Beiträge von Alexander9

    Hallo Leute,


    wollte euch noch kurz meine Entscheidung mitteilen.

    Die letzten Wochen waren nicht einfach für mich, ich habe viel nachgedacht und habe oft geschwankt zwischen ich mache Medizin zu Ende und ich höre jetzt auf und habe mich nun dazu entschieden, mein jetziges Studium zu beenden. Die Entscheidung ist mir schwer gefallen, aber ich packe es nicht, jetzt aufzuhören. Und mein Gefühl sagt mir mittlerweile auch, dass ich es durchziehen sollte. Und ob Grundschullehramt dann wirklich genau mein Ding wäre, kann ich nicht mit 100%-iger Gewissheit wissen. Wenn ich jetzt aufhören sollte und dann merke, es ist doch nicht so toll wie gedacht, stehe ich nacher doof da und habe dann nicht mehr so viele Möglichkeiten, wie ich sie jetzt habe.

    Wie es nach meinem Studium weitergeht, kann ich noch nicht sagen. Vielleicht werde ich doch Arzt, vielleicht mache ich den Quereinstieg in Richtung Berufsschule oder ich studiere tatsächlich nochmal.

    Viele Grüße und danke nochmal für die Anregungen!

    Danke für den Beitrag, es tut gut mal eine andere Sichtweise zu hören und da du auch Medizin studiert hast kannst du es vllt. mehr nachempfinden wie es mir dabei geht…


    Ich wollte nach der Schule auf jeden fall was mit Menschen machen, sei es im Gesundheits- oder sozialen Bereich. Ich habe mir tatsächlich auch überlegt mit Lehramt zu beginnen, weil ich mir die Arbeit mit Kindern gut vorstellen konnte. Damals hat es mich aber doch mehr in die Medizin gezogen. Ich fand die Naturwissenschaften spannend, die vielen Möglichkeiten nach dem Studium (über Praxis, Krankenhaus bis hin zur Labortätigkeit), den abwechslungsreichen Beruf und konnte mir die Tätigkeit als Arzt allgemein einfach total gut vorstellen. Zudem sind meine Eltern beides Ärzte und ich wurde wahrscheinlich dadurch geprägt. Sie haben mich aber nie gedrängt, das zu studieren.

    Prestige und Gehalt waren für mich ein netter Pluspunkt, aber garantiert nicht der Grund, damit zu beginnen.


    Heute sehe ich alles viel nüchterner. Viele Bereiche kann ich für mich als Mediziner ausschließen. Die Bereiche, die evt. doch in Frage kommen (Kinderarzt) sprechen mich nicht so an, dass ich sage: das ist es. Zudem sehe ich immer mehr, wie die Arbeitsbedinungen für Ärzte sind, was mich zusätzlich abschreckt. Andererseits kann man sich dafür ja auch niederlassen und müsste das nicht ewig mitmachen.


    Ich sehe ebenso die Vorteile, meinen Abschluss zu machen. Aber wie du gesagt hast, es steht das Staatsexamen an und damit nochmal viel Arbeit. Und mit meiner (aktuell) fehlenden Motivation und dem Gedanke, nochmal 2 Jahre zu studieren um dann direkt danach sowieso nicht als Arzt zu arbeiten… Ich weiß nicht, wie ich das durchstehen soll.

    Könntest du denn das Praktische Jahr später machen? Oder muss das direkt im Anschluss an das Studium erfolgen?

    Es muss nicht direkt im Anschluss erfolgen. Ich weiß allerdings nicht, wie sicher es ist einen Platz zu bekommen, wenn ich mich exmatrikuliere und mich dann später wieder bewerben sollte. Einen Abschluss hätte ich ohne das PJ jedenfalls nicht.

    Also musst du doch ein praktisches Jahr machen?

    Ja genau, aber wie Schmidt gesagt hat, ist es nicht dasselbe wie der Arzt im Praktikum. Das gibt es nicht mehr.

    In Baden-Württemberg kann man auch Fächer wie Biologie, Chemie ect. für den Sachkundeunterricht studieren. Falls mir was angerechnet wird, könnte ich das Studium evt. verkürzen. Und hier studiert man 8 Semester und geht dann ins Ref, das 1. Jahr Ref ist also Teil des Masterstudiums. In diesem Sinne würde ich nochmal 1 Jahr an Zeit sparen.


    Wenn ich mich jetzt übrigens exmatrikuliere, bekomme ich nie wieder den Platz.


    Ich denke ich schaue jetzt erstmal, dass ich noch mehr Praktika machen kann

    Vielen Dank für eure Antworten, dass hilft mir schon sehr weiter! Ich versuche mal auf die offenen Sachen einzugehen.

    - Also ich studiere momentan in Heidelberg und würde dann ganz gerne an eine PH in Baden-Württemberg gehen. Ich denke mal, ich könnte mir was für Biologie anrechnen lassen und dann wäre der Plan es so schnell wie möglich durchzuziehen. Die Finanzierung eines neuen Studiums wäre eher kein Problem für mich.


