirkt tatsächlich wie in einer anderen Welt.


    Diese Gruppe macht etwa ein Viertel der Klasse aus und kann vom Rest nicht kompensiert werden. Somit sind solche lustigen Aktionen wie z.B. Buchstaben hüpfen ausgeschlossen. Da werden Kinder umgehauen und geschubst. Sandkästen zum Buchstaben schreiben werden ausgeräumt und der Sand wird anderen in den Nacken gestreut oder durch die Klasse geworfen. Da fehlt mir gerade der Humor, das als kindliche Neugier und Fantansie zu werten und als Darstellung eines Sandsturms zu werten.
    Zum Sport kommen wir auch nicht so einfach, weil die Kinder sich witziger Weise an Türrahmen, Heizungsrohren usw. festkrallen und den Weg zur Halle entsprechend verlängern. In der Umkleidekabine werfen sie die Bänke um, schmießen mit Schuhen, schleudern die Turnbeutel am Band. -Man bedenke bei allem, dass es sich um Kinder handelt, die erst 6 oder 7 Jahre alt sind. Die fangen gerade erst an. Ich mag und kann mir gar ncht vorstellen, wie das weitergeht.


    Ich habe inzwischen mehrmals eine Sonderpädagogin aus dem Förderzentrum in die Klasse eingeladen, die die Hände über dem Kopf zusammenschlug und ganz entschieden äußerte "Hier können SIe keinen UNterricht machen!". Bisher hat sie erstmal ganz grob ein paar Gedanken geäußert. Aber insgesamt ist sie auch noch ratlos, da sie so eine Ballung von Auffälligkeiten und Schulunfähigkeit auch nicht täglich erlebt. Sie denkt an intensiver Arbeit mit den fitten Kindern auch mit Wissen,d ass die Katastrophen zunächst weiter machen wie sie wollen. Sie hält für möglich, dass sie sich aber nach und nach abgucken, wie richtiges Verhalten auszusehen hat und nach und nach zu den fitten dazustoßen können. Zudem sollen zunächst keine Erzählkreise mehr stattfinden, um die Situationen, in der das verletzten der anderen Kinder durch die nähe so einfach ist, nicht zu schaffen. Okay, soweit so gut, das probiere ich gern in der kommenden Woche. Allerdings brauche ich für 20 Wochenstunden viele Ideen und freue mich über eure Ideen.


    Ach so, auf die Eltern ist in diesen Fällen nicht zu bauen. Teilweise sind sie frustriert, weil Erziehungshilfe und Co ihnen nicht zufriedenstellend helfen konnten,teilweise sprechen sie unsere Sprache nicht, sehen die Notwendigkeit nicht, weil bei ihnen zu Hause alles bestens läuft, usw. Es kann also nur klappen, was bei uns in der Schule läuft.


    Verzweifelte Grüße und vielen Dank für eure Ideen,
    ohlin

    Ich habe eine Bekannte, die einen Second-hand-Laden betreibt, in dem sie auch eine große Buchabteilung hat. Sie kauft Kleidung gegen Bargeld an, niemand muss auf sein Geld warten bis sein Kram vekauft wurde, so wie ich es schon mal von anderen Läden dieser Art gehört habe. Ich bekomme oft mit, mit welchen Vorstellungen und Kleidungsstücken die Menschen zu ihr kommen. Viele kommen mit dem Satz "Aber das ist doch wie neu" oder "Das Kleid war doch aber so teuer!". Das mag sein, ist aber nicht mal gewaschen und gebügelt, sondern wird knüllig aus der H&M-Tüte gezogen. Die Erwartung ist, dass sie dafür einen großen Teil ihres Anschaffungspreises im Second-hand-Laden bekommen, aber nicht mal die Zeit investieren, es zu waschen und in einem sauberen und ordentlichen Zustand abzugeben. Meine Bekannte ist beim Ankauf kritisch, dafür ist ihr Angebot aber auch gut. Allerdings kann sie keine Erfolge mit dem Laden fahren, wenn sie gebrauchte Jacken für 20 Euro ankauft und sie dann entsprechend anbietet, weil das einfach zu teuer ist. Neue Kleidung, die aber vor 4-5 Jahen mal "in" war, wird ebenso wenig bei ihr gekauft wie auf dem Flohmarkt oder bei ebay. Da hilft nur der Tipp, es einem Kleidercontainer oder Kleiderkeller wie z.B. bei der Diakonie kostenlos zur Verfügung zu stellen.


