Wenn man schaut wohin Deutsche meistens auswandern: Schweiz, Österreich, Norwegen, Island. Es gibt nicht viele Länder mit einem vergleichbaren oder besseren Lebensstandard. Ich wollte nicht nach USA auswandern, das Gesundheitssystem ist eine Katastrophe. Ein speziell deutsches Problem ist sicher der hohe Anteil an Akademikern unter den Auswanderern. Einwanderer, die aus Portugal oder Italien z. B. in die Schweiz kommen, haben häufig "nur" eine Berufsausbildung aber kein Studium.
Beiträge von Antimon
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Ich stelle es mir vor, dass Französisch kein Mangelfach ist bzw. der Umgang mit Muttersprachler*innen anders ist und ich nicht nur Französisch unterrichten dürfte

Da muss ich dich leider bitter enttäuschen. Du wärst heiss begehrt und würdest ausschliesslich Französisch unterrichten. Dann würdest du dich zu Tode nerven, dass keiner Lust darauf hat. Wenn ich es richtig verstanden habe, könntest du Französisch aber auch als Literaturfach unterrichten, oder? Dann ginge natürlich Westschweiz.
hast du die auch im Fach Physik?
Den Weltbesten. Du musst nur schüchtern anmerken, ach, es wäre cool, hätten wir... Und 20 min später haben wir.
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Dann habe ich festgestellt, dass es vielen Menschen doch hauptsächlich um das Geld geht.
Ich kann mich noch gut dran erinnern, als der oben erwähnte Arbeitskollege aus dem Doktorat bei der Roche den Arbeitsvertrag unterschrieben hat. Ja natürlich hat der sich gefreut, dass 80000 CHF mehr sind als 60000 € (ist ne Weile her, die Zahlen wären heute grösser). Dann ist er nach Luzern gezogen und ihm fiel auf, es ist nicht wirklich mehr. Geblieben ist er trotzdem.
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Das ist insbesondere Lebensqualität. Was ist so komisch daran, dass es Leuten tatsächlich nicht primär ums Geld gehen könnte? Ich glaube, ab einem bestimmten Betrag ist das doch den meisten Menschen ziemlich egal.
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Ich käme nie auf die Idee, meine Ärzte zu fragen, warum sie in Deutschland sind. Nicht, dass die auf falsche Gedanken kommen...

Ich war bei beiden relativ häufig während der Corona-Zeit. Guess what ... Da kam man eher schnell ins Gespräch über genau sowas.
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Nun ja. Einst des Geldes wegen gekommen, 20 Jahre in der Schweiz gelebt, evtl. eine Familie gegründet. Irgendwann fühlt man sich als Schweizer und will dann das ganze Paket. So unwahrscheinlich?
Ich schrieb, dass ich persönlich (anekdotisch!) nicht einen einzigen Deutschen kenne, der des Geldes wegen hierher gekommen ist. Die wird es sicher geben. Ich kenne - Überraschung - relativ viele deutsche Lehrpersonen, die samt und sonders der besseren Arbeitsbedingungen wegen hier sind. Zwei Kommilitonen aus meinem Studiensemester und ein ehemaliger Arbeitskollege aus dem Doktorat sind hier, auch die sind nicht wegen des Verdienstes gekommen. Gerade in den Berufen sind die Gehälter kaufkraftbereinigt nicht signifikant höher als in Deutschland. Das trifft vor allem auf Geringverdiener im Baugewerbe und in der Pflege zu, die hier erheblich mehr verdienen als in Deutschland.
Edit: Wenn's nur ums Geld geht, ist man einfach Grenzgänger. Davon kommen allein nach Basel jeden morgen ca. 90000 aus Deutschland und Frankreich.
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Ja sicher, meine Hausärztin und mein Orthopäde sind Deutsche. Von beiden weiss ich, dass sie primär wegen der besseren Arbeitsbedingungen hier sind. Allein, dass ich das weiss, spricht wahrscheinlich Bände. Wie viel Zeit hat ein Arzt in Deutschland über sowas überhaupt mit einem Patienten zu tratschen?
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Als EU-Bürgerin bin ich in Sachen Steuern und Möglichkeiten zum Erwerb von Eigentum schon lange gleichgestellt. Es gibt als EU-Bürger, was das Finanzelle angeht, nicht einen einzigen Grund, sich einbürgern zu lassen. Das macht man nur der politischen Teilhabe wegen und die wäre einem sicherlich egal, wäre man nur des Geldes wegen hier.
