Beiträge von Antimon

    Ups, ja das war jetzt die Heidelberger Denke, da haben die Fakultäten für Chemie und Biowissenschaften traditionell nicht allzu viel miteinander zu tun. Ich würde vermuten, in Basel gehen die meisten Frauen im Master in Richtung Biochemie. In Heidelberg ist es eben die Physikalische Chemie, bloss raus aus dem stinkenden Syntheselabor :P

    Bei uns haben Chemielehrer mittlerweile fast Exotenstatus. Auf 10 Lehrerinnen kommt ein Mann.

    Bei euch unterrichten am Gymnasium auch insgesamt 70 60 % Frauen, sagt die Statistik. An der Uni sind es in der Chemie (im fachwissenschaftlichen Studiengang, nicht im Lehramt) auch in Deutschland 40 % Frauen und 60 % Männer. Woher diese Klischees kommen, ist mir ein Rätsel, aber sie sind nun mal da und verschwinden erst in Laufe der gymnasialen Oberstufe und der universitären Ausbildung.

    Ist Biologie ein weiblicher Stereotyp? Ehrlich gemeinte Frage, ich kenne im echten Leben keine Biologielehrkräfte.

    Biologie gilt als die "einfachste" der drei Naturwissenschaften. An der Uni sind es auch mehr Frauen als Männer im Studiengang. An der Schule haben wir unter den Schüler*innen 2/3 Frauen im Profil B (Biologie/Chemie), gewählt wird es wegen Biologie, Chemie ist unglücklicherweise halt auch dabei. Biologie gilt als "Auswendiglernfach", Chemie muss man verstehen und das gilt als kompliziert. In Biologie geht es um Zellen und irgendwelche Körperfunktionen, da sind wir wieder beim egoistischen Interesse, von dem ich schon mal schrieb. Die Klischees und Stereotype könnten schlimmer nicht sein und hängen mir nur noch zum Hals raus.

    In echt ist Biologie die komplexeste der drei Naturwissenschaften. Ja, der Auswendiglernanteil ist relativ hoch, aber das böse Erwachen bei den Schüler*innen kommt garantiert, wenn es um Immunbiologie und Molekulargenetik geht und man Bio plötzlich *verstehen* muss. In echt unterrichten bei uns unterdessen* mehr Männer als Frauen Biologie und in echt sind alle Chemielehrperson, die Chemie im Hauptfach studiert haben, Frauen. In echt kennen wir die genannten Klischees und Stereotype innerhalb der drei Fachschaften überhaupt nicht. Ich glaube, am wenigsten denken über so ein Zeug tatsächlich unsere Physiker nach. Also die Männer mit den nur zwei Frauen in der Fachschaft.

    Immerhin ist ein Grossteil der Schüler*innen am Ende der 4 Jahre mit mir einverstanden, dass eine schriftliche Maturprüfung in Chemie sehr viel einfacher ist als in Biologie, Männer wie Frauen. Und tatsächlich wählen auffallend viele "meiner" Frauen Chemie als Studienfach. Mag also doch was dran sein am viel genannten "Rollenvorbild". Wie das definiert sein soll, kann ich dir aber auch nicht erklären.

    *Zwei Frauen wurden kürzlich pensioniert und durch Männer ersetzt.

    Hier im Forum liegt man übrigens des Öfteren falsch beim Geschlechterraten

    Ist das so? Ich meine, dazu muss man schon ziemlich unaufmerksam sein, was Einzelne zweifellos sind. Ich bin mir eigentlich nur bei einer Person, die regelmässig schreibt, nicht sicher. Ich wiederum wurde öfter schon für einen Mann gehalten. Aber ich meine, dafür muss man eben auch einigermassen unaufmerksam sein. Oder halt selbst sehr klischeebehaftet im Denken. Wir haben schon auch so 2 - 3 Männer im Kollegium, die unfähig sind sich zu merken, dass ich und noch zwei weitere Kolleginnen wirklich *nicht* Biologie unterrichten. Interessanterweise Historiker und Germanisten. Das halte ich unterdessen für plumpen Sexismus.

