Beiträge von Antimon

    Ach Leute ... Es ging nur um Schutzräume. Die haben wir, ihr habt sie nicht. Es ging überhaupt nicht um "toller" oder "weniger toll". Am meisten lachen eigentlich die Schweizer selbst über ihren völlig aufgeblasenen Sicherheitswahn und insbesondere unseren Folkloretrupp aka Militär. Ich habe Kollegen im wehrpflichtigen Alter, es ist ziemlich bizarr, was die jedes Jahr aus dem WK berichten. Insbesondere haben wir also unseren Spass daran und man fragt sich, wer käme überhaupt auf die irrsinnige Idee, zu Fuss in die Alpen einzufallen. Möglicherweise könnte man sich irgendwelche Naturkatastrophen überlegen, bei denen so ein Schutzraum noch ganz gäbig wäre. Und ... Wir haben hier immer noch Kernkraftwerke, da halte ich einen Störfall für wahrscheinlicher als einen Atombombenabwurf.

    Das tun alle, mich auch oft, deswegen frage ich.

    Halte ich eben auch für nachvollziehbar. Je länger eine Diskussion geht, vor allem bei bestimmten Themen, desto emotionaler werden die Argumente. Je emotionaler die Argumente werden, desto "weiblicher" werden sie wahrgenommen. Und es ist nicht abzustreiten, dass an unserem stereotypen Denken und Verhalten halt was dran ist. So sind wir alle sozialisiert, ob es uns passt oder nicht. Wenn in einer Diskussion z. B. um gendergerechte Sprache jemand explizit anführt, sich nicht mit angesprochen oder gar diskriminiert zu fühlen, ist die Wahrscheinlichkeit doch relativ gross, dass die Person für sich selbst argumentiert, also eine Frau ist. In die typisch weibliche Hysteriefalle trete ich selbst schon auch gelegentlich rein. Sich persönlich angegriffen fühlen, wo das Gegenüber eigentlich nur gegen das Gesprochene oder Geschriebene argumentiert, passiert Frauen einfach häufiger als Männer. Den Artikel hier bei ZON finde ich dazu recht gelungen:

    https://www.zeit.de/arbeit/2022-08…n%20zu%20retten.

    Ist ein Abo-Artikel, aber ich denke, einige hier können den lesen. Es hilft, wenn man die als typisch wahrgenommenen Verhaltensmuster kennt und versucht, sie zu vermeiden. Damit tut man vor allem sich selbst einen Gefallen.

    Tja, offenbar wird woanders kein Fallout gespielt und man geht naiv durch die Welt (edit: :_o_P sinnlose Witze muss man manchmal mit Smileys kenntlich machen)

    Ja, hat irgendwie was von Loriot. Wenn sie schon nicht atombombensicher sind, dann brauchen wir gleich gar keine. So. Basta.

    Ehrlich ... Ich weiss gar nicht, ob unser Quartiers-Schutzraum sicher gegen Fallout wäre. Müsste ich mal in Erfahrung bringen. Es hat irgendeine Art von Filteranlage, könnte gut sein, dass das für eine gewisse Zeit reicht. Das Problem bei einem Atombombenabwurf ist ansonsten eh nicht wirklich der Fallout sondern das, was davor passiert ;)

    Ihr habt übrigens Albanien vergessen. Die wissen, wie Bunker geht! :rofl:

    BILD-1-bunker.jpg

    Luftschutzkeller in Mietshäusern sind übrigens echt praktisch. Man kann sich einigermassen drauf verlassen, dass die Räume gut belüftet sind und muss sich keine Sorgen um schimmliges Zeug machen. An der Schule nutzen wir den als Kraftraum. Es stinkt nie nach Füssen! :super:

    Das denkst nur du, das ist wahrscheinlich das Problem. Wir haben Schutzräume, ihr nicht, das ist eine Tatsache. Wann immer ich schreibe, dass hier irgendwas schlechter ist als in Deutschland, überliest du das halt. Deutschland ist eines der reichste Länder der Welt mit allen relevanten Indices bezüglich Demokratie, Menschenrechte, etc pp in den Top 10. Aber nirgends sonst auf diesem Planeten findet man wahrscheinlich am eigenen Land so viel auszusetzen, wie in Deutschland. In der Schweiz sind die meisten Indices einfach noch ein bisschen besser und die Leute sind insgesamt zufriedener. Relevant ist dabei nur das "zufriedener". Und noch zufriedener sind Menschen in Island und Norwegen, z. B. Was mich ungefähr null interessiert.

    Ich weiss nicht, woran ihr so denkt. Deutschland ist in gewissen Dinge einfach nur hysterisch, "atombombensicher" ist wahrscheinlich nirgendwo sonst überhaupt ein Kriterium.

    2 von über 50 (und der eine sah nicht schlecht aus), wenn auch winzig (da sollte niemand unter Platzangst leiden), du zitierst sehr selektiv.

