Kinder lernen bereits ab der ersten Klasse (wenn nicht bereits schon in der Kindertagesstätte) den Umgang mit Anderssein - das ist inzwischen in den meisten Kerncurricula verankert.
Theoretisches Wissen alleine ändert aber noch keine Haltung, sonst gäbe es kein Mobbing (mehr).
Kinder können grausam sein und, wie schon von WillG beschrieben, wer einen Grund sucht, findet auch immer einen. Bei sichtbaren Behinderungen ist diese Grundsuche für Außenstehende leider etwas einfacher. Kindern fehlt oft noch die Fähigkeit, zu verstehen, welche Wirkung ihre Worte oder ihre Taten auf Andere haben können. Manche haben schon gelernt "Das sagt man nicht. Das verletzt die Gefühle des Gegenüber.", Andere sind da umso direkter.
Rechne leider damit, dass du viel und oft erklären musst! Auch gegenüber manchen Eltern oder Kollegen.
Selbst wenn deine eigene(n) Klasse(n) (nach etwas Zeit) dich mit deiner Einschränkung akzeptiert, kann es immer wieder passieren, dass du über den Flur oder den Schulhof läufst und aus irgendeiner Ecke den Satz "Ihhh, da kommt die Behinderte!" hörst - von Schülern, die du vielleicht nicht kennst und die dich auch nicht näher kennen, über dich nur auf Basis deines Aussehens und ggf. deiner beruflichen Funktion urteilen. Und das nur, weil sie cool wirken wollen, sich das von Mitschülern, Rapsongs oder irgendwelchen Tik Toks abschauen.
Auch da kann man das Ganze bewusst ansprechen und pädagogisch aufziehen. Die Frage ist nur, ob man das möchte.
Frage dich selbst, ob du innerlich so stark bist, um über diesen Provokationen, denen du vermutlich regelmäßig ausgesetzt sein könntest, stehen zu können!