    Jetzt wird es interessant, wir kommen von den Interessen weg, hin zu komplexeren Verhaltensweisen wie Problemlösen.

    Und natürlich, wenn ich Probleme weiblich löse, dann kann ich das nicht einfach so ändern, mache es also so vor, wie ich es gelernt habe und übernehme damit unbewusst ein Rollenvorbild. Oder?

    Ich sehe da jetzt eigentlich nicht so den grossen Unterschied. Bzw. glaube ich nicht, dass ich persönlich z. B. Probleme besonders "weiblich" löse, meine Sozialisation ist diesbezüglich die der Naturwissenschaftlerin. Wenn ich so an meine Kolleginnen und Kollegen denke, divergieren die Verhaltensmuster zwischen Historikern und Chemikerinnen erheblich mehr als zwischen Männern und Frauen. Unsere neue Schulleitung berücksichtigt das übrigens auch bei der Zuteilung der Mitarbeitergespräche auf die vier Schulleitungsmitglieder, fast die kompletten Fachschaften Chemie und Physik sind neu derselben Person zugeteilt. Ich habe mich doch recht amüsiert, als ich die neue Liste gesehen habe, es passt halt einfach schon sehr gut.

    Wenn du den Gedanken jetzt weiterführst ist die Reihenfolge dann doch eher so: Mein Interesse an Naturwissenschaften bedingt meine Studienfachwahl und diese prägt nachhaltig meine Problemlösestrategien. Wenn ich in meine Kindheit zurückdenke, war es einfach so, dass ich weder von meiner Mutter, irgendjemanden in der Verwandtschaft noch von irgendeiner Lehrperson jemals gehört habe, ich könnte irgendwas nicht, weil ich ein Mädchen bin. Meine Mutter hat es durchaus probiert damit, dem Kind Puppen zu schenken, dann aber recht schnell eingesehen, dass das Kind lieber mit den Lego-Bausteinen der älteren Brüder spielt und irgendein seltsames Interesse insbesondere an Feuer hat, mit dem es fast mal einen Wohnungsbrand ausgelöst hat. Meine Mutter hat so einiges falsch gemacht, aber an der Stelle wohl so ziemlich alles richtig, womit ich wahrscheinlich verdammtes Glück hatte.

    Da Männer aber nach wie vor in Führungspositionen und besser bezahlten Jobs häufiger vertreten sind, scheint sich der Notenvorteil nicht auszuwirken, was Antimon weiter oben schon schrieb.

    Eben das. Ich verstehe das "Problem" immer noch nicht. Auch dass Männer z. B. häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen sind halte ich für kein ernstzunehmendes gesamtgesellschaftliches Problem. Für die Schweiz zeigt die Statistik einen Unterschied von gerade mal 0.5 %, in Deutschland sind es ebenfalls 0.5 % im Westen und 1.5 % im Osten. Da kann man bei dem Hinweis darauf ja fast schon von einem bewussten Versuch der Manipulation ausgehen oder anders ausgedrückt ... bleibt mir bitte weg mit so einem Bullshit. Die Arbeitslosenquote unter Ausländern ist übrigens 3 x höher als unter Inländern (in Deutschland wie in der Schweiz) - DAS ist ein Problem, an das man WIRKLICH ran müsste. Abgesehen davon sind natürlich deutlich mehr Frauen als Männer so ganz grundsätzlich überhaupt nicht erwerbstätig. Die Erwerbstätigenquote liegt in Deutschland bei 74 % für Frauen und 81 % für Männer, wobei das keine Vollzeitäquivalente sind. Ist glaube klar, was rauskommt, wenn man das auch noch berücksichtigt.

    Schweiz und Frankreich sind wohl generell raus. Wir wohnen hier im Dreiländereck. Da kann man immer mal spontan hin, wenn man Lust hat. Bzw. hier empfindet man Frankreich und Schweiz nicht als Ausland.

