Beiträge von Antimon

    Schau dir LaTeX an. Das hat diese Probleme nicht.

    LaTeX hat andere Probleme als Word aber natürlich hat es Probleme. Wie bereits geschrieben wurde, ist die Einarbeitung sehr mühsam. Ich habe es lange nicht mehr gebraucht, jetzt muss ich wieder für die Uni. Ich habe gestern erst mal gekotzt, bis ich wieder nachvollzogen hatte, was ich mir anno dazumals in die Headerdatei meiner Diss reingeschrieben hatte und ich kann mich sehr gut daran erinnern, dass ich damals noch viel mehr gekotzt habe. LaTeX ist sehr hilfreich, wenn man viele Formeln setzen muss, was der Grund war, warum ich meine Diss getext habe. Blöderweise hatte ich aber gleichermassen viele Abbildungen und Tabellen im Dokument und dann wird es wirklich mühsam. Lässt man LaTeX bei vielen Abbildungen selbst entscheiden, wohin damit, kommt recht zuverlässig Mus raus. Also sperrt man die Abbildungen in einer Minipage ein. Da sehe ich keinen grossen Unterschied zu Word, da füge ich Abbildungen einfach in Tabellen ein damit sie nicht wandern. Ich finde auch den Output bei LaTeX nicht wirklich optisch ansprechender als bei Word. Im Gegenteil sehen die meisten getexten Dokumente ziemlich scheusslich aus, was meiner Meinung nach daran liegt, dass den meisten LaTeX-Usern das Layout ziemlich wurscht ist. Ausgerechnet die Dokumentation zum KOMA-Skript ist ein Paradebesipiel dafür, wie Layout sicher nicht geht. Das Debugging funktioniert natürlich bei sehr grossen Dokumenten erheblich besser als bei Word, aber die Word-Dateien, die ich für die Schule schreibe, sind nicht annähernd so umfangreich, dass das ein Argument für mich wäre.

    Seit wann dürfen Juristen Gesagtes nicht mehr interpretieren? Genau dies hat doch zu dem Urteil geführt, dass Höcke als Faschist bezeichnet werden darf. Das Gericht hat sich nämlich zahlreiche Zitate angeschaut und ist zu dem Schluss gekommen, dass dieser Begriff zwar eigentlich ehrverletzend sei, aber auf einer Tatsachengrundlage beruhe. Die Zitate wurden also interpretiert.

    Ich weiss nicht, ob man das so schreiben kann. Bei ZON gab es zuletzt eine Liste mit den fraglichen Höcke-Zitaten, die sind schon recht eindeutig. Ich würde das nicht "interpretiert" nennen, hier hat meiner Ansicht nach lediglich ein Abgleich mit den Originalen aus der NS-Zeit stattgefunden. Offenbar ist es ja so, dass man sich rhetorisch schon nicht mehr strafbar macht, wenn man nur einzelne Wörter abändert. Höcke hat das aber oft genug gar nicht gemacht und einfach dem Wortlaut gleiche Phrasen übernommen. Es ist eher nicht so, dass man da irgendwas "interpretiert", was nicht gesagt wurde - dem widerspricht ja auch die von dir benannte, festgestellte Tatsachengrundlage.

    Hast du vielleicht dafür Beispiele aus diesem Forum?

    Ja, ich habe gerade ein konkretes genannt. Da sind sie, die "verwirrten Seelen":

    RE: Bayern Facharbeit Aiwanger

    Und dieser Thread hier ist voll von Unterstellungen. Es wurde mir ja auch schon als "komisch" (oder such dir irgendein anderes, nebulöses Adjektiv aus) diagnostiziert, dass ich gegen eine negative Interpretation von Aussagen z. B. von Frau Weidel argumentiere. Diese seltsamen "Verdächtigungen" sind im Grunde ziemlicher Kindergarten. Selbst wenn ich AfD wählen würde, kann's euch herzlich egal sein. Klar musst du nicht mit einem AfD-Wähler diskutieren, aber du musst ihn auch nicht implizit oder explizit abwerten. Äussere dich doch einfach gar nicht, wenn du keine Lust auf die Leute hast. Grünen-Wähler darf man nicht abwerten, das führt zu einem Shitstorm. Bei AfD-Wählern ist das ganz OK?! Ja, das nennt man eben Doppelmoral.

    Sie ist vielsagend

    Ich fände es eigentlich ganz gut, würden wir hier mal von diesen bedeutungsschwangeren, fast verschwörerisch anmutenden, Phrasen abkommen. Da wählt halt tatsächlich einer die AfD. Der darf das. Gut musst du's nicht finden, aber er darf es.

