Beiträge von Antimon

    weil die Sprache Zugang zur Kultur und Nachbarn war, und nicht nur ein reines Kommunikationsmittel, um sich andere Inhalte zuschließen zu können

    Sorry, aber das geht mir jetzt bald wirklich mal auf den Keks. Es hat sich noch keiner irgendeine "Kultur erschlossen" weil er in der Schule fleissig Französisch Wörtli gerlernt hat. Wer was von fremden Kulturen wissen will, muss reisen. Aber es ist ja heutzutage pfui sich in den Flieger zu setzen, da tauschen wir lieber weiter Scheinargumente aus.

    Das Thema interessiert zwar in dem Alter niemanden, aber gemacht wird es durchaus. Ich sehe einfach nicht den Untergang des Abendlandes, weil in Klasse 7-10 Französisch oder Spanisch zusätzlich unterrichtet wird

    Und weil das niemanden interessiert, ist bei uns Wirtschaft und Recht das am meisten gewählte Schwerpunktfach? Wir haben in Jahrgansstufe 10 eigentlich immer 3 von 8 Klassen mit Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht, insgesamt wohl etwa 1 Klasse mit Spanisch und wenn's hoch kommt vielleicht mal eine halbe Klasse mit Italienisch. Das ist repräsentativ für das ganze Land. Vielleicht schreibst du hier überwiegend darüber, was du selbst toll fändest, von den Interessen junger Menschen hast du offenbar nicht ganz so viel Ahnung.

    Jupp, genau so ist es bei uns auch. Jetzt kommt die Maturreform und Wirtschaft/Recht und Informatik werden Grundlagenfächer. D. h. nicht mehr wie bisher 1 Jahr lang zweistündig sondern 3 Jahre lang zweistündig. Von mir aus hätten sie grade noch Philosophie 3 Jahre lang zweistündig dazunehmen können und dafür die Sprachen kastrieren. Ich halte in der Sek II auch 4 Lektionen Deutsch pro Woche für latent übertrieben.

    Im Gegensatz zu den Lernenden, die keine Vorkenntnisse in einer romanischen Sprache haben, bin ich diesen gegenüber im Vorteil, vor allem, was das grundsätzliches grammatikalische Verständnis betrifft.

    Ich glaube, dass das was sehr Subjektives ist. Dass man bereits eine Fremdsprache aus der gleichen Sprachfamilie gelernt hat, kann auch sehr leicht dazu führen, dass man entsprechend typische Fehler in der Grammatik macht. Italienisch funktioniert eben nicht genau gleich wie Französisch. Ich fand gerade am Japanischen immer toll, dass es eben keine Ähnlichkeit zu irgendeiner anderen Fremdsprache hat, die ich vorher schon gelernt hatte.

    Also mir hat der Französischunterricht an der Schule Frankreich ganz sicher kein Stück näher gebracht. Ausser dass wir mal die Namen aller französischen Präsidenten auswendig lernen mussten weiss ich überhaupt nicht mehr, was uns dort über Frankreich erzählt wurde und ob das denn eigentlich passiert ist. Es gab einen Schüleraustausch mit Montpellier, da war ich aber auf finanziellen Gründen nicht dabei. Englisch hatte ich allerdings die meiste Zeit bei einer Muttersprachlerin aus Schottland, da erinnere ich mich an sehr viel, was die uns erzählt hat. Und ich hatte ein ziemliches Aha-Erlebnis als ich irgendwann mal Braveheart im O-Tun guckte und feststelle ... oh, die Schotten verstehe ich aber besser als die Engländer. Es hängt offenbar - Überraschung! - sehr von der Qualität des Unterrichts ab, wie viel man mitnimmt. Dass der einfach nur stattgefunden hat ist halt kein Qualitätsmerkmal.

    Woran ich mich übrigens auch erinnere, wir hatten mehrere Lehrpersonen, die sich bemüssigt fühlten uns ganz bedeutungsschwanger immer mal wieder zu erklären ... also in der SCHWEIZ!!! da spricht man VIER SPRACHEN!!! ... und wie unglaublich toll das doch nicht sei. Unterdessen weiss ich natürlich: Ja, wir haben vier Amtssprachen aber nur eine absolute Minderheit spricht überhaupt zwei Landessprachen einigermassen fliessend, ein bisschen ein grösserer Teil schafft immerhin noch rudimentäre Kommunikation in einer weiteren Landessprache. Wie das in Belgien ist, weiss ich nicht, in Luxemburg stand ich aber tatsächlich schon in einer Apotheke und musste eine dritte Person bitten mir zu helfen, weil der Apotheker kein Französisch sprach. Oder dies zumindest nicht wollte.