    Verstehe ich zumindest für die direkte Grenzregion, geht mir genau so. Deswegen wäre mein Vorschlag auch Ostschweiz gewesen, das ist auch aus unserer Perspektive schon wieder so "anders", dass es sich lohnt. Genferseeregion oder Tessin sind auch absolut nicht vergleichbar mit Basel und Zürich. Insbesondere Genf empfinde ich eigentlich fast schon nicht mehr als Schweiz. Die sind ja viel zu chaotisch da unten ^^

    Du hast vermutlich nicht viel Erfahrung mit Klassenfahrten und den Zielen

    :rotfl:

    Ich wohne vor allem in Basel und weiss, dass jedes Jahr mindestens 2 unserer Klassen am Klassentag nach Freiburg gehen. Die Freiburger haben es in die andere Richtung genau gleich lange. Es geht um eine einwöchige Klassenfahrt, da gehe ich auch innerhalb der Schweiz sicher nicht nach Zürich, wo gefühlt alle sowieso jedes 2. Wochenende in den Ausgang hinfahren.

    Nachtrag zum Reiseziel "Basel" als Klassenfahrt

    Basel ist echt ein super Reiseziel für eine Schulklasse aus Freiburg. Ehrlich... Meine SuS würden mir rumgedreht nen Vogel zeigen. Das ist ein Tagesausflug, typischerweise am Klassentag, aber sicher nicht eine Woche Klassenfahrt. Für eine Woche Jugendherberge in einer Schweizer Stadt zahlt man übrigens ca. 200 CHF, ich habe die Abrechnung aus Lausanne noch auf dem Laptop. Wieso sollte man das, wenn man mit dem Zug in 30 min wieder zu Hause ist?

    Und was "egoistische Interessen" sein sollen, verstehe ich erst gar nicht

    Ich meine, ich hätte mich ausreichend erklärt, schon vor 2 Seiten oder so.


    Ist hier wirklich niemand, der sich mit Gender auskennt?

    Jemanden, der hauptberuflich Gender Studies betreibt, wirst du hier nicht finden. Wir sind Lehrpersonen. Manche von uns sind auch Chemikerinnen oder Germanisten. Mir war nicht wirklich an einer wissenschaftlich fundierten Diskussion gelegen. Im Wesentlichen plaudern wir. Wenn jemand gute Quellen hat, ist das gut. Ansonsten tauscht man sich halt aus. Meine Erfahrung in diesem Forum ist: Wann immer ich eine fachwissenschaftliche oder fachdidaktische Frage habe, bekomme ich hier gar keine Antwort. Auf einem Gebiet, das nicht mal Schulfach ist, erwarte ich erst recht keine fundierten Antworten.

    Da hast du absolut recht. Die Schilderungen von Caro07 decken sich aber schon mit meiner Beobachtung, dass die Frauen eher egoistisch in ihren Interessen sind, die Männer sich so allgemein an diesem und jenem interessieren. Klischeehaft meine ich, würde man doch eher das Gegenteil behaupten, nicht? Die Frauen sind doch sozial interessiert, die Männer egoistisch. Wenn's um Sachinteressen geht, scheint das nicht so zu sein. Was das nun alles mit Benachteiligung und Ungerechtigkeiten zu tun haben soll, ist mir immer noch nicht klar.

    Dass die Leutchen vom Land keine 3 Autos hätten, wenn der öffentliche Nahverkehr besser wäre, halte ich aber fürn Gerücht.

    Leider kann ich das zu 100 % bestätigen. Bei uns fährt der Bus auch im letzten Kaff noch alle halbe Stunde, zur Not auch leer - die Leute haben eben trotzdem 2 Autos. In der Stadt ist das Auto einfach die buchstäbliche Pest am Arsch. Ich bewundere diejenigen schon fast, die immer noch eins haben. Man findet nie einen Parkplatz oder zahlt 200 CHF pro Monat dafür. Die Innenstadt ist sowieso autofrei und zu Hauptverkehrszeiten bin ich mit dem Velo 3 x schneller von A nach B. Da der Bus wann immer möglich eine eigene Spur hat, geht's mit dem immer noch 2 x schneller.

    genau so etwas fände ich auch gemeinsam viel besser. das fördert das verständnis für die anderen körper(teile) und dann kann man auch besser und natürlicher gemeinsam drüber reden, ohne dass das andere geschlecht das große geheimnis ist.