    Ich habe Höcke in einem Beitrag schon mal "wiederwärtig" genannt, natürlich hat das niemand beanstandet. Aber es bricht ein Shitstorm sondergleichen aus, wenn jemand was von "ver(w)irrt" im Kontext mit den Grünen schreibt. Die Doppelmoral ist schon evident. Eine angemessene Diskussion damit eigentlich nicht (mehr) möglich.

    Nebenbei:
    Der Sohn einer Bekannten hatte sich für Maschinenbau eingeschrieben. In der Vorlesung begann der Professor mit zwei Veranstaltungen zu Grundrechenarten. Sohnemann dachte, dass er das ja sowieso alles könne und hatte sich dann zwei Veranstaltungen frei genommen. Als er wieder in die Vorlesung kam, wurde Vektorrechnung wiederholt und auf die vergangene Vorlesung aufgebaut. Anschluss verpasst. Studium geschmissen.
    Hochmut kommt vor dem Fall.

    Was genau meinst du mir damit mitteilen zu müssen?


    Nun - Vorlesungen im "Flipped-Classroom-Prinzip" macht Spannagel an der PH Heidelberg seit Jahren erfolgreich.

    Ich habe selber in Heidelberg studiert. Du verstehst nicht recht, was ich geschrieben habe. Dass Vorlesungen im Selbststudium vor- und nachbereitet werden, das war wohl immer schon so. Ich war während des Grundstudiums in den 2000ern die meiste Zeit gar nicht in den Vorlesungen weil die von absolut unmotivierten, griessgrämigen alten Säcken gehalten wurden*. Das war im Hauptstudium schon anders, nachdem 2 - 3 der alten Säcke durch neue Leute ersetzt waren. Ich glaube nicht, dass da irgendwas den "Weg nach Basel" gefunden hat und Spannagel ist auch nicht der "Erfinder" der Methode, die kommt aus den USA und wurde dort von Aaron Sams und Jonathan Bergmann eingeführt. Die Welt hat sich seither einfach 23 Jahre weitergedreht und offensichtlich hat sich die grundsätzliche Haltung an der Uni gegenüber den Studierenden in der Zeit verändert. Die Dichte an Arschlöchern ist einfach geringer geworden. Gerüchten zu Folge ist sie an der ETH in Zürich immer noch einigermassen hoch, man hat ja einen Ruf zu verteidigen.

    *Günter Helmchen möchte ich da explizit ausnehmen, der war und ist eine Legende. Der wusste aber auch ganz genau, wer in seiner Vorlesung sitzt.

    Du... Ich habe im ersten Leben schon mal was studiert. Ich weiss ziemlich genau, was da auf mich zukommt. Ich kann mich aber sehr gut daran erinnern, dass die Begrüssung 1999 in der Chemie nicht halb so freundlich war und sich von den Damen und Herren Dozierenden niemand dafür interessiert hat, ob wir hinterher kommen oder nicht.

    Ich kenne als Lehrperson auch einige Leute an der Uni Basel in der Chemie und die sind auch extrem bemüht darum, dass Studenten kommen und auch bleiben. Wir hatten im letzten Schuljahr erst ein Lehrertreffen mit denen, wo's genau darum ging, was können wir tun, dass das Studienfach attraktiver wird. Basel hat ein bisschen ein Reputationsproblem im Vergleich zur ETH. Ich verstehe das ehrlich gesagt nicht, denn der Standort ist sehr gut, mindestens die Forschung in der Chemie (da kann ich es einschätzen) hat auch wirklich Qualität. Warum man als Bachelor-Student so unbedingt Ruhm und Ehre an der ETH braucht hat mir noch keiner erklären können.

    Ich habe gerade nach der so oft erwähnten Arbeitszeitstudie aus Niedersachsen gegoogelt und die mit der äquivalenten Studie des LCH verglichen. Siehe da, unsere gesetzlich festgelegte Pflichtarbeitszeit ist bei kleinerer Anzahl Wochenlektionen rund 200 Zeitstunden pro Jahr höher als eure. Gymnasium mit Gymnasium verglichen ist unsere tatsächliche Arbeitszeit (laut Studie) sogar rund 300 Zeitstunden pro Jahr höher. Naja. Ich kommentiere das besser nicht weiter.

