Ich bin gerade dabei, Aufgaben meiner Drittklässler durchzusehen, die sind gerade im Selbstlernsemester. Sie benutzen fleissig ChatGPT. Jetzt muss ich ihnen nur noch beibringen, dass sie die Fehler korrigieren müssen, indem sie in den eigenen Unterlagen suchen, wo das gestanden hätte. Einige machen das schon, sie verlinken Seiten im Kursnotizbuch oder holen sich Textabschnitte per Screenshot an den aktuellen Ort. Ich glaube, das ist eine ganz gute Sache. Die KI hilft ihnen, so haben auch die Schwachen Motivation, die Aufgaben überhaupt zu lösen. Wo sie früher wahrscheinlich entnervt aufgegeben hätten, weil sie alleine nicht weitergekommen sind.
Beiträge von Antimon
-
-
Ihr macht das super an der Sek!

-
Wir hatten dieses Jahr zwei Kinder, die zeitweise im Rollstuhl waren, wir haben gehörbeeinträchtigte Kinder, Kinder mit ADHS, (Asperger) Autismus, Angststörungen, Psychischen Problemen, Kinder, die mir kommunizieren, dass sie Wutattacken haben können und deswegen evtl. mal den Unterricht verlassen müssen um sich wieder zu fangen. Das geht alles
All das kommt auch bei uns noch an, an der FMS mehr, am Gymnasium weniger. Wie du schreibst, natürlich geht das. Wenn man die Statistiken anschaut, die allermeisten schaffen es bei uns wenigstens in eine EBA-Lehre. Aber weil das Kind mit Trisomie 21 nicht im P-Zug sondern im A oder je nachdem an einer Heilpädagogischen Schule sitzt, sind wir gemein . Nee, sind wir nicht. Mir ist es eigentlich auch egal, was die immer gleichen Schlaumeier hier dazu meinen.
-
Ich sage nicht, dass Integration nicht bis zu einem gewissen Grad funktionieren kann, aber doch bitte nicht als Sparmassnahme
Genau. Und so wie ich das über die Gewerkschaft mitbekomme, ist eben ein ganz starkes Argument gegen die "bedingungslose Inklusion", dass die Kosten beim Versuch es möglichst richtig zu machen, ins Absurde explodiert sind. Man hat es versucht. Es ist nicht so, dass kein Geld und keine personellen Ressourcen gesprochen werden, bei uns im Baselland schon gar nichts. Was nicht funktioniert, funktioniert einfach nicht, dann muss man es anders machen.
Ich glaube, du weisst selbst am besten, wie viele Kinder mit Defiziten im emotional-sozialem Bereich sowieso an der Regelschule auftauchen und dort natürlich auch beschult werden. Es klagt an der Sek II auch niemand über ADHS, Autismus und körperliche Einschränkungen bei den Jugendlichen. Den Rahmen, in dem wir uns bewegen, finde ich absolut angemessen. An der Volksschulen muss man nachbessern und das wird jetzt auch gemacht. Monica Gschwind hört zu, die weiss sehr genau, was läuft.
-
-
Wisst ihr, was der ganz grosse Unterschied Deutschland - Schweiz ist?
- Deutschland: Inklusion muss aber, ihr müsst euch einfach mehr Mühe geben.
- Schweiz: OK, ihr habt euch echt Mühe gegeben und wir haben echt Geld investiert, es funktioniert so nicht. Dann überlegen wir jetzt eine andere Lösung.
- Deutschland: Schaut, die Finnen! Gesamtschulen sind toll! Weg mit der Dreigliedrigkeit! Ah ups, das will eigentlich keiner... Ja, OK, dann machen wir wenigstens zwei Parallelsysteme und tun so als ob.
- Schweiz: Schaut, die Finnen! Wir brauchen mehr Durchlässigkeit! OK, wir versuchen in der Sek I mehr gemeinsam zu beschulen. Die Sek II läuft eigentlich gut, das bleibt, wie es ist, wir sind ja nicht die Finnen. Die EDK versucht eine Reform ohne vorher die beteiligten Lehrpersonen zu fragen?! MOOOOOMENT!!!