    Irgendwann, ja. Erst mal geht's um den eigenen Körper, so ganz narzisstisch. Wenn man mit sich selbst klar ist, kann man auch mit anderen klarkommen. Mit sich selber klarkommen, ist einfacher, wenn alle um einen herum das gleiche "Problem" haben. Macht man doch im Fachunterricht genauso. Erst einfach, dann kompliziert. Weiss ich nicht, warum man im wahren Leben gleich das grosse Fass aufmachen muss.

    und ansprechpartner für verschiedenste sachen

    Ja richtig. Und je nachdem, worum es geht, bin ich aufgrund meines Geschlechts nicht die richtige Ansprechpartnerin.

    Was ich übrigens schon von mehreren Eltern im Kollegium gehört habe: Der Aufklärungsunterricht in der Primar wird gar nicht von den Lehrpersonen der Kinder gemacht. Egal, ob männlich oder weiblich. Das machen Externe und natürlich wird dann nach Geschlechtern getrennt.

    ja, und dieses "gesehen werden" in stereotypen kann man doch einfach mal lassen!

    Nee, sorry, das ist jetzt dann doch zu simpel. Es kommt tatsächlich gelegentlich vor, dass mich Schülerinnen zu sehr frauenspezifischen Themen irgendwas fragen oder irgendein Problem loswerden wollen. Ich nenne jetzt einfach mal keine Details aber ich bin mir sehr sicher, dass junge Männer sehr wohl auch Probleme haben, die sie gerne bei einem erwachsenen Mann loswerden und nicht bei einer Frau. Ich bin 44, ich kann über sowas auch mit meinem besten Freund sprechen. Eine 18jährige kann es je nachdem (noch) nicht und ich glaube nicht, dass man da jetzt gross rumdiskutieren muss, dass das aber doch alles kein Problem sein sollte. Lass einfach stehen, dass es für die 18jährige in dem Moment nicht geht.

    z.b. eine fußballerin kann einen jungen, der fußball spielt, sicherlich besser in puncto fußball beraten, als das ein männlicher nichtsportler kann!

    Es geht halt im Leben nicht nur um Fussball. Für die allermeisten Themen im Leben spielt die Geschlechtszugehörigkeit sicher keine grosse Rolle. Manchmal aber halt schon. Im medizinischen Bereich ist das z. B. ganz real und gut belegt. Ich habe mir die Problematik um die männliche Depression weiter oben grade nicht ausgedacht.

    Ich glaube, du hast mich da falsch verstanden. Natürlich ist das Sozialisation, dass die Männer oft immer noch nicht den Mund aufbekommen um zu kommunizieren, dass irgendwas falsch ist. Der Punkt ist, dass Männer durchaus biologisch bedingt eben schon andere Probleme vor sich herschieben, als Frauen, Männerprobleme als solche aber oft nicht als ernsthaftes Problem anerkannt werden. Was wiederum auch Sozialisation ist. Ich sehe unsere Schülerinnen bei psychischen Problemen gerne mal in der dauerhaften Selbstumkreisung landen, was sicher ebenso ungesund ist wie das männliche Stillschweigen. Das grundlegende Problem ist eigentlich das gleiche, die Symptomatik halt eine andere. *Das* müsste man, finde ich, schon berücksichtigen.

    Wir haben sehr viele Männer, und die unterrichten nicht nur Informatik, Physik und Sport, sondern auch Sprachen, Geschichte, Religion

    An meiner Schule sind wir ziemlich genau 50 % Männer und 50 % Frauen unter den Lehrpersonen. Ich schrieb es hier schon einige Male, dass unsere einzig wirkliche Klischee-Fachschaft Physik ist, mit nur 2 Frauen. Spanisch und Italienisch waren lange ausschliesslich Männer, erst seit Kurzem haben wir da je eine Frau. Chemie haben wir zum ersten Mal einen Frauenüberhang und lustigerweise haben alle Frauen tatsächlich im Hauptfach Chemie studiert, wohingegen alle Männer, die Chemie unterrichten, eigentlich Biologen sind. Richtig krassen Frauenüberhang haben wir im Bildungssystem übrigens sowieso nur in der Primarstufe, Sek I liegt der Frauenanteil landesweit bei knapp über 50 %, Sek II bei knapp unter 50 %.