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Allen gemeinsam ist das Motiv der besseren Verdienstmöglichkeiten und Lebensbedingungen
Das stimmt einfach nicht. Sonst würden nicht so viele Deutsche nach Österreich auswandern. Auch in Island oder Norwegen ist der Verdienst kaufkraftbereinigt letztlich nicht höher als in Deutschland. Ich kenne persönlich ehrlich auch nicht einen einzigen Deutschen der wegen des Verdienstes in der Schweiz ist. Gerade Deutsche lassen sich hier übrigens auch überdurchschnittlich häufig einbürgern, die Motive sind da offensichtlich andere als Geld verdienen und wenig Steuern zahlen.
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Nicht dass ich jemals was geerbt hätte, aber rein aus Interesse hab ich jetzt mal geschaut: Direkte Angehörige zahlen in Basel-Stadt gar keine Erbschaftssteuer. Vermögenssteuer schon, die haben sie mir sogar schon abgeknöpft. Und zum Vermögen gehört ja was auch immer man so erbt dann.
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wer kann, wandert irgendwo hin ab, wo man ihm weniger tief in die Tasche greift
Ich halte es für ein Gerücht, dass DAS der Grund ist, warum Leute aus Deutschland auswandern. Deutschland verliert in der Tat besorgniserregend viele Akademikerinnen und Akademiker. Ich möchte behaupten, primär, weil die Arbeitsbedingungen anderswo besser sind. "Anderswo" ist übrigens meistens Österreich oder die Schweiz. Die Steuerlast wäre mir jedenfalls ziemlich egal.
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Zur letzten Frage: ich meine, man sollte sich generell nur anschaffen, was man auch selbst finanzieren kann.
Als Kind aus einkommensschwachem Elternhaus: Du weisst aber schon, dass das auch einfach so passieren kann, wenn die Kinder schon mal da sind, ne? Noch sind wir zum Glück nicht so weit, dass man sich irgendwo ne Berechtigung zum Kinderkriegen einholen müsste. Sei froh, dass du in einem Sozialstaat lebst, du kannst morgen auch schon ganz gewaltig auf die Fresse fliegen.
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In der Vergangenheit? Die gehen aktuell genau so wenig.
Das Schöne ist ja: Ich muss weder noch wählen ohne mich schlecht zu fühlen. Ich darf dann jetzt ja woanders wählen und tatsächlich fällt es mir da erheblich leichter mich zu entscheiden
Aber irgendwie gehen mir die Sozialdemokraten hier auch am meisten auf den Sack mit ihrer weltfremden Naivität. -
Ganz ehrlich: Das ist mir egal.
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OK, ich versuche es positiv zu sehen. Mein Leben ist nicht traurig genug um sowas spannend zu finden.
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Ich frage mich wirklich, woher das kommt. Ist das unsere Schuld als Lehrpersonen? Wir hatten vor 2 Jahren bei der Maturfeier zwei Schüler auf der Bühne stehen die allen Ernstes in ihrer Rede rausbliesen, was sie bis hierhin nicht "Grossartiges" geleistet hätten. Ich habe fast vor mir auf den Boden gekotzt, zum Glück hatte ich die zwei Hanseln selbst nicht im Unterricht.
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Eben, Kubicki ist lustig. Lindner ist einfach nur ein Narzisst. Ehrlich ... Ich bin ja politisch doch recht nah an der FDP, aber der Haufen geht grad genauso wenig wie in der Vergangenheit die Grünen.
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Die deutsche FDP ist zu einem kompletten Witzfigurenverein verkommen. Immerhin taugt mir jetzt der Wissing schon im Unterricht als Beispiel für "Menschen, die was zu sagen haben und leider nachweisbar dummes Zeug erzählen".
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Wenn das die "übliche Floskel" ist, muss ich ja in Zukunft auch nicht mehr ernst nehmen, dass Primarlehrer alle Mathe studiert und wissenschaftlich gearbeitet haben. Aber irgendwo muss diese Selbstüberhöhung ja herkommen.
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Du weisst doch nicht mal, wer die Umfrage überhaupt ausfüllt. Du kannst dir am Ende einfach irgendwas zurechtbiegen um halt deine Arbeit abgeben zu können. Ich habe die Umfrage ausgefüllt, ich unterrichte nicht mal in Deutschland. Herzlichen Glückwunsch.
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