    Was bringt Arbeitszeiterfassung? Der LCH hat diese Studie schon 3 x im Abstand von jeweils 10 Jahren gemacht, die letzte war 2019. Mit rund 10000 beteiligten Lehrpersonen übrigens, das ist eine erheblich grössere Stichprobe als in Niedersachsen. Es zeigt sich, dass die Belastung in 10 Jahren über alle Schulstufen um rund 150 Zeitstunden pro Jahr abgenommen hat.

    Was soll man da statistisch erfassen? Ich bin da voll bei fachinformatiker. Da wird geflunkert, dass sich die Balken biegen in der Hoffnung, dass das Deputat verringert wird.

    Was geht dich das an? Es steht dir überhaupt nicht zu, darüber zu urteilen, was andere Lehrpersonen arbeiten oder nicht. Das ist Aufgabe der Schulleitung und die muss ihre Verantwortung an der Stelle auch übernehmen. Natürlich gibt es an jeder Schule Leute, die mehr arbeiten und solche, die weniger arbeiten. Solange mir Letztere nicht auf den Sack gehen, kann mir das völlig wumpe sein.

    Unser System basiert natürlich auf gegenseitigem Vertrauen. Ich hatte aber bei uns an der Schule noch nie den Eindruck, dass das nicht funktioniert. Die Schulleitung kennt die "üblichen Verdächtigen" sehr gut. Die werden schon mal zwangsverpflichtet. Üblicherweise sind das ja Leute, die sich gerne auch mal Dinge leisten, die zu einem offiziellen Akteneintrag führen können. Und das passiert dann auch. Seit 2 Jahren oder so, hat die Schulleitung die Möglichkeit, den Stufenanstieg auszusetzen. Wiederholtes und massives Fehler hat Konsequenzen. Dass das im deutschen System anders aussieht, weiss ich wohl.

    Millionen von Menschen ausserhalb des Mikrokosmos Schule erfassen schon seit Jahrzehnten ihre Arbeitszeit und vermögen da keine "Schwierigkeit" zu erkennen. Es ist schon absolut typisch, dass wir Lehrpersonen uns diese "Schwierigkeit" dann mal ganz geschäftig herbeireden, weil wir uns für unglaublich speziell halten.

    Ich erfasse immer schon meine Arbeitszeit. Das Gesetz erlaubt bei uns eine Vereinbarung von Pauschalen, die z. B. pi mal Daumen für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts festgelegt werden. Es hielte mich aber niemand davon ab, das im Detail aufzuschreiben, wenn ich den Eindruck habe, hier stimmt was nicht. Dann schaut man das im nächsten Mitarbeitergespräch zusammen mit der Schulleitung an. Ich habe immer wieder Phasen, in denen ich mich in neue Unterrichtsgefässe einarbeiten muss und in diesem Bereich entsprechend viel Arbeitszeit investiere. Das gleicht sich aus mit anderen Phasen, in denen ich einfach meinen Routinen nachgehe. Natürlich gibt es Unterrichtsreihen, die ich seit 5 - 6 Jahren im Wesentlichen gleich abhalte. Wenn's gut läuft, gibt es keinen Grund, das zu ändern. Ansonsten schreibe ich z. B. Sitzungszeiten und Fortbildungen auf. Die Anzahl an Überstunden, die ich jedes Schuljahr generiere, deckt sich in etwa mit einer grossangelegten Arbeitszeitstudie, die der Dachverband der Lehrpersonen in der Schweiz vor einigen Jahren mal durchgeführt hat.

    Was könnte ich also machen mit meinen Überstunden? Ich könnte mit der SL vereinbaren, dass ich 1 - 2 Schuljahre lang sämtliche Mitarbeit in irgendwelchen AGs und Gremien einstelle um das zu kompensieren. Faktisch bin ich aber in den Kantonalvorstand der Gewerkschaft delegiert, das ist ein Amt, das man nicht einfach mal so hinschmeisst. Könnte ich aber. Ich mache es nicht, weil mich Bildungspolitik interessiert und ich diese Arbeit gerne mache. Darüber hinaus teile ich mir noch den Fachvorstand mit meinem Kollegen, auch das generiert immer mal wieder ein paar Stunden Arbeit. Alles andere (und es war wirklich einiges ...), was ich bis anhin sonst noch so jenseits von Unterrichten gemacht habe, habe ich jetzt tatsächlich abgegeben. Ich arbeite offiziell auch nur noch 60 % für die Schule.