    Trotzdem wollen Jungs nur noch selten Lehrer werden, genau wie Mädchen. Auffällig finde ich das nicht, eher nachvollziehbar.

    Naja. Was ich hier so lese und was ich im deutschen Lehrpersonen-Bekanntenkreis höre, sind die Arbeitsbedingungen einfach echt unattraktiv (geworden). Ich würde es in Deutschland auch nicht machen wollen. Wir werden in der Schweiz eigentlich auf allen Stufen recht gut bezahlt, aber auch hier ist halt das ganze Drumrum an der Sek I unterdessen so schlecht geworden, dass es kaum noch jemand machen will - unabhängig vom Geschlecht. Primar ist OK, Sek II gibt es keinen Lehrermangel.

    warum in aller welt muss ein vorbild das gleiche geschlecht haben?

    Gute Frage, verstehe ich auch nicht. Ich versuche grundsätzlich als Mensch ein Vorbild für alle Jugendlichen an der Schule zu sein und ihnen beizubringen, dass man sich untereinander offen und respektvoll verhält. Männer und Frauen sind so ganz grundsätzlich mal verschieden, das kann und sollte man nicht leugnen. Man sollte nur kein Problem draus machen, sondern sich überlegen, ob man was Sinnvolles damit anfangen kann. Was ich über die Jahre beobachte ist, dass junge Männer nicht weniger an sich selbst verzweifeln wie junge Frauen, die Frauen sich aber eher getrauen auf eine Lehrperson zuzugehen und auszusprechen, dass es ihnen nicht gut geht. Die Männer schämen sich immer noch eher dafür. Mehrfach habe ich es dabei schon erlebt, dass es daheim eine "Drachen-Mutti" gibt, die an ihrem Sohn nur rumnörgelt, was er alles nicht kann und macht. Frauen haben oft die "klassischen" psychischen Probleme, wie Depressionen und Essstörungen, Männer neigen eher zu sowas wie Spielsucht. Letzteres ist für einige immer noch schwer zu akzeptieren, dass es sich um eine psychische Erkrankung handelt, die nicht einfach so weg geht, wenn man nur genügend dran rumschimpft. Da sehe ich meinen Job als Lehrperson schon darin, hinzuschauen und anzuerkennen, dass es geschlechterspezifische Unterschiede gibt. Die jungen Menschen respektieren einen und nehmen einen zum Vorbild, wenn sie merken, sie werden gesehen. Ich persönlich habe es mit den Frauen gleich gut wie mit den Männern. Es ist bei beiden Geschlechtern jeweils ein bestimmter Typus, der eher mit mir über vertrauliche Dinge reden mag. Bei den Frauen sind es eher die, die gerne die unverwüstlichen Heldinnen sein mögen und dann geht's doch nicht so ganz auf. Bei den Männern sind es eher die Grübler und Philosophen. Irgendwie entwickelt doch jede Lehrperson über die Jahre eine gewisse Affinität zu gewissen Schüler*innentypen, so beobachte ich das jedenfalls an mir selbst und meinen Kolleginnen und Kollegen.

    Für die meisten meiner Schüler*innen bin ich ansonsten einfach "nur" Fachlehrperson und sie sind zufrieden, wenn sie im Unterricht was lernen und man respektvoll mit ihnen umgeht. Gerade heute kamen drei Damen aus einer meiner Klassen zu mir und haben mich gebeten, ob wir die Besprechung der Aufgaben aus der letzten Stunde besonders genau nehmen könnten. Sie würden das jetzt echt checken wollen. Ja, haben wir dann gemacht und sie haben auch richtig die Lauscher angelegt und sich eingebracht. Das reicht ihnen eigentlich schon, wenn sie merken, aha, wenn wir uns Mühe geben, dann gibt die da vorne sich auch Mühe. Im Grunde könnte alles ganz einfach sein, wenn man nicht gar so viel Gewese veranstaltet, wo es sich effektiv gar nicht lohnt.

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