Ich glaube, viele Dinge hier sind gar nicht so viel anders oder besser als bei euch. Wir werden nur viel mehr gefragt und tatsächlich auch ernst genommen.
-
Böse Menschen sind auch ohne all diese Informationen böse. Wir hatten kürzlich einen Stalking-Fall an der Schule (betroffenen war eine Lehrerin, Täterin eine Schülerin). Sowas gibt's halt. Zum Glück selten, aber es ist nicht auszuschliessen.
-
Meine Anschrift? Die steht da nirgends. Kannst bei Bedarf aber auch gerne haben. Das Haus ist so gross, dass du mich darin gar nicht findest

-
Es weiss seit Jahren jeder, der will, wer ich bin. Was willst du mit meinem Namen und meinen Zeugnissen anfangen? Du bräuchtest mein Geburtdatum und - ort um ernsthaft irgendeinen Blödsinn veranstalten zu können, die Zeile ist geschwärzt. Und selbst damit muss jede Politikerin und jeder Leistungssportler leben, dass das alles bekannt ist. Das einzige, was ich niemals öffentlich preisgeben würde, ist meine AHV-Nummer.
Ich weiß 😉 wahrscheinlich würdest bei einer Habilitation als Doktorin angeführt werden.
Ich werde es niemals rausfinden. Ich glaube es aber nicht, wahrscheinlich stünde da immer noch Diplomchemikerin mit dem Dr. vorne dran. Das Diplom ist ja der eigentliche akademische Abschluss. Das Bachelor-Zeugnis (sofern ich überhaupt einen regulären Abschluss mache) in der Informatik wird auf Englisch ausgestellt.
-
Aber Doktor und nicht Doktorin. Das Patriarchat hat letztendlich gesiegt.
Der akademische Grad eines Doktors. Natürlich ist das grammatisch männlich. Und natürlich bin ich nicht der akademische Grad eines Doktors, ich als Person bin da gar nicht angesprochen. Ich bin angesprochen als DiplomchemikerIN, der der Titel verliehen wird.
-
Bist du sicher, dass du deinen ganzen Namen hier zeigen möchtest?
Bei deinen Bildern geht es aber auch um den Singular, nicht um den Plural.
Ja, bin ich. Danke fürs Mansplaining, ich verzichte bis auf weiteres. Ich arbeite am Gymnasium Muttenz, Gründenstrasse 30, CH-4132 Muttenz, falls du auf nen Kaffee vorbei kommen willst.
-
Ich frage mich echt, was sich mache hier zusammenphantasieren. Generisches Maskulinum, früher hätte es NIIIE ChemikerINNEN gegeben!!! Linksideologische Erfindung!!!
Da, Jungs, extra für euch. Ich bin auf allen meinen Zeugnissen immer schon eine Frau und ChemikerIN. Nicht, dass euch doch noch der Schwanz davon abfällt.
-
Unter den Top Ten des Pisa-Rankings befinden sich auffallend viele ostasiatische und damit konfuzianistisch geprägte Staaten/Gesellschaften.
Welche "vielen Gesellschaften" sollen das denn sein? Im PISA-Ranking ist China 3 x vertreten in Form von VR China, Macau und Hongkong (man könnte auch Taiwan noch dazunehmen, aber sei's drum). Deren Ergebnisse halte ich für keinesfalls repräsentativ für die chinesische Gesellschaft, das zeigt ja schon die tendenziöse Auswahl der Städte und Regionen, in denen der Test überhaupt durchgeführt wird. Dann sehe ich da nur noch Japan, Südkorea und Vietnam auf den oberen Plätzen. Zahlreiche andere ostasiatische Länder wie die Philippinen, Indonesien, Thailand und Malaysia landen weit abgeschlagen auf den hintersten Plätzen. Vielleicht sollte man mal zur Kenntnis nehmen, dass dort auch einige europäische Länder wie Nordmazedonien, Bosnien-Herzegowina und Albanien zu finden sind. Während Länder wie Deutschland, Frankreich und die Schweiz immerhin über dem OECD-Durchschnitt rauskommen. Vielleicht sollte man sich also insgesamt sehr viel weniger darum kümmern, wie die Chinesen ihre Kinder nun zu den festgestellten Matheleistungen drillen.