    Klasse 5, Lektion 4. Ich kann mir immer nicht vorstellen, dass SuS in 6 oder 8 Jahren nix lernen.

    Was ist jetzt noch mal der Zusammenhang zur Diskussion um die Sinnhaftigkeit der obligatorischen 2. Fremdsprache? Der Text ist ja auf Englisch, ja das können die meisten mit bestandenem Abitur einigermassen.

    Ich habe den Nachnamen des geschiedenen Mannes meiner Mutter, mit dem ich biologisch aber gar nichts zu tun habe. Wir, also meine Mutter und ich, hatte uns irgendwann mal darüber erkundigt, ob wir ihren Nachnamen als sie noch nicht verheiratet war nehmen könnten. Das Problem war damals, dass meine Brüder diesen Namen nicht hätten haben können, sie mussten den Nachnamen des Vaters behalten. Immerhin beschert mir mein Nachname jetzt das Elementsymbol als Lehrerkürzel :)

    Seltsamerweise kenne ich keinen Mann, der die Staatsbürgerschaft seiner Frau annahm

    Ich schon. Ich glaube manchmal, dass du trotz familiärer Verbindungen das Land nur halb so gut kennst, wie du meinst. Du hast irgendeine ausgeprägte Aversion, das wird seinen Grund haben. Niemand muss hierher kommen, wenn es ihm nicht passt und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass du auch nicht hierher passt.

    Und ja, Leute die nur wegen des Geldes kommen, haben es immer schwer. Meine Freundin hatte solche Arbeitskollegen, niemand hat von denen hier einen Fuss auf den Boden bekommen. So ist es überall auf der Welt. Wer nach Deutschland kommt und kein Interesse zeigt, sich zu integrieren, wird es immer schwer haben. Und rumnörgeln, wie doof nicht alles ist.

    Weisst du, ich gehe 3 x die Woche ins Taekwondo-Training nach Deutschland. Ich finde es da nicht halb so blöd wie du in der Schweiz. Ich würde nur in meinem Beruf absolut nicht in Deutschland arbeiten wollen.

    Das kann überhaupt nicht sein. Wenn die Eltern keinen festen Wohnsitz in der Schweiz haben, bekommen die Kinder keinen Platz an einer staatlichen Schule. Es gibt einen Haufen Studenten im Zug, die studieren halt in Basel, weil das der nächste Ort ist. Wenn es Jugendliche sind, steigen die am Badischen Bahnhof auf den Regionalverkehr nach Weil und Lörrach um. Der Badische Bahnhof ist deutsches Staatsgebiet.

    Ich denke nicht, dass die (Schweizer) Berge von mir weiter entfernt sind als von dir. Ich sehe sie täglich und fahre auch gerne hin zum Wandern

    Das ist was anderes. Wir sind damals aus Heidelberg umgezogen, es wäre uns nie in den Sinn gekommen auf der deutschen Seite zu wohnen. Lörrach oder Weil wären für uns genauso fremd gewesen wie Basel.

    Gerade weil ich die Schweiz seit langem und sehr viele Schweizer sehr gut kenne, wohne ich lieber hier auf der anderen Seite der Grenze

    Ist doch super. Allein im 2022 haben sich ca. 9000 Deutsche in der Schweiz einbürgern lassen, es waren noch nie so viele. So schlecht kann's hier nicht sein.

    Eben, genau das. Dann schreib doch einfach:

    "Guten Tag, ich brauche ein paar Leute, die mir eine Umfrage für meine Bachelorarbeit ausfüllen. Es würde mich sehr freuen, wenn ihr euch 5 min Zeit dafür nehmen könntet. Vielen lieben Dank."

    Es nervt eigentlich nur das blöde Getue von "spannender Studie". Es ist weder noch sondern nur ne einfache Umfrage.

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