Beiträge von Antimon

    Na, ich sehe ja gerade wieder, wie toll Selbststudium und Eigenverantwortung an der Uni läuft. Natürlich auch nicht besser als vor 10 oder 20 oder 30 Jahren. Es scheitert nicht an den Möglichkeiten sondern daran, dass diese nicht genutzt werden. Ich bin mir sehr sicher, dass ich im 2. Semester schon mit nur noch halb so vielen Menschen im Hörsaal sitzen werde.

    Die Pro-Version von ChatGPT nutzt diverse Plugins und dann wird es echt gespenstisch. Der Output ist nämlich in der Regel auch inhaltlich korrekt und reproduzierbar. Wer 20 $ übrig hat, kann sich ja wenigstens mal für einen Monat ein Abo lösen um sich das anzuschauen. Ein paar meiner Kollegen bekommen es gewissermassen zu "Forschungszwecken" gerade von der Schule bezahlt. Unser für Digitales zuständiger Konrektor hat sich die Mühe gemacht, die letzte Mathe-Schwerpunktfach-Matura einmal komplett durchzulassen. Treffer, versenkt. ChatGPT-4 hätte mit Bravour bestanden wo ChatGPT-3.5 noch kläglich versagt.

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    Ich verrate da keine Geheimnisse. An der Uni nutzen ALLE ChatGPT und zum Teil auch die Pro-Version. Mindestens im Fachbereich Informatik weiss auch jeder, was das Ding kann und was das für die Leistungsüberprüfung bedeutet.

    Die ganze Empörerei rührt schon auch daher, dass manch einer offensichtlich nicht zwischen persönlicher Entscheidung und allgemeinem Vorurteil unterscheiden kann. ICH persönlich kann es mir nicht vorstellen mit jemandem liiert zu sein, der schlechter ausgebildet ist als ich und daheim den Haushalt schmeisst. Dafür muss ich mich nicht rechtfertigen. Es ist einfach nur ein Austausch persönlicher Meinungen.

    Also ich merke schon, es macht einen Unterschied, ob ich hüben oder drüben nach meinem Beruf gefragt werde. In Deutschland ist die Reaktion praktisch immer, dass ich für respektlose und uninteressierte Jugendliche bedauert werde, die ich gar nicht habe. Lustigerweise kommen die Sprüche auch von Jugendlichen, z. B. im Taekwondo-Verein. Ich denke mir da immer, gut, dass ich euch nicht unterrichte. "Meine" Jugendlichen sind nicht so. In der Schweiz werde ich für meine Fächer irgendwas zwischen bedauert und bewundert weil die angeblich so schwierig sind, dass es keiner versteht. Auch das ist ein Mythos.

    Das akademische Interesse wäre zweifellos lobenswert, würde aber an der Schule überhaupt nicht zum Tragen kommen

    Das finde ich für jemanden, der am Gymnasium unterrichtet, eine betrübliche Aussage. Natürlich habe ich ein akademisches Interesse an meinen Unterrichtsfächern. Mein Hauptinteresse gilt zweifellos der Vermittlung der Inhalte, aber ich freue mich z. B. jedes Jahr über die Verleihung der Nobelpreise. Dieses Jahr übrig ganz besonders. Ich werde mit meiner Schwerpunktfachklasse den Fokus im Fortgeschrittenenpraktikum auf Quantenmechanik und Nanochemie legen.

    Eben, das meine ich auch. Ich verstehe nicht, was daran "falsch" oder "verschroben" sein soll, einfach dort eine Stelle anzunehmen, wo grad eine frei ist. Es ist völlig logisch, dass das bei Lehrern eher in der Nähe des Wohnortes sein wird als bei anderen Berufsgruppen. Ich bin ziemlich sicher, es gibt in der Region auch viel mehr Bedarf an Lehrern als an Gruppenleitern bei der Roche.

    OK, dann verkaufe ich ab morgen Globuli. Hat irgendwie was mit Chemie zu tun und man verdient nen Haufen Geld damit. Wir sind uns hoffentlich einig, dass auch Globuli schädlicher sein können als seichte Walzer. Da war das Ding mit der Moral.

    Ich finde den Vergleich ausgesprochen unpassend. Ich glaube nicht, dass Rieu sich für die Reinkarnation von Johann Strauss hält. Der macht einfach nur Musik und hat Freude daran. Der Precht ist ein dämlicher Klugscheisser, der wirklich meint, er hätte was zu sagen.

    Mit dem Unterschied, dass es nichts und niemandem schadet, wenn Rieu seichte Walzer spielt. Hör einfach nicht zu, wenn's dir nicht gefällt. Precht hielt ich noch nie für einen wirklichen "Meinungsmacher", aber vielleicht erliege ich da meiner eigenen Arroganz. Ich finde den einfach nur sackdoof. Lanz hingegen finde ich zwar auch doof, aber was der von sich gibt, hat mindestens in der deutschen Medienlandschaft irgendeine Art von Gewicht.

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