Beiträge von Antimon

    Ich hab im Studium irgendwelche Stahlproben geschliffen, geätzt, poliert, um das Gefüge sichtbar zu machen.

    Uuuh ... Mir ist grad eine ziemliche Liste an Methoden insbesondere aus der Analytischen Chemie eingefallen*, von denen meine junge Kollegin gar nichts weiss. Den einzigen Spass, den man in meinem Alter dran hat: Man kann erzählen, wie unglaublich hart das Studium doch war!!! :evil:

    *Neben der Schwefelwasserstoff-Gaseinleitung ist mein all-time favorite der Soda-Pottasche-Aufschluss zur Silikatbestimmung in hochschmelzendem Glas. Oder doch die elektrochemische Metallabscheidung zur gravimetrischen Bestimmung von Kupfer? Der Trick war, das Drahtnetz mit Diethylether zu übergiessen, damit es schnell genug trocknet bevor das fein verteilte Kupfer anfängt zu oxidieren. Dann das Ding auf die Waage stellen und genau den Punkt erwischen, wo das Gewicht erst ab- und dann wieder zunimmt.

    Dann habe ich es falsch verstanden.

    Ich glaube auch. Alles gut. :rose:

    Ich rate meinen "grossen Kindern" explizit davon ab, Brennsprit zum Grillen zu nehmen und zeige ihnen die Gefahren. Lange Zeit gab es bei Coop und Migros gar keine Sicherheitsbrennpaste, die habe ich immer beim Marktkauf in Weil geholt und gross Werbung dafür gemacht. Mir kam nur in den Sinn, dass das Kind das möglicherweise gesehen haben könnte, sonst fällt mir nicht ein, wie er so sicher behaupten kann, Natron würde brennen.

    Das Ziel wäre eigentlich den sicheren Umgang mit Brennsprit zu lernen oder zu zeigen und erklären, warum man's nicht machen soll bzw. auf Alternativen hinzuweisen (geht auch mit Sicherheitsbrennpaste). "Nicht ansprechen" finde ich gerade einen merkwürdige Ratschlag.

    Frag ihn mal, ober er möglicherweise den Versuch mit den brennenden Emser-Pastillen gesehen oder daheim sogar selber ausprobiert hat. Mir kommt grade nur das in den Sinn, wie er das denken könnte.

    Dieses mitten in der Woche aufhören und wieder anfangen ist doch so ein grundsätzlich deutsches Ding, das kenne ich auch noch aus der eigenen Schulzeit. Wir ziehen's voll durch, letzter Schultag ist der Freitag. Ich bin mit meinen FMS-Klassen gerade an den Protolysereaktionen dran, sie haben sich Badebomben gewünscht. Die kann man zu Weihnachten verschenken, finden sie. Naja, ich mag das Zeug ja nicht, aber wenn sie Freude dran haben, dann machen wir das eben. :)

    Ich finde Schule nicht so schlecht, ich will da eigentlich bleiben. Mir fällt schon immer wieder was ein damit's nicht langweilig wird. Vielleicht doch noch Fachdidaktik oder Schulleitung, man wird sehen. Jetzt bin ich ja erst mal beschäftig.

    Das größte Problem ist nicht mal das unfertige Studium, sondern die "Berufserfahrung" als Lehrer. Die ist nichts wert in den allermeisten anderen berufen.

    2015 hätte ich mit meinem "Master of Education" sicherlich noch in auserschulische Berufe einsteigen können. Nachdem ich aber jetzt auch seit 8 Jahren kaum komplexere als quadratische Gleichungen unterrichtet habe, ist man dafür auch nicht mehr zu gebrauchen.

    Ich kenne bzw. kannte durchaus ein paar Leute, die nach 2 - 3 Jahren wieder "ausgestiegen" sind und heute irgendwas anderes machen. Aber ja, du hast recht, nach 8 Jahren wird es wirklich schwierig. Je nachdem, wie weit ich in der Informatik so komme, könnte ich mir vorstellen, nebenbei irgendwas in dem Bereich, dann eben auch auf Bildung bezogen, was zu machen. Wir haben hier in Basel z. B. Centerboard, die bieten webbasierte Applikationen für den Bildungsbereich an. Bei denen arbeitet aber derzeit niemand, der vom Bildungsbereich wirklich Ahnung hat, das sind halt alles Informatiker. Ich bilde mir nicht ein, bei denen einzusteigen, aber sowas in die Art fände ich durchaus noch interessant.

