Doch, es geht hier um Lösungen am Arbeitsplatz und nicht (nur) bei der Ärztin. Vor allem, solange es keine maßgeschneiderten medizinischen Wunderlösungen gibt.
Andere Diagnosen haben damit erst mal nichts zu tun, denn für die gibt es bereits individuelle Lösungen, etwa Krankschreibung, Wiedereingliederung, Teilzeit, Schwerbehinderung, konkrete Maßnahmen am Arbeitsplatz.
Prämenopausale Beschwerden betreffen halt aber -befristet- einen großen Teil der Menschen über einen gewissen Zeitraum, es wäre also durchaus angemessen, wenn sich Betriebs-/ Personalräte für Aufklärung einsetzten, statt rumzutönen, dass es Leute gibt, denen es viel schlechter geht. Das Klimakterium kommt doch immer, selbst wenn man bereits eine miese Diagnose hat, dann noch oben drauf.
Es wäre zum Beispiel ein cooles Signal gewesen, wenn unser neuer Kultusminister statt mit salbungsvollen Zitaten zunächst den Lehrkräften gedankt hätte, die seit Jahrzehnten die Stange halten. Dazu gehören viele Frauen mittleren Alters, die gerade nicht mehr verbeamtet wurden. Anzuerkennen, dass sie den Laden am Laufen halten, häufig gerade nicht Teilzeit arbeiten, sich klaglos den schwieriger werdenden Bedingungen an Schulen stellen, das hätte ich angemessen gefunden. Das muss man aber dem Kultusminister sagen, dessen Lebenswelt ist doch eine völlig andere.
Dass man für einen gewissen Zeitraum eine Stunde Ermäßigung kriegt, warum nicht? In Phasen von extremem Schlafmangel erst später anfangen zu dürfen. Warum nicht mal ins Gespräch bringen?
Eine Informationsbroschüre, die allen Beschäftigten zur Verfügung gestellt wird, was es mit sich bringen kann, wenn man in die Wechseljahre kommt. Damit es eben nicht jeder Einzelnen peinlich sein muss und sie sich als Minderleisterin fühlt.
Information, Rücksicht. Vielleicht keine Pausenaufsichten zwischen zwei Unterrichtsblöcken und zwar ohne, dass man darum betteln muss oder es gar nicht erst versucht, weil man sich ja zusammenreißen muss und die anderen haben es auch schwer.
Eine Dusche mit Umkleideraum könnte man an allen Schulen fordern. Kommt auch den Radfahrenden entgegen.
Warum das alles NICHT geht, erfahren wir schon früh genug vom Dienstherrn. Warum es allerdings schon von vorneherein ausgerechnet von Frauen ausgeschlossen wird, das finde ich bezeichnend.