    In dem speziellen Fall der Lederjacke würde ich, um die Rückmeldung eines solchen Ladens persönlich zu bekommen, die Jacke dort zeigen und im Anschluss ggf. bei ebay anbieten, wenn mir das Angebot des Ladens zu niedrig erscheint. Da ist dann das Geld zu bekommen, was Leute wirklich bereit sind, für gebrauchte Kleidung auszugeben, ohne dass ich einen Zwischenhändler mitfinanzieren muss.


    Viel Erfolg!

    Hat jemand noch zwei bis drei Exemplare des Zahlenbuchs für die 3. Klasse, die nicht mehr gebraucht werden, abzugeben? Es gibt hier ja viele, die mit dem Zahlenbuch unzufrieden sind und durch einen Lehrwerkswechsel evetl. Exemplare liegen haben, die ncht mehr genutzt werden. In unserem Jahrgang fehlen aktuell zwei Bücher. Da es aber nur noch in diesem Jahr genutzt wird und dann von der neuen Ausgabe abgelöst werden soll, möcht eich ungern nagelneue Bücher beim Verlag bestellen, sondern sie so günstig wir möglich beschaffen, um die Ersparnis in bleibende Mathematerialien investieren zu können. Es können gern Exemplare sein, die in eurer Schule im Keller bei den ausgemsuterten Exemplaren schlummern, die Schulstempel haben, die schon 2, 3 oder 4 mal an Schüler ausgeliehen wurden, die mit euren eigenen Namen versehen sind...völlig egal. Wichtig ist, dass es nicht die Vorgänger-Ausgabe ist, denn die ist mit dem Arbeitsheft, das noch zu bestellen ist, nicht wirklich kompatibel. Wir brauchen die folgende Ausgabe:
    http://www.amazon.de/Das-Zahlenbuch-Erich-Chr-Wittmann/dp/3122004305/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1345743577&sr=8-1&tag=lf-21 [Anzeige]


    Vielen, vielen Dank,
    ohlin

    Ist das auch nicht üblich, dass man bereits Vorab-Informationen aus dem KiGa und von der Schulleitung aus den Einschulungsgesprächen bekommt? Wir führen auch ein sog. Schulspiel durch, so dass wir uns schon etwa ein halbes Jahr vorher mal alle Gesichter anschauen können und in zwei Stunden erste Eindrücke zum Verhalten in einer Gruppe sammeln können.
    Die Kinder, die bereits im KiGa Förder-, Präventions-, Integrationsmaßnahmen und sonstiges genossen haben und als wenig sozialverträglich im KiGa auftraten, sind diejengien, die den vielen anderen, wohlerzogenen, lernwilligen, eifrigen Kindern in meiner Klasse gerade das Leben schwer machen.
    Bisher hatten wir noch keinen Elternabend. Der findet erst im Zusammenhng mit der Elternvertreterwahl 4 Wochen nach der Einschulung statt. Somit hatten wir auch noch keine Möglichkeit, mit der Elternrunde über so grundlegende Dinge wie "Bitte verabschieden Sie Ihre Kinder rechtzeitig vor Unterrichtsbeginn am Schultor und nicht 5-10 Minuten nach Unterrichtsbeginn in der Klasse" oder "Gespräche zwischen Eltern werden bitte nicht laut im Klassenraum vor allen Kindern geführt" mitteilen. Darum läuft in diesem Bereich auch alles noch nicht so, wie es den Kindern und uns die Arbeit angenehmer macht.
    Unsere Erstklässler haben 22,5 Wochenstunden. Das alles mit einer einzgien Lehrkraft abzudecken, wäre ja nur möglich, wenn alle mit so hoher Stundenzahl arbeiten würden. Tun bei uns aber nur sehr wenige. Außerdem bin ich auch froh, mich mit Kollegen über Eindrücke austauschen zu können, die die Schüler ebenfalls aus dem Unterricht kennen. So etwas wie Doppelbesetzungen, Teamstunden oder was es auch immer an anderen Schulen geben mag, gibt es bei uns nicht. Man ist immer in allen Stunden allein in der Klasse.
    Es gibt bei uns keine Vorschule, keinen Schulkindergarten o.ä. Wir sind gezwungen, alle schulpflichtigen Kinder einzuschulen, auch wenn klar ist, dass es dem Kind nicht gut tut. Es gibt keine andere Institution. Das bedeutet, dass man im 1. Schuljahr Kinder "mitschleifen" muss bis sie nach einem Jahr ein weiteres Mal in einer 1. Klasse starten können. Auch dies erschwert die Arbeit in vielen Fällen. Die Möglichkeit, Kinder in kleinen Lerngruppen in Förderschulen lernen zu lassen, gibt es nicht (mehr). Diese eigene Schulform ist zugunsten der Förderzentren abgeschafft. Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden nur noch integrativ geschult. Sie sitzen also neben den "normalen" und den "besonders fitten" Kindern in der gleichen Kalsse und müssen jeden Tag erleben, wie schnell die anderen lernen und stellen fest, dass sie nach 3 Schulbesuchjahren immer noch nciht alle Buchstaben schreiben können. Ihr I-Status spricht ihnen etwa 2 Stunden/ Woche Förderung durch eine Sonderpädagogin zu, die sie im Klassenunterricht unterstützt. Dies aber auch ert ab Klassenstufe 3. Bis dahin gibt es für sie praktisch nichts. Wie sich das auf die Arbeit und das Lernen in den ersten beiden Schuljahren dieser Kinder und der übrigen Kalssenkameraden auswirkt, versteht sich von selbst.

