Also mir hat der Französischunterricht an der Schule Frankreich ganz sicher kein Stück näher gebracht. Ausser dass wir mal die Namen aller französischen Präsidenten auswendig lernen mussten weiss ich überhaupt nicht mehr, was uns dort über Frankreich erzählt wurde und ob das denn eigentlich passiert ist. Es gab einen Schüleraustausch mit Montpellier, da war ich aber auf finanziellen Gründen nicht dabei. Englisch hatte ich allerdings die meiste Zeit bei einer Muttersprachlerin aus Schottland, da erinnere ich mich an sehr viel, was die uns erzählt hat. Und ich hatte ein ziemliches Aha-Erlebnis als ich irgendwann mal Braveheart im O-Tun guckte und feststelle ... oh, die Schotten verstehe ich aber besser als die Engländer. Es hängt offenbar - Überraschung! - sehr von der Qualität des Unterrichts ab, wie viel man mitnimmt. Dass der einfach nur stattgefunden hat ist halt kein Qualitätsmerkmal.
Woran ich mich übrigens auch erinnere, wir hatten mehrere Lehrpersonen, die sich bemüssigt fühlten uns ganz bedeutungsschwanger immer mal wieder zu erklären ... also in der SCHWEIZ!!! da spricht man VIER SPRACHEN!!! ... und wie unglaublich toll das doch nicht sei. Unterdessen weiss ich natürlich: Ja, wir haben vier Amtssprachen aber nur eine absolute Minderheit spricht überhaupt zwei Landessprachen einigermassen fliessend, ein bisschen ein grösserer Teil schafft immerhin noch rudimentäre Kommunikation in einer weiteren Landessprache. Wie das in Belgien ist, weiss ich nicht, in Luxemburg stand ich aber tatsächlich schon in einer Apotheke und musste eine dritte Person bitten mir zu helfen, weil der Apotheker kein Französisch sprach. Oder dies zumindest nicht wollte.
Klasse 5, Lektion 4. Ich kann mir immer nicht vorstellen, dass SuS in 6 oder 8 Jahren nix lernen.
Was ist jetzt noch mal der Zusammenhang zur Diskussion um die Sinnhaftigkeit der obligatorischen 2. Fremdsprache? Der Text ist ja auf Englisch, ja das können die meisten mit bestandenem Abitur einigermassen.