Spannender sind da schon die Langzeittrends bezogen auf das jeweilige Land. Da darf man sich durchaus die Frage stellen, was dazu geführt hat, dass die deutschen Ergebnisse z. B. erst mal besser und dann wieder schlechter wurden. Ich kann mich nicht erinnern, dass man gross darüber diskutiert hätte, warum's besser geworden ist, schlechter ist hingegen immer den ganz grossen Skandal wert. Vielleicht ist das die falsche Sichtweise auf die Dinge. Ein ganz grosser Kritikpunkt an der PISA-Studie ist ausserdem immer schon, dass sie immer die drei gleichen "Kompetenzen" abfragt und grosse Teile der Allgemeinbildung völlig ausblendet. Ich würde mich fast wetten trauen, dass unsere mitteleuropäischen Jugendlichen im Bereich politische Bildung erheblich besser abschneiden, als die indoktrinierten Chinesen. Würden wir dann immer noch über "dysfunktionale Familien"
diskutierenlamentieren, wenn's eine solche Erhebung gäbe?Was ich für die Schweiz feststellen kann: Der PISA-Trend zeigt für die Leistungen in Mathematik bereits seit 2012 nach unten, die Studienerfolgsquote, auch im Bereich MINT, z. B. blieb im gleichen Zeitraum hingegen unverändert. Aus unserem aktuellen Bildungsbericht lese ich heraus, dass die Studienabbruchquote im Bereich der Geisteswissenschaften seit den 1970ern um 25 % zurückgegangen ist. Ich dachte aber, früher sei alles besser gewesen? Es heisst in den Schlussfolgerungen des Berichts übrigens, der Trend sei im benachbarten Ausland genau der gleiche. Glaube ich jetzt einfach mal, ohne selbst die Primärquellen rauszusuchen.
-
"Wir" haben bis in die 70er Jahre auch ohne solchen mit dem deutschen Schulsystem erstklassige Ergebnisse erzielt.
Welche "erstklassigen Ergebnisse" denn? Deutschland hat in den 70ern und 80ern an internationalen Schulleistungsuntersuchungen überhaupt nicht mehr teilgenommen und davor waren die erzielten Ergebnisse durchwachsen. Daran hat sich auch in den 1990ern mit der ersten Teilnahme an TIMMS nichts geändert, auch hier war das deutsche Abschneiden immer nur mittelmässig.
https://www.pedocs.de/volltexte/2022…_1_2008_goy.pdf
https://de.wikipedia.org/wiki/Trends_in…d_Science_Study
Lustigerweise kommt bei TIMMS auch die Schweiz nicht recht gut weg, bei PISA hingegen schon. Die PISA-Ergebnisse passen auch so gar nicht zu den nationalen Erhebungen, die unseren Neuntklässlern zuletzt desaströs schlechte Mathekenntnisse bescheinigten. Insofern gebe ich ohnehin nicht allzu viel auf PISA. Was da abgefragt wird, scheint nicht das zu sein, was wir in Hinblick auf Berufslehre und Studierfähigkeit eigentlich erwarten.
-
Wie kann das sein?
Wahrscheinlich habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Worauf ich hinaus wollte: Wenn man ein bisschen liest, kommt man schnell drauf, dass es sehr wohl irgendwelche Eingriffe ins System gab, z. B. wurden in Norwegen 3 Jahre hintereinander keine Abschlussprüfungen durchgeführt weil zu viel Unterricht ausgefallen war. Allein die Anzahl an Tagen mit komplett geschlossenen Schulen zu zählen, ist offensichtlich zu einfach. Du verwendest "Massnahmen" irgendwie synonym zu "Schulschliessungen". Wir hatten z. B. nur 2020 keine Abschlussprüfungen, danach lief alles regulär. Und mit "regulär" meine ich wirklich, exakt so wie immer. Selbst bei uns hat man in 2 Jahrgängen hintereinander übrigens ganz klar Corona-Effekte gesehen. Wir hatten nie so viele, die die Matura nicht bestanden haben. Vor allem die schwachen Jugendlichen, die wir sonst irgendwie so durchbringen, hat es in der Zeit ziemlich zerlegt. Es ist doch unehrlich so zu tun, als hätte das keinen Einfluss gehabt.