    Oh, ich kann es mir gut vorstellen, ich erlebe es nämlich seit 2,5 Wochen täglich:
    Das Erarbeiten bzw. Vereinbaren von Regeln ist schwer möglich, da die Kinder bereits auf dem Boden rumtrollen, sie nicht zuhören können, weil sie pausenlos selber reden...
    Bereits seit dem 1. Schultag stehen immer wieder Mütter, teilweise auch Väter, bis 8 Uhr im Klassenraum. Da kam es doch dann tatsächlich auch schon vor, dass eine Mutter eine andere verbal angriff, da sie die schlichtweg erlogenen Geschichte ihres Sohnen glaubte und daraufhin meinte, im Klassenraum die Mutter eines anderen Kindes vor versammelter Mannschaft anpöbeln zumüssen. Diese Mutter ist zufällig die eines Jungen, der täglich mind. 5 Kinder mit Tritten, Schlägen und Spuckereien attackiert. Wie gut da eine Zusammenarbeit ausschaut, kann man sich vorstellen, schließlich kennt man die Spezies "Eltern" ja doch ein bisschen, große individuelle, originelle Abweichungen gibt es sehr selten.


    Fachunterricht ist bei uns üblich. In keiner, auch in keiner 1. Klasse, werden Deutsch und Mathe von der gleichen Lehrkraft unterrichtet. Eines der beiden Fächer abe rin der Regel von der Klassenleitung, so dass mind. ein Fachlehrer für das jeweils andere Fach dazu kommt. In unseren jetzigen vier 1. Klassen sind immer 2-3 Lehrkräfte pro Klasse eingesetzt und ist bei uns der absolute Normalfall.


    Nach 2,5 Schulwochen mit meiner jetzigen 1. Klasse tüfftel ich auch noch an einem passenden System. Bisher erschreckt es mich aber einfach nur, mit welchen Verhaltensweisen Schulanfänger ankommen und weiß noch gar nicht, was wirklich das Schlimmste ist und wo ich konkret und mit Nachdruck für Abhilfe sorgen soll. Somit freue ich mich auch sehr, auf brauchbare Ideen und Erfahrungen der anderen.

    Ich habe mich in den letzten Tagen vor Schulbeginn gefreut, dass es wieder losgeht. Da ich aber eine neue 1. Klasse bekommen habe und dazu noch in einer Klasse unterrichte, die ich bisher nciht kannte, hatte ich keine konkreten Kindergesichter vor mir, auf die ich mich freuen konnte. Aber es kamen Kollegen wieder zu uns, die wirklich sehr lange krank waren, unser Schulgebäude ist teilweise sehr aufgehübscht worden...es gab schon einiges auf das ich mich wirklich sehr gefreut habe.
    Als ich mit meinen Kolleginnen im Gottesdienst zwischen den ganzen Schulanfängern und ihren Angehörigen saß, war ich kurz ein wenig aufgeregt, weil das so viele waren und ich mir ziemlich verloren vorkam, aber das verflog ganz schnell wieder.
    Nun sind wir schon wieder 2 Wochen dabei und es fühlt sich an, als würden die Ferien Monate zurückliegen ;)


    Einen guten Start ins Schuljahr für alle, die ihn noch vor sich haben, wünscht
    ohlin

    Ich finde Lotta total toll und kann mir den Namen auch für eine Erwachsene gut vorstellen.


