Ich finde solche Beiträge grad ziemlich daneben weil es doch sehr auf das Prozedere an der jeweiligen Schule ankommt. Meine "Haltung" gegenüber den Jugendlichen ist mal sicher nicht schlechter als deine nur weil ich nicht an die Maturfeier gehe.
Beiträge von Antimon
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Und nein, ich bin nicht als Vater beleidigt, sondern als Schulleiter. Wobei das natürlich auch eine Frage der schulkultur und der Führung ist.
Das kann ich nachvollziehen. Aber ich denke, deswegen fragst du hier auch nach um mal zu lesen, ob man das vielleicht auch anders sehen könnte.
Ich finde aber schon, dass sie sich generell sehen lassen sollten, wenn sie mit dem Jahrgang was zu tun hatten.
Warum? Ich glaube, da unterscheidet sich ein bisschen die Perspektive zwischen den Lehrpersonen, die in kleinen Systemen und eher Unter- und Mittelstufe unterrichten von der Perspektive der Sek-II-Lehrperson. Bei uns stehen an der Abschlussfeier der Reihe nach 8 Klassen zur Zeugnisübergabe auf der Bühne und in den letzten Jahren war es oft so, dass ich nur eine Halbklasse zur Matura geführt habe. Ich kannte also sowas wie 12 von 160 Schülerinnen und Schüler. Die sehen auf der Bühne überhaupt nicht, ob ich da bin oder nicht und hinterher hängen sie mit den Eltern und den Freundinnen und Freunden zusammen, als Lehrperson ist man da völlig uninteressant. Ich habe mich vorher schon von allen verabschiedet und dann sind sie eben weg und es kommen die nächsten. Für die jungen Leute ist es ein einmaliger und grosser Moment im Leben, für mich absolut nicht.
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Vielleicht sollte man hinnehmen, dass es keinen ethischen Konsens gibt, sondern dass es hier letztlich auf eine Frage der Rechte hinausläuft
Der "Konsens" wird in einer parlamentarischen Demokratie, wie Deutschland nun mal eine ist, nicht "gemeinsam" erarbeitet. Er wird von den gewählten Volksvertreter*innen vorgegeben und ich halte es für ein Gerücht, dass deren Ansichten immer deckungsgleich mit dem Volksmehr sind. In der Schweiz gibt es ohne das Volksmehr keine Änderung an der Verfassung, die ja den Konsens repräsentiert. Aber selbst da muss man sich klar machen, dass dieses Volksmehr je nach Abstimmung durch einen erschreckend kleinen Teil der Stimmberechtigten repräsentiert wird.
Wer behaupet, Donald Trump sei aus moralischen Gründen nicht zu wählen, weil er an einem Konsens gar nicht interessiert sei, verkennt die Möglichkeit, dass es eine Mehrheit an Wählerinnen und Wähler in den USA geben könnte, die Donald Trump ganz einfach zustimmt. Dann *ist* das der Konsens. Wer das verkennt, überhöht halt schlussendlich die eigene Moral und mit "Konsens" hat das dann irgendwie nichts mehr zu tun.
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Nuja, wenn der SL in seiner Rede den Lehrkräften dankt und dann anmerkt, dass er das den meisten wohl persönlich sagen müsse, ist das schon ein bisschen zum Fremdschämen.
Ist das so? Zum Fremdschämen ist da eher, dass die SL nicht in der Lage ist, situativ die Rede anzupassen. Und dass es für den Dank überhaupt diesen Anlass braucht. Das ist bei uns während der Zeugniskonferenzen schon geschehen. Bei allem was du schilderst geht es ziemlich viel um dein persönlichtes Beleidigtsein darüber, dass den unterrichtenden Lehrpersonen das Abitur deiner Tochter nicht gar so wichtig ist, wie dir als Vater. Ich freue mich für alle, die bestanden haben, aber nur auf sehr wenige bin ich auch als Lehrperson stolz. Alles andere wäre auch ungesunde Gefühlsduselei.
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Welches Gespräch? Bis hierhin hast du dich nur aufgeregt, dass wir alle zu dumm sind, deine fachsimpelnde Wortklauberei zu verstehen. Als Naturwissenschaftlerin kann ich mir eine solche Arroganz gar nicht leisten auch wenn sie mir gerne unterstellt wird. Es kommt ausgesprochen selten vor, dass hier Lehrpersonen aus dem Fachbereich MINT überhaupt ernsthaft über Fachinhalte und Begrifflichkeiten diskutieren und dann praktisch nie in einem allgemeinen Kontext. Ich rege mich schlimmstenfalls darüber auf, dass Leute zwischen Fakten und Meinungen bzw Korrelation und Kausalität nicht unterscheiden können. Mit meinen spezifischen Fachinhalten hat das gar nichts zu tun.
