Da ist es Schwachsinn Deutsch als Wissenschaftssprache zu fordern...
Dann verstehst du diesen einen Satz im Parteiprogramm eher im Sinne von "Wir wollen, dass Deutsch zukünftig Wissenschaftssprache wird.", weil sie es aktuell nicht ist, korrekt?
Da ist es Schwachsinn Deutsch als Wissenschaftssprache zu fordern...
Dann verstehst du diesen einen Satz im Parteiprogramm eher im Sinne von "Wir wollen, dass Deutsch zukünftig Wissenschaftssprache wird.", weil sie es aktuell nicht ist, korrekt?
Hä? Was hat das mit Deutsch als Wissenschaftssprache zu tun? Sie reden doch eindeutig an der Stelle von Universitäten.
Universitäten sind Institute, wo Forschung und Lehre stattfindet.
Forschung/Lehre = Bildungspolitik = Ländersache.
Forschung ist international, aber Bildungspolitik passiert auf Landesebene, weswegen bildungspolitische Ziele aller Parteien immer in diesem Zusammenhang (aber natürlich immer mit dem Bewusstsein, dass Bildung über Landesgrenzen hinauswirkt) zu betrachten sind.
Bei aller Liebe, es geht auch ohne diese von dir gewählte Wortwahl!
Tom im Kommentar über deinem gelingt das auch.
Da es auf der Homepage der AfD Deutschland ist, bezeichnet die AfD wahrscheinlich Deutschland als Land. Ansonsten wäre das Wort landesweit auch unnötig oder gibt es tatsächlich ein Bundesland, wo die Zugangsvoraussetzungen zum Gymnasium sich von Kommunen zu Kommunen unterscheiden?
Ok, also eine zentrale Forderung der AfD in dieser Sache ist, dass alles so bleibt wie es ist, weil sie nicht möchtet, dass Vorlesungen auf Englisch gehalten werden oder Wissenschaftler auf Englisch oder anderen Sprachen Aufsätze veröffentlichen? Habe ich das richtig verstanden? Oder was fordert die AfD? Ist es nicht auch kontraproduktiv, wenn man von globalisierten Welt ausgeht?
Einfaches Beispiel: Gehe mal auf das Vorlesungsverzeichnis einer Universität deiner Wahl und suche dir im Lehramtsreiter eine Einführungsveranstaltung heraus! Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die Veranstaltung auf Deutsch gehalten und bei den Literaturhinweisen auf mindestens ein deutsches Lehrbuch verwiesen wird. Wenn du sicher gehen willst, was genau gemeint ist, fragst du beim AfD-Politiker deines Vertrauens nach, was genau mit "erhalten bleiben" gemeint ist, aber ich verstehe die Aussage so, dass diese eine Veranstaltung weiterhin auf Deutsch gehalten und (auch?) auf deutschsprachige Forschungsliteratur verwiesen werden soll. Würdest du dir in deiner globalisierten Welt eine Fortsetzung oder eine Abkehr von dieser Praxis wünschen?
Also das hier:
Die Bildungsstandards in allen Schulformen müssen sich an dem jeweils höchsten Niveau in Deutschland ausrichten. Zugangsvoraussetzung für das Gymnasium dürfen allein landesweit verbindliche Leistungskriterien sein.
[...] Der zweite Satz scheitert erstmal am Grundgesetzt und der Hoheit der Bundesländer.
Du hast doch selbst zitiert, dass da "landesweit" und nicht "bundesweit" steht, wo siehst du da ein Problem mit dem Grundgesetz?
Bevor hier etwas als "schwachsinnig" bezeichnet wird, würde ich empfehlen, die Aussage erneut zu lesen. Da steht nicht, dass die Lehr- und Wissenschaftssprache Deutsch werden, sondern dass sie "erhalten bleiben" soll. Bedeutet: Zumindest die Partei ist der Auffassung, dass Deutsch bereits Lehr- und Wissenschaftssprache ist, es nicht darum geht, eine Veränderung herbeizuführen, sondern eher eine solche abzuwehren. Es werden im Jahr 2023 Vorlesungen, Seminare und Reden auf Deutsch gehalten und Forschungsarbeiten, bishin zu Doktorarbeiten und Journalbeiträgen, auf Deutsch geschrieben - das ist erst einmal kein Wunschdenken der AfD, sondern tägliche Praxis in Bildungs- und Forschungsinstitutionen. Dass darüber hinaus auch Forschung und Lehre in anderen Sprachen stattfindet, dürfte bekannt sein. Ich lese aus diesem einen Satz nicht heraus, dass die AfD ausschließlich Kommunikation auf Deutsch fordert; hier wäre ggf. eine Präzision dieses Satzes seitens der Partei nötig.
Heute hat eine moderate muslimische Kollegin ganz nebenbei eine judenfeindliche Aussage herausgehauen. Sie hat zwar direkt danach hinzugefügt, dass hierzu jeder selbst wissen müsse, wie er zu dem Thema steht, aber ich bin ehrlich, dass ich in dem Moment etwas geschockt war, weil ich eine solche Aussage nicht von ihr erwartet hätte.