-
Die Aussagen sind nicht korrekt. In Schweden wurden Schulen bis zur Jahrgangsstufe 9 gar nicht geschlossen, und in den höheren Jahrgängen nur für insgesamt 62 Tage (- Deutschland 180). In Schweden dürfte es also eigentlich gar keinen Corona-Effekt bei den PISA-Ergebnissen geben.
Norwegen wiederum setzte weitgehend auf Abschottung des Landes nach Außen statt auf Isolationsmaßnahmen im Inneren. Schulschließungen gab es dort nur in der Frühphase der Pandemie und nur kurzzeitig.
Das ist wirklich eine symptomatische Aussage. Ihr hattet ein nicht enden wollendes Drama aus temporären Schliessungen, Wechselunterricht und Fernunterricht mit nicht ausreichenden digitalen Mitteln um alle mit den nötigen Informationen zu versorgen. Wenn das nicht korrekt ist, sind hunderte von geschriebenen Seiten allein in diesem Forum frei erfunden. Ich war von März 2020 bis August 2020 zu Hause und hatte danach keinen einzigen Tag mehr Fernunterricht. Wie in der Schweiz übrigens 25 % der befragten 15jährigen dazu kommen zu behaupten, ihre Schule sei länger als 3 Monate geschlossen gewesen, ist mir ein Rätsel. Das ist nachweislich halluziniert.
-
Wir wurden hierhin "geschoben" (und dafür kann ich nichts, ich finde es auch nicht ganz passend, weil es nicht nur den Unterricht betrifft).
Oh sorry, ihr seid ja schon verschoben. Das habe ich verpasst. Ich muss nur mein "Abo" für diesen Thread wieder kündigen.
-
Da es "mein" Thread ist: Führt euer Gender-Kasperletheater bitte im von pepe dankenswerterweise verlinkten Thread fort.
-
Ich kann Dein Statement nicht wirklich erwidern, da mir keine Primärquelle mit ausreichend differenzierten empirischen Daten bekannt ist. Ich selber habe lediglich Sekundärquellen sinngemäß zusammengefasst.
Du hast insofern recht, dass bezüglich Mathe auch in Norwegen der Absturz recht deutlich ausgefallen ist. Was aber einfach nicht stimmt, ist, dass es da "kaum Massnahmen" gegeben hätte. Norwegen hat unter anderem 3 Jahre in Folge keine Abschlussprüfungen durchgeführt, der Eingriff ins Schulsystem war da offensichtlich markant. Das gilt übrigens auch für Schweden, da wurde gerne unterschlagen, dass die einen grösseren Teil ihrer Schülerschaft monatelang im Fernunterricht gehalten haben während der Rest der schwedischen Gesellschaft die Sau rausliess.
Ich bin an der Uni einigermassen erstaunt darüber, wie vehement da online-Veranstaltungen abgelehnt werden. Das ist nun anekdotisch für die Uni Basel, ich weiss nicht, wie es in Zürich oder Bern gehalten wird. Die Universitäten waren bei uns per Bundesverordnung am längsten gezwungen, den Betrieb auf online umzustellen. Die Informatiker in Basel sagen, es sei eindeutig so, dass daraus die höchsten Abbruchquoten und schlechtesten Studienleistungen resultierten. Es ist überhaupt nicht so, dass man nicht könnte. Im Gegenteil hatten wir gestern sehr spontan einen Zoom-Stream weil etwa 25 % der Studierenden in der Informatik aus Deutschland kommen und gestern halt wegen des Streiks kein Zug fuhr. Sie wollen einfach nicht, weil die Erfahrungen damit sehr schlecht sind.
-
Wie gesagt, ich habe den Eindruck, Du hast mit meinen Ausführungen ein Problem, ohne das genau benennen zu können oder zu wollen
Mein "Problem" ist lediglich, dass du nicht erklären kannst, worauf du raus willst. Da du das auch im 4. Anlauf nicht kannst, belasse ich es jetzt dabei. Ich habe keine Lust über "dysfunktionale Familien" zu diskutieren, daran kann ich nichts ändern. Ich habe grundsätzlich keine Lust über Dinge zu "diskutieren", über die es nichts zu diskutieren sondern nur zu lamentieren gibt.
Werbung