    CDL, die Unermüdliche. Ich glaube, ich gehe meiner zukünftigen Chefin einen Elefanten kaufen. Und der zukünftige Chef bekommt die Maus. Der weiss nur noch nichts von seinem Glück, eine Zeitlang habe ich zusammen mit ihm Alpha und Omega gespielt. Kennt ihr das? Das nörgelnde Omega, das immer klugscheissend in der Ecke sitzt und im Zweifel mit allem nichts zu tun hat ... ^^

    Einsatz und Arbeitshaltung werden nicht bewertet

    *Dürfen* explizit nicht bewertet werden. Sorry, dass ich da kurz reingrätsche aber die Diskussion poppt auch bei uns im Schulhaus immer mal wieder auf. Die allermeisten halten sich dran, aber irgendein Schlaumeier kommt immer mal wieder auf die Idee "Mitarbeitsnoten" vom Baum regnen zu lassen, die kein Mensch nachvollziehen kann. Es ist noch nicht lange her, dass da ein Rekurs einer Schülerin durchging, die hätte wegen solcher erfundenen Noten repetieren müssen.

    Danke! Weißt Du, wie das "in der Regel" in den Fächern gehandhabt wird?

    Aus der Schweiz habe ich mal gelesen, dass mündliche Benotung dort zwar zulässig, aber nicht verpflichtend sei (also offenbar so wie in BW), die Lehrer dann die Mitarbeitsnote aber so gut belegen müssten, dass sie in der Regel darauf verzichten. Mithin zähle in der Regel nur die schriftliche Note...

    Nee, absolut nicht. Ich mache mündliche Noten, aber ich weiss auch, wie ich zu meiner Bewertung komme. Du missverstehst das offensichtlich. "Mündliche Note" ist nicht heimlich ne Strichliste machen, wie häufig ein Schüler im Unterricht so aufstreckt. Das *dürfen* wir definitiv nicht.

    wann war denn das? Okay ich bin alt, aber sowohl im Sport als auch unter den Freunden war es echt egal, von welcher Schule man kam. Gut, wir sind eher ländlich geprägt und das war Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre. Ich habe 86 Abi gemacht.

    Ach... Was ich diesbezüglich schrieb: Die Kinder waren gar nicht das Problem an dieser Schule. Wie erwähnt, meine Brüder haben "nur" einen Hauptschulabschluss (beide nicht mal den Quali bestanden). Nachbarstochter war auch auf der Hauptschule, mit der hatte ich lange noch recht viel zu tun. Diese Teilhauptschule hatte ein massives Problem mit den Lehrpersonen. Gegen einen gab es immer das "Gerücht" der sexuellen Übergriffigkeit und ich bin mir doch recht sicher, dass das genauso wahr war, wie die "Gerüchte" gegen den katholischen Pfarrer, der Jahrzehnte später einer der ersten war, der durch die Presse gezogen wurde als die ganze Schweinerei endlich aufgearbeitet wurde.

    Es wird somit nicht unbedingt besser, wenn man mehr zahlt, aber es wird definitiv schlechter, wenn man zu wenig zahlt

    Ich schrieb bereits, ich bin gespannt, wie sich die baltischen Staaten weiter entwickeln. Dort werden in Europa mit Abstand die schlechtesten Gehälter gezahlt, die Schülerleistungen sind aber gut. Luxemburg ist grad das Gegenteil, die höchsten Gehälter, die Schülerleistungen nicht mehr als mittelmässig. Ich glaube immer noch nicht, dass PISA da so wahnsinnig aussagekräftig ist. Ob Jugendliche in Luxemburg nun wirklich weniger wissen als Jugendlichen in der Schweiz, nur weil bei PISA 10 Plätze im Ranking dazwischen liegen, soweit will ich mich nicht aus dem Fenster lehnen.

    Alles andere was du schreibst, bezüglich des sozialen Status, seien wir ehrlich, das kannst du nur bedingt beurteilen. Man stellt es sich halt so vor, dass es "in Asien" so ist. Ich war mal kurz in Japan zum Arbeiten, ich würde vermuten, dass was dran ist an der Behauptung. Meine Erfahrung vor Ort war aber auch, es wird nach Aussen sehr viel mehr so getan als ob, was eigentlich gar nicht ist. Schülereltern haben wir an meiner Schule übrigens vor allem "aus Asien" solche mit völlig überzogenen Vorstellungen. Die sind nicht unfreundlich aber auf eine Art nerven sie. Am friedlichsten unter den Migranteneltern sind eigentlich - Achtung! - die "Dütsche". Und ob es euch gefällt oder nicht, die Gespräche laufen meistens so, dass irgendwann erstaunt festgestellt wird "Oh... Sie haben ja 'richtig' studiert." Letztens hatte ich eine lustige Unterhaltung mit einer Patentanwältin, die ganz beeindruckt war, wie man denn als Chemikerin Physik können könnte. Also ja, es mag was dran sein, dass die Lehrperson an sich in Deutschland nicht für allzu voll genommen wird.

    Meine Brüder waren "die Hauptschüler". Mit ein Grund, warum meine Mutter das dem 3. Kind nicht mehr antun wollte, wenn es sich irgendwie vermeiden liess. Diese Teilhauptschule hatte wirklich einen ganz üblen Ruf. Die gibt es aber heute natürlich gar nicht mehr. Mein Neffe war an der neu strukturierten Mittelschule am Ort, dem ist es dort sehr gut gegangen. Er hat auf dem M-Zweig die Mittlere Reife gemacht.

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