Geht es dir z.B. um sowas wie Erhalt des dreigliedrigen Schulsystems? Das findest du durchaus auch bei CDU/CSU oder FDP.
Auch wenn deine Analyse, Tom, spannend ist: Hier wird auch wieder die AfD als deutsches Phänomen dargestellt. Es ist aber ein europäisches, wenn nicht gar globales, siehe SteffdAs Frage über mir. Es ist verkürzt, die AfD als Partei der Bürgergeldempfänger zu charakterisieren. Sie wird aber ehrlicherweise von mehr Bürgergeldempfängern als z.B. die Grünen gewählt. Ich glaube dennoch nicht, dass die AfD die Partei der Protestwähler ist. Sie ist es insofern, dass sie noch nie Teil einer Regierung war und somit als Oppositionspartei primär von Menschen gewählt wird, die unzufrieden mit der Regierungsarbeit sind, da man sich ansonsten natürlich für eine derzeit regierende Partei entscheiden würde. Dabei gehe ich aber grundsätzlich davon aus, dass jede Partei von Bürgern gewählt wird, die zumindest mit zentralen politischen Inhalten d'accord gehen und somit sich durchaus mit diesen identifizieren. Dazu gehören in der Regel die großen Themenblöcke Wirtschaft, Soziales, Inneres und Arbeit.
Siehst du es etwa anders?
Ob die alle Protestwähler sind... Ich glaube, da steht auch schon eine gewisse inhaltliche Überzeugung dahinter. Oder sind die 25-30% SVP- und FPÖ-Wähler ebenfalls größtenteils Protestwähler?
Zuletzt kommen übrigens einige Forderungen von führenden Politikern anderer Parteien, die doch deutlich in die rechte Richtung gehen. Ich habe gerade gelesen, dass Kubicki eine Begrenzung von 25% Migrantenanteil pro Stadtteil fordert. War es vor ein paar Jahren überhaupt denkbar, dass ein führender Politiker derartige Forderungen offen formuliert?
Und du triffst in der Zeit keine Freunde, machst Sport, Musik, Vereinsarbeit o.ä.?
Spannender ist die Frage, wie es nun weitergeht. Kann man sie endlich verbieten?
Die Frage ist: Was erhoffst du dir hiervon? Sollte die Partei verboten werden, würden ihre Wähler (aktuell auf Bundesebene 22%) ja nicht plötzlich CDU oder SPD wählen.
Was bei dieser Diskussion vergessen wird: Etwas, was technisch möglich ist, findet nur dann Anwendung, wenn es auch tatsächlich von Menschen als sinnvoll und praktikabel empfunden wird, Menschen sich hiervon mehr Vor- als Nachteile versprechen. Wenn man zweimal darüber nachdenkt, ist es in dem Land von "Das Internet ist für uns alle Neuland." und begeisterten Faxnutzern wahrscheinlich, dass Beamte sich selbst überflüssig machen? Kaum einer sitzt so sattelfest wie Beschäftigte des öffentlichen Dienstes, daher wäre ich hier beruhigt.
Wenn die Arbeit von 7:30 bis 21:00 Uhr geht, ist aber praktisch unter Woche gar keine Freizeitaktivität mehr möglich, oder wie schaffst du das?
Klar, sie können es selber kaufen oder das kostenlose Angebot annehmen.
Wenn ich so darüber nachdenke, fände ich das durchaus fair. Jedem wird ein Mindestangebot gemacht, aber freiwillig können auch teurere Angebote genutzt werden. Es würde zudem auch den Missbrauch von Sozialleistungen reduzieren, da es letztlich über Sach- statt Finanzleistungen liefe.
Hätten die Eltern beim Mittagessen oder dem Schreibzeug dennoch ein Mitspracherecht?
Jeder darf bei uns Spanisch wählen, der möchte, aber so ein gaaaanz bisschen bin ich immer froh über jeden kleinen Franzosen - wäre gelogen, wenn ich etwas Anderes behaupten würde
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Bei ein paar erwachsenen Bekannten ist das Schulfranzösisch etwas eingerostet, bei den wenigen Bekannten mit Spanisch in der Schule sieht es aber auch nicht besser aus, daher mal schauen, ob die aktuellen Spanischjahrgänge ihre Kenntnisse über das Ende der Schulzeit hinaus retten können.
Es wird keiner zu irgendetwas überredet, sondern informiert über zentrale Unterrichtsinhalte, Methoden, Prüfungsformen und beraten hinsichtlich inhaltlicher Interessen und bisherigen Leistungen in den Fächern Englisch und Deutsch, ggf. auch Gesellschaftswissenschaften. Ausgeglichene Schüleranzahlen erreichen wir dadurch, dass alle drei Fachschaften in Klasse 6 Informationsangebote machen und durchaus intensiv mit den Klassenlehrern der sechsten Gymnasialklassen zusammenarbeiten. Wir sehen uns dabei nicht als Konkurrenten, sondern kooperieren zusammen, um bewusst nicht zu werben, sondern aufzuklären.
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