    (Ich schrieb einigen würde ich nicht trauen, nicht alle. Aber auch die Schweizer lästerten (hat sich im letzten Jahr teilweise geändert).)

    Ja, Schweizer lästern ständig über alles und du lästerst insbesondere über die Schweiz, was nicht alles doof ist. Wir nehmen uns hier wenigstens auch selbst nicht so ernst.

    Schutzraum in der Schweiz ist offensichtlich auch ein "normaler" Raum in Gebäuden

    Nein, das ist kein "normaler" Raum. Er wird im Normalfall "normal" benutzt, alles andere wäre auch dumm. Im nicht normalen Fall kann er hermetisch verschlossen und belüftet werden. Der Zivilschutz übt (unter anderem) aus Holzlatten, die eigentlich die Kellertür sind, Betten bauen.

    Und bevor ihr jetzt weiter klugscheisst, was unsere Schutzräume alles nicht können: Ihr habt gar keine.

    Ja, sicher sind die im Haus selbst. Wie soll ich denn aus Basel im Ernstfall in die Berge kommen?

    Volker_D Du weisst, dass die Schweiz in Europa das Land mit dem geringsten Anteil an Privatbesitz ist? Wenn du meinst, selber ein Haus haben zu müssen, kümmerst du dich auch selber um deinen Schutzraum.

    Ich dachte, du bist in der Schulleitung? Dann denk dir doch was aus. Wir üben 1 x pro Schuljahr Evakuation im Brandfall. Das ist der halbe Weg in den Schutzraum, das ginge dann gleichermassen automatisch. Militär und Zivilschutz müssen jährlich zur Nachschulung, was im Ernstfall zu tun ist. Wir haben ausreichend Männer im entsprechenden Alter im Kollegium, die aus Holzlatten Betten bauen können.

    Andere Länder, andere Sitten. Ich war im Urlaub jetzt 3 Wochen in Ecuador. In den Städten auf dem Festland wird man als Touristengruppe von der Polizei eskortiert. Für die Deutschen in der Gruppe war das beunruhigend, für mich als Schweizerin ist eine gewisse Polizeipräsenz in der Stadt normal. Ich verknüpfe das gar nicht mit einer akuten Bedrohungslage. Im Gegenteil finde ich das beruhigend. Irgendjemand wird schon wissen, wie es geht.

    Deutschland pflegt da eine gewisse Naivität und bildet sich als bevölkerungsstärkstes Land Europas ein, das Mass aller Dinge zu sein. Seid ihr aber nicht. :P


    Für jeden Beweohner einen Platz im Schutzraum schaffen? Wer soll das denn bezahlen?

    Der Staat. Steuern einfach mal für sinnvolle Dinge ausgeben. Ich hätte an der Schule einen Platz im Schutzraum, im Quartier zu Hause hätten wir den praktischerweise direkt unter dem eigenem Haus.

    https://www.babs.admin.ch/de/aufgabenbab…hutzraeume.html

    "Erkenne die Alarmtöne" haben wir jedes Jahr am 1. Mittwoch im Februar. Würden morgen Vormittag die Sirenen heulen, gingen wir mutmasslich in den Keller des Schulhauses, da ist unser Schutzraum. Im Keller lagern wir auch einige Harassen Wein. Kann gar nicht schiefgeghen. :prost:

    Ist nicht eines der ersten Wörter, das man auf Französisch lernt, das Tonbandgerät? Auf Japanisch ist es übrigens das Kunstmuseum. Italienisch war nicht ganz so grausam, aber das liegt mutmasslich an Gabriella, meiner Italienischlehrerin. Die hat einen gewissen Sinn für Humor.

    Nein, die Idee am Flusslauf irgendwas rumzupfuschen ist eben falsch. Es braucht ausgewiesene Überschwemmungsgebiete, die nicht bebaut werden.

    Ich kann jetzt konkret nur für Südbayern schreiben weil ich damals dort gelebt habe: Eschenlohe und Penzberg liegen an der Loisach. Die Loisach ist ein Gebirgsfluss, es ist bekannt, dass die völlig unberechenbar und innert kürzester Zeit massiv Hochwasser führen kann. Eschenlohe hatte nicht mal einen Damm. Einfach gar nichts. In Penzberg hat man Neubaugebiete direkt an an der Loisach ausgewiesen, die Häuser sind damals allesamt komplett abgesoffen. Man könnte da eine gewisse Fahrlässigkeit unterstellen. Oder eigentlich schon Ignoranz.

    Man ist in Deutschland mit dem Ahrtal nicht das erste Mal auf die Fresse geflogen. In Eschenlohe und Penzberg gab es 2005 überhaupt keinen Hochwasserschutz, nicht nur keinen "perfekten" Schutz. Damals gab es zum Glück nur eine Menge Sachschaden. Weitere 3 Jahre zurück liegt die sogenannte "Jahrhundertflut" an der Elbe. Eine gewisse Verdrängungstaktik scheint da schon üblich zu sein.

Werbung