    Das geht also schon. Es ist eine gute Sache, Arbeitszeiten mal wirklich sichtbar zu machen. Man muss dann allerdings sehr konsequent sein und sich zurücknehmen, wenn man sieht, es ist deutlich zu viel. Viele Lehrpersonen schaffen es einfach nicht, den Mittelfinger zu ziehen. Das ist eine Berufskrankheit, an der ich in gewisser Ausprägung auch leide. Man muss das aber zur Kenntnis nehmen, dass man selbst Teil des Systems ist, auf das man da die ganze Zeit schimpft.

    Ich muss für die Facherweiterung gar keine Mathe mehr belegen, habe aber fürs 1. Semester beschlossen, es kann nicht schaden. Konkrete Mathe für Informatiker, mal sehen, was das gibt.

    Ein kurzes Update hierzu, falls es jemanden interessiert: Ich bin nach der 1. Woche Uni irgendwas zwischen amüsiert und schockiert. Ich erzähle meinen Jugendlichen an der Schule seit 10 Jahren "An der Uni ... da trägt euch keiner mehr den Arsch hinterher!!!! Da gibt's auch keine Lernziele mehr, da werdet ihr schon selber rausfinden, was man jetzt lernen muss!!!!"

    :lach2:

    In echt muss man sich nur für Informatik einschreiben, dann wird man geradezu zu Tode gepampert. Ich bin begeistert ob der überbordenden Freundlichkeit und Fürsorge der Dozierenden. Für die Grundlagen der Programmierung gibt es eine Website zur Vorlesung, da kann man sich im Selbststudium vergnügen. Mit Artikeln zum Lesen, Lernvideos vom Prof, Übungsaufgaben ... Es gibt ein Forum, in dem man Fragen stellen kann, man bekommt innert kürzester Zeit Rückmeldung bzw. geht zu den Leuten nach der Vorlesung einfach hin. Das ist wirklich nicht das, was ich erwartet habe. Keine dummen Sprüche von wegen "Schauen Sie sich die Personen links und rechts von Ihnen an, mindestens eine davon sehen Sie nächstes Semester nicht wieder.", explizit das Gegenteil. Es gibt zu wenig Informatiker*innen, wir wollen eigentlich, dass ihr alle durchkommt.

    In einer ersten Umfrage geben etwa 25 % an, sie hätten keine Erfahrung mit Programmieren. Egal, das lernt ihr hier schon. Es werden keine Vorkenntnisse erwartet jenseits dessen, was man bis zur Matura eben gelernt hat. Im Wesentlichen ist das ein bisschen Mathe, das scheint mir für die "regulären" Studis tatsächlich die grösste Hürde zu werden. Was ich diese Woche aber gelernt habe, die Informatiker müssen gar nicht die Hauptfachveranstaltungen in der Mathe belegen. Ich dachte das, aber so ist es gar nicht. Die sitzen in der Mathe für Naturwissenschaftler*innen, die würde man mir sehr wahrscheinlich aus dem "früheren Leben" sogar anerkennen für den regulären Bachelor. Kommentar der Dozentin in der ersten Vorlesung zur Angewandten Mathe für Informatiker: "Falls sich Mathestudierende hierhin verirrt haben - das ist nicht euer Niveau sondern weit darunter. Ihr müsst diese Vorlesung nicht belegen, da lernt ihr nichts Neues dazu."

    Ich bin gespannt, wie das weiter geht. Im Moment sitzen da deutlich über 100 Personen in den Veranstaltungen, die ich belegt habe. Mal sehen, wie schnell die 1. Halbwertszeit dann doch erreicht ist. Jetzt bin ich erst mal latent verstört.

    Berechtigte Frage. Bildnerisches Gestalten (aka Kunst) und Musik sind Wahlpflichtfächer, die SuS wählen entweder oder. BG wird viel häufiger gewählt, die Lerngruppen sind also schon mal viel grösser. Aus der Schülerperspektive ist es sicher einfacher, im BG auf eine genügende Note zu kommen als in der Musik, aber aus der Lehrpersonenperspektive hat BG ebenso sicher den erheblich grösseren Materialaufwand. Auch die Bewertung der Schülerarbeiten ist im BG aufwändiger, zumal im Schwerpunktfach eben auch schriftliche Prüfungen geschrieben werden. Und BG hat auch keinerlei Entlastungsstunden. Es ist schon recht offensichtlich, dass die Verteilung der Pflichtlektionen hier nicht angemessen ist.