    - Ich müsste noch 1 Jahr an die Uni gehen (inklusive Staatsexamen) und 1 praktisches Jahr im Krankenhaus machen und wäre dann fertig. Da ich mich sowieso erst zum Sommersemester fürs Lehramtstudium bewerben könnte, wären es dann nur noch 1 1/2 Jahre, bis ich mit Medizin fertig wäre. Das ist natürlich nicht mehr wahnsinnig lange. Wenn ich aber sowieso Lehrer werden sollte, sind es trotzdem nochmal 18 Monate, die ich rumkriegen müsste.

    - Die älteren Kindern liegen mir weniger, als die jüngeren. Als Lehrer für Berufsschulen ect. sehe ich mich nicht. Aber klar, es gibt noch sehr viele andere Möglichkeiten für mich nach einem Medizinstudium. Auch wenn ich momentan da für mich nichts sehe, aber es kann sich ja ergeben.

    - Ich denke auf jeden Fall auch, dass Introversion und ein guter Lehrer zu sein sich nicht widersprechen. Vor allem nicht in der Grundschule. Wenn ich jetzt noch 18 oder 19 wäre, hätte ich gesagt ich kanns ja einfach mal versuchen. Mit 27 möchte ich mir jedoch keinen Fehltritt mehr leisten. Und wenn ich nacher merke, dass ich mich doch unwohl vor einer Klasse fühle.... 2 Wochen Praktikum an einer Grundschule reichen da nicht, um zu sehen, ob das passt. Ich denke ich würde es erst im Ref merken.

    Ich habe noch ein bisschen Zeit, um mir Gedanken zu machen (Bewerbungsfrist ist der 15.01). Wie die meisten mir hier geraten haben, tendiere ich momentan auch eher dazu, das Studium zu beenden. Das wäre halt der sicherere Weg und ich hätte einen Abschluss in der Tasche. Es ist für mich trotzdem keine einfache Entscheidung. Wie ich im Eingangspost erwähnt habe, zieht es mich gerade total in die Richtung Lehramt und ich müsste für mein aktuelles Studium nochmal viel Zeit und Engagement aufbringen, um es abzuschließen.

    Hallo liebe Community,


    ich habe momentan so etwas wie eine Sinneskrise und wollte um Rat fragen.

    Nach meinem Abitur habe ich ein FSJ gemacht und danach mit einer Krankenpflegeausbildung begonnen. Mit sehr viel Glück bekam ich nach 2 Jahren über das Losverfahren einen Platz für Medizin und habe die Ausbildung abgebrochen. Mittlerweile bin ich 27 Jahre alt und im 9. Semester, d.h. ich brauche noch 2 Jahre bis zum Abschluss. Irgendwie sehe ich für mich keinen richtigen Weg nach dem Studium. Ich kann mir nicht so ganz vorstellen, später als Arzt zu arbeiten bzw. habe Sorge, später unglücklich in meinem Beruf zu sein.

    Ich betreue zudem jedes Jahr Ferienfreizeiten und gebe Nachhilfe und habe gemerkt, dass mir die Arbeit mit Kindern (vor allem im Grundschulalter) sehr viel Spaß macht. Jetzt könnte ich natürlich auch Kinderarzt oder -psychiater werden. Ich habe in beiden Bereichen Praktika gemacht und es hat mir leider nicht zugesagt (da der Kinderarzt viel mit Kindern im Alter von unter 3 gearbeitet hat und mir das nicht liegt. Die Psychiatrie war mir zu heftig).

    Seit ein paar Wochen schwirrt mir der Gedanke im Kopf, zu Lehramt zu wechseln und das lässt mich momentan nicht los. Ich könnte mir den Beruf des Lehrers aus vielen Gründen einfach total gut vorstellen. Rational betrachtet spricht aber fast alles dagegen:


    - Wovor ich am meisten Sorge habe: ich merke, dass Lehramt doch nichts für mich ist. Und dann stehe ich ohne Abschluss da bzw. hätte dann wenig Optionen. Ich bin vom Typ halt eher ruhig und introvertiert und stand nie gerne im Mittelpunkt. Ich denke, dass ich trotzdem ein guter Lehrer werden kann. Es macht mich aber unsicher, ob es wirklich passt

    - Mein Umfeld würde wenig Verständnis dafür zeigen

    - Als Arzt hätte ich viele Möglichkeiten nach dem Studium, ein gutes Gehalt und ein hohes Sozialprestige

    - Ich bin "schon" 27 Jahre alt, irgendwann sollte man einen Abschluss haben und Geld verdienen
    - Ich habe schon viel Zeit und Geld in mein Studium investiert

    - Es gibt Argumente die dagegen sprechen, es als Mann ins Grundschullehramt zu wagen


    Eine andere Option wäre, mein jetziges Studium zu beenden und dann kann ich ja immer noch anfangen. Die Sache ist, dann bin ich 29 und mir fehlt die Motivation zu sagen, ich studiere jetzt noch 2 Jahre weiter und fange dann nochmal von vorne mit Grundschullehramt an.


    Ich habe nun mit meinen Eltern darüber gesprochen und die haben zu meiner Überraschung gesagt, ich solle das machen was mich glücklich macht. Sie würden also hinter meiner Entscheidung stehen, egal wie es weitergeht. Ich habe zudem in den Ferien 2 Wochen an einer Grundschule hospitiert und fand es echt gut... Ach, mein Herz zieht mich schon ins Lehramt, mein Verstand sagt aber nein :/

Werbung