    Tara - mein Favorit - erscheint hier ja nicht.


    nms


    Ui, Tara für ein Kind/ einen Menschen kam mir bisher gar nicht in den Sinn, da ich bisher nur zwei Hunde im Bekantenkreis habe, die Tara heißen.



    Eine Dame aus dem Bekanntenkreis meiner Eltern trägt offiziell den Namen "Carla", findet den aber ganz schlimm und hat sich kurzerhand umgenannt und jeder spricht sie nun mit Susi an. Ob das eine wirkliche Verbesserung ist, sei dahin gestellt, aber immerhin zeigt es, dass das gut möglich ist und über Jahrzehnte durchzuziehen ist. Beim Amt war sie nicht, im Pass steht nach wie vor Carla, aber das weiß kaum jemand. Somit ist also auch möglich, Lotta, Tara oder Mia einfach abzuschaffen, wenn es jemandem für sich selber nicht gefällt und sich überall als Mathilda oder Josephina vorzustellen, das schleicht sich ratzfatz ein und an Lotta und Co denkt niemand mehr ;)

    Bei der Auswahl dieser drei Namen ist wohl Pia derjenige, der mir am ehesten zusagen könnte. Lotta klingt einfach nicht schön und Ida heißen so viele kleine Mädchen und ich möchte gern vermeinden, meinem Kind einen "Allerweltsnamen" zu geben (Vielleicht ist der Name auch nur bei uns im Norden gerade Trend?). Allerdings ist mir auch wichtig, dass der Vorname auch mit dem Familiennamen klingt, der ja doch eine ganze Weile, wenn nicht sogar ein Leben lang, an einem Mädchen haftet. Wenn ein Familienname mit a beginnt, finde ich dazu einen Vornamen, der auf a endet, nicht schön. Solch Kombinationen wie Lena Ahrens oder Pia Ahlers würde ich von daher immer vermeiden so gut es geht.

    Meinen Kleinen sind seit gestern da.
    Gestern sind wir nach dem Gottedienst un der Feier in der Turnhalle gemeinsam in die Klasse gegangen (Wir brauchten drei Mal länger als man es mit einer "eingespielten" Klasse nach dem Sport braucht, also hier schon mal genug Zeit einplanen.). Dort suchte sich jeder zunächst einen beliebigen Platz aus. Ich habe Gruppentische gestellt, diese aber alle mit einer Seite an die Wand, so dass wir in der Mitte genug Platz zum Spielen, Tanzen und für einen Sitzlreis haben und so dass die Kinder möglichst in Ruhe am Rand arbeitne können und nicht immer in der Mitte des Raumes sitzen müssen, wenn sie am Tisch sitzen, um zu arbeiten. In einem 1. Sitzkreis habe ich eine Geschihte vorgelsen. Im Anschluss durfte jedes KKind sich vorstellen, wie die Tier-Schulanfänger in der Geschichte (Name sagen und dazu, was man schon besonders gut kann). Manchmal musste ien Kind dies auch vormachen, weil wir uns das nicht vorstellen konnten. Danach hat jedes Kind an seinem Platz eine erste Aufgabe gelöst: auf einem arbeitsbogen wuren Schultüten mit gleichem Muster gleich angemalt. Dann gab es die erste Hausaufgabe (AB "Schultüte": in den Umriss einer Schultüte malen, was in der eigenen Schultüte drin war). Zwischendurch haben wir das "Leisezeichen" besprochen und Material (z.B. TUschkästen) in der Klasse verstaut, das schon mitgebracht wurde. Damit war der erste Schultag (eine gute Zeitstunde im Klassenraum) bestens gefüllt.