    Sport zählt am Gymnasium nicht als Zeugnisnote, das meint "nicht promotionsrelevant". Es ist vollkommen egal, ob da eine 1 oder eine 6 steht, das interessiert einfach niemanden. An der FMS zählt Sport, da muss man aber wissen, dass die Note überhaupt nur für ein Berufsfeld irgendwie wichtig ist (kompliziert ... systemspezifisch). Sport wird hier wirklich nur als Ausgleich zum sonstigen Unterricht verstanden. Man geht halt auf die Wiese, um sich ne Runde zu zerstören. Von mir aus könnte das anders sein und dann wäre von mir aus auch eine Anpassung des Pflichtpensums für die Sportler angemessen. Aber das ist ein ewiges Streitthema.

    Ich war auch schon immer dafür, die Einheitsbesoldung abzuschaffen und eine ordentliche Mangelfachzulage einzuführen :).

    Nö, dafür bin ich nicht. Wie bereits geschrieben gibt es schon eine Rationale dahinter, dass bei uns Musik, BG und Sport fürs Vollpensum 4 Wochenlektionen mehr unterrichtet als der Rest. Sport korrigiert nie schriftliche Prüfungen, ist bei uns noch nicht mal promotionsrelevant, hat auch kein Schwerpunktfach. Die haben objektiv betrachtet deutlich weniger Aufwand als der Rest. Musik beschwert sich am allerwenigsten, die bekommen Entlastungsstunden z. B. für den Chor. Und sie machen einfach das, was ihnen Spass macht.

    Die Naturwissenschaften hatten mal 2 Lektionen weniger und mussten dafür das Praktikum selber vorbereiten. Das ist ein scheiss Aufwand, dafür haben wir jetzt in der Biologie und Chemie eine bezahlte Assistenz. In der Physik mache ich es immer noch selbst. Wenn ich zur 1. Lektion z. B. Praktikum habe, bin ich um spätestens 7:30 Uhr im Schulhaus, da ist weit und breit noch kein Deutschlehrer in Sicht. Dass ich im Verhältnis mehr Lerngruppen habe und eine erheblich grössere Anzahl an Prüfungen pro Schuljahr korrigiere als der Deutschlehrer, schrieb ich bereits. Darüber gibt es nichts zu diskutieren, das ist einfach so. Wir sind uns bei uns im Schulhaus doch recht einig, dass das am Ende genau aufs Gleiche rauskommt.

    Wir hätten gerne alle weniger Prüfungen pro Schuljahr, es jammert aber kein Fachbereich speziell. Ausser den dauerbeleidigten Sportlern eben. Richtig frech finde ich, dass BG ein höheres Pflichtpensum hat. Das Argument dafür war mal, dass es dafür vor gefühlt 100 Jahren oder so mal ein FH-Studium fürs Lehramt Sek II getan hat. Das ist aber schon lange nicht mehr so. BG ist promotionsrelevant, hat Schwerpunktfach und betreut zum Teil sehr aufwändige Projekte. Deren Arbeitsaufwand ist sicher vergleichbar mit meinem, es gibt keinen Grund, die schlechter zu stellen. Das werden wir als Gewerkschaft auch zeitnah angehen, es kommt jetzt ein guter Moment dafür.

    atten wir das Kollegenbashing nicht schon oft genug?

    Ja, hatten wir. Die Naturwissenschaftler*innen haben grundsätzlich am wenigsten zu tun und bilden sich am meisten ein.


    Liebe KuK vom Gymnasium: You've ain't seen nothing yet

    Genau. Du hast rumgedreht auch keine Ahnung, was ich so arbeite.

    Als Gewerkschaft setzen wir uns stark für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Primarlehrpersonen ein. Angeblich überlastete Deutschlehrpersonen am Gymnasium wirken dagegen etwas kläglich. Die zu "entlasten" würde Geld kosten, das anderweitig erheblich besser investiert ist. Bliebe objektiv betrachtet nur eine selektive Anpassung des Deputats nach oben für den Bereich MINT. Dass es auf allen Stufen zu wenig MINTler gibt ist indes schlicht eine Tatsache und es wäre politisch ausgesprochen dumm, die schlechter zu stellen. Ich glaube nicht, dass das 5 km weiter nördlich so viel anders ist.

    Nein, die Rationale ist schon die, dass der Sportlehrer nie schriftliche Prüfungen korrigiert. Für einen allfälligen politischen Vorstoss spielt dann aber die Verfügbarkeit sicher eine Rolle. Also das ist nicht der Grund, warum man es mal so beschlossen hat, aber es ist ein Argument, die Situation nicht zu verändern.

    Die Politik tut sich grundsätzlich auch bei uns schwer, Lehrpersonen mit Verbesserungen der Arbeitsbedingungen anzuwerben. Da müsste als erstes ja das Pflichtpensum der Primarlehrpersonen reduziert werden .

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