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Es geht auch weniger um irgendwelche Kugelschreiber oder andere Geschenke.
Doch, eben genau das. So fiel es überhaupt auf, dass nur 5 von 40 Lehrpersonen anwesend sind. Ansonsten wär's ziemlich sicher ziemlich egal gewesen. Was genau der Grund ist, dass ich nicht auf Abschlussfeiern gehe.
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@Pyro Es gelingt dir offensichtlich nicht verständlich zu erklären, worauf du überhaupt raus willst. Gerade eben war es noch egal, ob es ein Fach Ethik gibt, wenn dessen Inhalte halt irgendwie so auch in anderen Fachbereichen vermittelt werden.
Ethik ist ungleich Moral!
Wenn ich bei Wikipedia nach der Begriffsdefinition schaue, steht da, die Moral sei Gegenstand der Ethik und Ethik würde auch als Moralphilosophie bezeichnet. Du verlierst dich in akademischen Wortklaubereien.
Du behandelst in den Naturwissenschaften Inhalte der philosophischen Moralbegründung (= Ethik)?
Was denkst du denn, was ich damit zu tun haben könnte? Möglicherweise ist deine Vorstellung von Unterricht in den Naturwissenschaften im Jahre 2024 auch einfach falsch. Die Zeiten, in denen das übergeordnete Lernziel des Chemieunterrichts war, dass alle die Reaktionsgleichung der Ethanolverbrennung korrekt aufschreiben können, sind länger schon vorbei. Nur um dir ein ganz simples Beispiel zu geben: Ob ich im Schülerpraktikum Aceton oder Dichlormethan als Lösemittel ausgebe, ist keine objektiv-fachliche Entscheidung.
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Es war mehr symbolisch - für alle das Gleiche und selbstverständlich unter 2 Euro teuer
Aha. Also eigentlich geht es um die Selbstdarstellung der Abiturient*innen. So ähnlich wie der obligatorische Kugelschreiber mit dem Aufdruck "Matura 202x", den wir jedes Jahr von der Schulleitung bekommen. Was will ich nur mit all diesen Kugelschreibern, das Geld könnte sich der Kanton gerne sparen. Ich werde eh bezahlt fürs Unterrichten.
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Gerne erweitere ich meine bisherige Aussage: Der Ethikunterricht sollte für alle Pflicht sein
Was ist an dieser Aussage jetzt anders als zuvor? Ich gebe auch in den Naturwissenschaften eine gewisse Ethik mit auf den Weg. Dass das in allen Fachbereichen sowieso passiert ist im Grunde eine triviale Feststellung. Vor diesem Hintergrund wird deine "Forderung" dann offensichtlich belanglos.
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über längere Zeit unterrichtet hatten, ein kleines Geschenk vorbereitet, das sie auf der Bühne überreichen wollten
Sollen sie doch vorher das Schulhaus ablaufen und jedem direkt das Geschenk in die Hand drücken, so ist es bei uns üblich. Ich gehe selten auf Abschlussfeiern, das ist eigentlich eine Angelegenheit zwischen den jungen Menschen und ihren Eltern. Wie Kris24 bereits schrieb, ich habe immer Abschlussklassen, für mich ist das nichts Spezielles. Die einen gehen, die nächsten kommen. Und dieser armselig-dumme Klamauk mit Lehrpersonen nachäffen etc. der an deutschen Schulen also immer noch üblich zu sein scheint, hielte mich erst recht davon ab, da auch nur jemals einen Fuss hinzusetzen. Bei uns laden die Klassen oft noch das Klassenteam zum Essen ein, also separat zur offiziellen Abschlussfeier. Da gehe ich eher mal hin. Man hat dann die Gelegenheit sich noch mal ungezwungen zu unterhalten, an einer Abschlussfeier steht man als Lehrperson rum wie eine Topfpflanze und darf sich an der kollektiven Selbstbeweihräucherung langweilen.
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Solange die Lehrperson die Beziehung zwischen Recht und Gerechtigkeit erkennt und in ihrem Unterricht thematisiert, ist es mir ziemlich egal, wie das Fach heißt.
Für Recht und Gerechtigkeit haben wir Wirtschafts- und Rechtslehre. Soweit ich weiss, ist das kein Pflichtfach in Deutschland, bei uns halt schon. Nichts für Ungut, aber deine Aussage war schon sehr eindeutig und spezifisch auf das Fach Ethik bezogen. Scheint dann auch nicht gar so eindeutig wie die Sache mit dem Grundkonsens zu sein.