    Heute fand "Unterricht" von 8 bis 12 Uhr statt und zwar ohen Fachunterricht. DIi Kinder kamen an, teilweise warteten sie auf dem Schulhof und viele Eltern wollten "mal schnell gucken". Bis es so ruhig war, dass wir anfangen konnten, war es halb neun. Wir haben uns begrüßt und uns nochmal an das "Leisezeichen" erinnert. In einem Sitzkreis habe die Kinder von ihrem Einschulungstag berichtet. Dann kam jedes Kind nach vorne (Fand ich mutig.) imd stellte uns das Bild von seiner Schultüte vor un derzählte dazu. Anschließend sind wir durch die Schule gegangen und sind die Wege zur Toilette und zu den verschiedenen Schulhöfen abgegangen. Zurück in der Klasse gab es ein kleines Frühstück und anschließend die Aufgabe, die vorgezeichneten Muster einer Schultüte mit Bleistift nachzuzeichnen. Dann war es soweit, dass wir zum ersten Mal auf den Hof in die große Pause gehen konnten. Auch wenn allen die Bedeutung der Glocke deutlich war, mussten mehrere Kinder persönlich nach dem Pausenende gesucht und mit rein genommen werden. Darüber haben wir gleich im Kreis gesprochen und es soll morgen nicht wieder so sein. Zur Erinnerung daran, dass morgen der Fotograf kommt, haben wir eine Schultüte in das HA-Heft gemalt, weil die morgen mit aufs Foto soll. Mal sehen, ob das klappt. In einem Sitzkreis haben wir gmeinsam überlet, woran man Schulkinder erlennt. Ein klares Zeichen ist der Schulranzen. JEder bekam ein Blatt, auf das er sich als Schulkind malen sollte. Zu Hause soll jeder seinen Sitznachbarn malen. Zwischendurch war immer wieder ein bisschen Zeit zum Spielen, Bauen und Stempeln. Damit hatten wir den ersten richtigen Tag hinter uns.


    Viele Grüße,
    ohlin

    Ich betreue schon seit einiger Zeit Lehramtsanwärter an unserer Schule. Es hat sich bewährt, gemeinsam einen Reflexionsbogen zu entwerfen, mit dem die Reflexion vorbereitet werden kann. Zur Stundenbeobachtung habe ich kein Ratser entworfen, sondern erwarte, dass mir vor der Stunde ein Schwerpunkt genannt wird, auf den ich besonders achten soll. Ganz wichtig ist am Anfang, die Regeln und Absprache innerhalb des Kollegiums zu verdeutlichen, z.B. wie zu verfahren ist, wenn man krank wird (Wen muss ich anrufen? Wen muss ich informieren, was den Vertretungsunterricht angeht? Wo muss ich meine Krankmeldungen abgeben, Schule, Ausbildungsseminar?), wo befindet sich welches Material in der Schule usw. Ich bitte die Anwärter immer zu Beginn des Schuljahres, an einem Elternabend teilzunehmen, den sie passiv verfolgen können, um gewappnet zu sein, wenn sie sich selber auf einem Elternabend vorstellen müssen. Insgesamt muss man immer wieder darauf hinweisen, wie wichtig es ist, dass jeder aus seiner Ausbildung das Beste machen muss und dafür selber verantwortlich ist. Mit Aussagen wie "Das hat mir aber keiner gesagt" wird man zu keinem guten Abschluss kommen. Man muss selber gucken, fragen, machen. Aus einem konkreten Fall habe ich gelernt, dass man Mut haben muss, als Mentor rechtzeitig Schulleitung und Seminarleitung ins Boot zu holen, wenn zu viel schief oder gar nicht läuft, es keinerlei Fortschritte gibt usw. Nicht jeder, der ein Lehramtsstudium gemacht kann, kann wirklich Lehrer werden. Das muss man aber so rechtzeitig wie möglich äußern und nicht erst 4 Monate vor der Prüfung Alarm schlagen.

    Mich hat die "Diskussion" hier motiviert, selber Perlenstangen zu basteln. Ich habe Perlen und Biegeplüsch bei Winkler bestellt und habe gestern Abend beim Fernsehen 2 Sätze Perlenstangen in Montessori-Farben gebastelt. Für das Material habe ich keine 20 Euro bei Winkler bezahlt und von BEstellung bis Lieferun verging nur eine kurze Zeit. Bei Labbé, AlS und Co habe ich nichts gefunden, was insgesamt günstiger gewesen wäre. Teilweise gab es auch nicht die richtigen Farben.

    Bei uns im Kreis hat eine Kollegin vor Jahren eine teure Reise gewonnen -eine Kreuzfahrt halb um die Welt. Natürlich konnte die Reisezeit nicht für die Kollegin an die Ferien angepasst werden. Also hat das Kollegium sich kollegial gezeigt und ihre Fehlstunden aufgefangen. Das ging aber auch nur, weil von vornherein mit offenen Karten gespielt wurde und alle wussten, dass sie eine Reise antreten wird. Auch die Bezirksregierung/ Schulrat war eingeweiht.