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dass Menschen mit deutschem Pass nicht abgeschoben werden sollen
Dem stimme ich z. B. gar nicht zu und zu Menschen mit Behinderung hat sich Plattenspieler gerade recht trefflich geäussert. Scheint mir jetzt doch nicht ganz so einfach zu sein, mit dem vermeintlich unverdächtigen Grundkonsens.
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Weiterhin sind die amerikanischen Ausgaben für Europa nicht auf die Ukrainehilfe beschränkt, sondern beinhalten auch überproportionale Ausgaben für die NATO.
Was hat das mit der Statistik zu tun, die du verlinkt hast? Ich glaube, du versuchst dir gerade irgendwas zurecht zu biegen, was eher meinen als deinen Standpunkt sützt. Die USA interessieren sich hauptsächlich für sich selbst. Wir haben in der Schweiz gemessen an der Grösse des Landes eine der grössten Milizarmeen der Welt. Dies nicht um die Nachbarn im Falle eines Falles zu verteidigen sondern aus reiner Selbstverliebtheit.
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Natürlich hat der Ahnung von dem, was er sagt. Er lügt sehr bewusst, davon bin ich überzeugt. Irgendeine Art von Störung hat drr mal ziemlich sicher, aber ihm Ahnungslosigkeit vorzuwerfen halte ich für naiv.
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Finde ich (sorry) bedenklich.
Ja, bedenklich finde ich das auch aber dennoch nachvollziehbar. Vom sich drüber Echauffieren und doof Finden geht's halt nicht weg.
Der Donald Trump, den ich kenne
Das finde ich eine ziemlich anmassende Aussage. Du "kennst" Donald Trump? Du "kennst" die USA? Ich nicht und ich meine, das trifft auf > 95 % aller Europäerinnen und Europäer zu. Wir haben in echt gar keine Ahnung, was da drüben abgeht und warum die Leute so wählen, wie sie wählen. Schon 5 km weiter nördlich von da wo ich wohne scheint gelegentlich ein völlig anderer Planet zu sein.
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Welche Haltung wirklich dahinter steht, weiß man doch gar nicht.
Doch sicher weiss man das. Das sind eben sehr einfache Schlagworte, da gibt es nicht viel zu interpretieren.
Sollte Biden als Gegenpol "America second" fordern, damit seine Positionen klar sind??
Ich weiss überhaupt nicht, was Bidens Positionen sind. Was hat der gleich noch mal gemacht die letzten 4 Jahre? Ehrlich, es interessiert mich überhaupt nicht, auch das erwähnte ich bereits. Ich denke, dass die Zeiten, in denen man sich ernsthaft Gedanken machen musste, was in den USA so passiert, vorbei sind. Die Machtverhältnisse in Europa haben sich in den letzten Jahren deutlich verschoben, gerade Polen und die baltischen Staaten haben enorm an Selbstbewusstsein gewonnen. UK hat sich mit dem Brexit komplett ins Knie geschossen und am ewigen Rockzipfel der USA hängen damit nur noch Frankreich und Deutschland, beides Länder, über die der Rest der Europäerinnen und Europäer zunehmend verlegen lächelt.
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Seine Linie ist eigentlich ziemlich klar kommuniziert und aus der 1. Amtsperiode auch bekannt. Ausländer raus, America first, Europa geht mir am Arsch vorbei. Ist wie erwähnt alles nicht *mein* Ding, aber als geneigte Wählerin weiss man da schon sehr genau, was man bekommt. Bei Biden hingegen muss man damit rechnen, dass der morgen selber nicht mehr so genau weiss, was er heute noch erzählt hat. Wer regiert da am Ende eigentlich? Trump weiss sehr genau, dass er am laufenden Band lügt. Und er weiss auch, warum er lügt.
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Ach DESWEGEN ist in Deutschland die AfD grade so beliebt. Weil die so irrsinnig gute Konzepte am Start haben.

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Ethik und politische Bildung gehen Hand in Hand.
Wir kommen hier ganz gut ohne Ethikunterricht klar. Das Fach heisst "Geschichte und Staatskunde" und in dessen Rahmen unterrichtet die Lehrperson für Geschichte eben auch Politische Bildung. Ich glaube in dem Fall, dass der theoretische Unterbau, den ein eigenständiges Fach zwangsläufig mit sich bringt, verzichtbar ist.
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Äh ja, so lange ich Dir nicht erklären muss, dass Beitrag von 50% ungleich einem von 0% ist.
Bitte was? Hast du die Statistik, die du selbst verlinkt hast, überhaupt angeschaut?
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