    Ich verzweifle!!!
    Nachdem ich seit Freitagmittag plötzlich keine Mails mehr verschicken konnte, aber ohne Probleme empfangen konnte, habe ich nun herumprobiert und das Email-Konto neu erstellt, die Ein- und Ausgangsserver immer wieder neu eingegeben. Ergebnis: Ich kann wieder senden und empfangen. ABER seit dem erhalte ich fast immer beim Beenden von Outlook nach der Frage, ob die gelöschten Elemente endgültig gelöscht werden sollen, die Nachricht "(Keine Rückmeldung)" und es hilft nur noch, das Programm abzubrechen, da der Löschvorgang (Blatt wandert virtuell zum Mülleimer) nicht endet. Bestenfalls endet der Vorgang nach vielen Sekunden, gefühlten 3 Minuten, und das Programm schließt ordnungsgemäß.
    Was kann denn da jetzt noch falsch laufen? Eine Office-Reparatur habe ich nach dem Ändern/ Einrichten/ Gangbarmachen des Kontos schon gemacht, damit auch von der Outlook-Seite wieder alles stimmt. Aber einen positiven EInfluss auf die Rückmelde-Problematik hat das nicht. Habt ihr noch Ideen?


    Vielen Dank,
    ohlin

    Ich tupfe auf entzündete Stellen im Mund mit einem Wattestäbchen etwas Teebaumöl. Das schmeckt natürlich nicht, aber es hilft recht schnell, so dass man den Geschmack nicht tagelang ertragen muss.

    Lange Reihen hatte ich auch -fanden die Kinder prima und ich mochte das auch. Allerdings habe ich damit erst Mitte der 2. Klasse begonnen. Im 1. Schuljahr hatte ich für kurze Zeit Gruppentisch für 4-6 Kinder. Ohne dass die Kinder flippen, flippe ich immer schon. Mich nervt das Klettern über Schulranzen und Turnbeutel (Es gibt bei uns dafür keine anderen Plätze als den Raum um den Stuhl des Kindes herum.) und auch der unruhige Anblick der Gruppe, da alles wenig geradlinig ist. Wenn man "mal schnell einen Brief austeilen" muss, dauert es ewig bis man bei allen Kindern gewesen ist, egal ob das Verteilen Kinder oder Lehrer übernehmen. Und vor allem hat man durch diese kleinen Grüppchen keinen Platz in der Mitte des Raumes und auch sonst keine Richtung, in die alle Kinder gucken können. Dafür wird aber jedes Kind aus vielen Richtungen angeguckt und hat auch immer jemanden zum Angucken und Faxen machen. Somit habe ich mir überlegt, für meine neuen Schulanfänger Tische zum Arbeiten an den Rand/ an die Wand zu stellen, so dass jeder beim Arbeiten von möglichst wenig Kindern beobachtet werden kann und so, dass wir in der Mitte Platz haben, um zu spielen oder gemeinsam im Kreis etwas zu erarbeiten, Aufträge zu erteilen oder auch in einr kleinen Gruppe zu arbeiten, wenn es am Tisch gerade nicht geht.

    Wir werden nach den Sommerferien in der Eingangsstufe mit dem ABC der Tiere anfangen und freuen uns sehr darauf, da wir lange dafür gekämpft haben. Das Lehrermaterial dazu ist unerlässlich, finde ich. Setzt man die Fibel lediglich als Sammlung von Lesetexten ein und nimmt dazu eine Anlauttabelle und lässt damit schreiben, ist das sicher möglich. Wir möchten aber gern das Silbenprinzip umsetzen, so wie es gedacht ist. Da ist die für Kinder schwierige Aufgaben "Laute zu hören und mit Hilfe einer Anlauttbelle zu verschriftlichen" nicht vorgesehen. Was für eine Rolle das freie Schreiben innerhalb des Lehrgangs spielt, ist mir beim Durcharbeiten des Lehrermaterials noch nicht klar geworden. Die Ankertiere sind nicht wie eine herkömmliche Anlautbabelle zu nutzen. Will man also zur Silbenmethode die herkömmliche Methode des Schreibens mit einer Anlauttabelle einsetzen, muss man wohl tatsächlich eine dazu passende Tabelle (parallel?) verwenden.
    Ob wir uns in 1 oder 2 Jahren immer noch freuen, dass wir nun endlich mit diesem Werk arbeiten können, werden wir sehen...Noch ist die Freude jedenfalls ungetrübt.

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